RKI-Chef Wieler findet, man könne die Pflegeheime gar nicht schützen. Wirklich? Der Ex-Chefvirologe der Charité Detlev Krüger, die Wissenschaftsjournalistin Cornelia Stolze und der Staatsrechtler Ulrich Vosgerau diskutieren heute Abend unter anderem über die desaströse Pflegepolitik in Deutschland.

Prof. Dr. Detlev Krüger ist zu Gast, er war über 25 Jahre lang Chefvirologe der Berliner Charité, sein Nachfolger ist Christian Drosten. Krüger sagt: „Das Personal ist ausgebrannt, die Pfleger arbeiten an der Leistungsgrenze und darüber hinaus.“ Er zeigt die Fehler der Politik auf und findet: „Ein winziger Teil des durch den Lockdown entstandenen wirtschaftlichen Schadens hätte gereicht, um das Pflegepersonal angemessen zu entlohnen.“ Durch Anreize und vor allem Anerkennung könne man das Kernproblem, den Personalmangel bekämpfen.
Wissenschaftsjournalistin und Diplom-Biologin Cornelia Stolze bemängelt die mangelnde Lobby der Pfleger. Ärztevertreter verstünden es seit Jahren, auf die Pauke zu hauen und für ihre Interessen zu werben, Pflegekräfte würden dabei vergessen. Es sei „erschreckend, welche Grausamkeit wir zulassen und wie wenig wir uns für die Situation in der Altenpflege interessieren“. Durch mehr Pflegepersonal in den Krankenhäusern könne man zudem sehr wohl Menschenleben retten. Aus amerikanischen Studien wisse man: „Wenn 10 Prozent mehr Pflegepersonal zur Verfügung steht, sinkt die Sterblichkeit um 11 Prozent.“ Die Politik wolle von ihrem eigenen Fehlverhalten ablenken.
Natürlich geht es auch um die Impfung. Stolze findet: „Wenn in einem Altersheim mit 25 Personen 20 mit Corona infiziert werden, kann man nicht mehr von Impfdurchbrüchen sprechen. Das ist Impfversagen.“ Krüger hält es für eine „Illusion zu glauben, dass die Übertragung sich durch die Impfung vollständig verhindern lässt“.
Ulrich Vosgerau ist habilitierter Staatsrechtler und arbeitet als Rechtsanwalt in Berlin. Er zog gegen die Corona-Maßnahmen vor das Bundesverfassungsgericht, zuletzt gegen Merkels Bundeslockdown. Bei Tichys Ausblick fasst er die verquere Logik der Politik so zusammen: „Die Nicht-Geimpften scheinen daran Schuld zu sein, dass bei den Geimpften die Impfung nicht wirkt.“ Er findet: „Bisher hat die Dritte Gewalt bei der Corona-Politik weitgehend versagt.“ Die rabiaten Corona-Maßnahmen seien verfassungsrechtlich kaum mehr zu begründen. Pflegepersonal auch an den herkömmlichen Tarifsystemen vorbei besser zu entlohnen, sei rechtlich allemal unproblematischer als die grundrechtseinschränkenden Maßnahmen des letzten Jahres.
Welche Auswege gibt es aus dem Corona-Dilemma? Wie kann die Politik dem dramatischen Rückgang der Intensivbetten entgegenwirken? Darüber diskutiert Roland Tichy mit seinen Gästen heute Abend bei „Tichys Ausblick“. Schalten Sie um 20:15 Uhr ein: entweder bei tv.berlin oder hier auf der Webseite – und via YouTube.
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Diese Coronapolitik ist ein Treppenwitz. Als Ungeimpfter kommt man, sofern man im ländlichen Raum wohnt und ohne PKW normalerweise die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, weder zu einem Test noch zu seinem Hausarzt und zu einer Impfung, weil man dazu in die nächste Stadt fahren müsste. Andererseits sollte man wegen des Klimawandels und der deshalb demnächst drohenden Katastrophe den Individualverkehr aufgeben.
Ja klar, was denn sonst?
„ Soll heißen, wenn in der Uckermark 3 Hospitalisierungen pro 100.000 Bürger erreicht ist, dann müssen Ungeimpfte im Breisgau bei Freiburg in Hausarrest“
Gestern in der WELT stand, es wird pro Bundesland ausgewertet. Erstaunlicherweise hat Sachsen knapp über 4, unter dem bundesweiten Schnitt – und der Lockdown-Herr hysterisiert, als ob sich auf Dresdens Straßen Leichen stapeln würden.
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Divide et impera (Spalte und herrsche) Es funktioniert immer wieder. „Spaltung, Hetze, Diskriminierung“ beenden! Lassen Sie sich nicht länger manipulieren! 1. Politik und verantwortliche im Gesundheitswesen haben dafür gesorgt, dass wir noch weniger Betten haben als vor Corona, weshalb wir seit 2 Jahren das Gesundheitssystem schützen müssen. 2. Die Impfstoffe können die Ausbreitung nicht verhindern, weil der Ansteckungs- und auch die Schutzdauer zu gering ist. 3. Daran sind die Ungeimpften schuld! 4. Deshalb wurde beschlossen, die Ungeimpften zu separieren, damit sich nur noch Geimpfte und Genesene auf 2G Events anstecken können und diese die Inzidenzen hochtreiben können. 5. Politik hetzt… Mehr
Ca. ein halbes Jahr bevor man irgendetwas von Corona wahrgenommen hat war ich in Marburg. Dort habe ich eine vom Marburger Bund organisierte Demo miterlebt. Der ganze Bahnhofsvorplatz war voll mit Menschen in weißen Kitteln. Zum Teil wurden die Teilnehmer mit Bussen angefahren. Auf den Schildern stand nicht, „ich will 5 Euro mehr in der Stunde“. Auf den Schildern stand ich „kann nicht mehr, ich will Pausen, ich will geregelt Arbeitszeiten“. Kann sich Herr Montgomery noch an diese Demo erinnern? So wie ich Ihn in den Medien wahrnehme kann ich mir das kaum vorstellen. Interessant war auch das über diese… Mehr
Gerade hat mich eine alte Frau in der Stadtbahn angequatscht – „normalerweise“ sollte ich mich nicht gegenüber einer anderen Person setzen, sondern quer – als ob diese 10 Zentimeter Unterschied die Welt retten würden (ich sitze nicht gerne am Gang, natürlich von Corona unabhängig). Die saß nicht mal gegenüber mir, viel weiter – bloß zum Spaß belehrend.
Mein Standardspruch in solchen Situationen:
Wenn Sie Panik haben, gehen Sie sich impfen!
Wenn weltweit Menschen gegängelt, benachteiligt, erpresst, sozial ausgegrenzt und als „Sozialschädlinge“ beschimpft werden, nur weil sie sich nach ausführlicher Risikoabwägung gegen diesen Implong entscheiden; wenn mindestens tausende daran versterben oder schwere Nebenwirkungen erleiden, während der Hersteller sich beim Schadensfall über Geheimverträge der Verantwortung entledigt, dann kann in dem Zeug nur ÜBLES drin sein.
Um das zu erkennen, braucht man wirklich keinen Universitätsabschluss.
Das mag sein, doch die Obrigkeit kann absolut alles machen in einem Land, in dem als Maximum des Ungehorchsams gilt, die 1000te identische Propagandasendung nicht persönlich zu verfolgen, sondern eine Zusammenfassung davon zu lesen. Dass man sich vom Obrigkeit-Framing komplett loslösen könnte, ist nur was für Woanders Geborene.