NRW: Jeder zehnte Tatverdächtige ist Doppelstaatler

Als erstes Bundesland nennt Nordrhein-Westfalen in der Kriminalitätsstatistik jetzt alle Nationalitäten von Straftätern mit mehreren Pässen. Schon die erste Erhebung zeigt: Es sind enorm viele. Die traditionellen linken Medien toben.

picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Das sind die Fakten: Im Jahr 2024 hatte fast jeder zehnte Tatverdächtige bei einer Straftat in unserem bevölkerungsreichsten Bundesland außer der deutschen noch eine zweite Staatsangehörigkeit. Genau handelt es sich um 52.614 Personen.

Das wissen wir nur, weil NRW in der Kriminalstatistik nun neue Wege geht. Landesinnenminister Herbert Reul von der CDU lässt Straftäter mit deutschem Pass jetzt nicht mehr nur nach der deutschen Staatsangehörigkeit erfassen – sondern auch nach ihrer zweiten Nationalität, wenn sie denn eine haben.

Bislang war das ganz anders: Ein türkischer oder griechischer Straftäter zum Beispiel, der gleichzeitig auch noch den deutschen Pass hatte, tauchte in der Statistik ausschließlich nur als deutscher Straftäter auf. Das lässt Reul für NRW jetzt ändern – als einziges Bundesland.

Die fünf häufigsten zweiten Staatsangehörigkeiten bei deutschen Tatverdächtigen in NRW im Jahr 2024 sind laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) dieser Auswertung zufolge:

  • deutsch/türkisch (10.307 Personen)
  • deutsch/polnisch (6.652)
  • deutsch/russisch (3.484)
  • deutsch/marokkanisch (3.125) und
  • deutsch/syrisch (2.185)

Zuletzt hatte der Fall eines 18-jährigen Deutsch-Türken für Entsetzen gesorgt, der in Völklingen nach einem versuchten Raubüberfall auf eine Tankstelle bei einem Gerangel einem Polizisten die Dienstwaffe entwendete und den am Boden liegenden Beamten mit sechs Schüssen ermordete. Weil der Tatort im Saarland liegt, wird der nur schlecht Deutsch sprechende Verdächtige nur mit der deutschen Staatsangehörigkeit erfasst.

„Wenn wir nicht alle Staatsangehörigkeiten erfassen, tappen wir im Dunkeln. Wer die Realität sehen will, muss sie auch messen. Darum müssen wir Mehrfachstaatsangehörigkeiten künftig in der Kriminalstatistik berücksichtigen“, sagt Reul. „Nur so können wir die Dinge beim Namen nennen und unsere Polizei in die Lage versetzen, Gefahren frühzeitig zu erkennen und Straftaten wirksam zu bekämpfen. (…) Sicherheit gibt es nur mit Klarheit.“

Beim Bund und in den übrigen Ländern sieht man das anders. Die bundesweiten Richtlinien sehen vor, dass Deutsche, die auch noch über eine weitere Staatsangehörigkeit verfügen, allein mit der Staatsangehörigkeit „deutsch“ in der PKS erfasst werden. Und weder der Bund noch andere Bundesländer planen, daran etwas zu ändern.

Man könnte sich nun darüber freuen, dass NRW die bisher übliche absichtliche statistische Verzerrung abstellt. Sicher passiert das nicht zufällig vor der anstehenden Kommunalwahl – aber immerhin passiert es.

Doch die traditionellen linken Medien freuen sich kein bisschen. Im Gegenteil: Sie toben.

Moritz Döbler, Chefredakteur der „Rheinischen Post“, bemüht die dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte, um gegen Reul zu wettern. „Deutsch ist, wer einen deutschen Pass hat“, schreibt Döbler in einem Kommentar – als ob das jemand bestritten hätte. Und weiter: Die statistische Änderung löse kein einziges Problem.

Mal abgesehen davon, dass Döblers Nazi-Keule an dieser Stelle noch deplatzierter und hysterischer wirkt als sonst: Der Mann verrennt sich komplett.

Durch die zusätzliche Information bei der Erhebung der Daten wird, erstens, niemandem abgesprochen, Deutscher zu sein. Zweitens kann keine Statistik ein Problem lösen, dazu ist sie auch gar nicht da. Die Statistik hilft aber dabei, ein Problem überhaupt erst einmal zu erkennen.

Und Straftaten durch Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft sind ganz offensichtlich ein großes Problem. Im Jahr 2024 war es genau 52.614 Personen groß, siehe oben.

Was Döbler in Wahrheit nicht passt, ist der Erkenntnisgewinn der ausführlicheren Zählweise. Denn dadurch wird erstmals objektiv sichtbar, dass politische Programme wie zum Beispiel Turbo-Einbürgerungen möglicherweise eben doch keine ganz so schlauen Ideen sind.

Herbert Reul als Innenminister solle nicht „einer völkischen Deutung der Wirklichkeit Vorschub leisten“, empört sich RP-Chef Döbler weiter. Das ist ein grenzwertig irrer Phantom-Vorwurf. Kein bisschen regt sich der Journalist dagegen darüber auf, dass so absurd viele Doppelstaatler bei uns straffällig werden.

Darüber werden die verbliebenen Leser der „Rheinischen Post“ vielleicht noch nachdenken.

Unterstützung
oder

Kommentare ( 47 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

47 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
K.Behrens
3 Monate her

Die Auswertung bezieht sich nur auf NRW, damit dürften die Zahlen für gesamt Deutschland wesentlich höher ausfallen. Interessant wäre noch die Geschlechterverteilung. Sitzt die türkische Oma, Tante, Schwester, Mutti nur zu Hause rum, oder ist sie in den vier Wänden direkt an der zunehmenden kriminellen Verwahrlosung des Nachwuchs beteiligt? Mir ist keine türkische Großmama bekannt, die vor Jahrzehnten eingewandert mit ihren mittlerweile hier geborenen Enkeln wenigstens deutsch sprechen kann. In jedem Fall wollen Türken nicht die deutsche Staatsangehörigkeit, weil sie sich Deutschland verbunden fühlen. Allein die reichhaltige Sippe entscheidet über Recht und Gesetz, auch wenn Koranverse nicht mehr von Holzbrettern… Mehr

Paprikakartoffel
3 Monate her

Zwar ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß der junge Mann sich ausschließlich als „Türke“ fühlt, die Tatbegehung ist jedoch nicht besonders „türkisch“. Da gibt es typischere Delikte.

Micci
3 Monate her

Was ich schon immer mal wissen wollte:

wenn es in Deutschland Deutschtürken gibt,
gibt es dann in der Türkei Türkendeutsche?

Und noch was:

sage ich in Deutschland: Deutschland den Deutschen, weiß jeder spätestens seit Sylt, was passiert.
Was genau aber passiert, wenn ich mich in Istanbul mit einem Schild auf den Marktplatz stelle: „Die Türkei den Türken“?

Last edited 3 Monate her by Micci
greenout
3 Monate her

Wie steht es eigentlich mit der Wehrplicht (falls sie kommt) bei denen mit 2 Pässen.

verblichene Rose
3 Monate her
Antworten an  greenout

Viel spannender ist doch die Frage, was passiert, wenn Deutschland sich mit dem Herkunftsland im Krieg befindet. Zugegeben mehr als unwahrscheinlich. Aber das erübrigt dann natürlich nicht die Frage, ob und für welches Land solche „Doppelstaatler“ eigentlich kämpfen, wenn es mal „los geht“?

verblichene Rose
3 Monate her

Artikel 16 Absatz 1 des Grundgesetzes gewährt der deutschen Staatsangehörigkeit einen besonderen Schutz. Er bestimmt, dass&nbspsie nicht entzogen werden kann und nur aufgrund eines Gesetzes und nur dann verloren gehen kann, wenn der Betroffene dadurch nicht staatenlos wird. Nach meinem Verständnis wäre das bei einem „Doppelstaatler“ also möglich. Nur was passiert dann? Bleibt er etwa hier? Dann machte auch der Entzug des deutschen Passes kaum Sinn, oder? Sinn machte daher nur, diese „Open-House-Party“ nachhaltig zu beenden! Aber davor stehen nunmal leider etliche hunderttausend NGO Angehörige, die sich die Eintrittskarten der ungebetenen Gäste sehr gut bezahlen lassen! Natürlich nicht von den „Gästen“,… Mehr

Ali Mente
3 Monate her

Diese Menschen sind und bleiben das, was sie von ihrer Herkunft her sind, Türken, Polen und Marokkaner usw. Der deutsche Pass bietet einige Vorteile, die diese Leute gerne nutzen. Aber sich mit dem Land und der Lebensweise identifizieren wollen und tun diese in den meisten Fällen nicht!

Last edited 3 Monate her by Ali Mente
verblichene Rose
3 Monate her
Antworten an  Ali Mente

Ich mag mich täuschen, aber das unterscheidet viele von einem Deutschen. Der erledigt nämlich seine Pflichten (meist) dort, wo er sich befindet. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die vorher genannte, ungeschriebene Regel.

Jens Frisch
3 Monate her

Die Lösung liegt auf der Hand: Bei der ersten Straftat erfolgt die Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft, bei der zweiten die Abschiebung der gesamten Familie.

Julius Schulze-Heggenbrecht
3 Monate her

Wenn ich mich nicht sehr irre, verliert ein geborener (Bio)Deutscher sofort die deutsche Staatsbürgerschaft, wenn er die Staatsbürgerschaft eines anderen Landes annimmt. Wie kann es dann sein, dass Migranten eingebürgert werden, dann also deutsche Staatsbürger sind – und trotzdem eine weitere Staatsbürgerschaft (nämlich die des Herkunftslandes) haben dürfen? Wie war das doch noch mit der „Gleichbehandlung“ …?

hansgunther
3 Monate her

Der RP-Döbler sollte sich doch ganz schnell ein anderes „Völkchen“ suchen, damit er wieder ruhig schlafen kann. Am besten abhauen wie sein vermutliches grünes Idol mit seinen schmutzigen Versen.
Ich empfehle ihm, zu den Hottentotten zu gehen, dann wird er feststellen, dass selbst im afrikanischen Busch mehr Standing zum eigenen Volk gelebt wird als in Düsseldorfs Schampus-Etagen! Ja selbst der Schampus den sie saufen kommt noch aus Frankreich.

Last edited 3 Monate her by hansgunther
Michael W.
3 Monate her

Die Taten haben auch nichts mit Ausländer zu tun. Das hat mit dem Islam zu tun.