Berliner Drag-Queen im Visier: Verdacht auf Besitz von Kinderpornographie

Gegen den Berliner Drag-Künstler Jurassica Parka wird wegen Besitz und Verbreitung von Kinderpornographie ermittelt. Der Hinweis kam aus den USA.

picture alliance / PIC ONE | Brigitte Dummer
Jurassica Parka bei der Show - Gemeinsam Bunt - das 6. Benefizkonzert am 14.07.2025 im Berliner Theater des Westens

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Drag Queen Jurassica Parka wegen des Verdachts auf Verbreitung und Besitz von Kinderpornographie. Bereits im Juli hatte eine Hausdurchsuchung bei dem bekannten Travestie-Künstler stattgefunden. So berichtet es die Berliner Zeitung.

Jurassica Parka, bürgerlich Mario Olszinski, gehört zu den bekanntesten Travestie-Künstlern Deutschlands und ist in der Berliner Szene fest verankert. Er betreibt einen eigenen YouTube-Kanal, war verschiedentlich im Fernsehen zu Gast und warb unter anderem für Unternehmen wie Hermes oder Skyy Vodka. 2014 wurde er zur Miss CSD gewählt, und unterhält gute Kontakte in die Politik – so ließ sich Franziska Giffey bei einer SPD-Wahlkampfveranstaltung mit dem Dragkünstler ablichten, auch der regierende Bürgermeister Kai Wegner strahlt mit ihm um die Wette. 2024 wurde er von der Deutschen Botschaft zum CSD nach Tokio eingeladen.

Der Verdacht gegen Parka geht laut Staatsanwaltschaft auf Hinweise aus den USA zurück. Das National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC) hatte auf eine entsprechende IP-Adresse verwiesen.

Drag in Schulen und Kindertagesstätten – eine Vorstufe des Grooming?

Der Vorwurf wiegt auch insofern schwer, als dass seit geraumer Zeit immer wieder Dragkünstler in Schulen oder Kindergärten eingeladen werden, etwa um dort Kindern vorzulesen, und dass queere Veranstaltungen wie Sommerfeste und Pride-Events gezielt Angebote für Kinder installieren.

Begründet wird dies damit, dass Kinder unvoreingenommen seien bzw. zu „Diversität“ erzogen werden müssten, also möglichst früh mit „queeren“ Lebenswelten konfrontiert werden sollten. Gern wird darauf hingewiesen, es handle sich ja lediglich um farbenfrohe Verkleidungen.

Das ist klar verharmlosend: Drag ist überwiegend sexualisierend und anzüglich, und damit für Kinder ungeeignet, und dient als Instrument für das sogenannte „Grooming“: So bezeichnet man den zunächst gewaltlosen Zugriff auf Kinder, um diese letztlich sexuell verfügbar zu machen.

Solche Einwände werden zumeist empört als vorurteilsbehaftet und rückwärtsgewandt abgewiesen. Es wird vermieden, Zusammenhänge herzustellen zwischen Queerness, die in den letzten Jahren zunehmend auch Fetische offen zelebriert, Transideologie und Grooming.

Parka meldet sich zu Wort

Parka selbst äußert sich in einem Instagram-Video, wenn auch nebulös, zu den Vorwürfen und kündigt an, sich von Social Media vorerst zurückzuziehen. Er bekennt sich zu einem „Absturz“ im Sommer und thematisiert seine Alkoholsucht, mit der er auch in anderen Videos offensiv umgeht. Das Wort „Kinderpornographie“ erwähnt er nicht, sondern spricht von einem „Online-Vergehen“.

Dass der Glitzerwelt der Dragqueens wie so vielen Show-Welten eine düstere und alles andere als glamouröse Realität zugrunde liegt, kann sicher nicht überraschen.

Man sollte sich allerdings nicht damit begnügen, schrill-sexualisiertes Entertainment zu problematisieren. Wo sich Drag Zugriff auf Kinder und Jugendliche verschafft, handelt es sich offen um Grooming. Es besteht jedoch die Gefahr zu übersehen, dass sexueller Missbrauch von Kindern und Kinderpornographie verdrängte aber weit verbreitete Phänomene in der Gesellschaft darstellen, die sich durch alle Gesellschaftsschichten ziehen und sich nicht selten hinter Wohlanständigkeit verbergen.

— EverydayisWednesday (@EverydayisWedn3) October 23, 2025

 

Anzeige

Unterstützung
oder