Wohlfahrtsverbände fordern Milliarden für “Klimafolgeanpassungen”

Die Wohlfahrtsverbände sind auf der Höhe der Zeit. Klima und ein möglicher Konflikt, früher Krieg genannt, dräuen am Horizont. Zwei gute Gründe um mehr Geld zu fordern.

IMAGO
Achim Meyer auf der Heyde, Präsident der BAGFW

Durch Bescheidenheit und Verzicht sind unsere Wohlfahrtsverbände (nicht) das geworden, was sie heute sind. Und in dieser Tradition machen sie weiter. Von den 1.000 Milliarden Euro Sondervermögen fordern sie nur 10 Milliarden Euro. Gerade einmal 1%. Und natürlich nicht für sich, sondern… aber lassen wir sie selbst zu Wort kommen: “Die anberaumten zehn Milliarden Euro würden es ermöglichen die notwendigsten Modernisierungen vorzunehmen, um Millionen Menschen in unseren Einrichtungen zu schützen, zugleich jährlich erhebliche Mengen an CO2 einzusparen”, und hier sieht man das vorbildlich ganzheitliche Denken dieser Verbände, “und gleichzeitig die deutsche Wirtschaft über ein Investitionsprogramm anzukurbeln“.

Die sechs größten deutschen Wohlfahrtsverbände haben sich in der BAGFW zusammengeschlossen: die Diakonie Deutschland, der Deutsche Caritasverband, die Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Paritätische Gesamtverband, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST). Alle Verbände zusammen haben nach Angaben der BAGFW rund zwei Millionen Beschäftigte. Drei Millionen Menschen engagieren sich ehrenamtlich in der Wohlfahrtspflege.

Begründet wird die Forderung nicht wirklich originell: mit dem Klimawandel bzw. mit den in Deutschland immer stärker zu spürenden Folgen des Klimawandels. Denn so der BAGFW, “um das Wohlergehen der Klienten gewährleisten zu können, brauche es weitreichendere Investitionen. Hilfskonstruktionen mit Ventilatoren und Markisen sind für die körperliche Integrität und Sicherheit älterer Menschen, Kinder und Kranker mehr als unzureichend“.

Nun sind die 10 Milliarden tatsächlich nicht die gesamte Forderung. Auch den Wohlfahrtsverbänden ist die in Deutschland neuerdings in Mode seiende bellizistische Grundstimmung nicht entgangen. “Mit Blick auf weitere drei Milliarden Euro für ein neues Förderprogramm digitale Erreichbarkeit verwiesen Caritas & Co. darauf, dass die sozialen Dienste und Einrichtungen der Wohlfahrtspflege auch Krisen- und Katastrophenfall verlässlich digital erreichbar sein müssten, um Hand in Hand mit den anerkannten Hilfsorganisationen und Behörden die Menschen in der Gefahrenlage zu versorgen”.

Die Verbände sehen dabei laut dem Schreiben erheblichen Nachholbedarf: „Krankenhäuser, Altenhilfeeinrichtungen, psychosozialen Beratungsangebote etc. sind als kritische Infrastruktur digital nicht ausreichend vernetzt und ausgestattet und durch Cyberangriffe zu einfach außer Gefecht zu setzen“.

Achim Meyer auf der Heyde, Präsident der BAGFW, verwies gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe auf die Bedeutung der gemeinnützigen Wohlfahrtspflege. „Um dies künftig bedarfsgerecht bereitstellen zu können, muss das neue Sondervermögen Förderlinien für Klimaschutzinvestitionen sowie den Digitalausbau der gemeinnützigen sozialen Einrichtungen umfassen“, forderte er.

Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffa assistiert: „Es braucht in Deutschland zusätzliche Investitionen in die soziale Infrastruktur, um für die Anforderungen der Zukunft gewappnet zu sein.“ Sie verwies auch auf die besondere Bedeutung der Verbände im Krisenfall. Man könne Krise. „Das gilt aber nur, wenn der Cyberangriff in der Krise die Medikamentenversorgung im Altersheim nicht lahmlegt und der Austausch lebenswichtiger Daten zwischen Feuerwehr, Sozialstation und Gesundheitsamt nicht durch eine ungenügende digitale Ausstattung gefährdet ist“, so Welskop-Deffa. “Eine Investitionsoffensive in die Infrastruktur der Wohlfahrtspflege sei somit auch eine unerlässliche Sicherheitsoffensive”.
Und Sicherheit ist ganz wichtig. Wie wichtig vor allem Innere Sicherheit ist, bemerkt man ganz besonders im Moment, wo sie immer weiter verlorengeht.

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Kommentare ( 57 )

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Teiresias
1 Monat her

Wenn man bedenkt:
Es geht um eine BEFÜRCHTETE Klimaerwärmung um 1,5°.
Die ist noch gar nicht da.
In Italien ist es 5° wärmer, und zwar jetzt schon und real.
Wieso kommen die Italiener ohne Klimaanpassungsgelder aus?

P.Schoeffel
1 Monat her

Welche genau „Klimafolgen“ gäbe es denn da auszugleichen?
Dummes Geschwätz.

Diogenes
1 Monat her

Phantom der Klimaspinner, oder die, die aus Dreck Gold machen wollen. Und es funktioniert leider schon recht lange auf Kosten eines enteigneten Volkes. Leider hat sich der Prozess „Dreck zu Gold“ längst umgekehrt.Ging den frühen Allchemisten auch so. Schlimmer geht immer. Inwischen sind schon die allermeisten Staaten aus dem schwachsinnigen, wenn auch völlig unverbindlichen „Pariser-Vertrag“, weltweit abgesprungen. Kommt einem vor, wie ein in Permanenz tagender „Wohlfahrtsausschuss“ Man weiß ja wie dieses, sich als Regierung bezeichnete Kartell von skrupellosen, machtgierigen, selbsternannten Revoluzzern, zwischen Juli 1793 und Oktober 1795 endete. Ja, liebe Freunde der wahren Demokratie, ein Blick in die ferne Vergangenheit,… Mehr

Last edited 1 Monat her by Diogenes
Melly
1 Monat her

Mit diesem Propaganda- Blödsinn, lässt sich wahnsinnig viel Geld kassieren. Corona war der Probelauf und jetzt der Klimakäse. Nur eines wird ausgeblendet, es bringt der Gesellschaft Null-Nutzen! Ständig steigen Abgaben und Steuern. Der nächste Topf ist schon am Kochen: Kriegstüchtig. Da läuft die Geldmaschine.

Haba Orwell
1 Monat her

Wenn man schon Klimadings erwähnt – in den USA wird das Hinterfragen von IPCC-Voodoo systematisch: https://tkp.at/2025/05/29/die-offiziellen-klimamodelle-haben-wenig-mit-der-wirklichkeit-zu-tun/

> „… Der Bericht zeigt, dass die angeblich „gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse“ des IPCC bestenfalls wissenschaftlich schwach sind. …“

Weiter ist der ganze Bericht verlinkt, falls jemand Interesse hat.

Andreas F
1 Monat her

„(…)sind als kritische Infrastruktur digital nicht ausreichend vernetzt und ausgestattet und durch Cyberangriffe zu einfach außer Gefecht zu setzen“. – Erst durch Vernetzung ensteht diese Gefahr. Wer als Insel arbeitet kann digital nicht angegriffen werden.

Dellson
1 Monat her

Zu deren Unterstützung arbeiten Rentner doch sicher gerne weiter, bis sie mit ca.90 Jahren dann durch solche rein „caritativen Institute“ betreuungsmässig fixiert, ihr abbezahltes Häuschen für die monatlichen Kosten veräussern dürfen!
Deutschland ist aus den Fugen und die Politik hat keinen Leim!

Britsch
1 Monat her

Wohlfahrtsverbände?
Darunter habe ich mir früher immer vorgestellt, Verbände, Organisationen, die Anderen die Hilfe brauchen etwas Gutes tun und das selbst finanzieren, aus eigenem Vermögen, oder duch Spendengelder. Wenn es aber so ist, daß Andere, Unbeteiligte Alles bezahlen sollen und Leitungen Leistungsempfängern alles voll in Rechnung gestellt wird ist es nichts anderes als ein Geschäft

Kassandra
1 Monat her
Antworten an  Britsch

Ja. Henry Dunant würde erschrecken, was aus seiner Organisation inzwischen wurde. Wohl weltweit, nicht nur in Deutschland.
Angesiedelt in Genf – wie who, wef, Gavi von Gates und vielen anderen, was sich Rang&Namen selbst zu geben wusste: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_internationalen_Organisationen_in_Genf
Ein Wespennetz, in das sich niemand traut hinein zu stechen?

Nibelung
1 Monat her

Mit dieser Forderung ist doch der Beleg erbracht, daß unter dem Begriff Klimaschutz die Gelder zweckentfremdet werden und eine unerschöpfliche Geldquelle für alle wird, die es verstehen sie in ihrem Interesse anzuzapfen.

Kassandra
1 Monat her
Antworten an  Nibelung

Wobei es Hoffnung zu geben scheint:
„Die Klage eines peruanischen Landwirts gegen RWE ist gescheitert. Saúl Luciano Lliuya wollte erreichen, dass sich der Energiekonzern wegen der CO2-Emissionen finanziell an Schutzmaßnahmen für sein Haus in den Anden beteiligt.
Das Oberlandesgericht (OLG) Hamm weist die Klima-Klage des peruanischen Landwirts Saúl Luciano Lliuya gegen den Energiekonzern RWE ab. Eine Revision dieser Entscheidung sei nicht möglich, entschied das Gericht.“ https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/rwe-klima-klage-peru-landwirt-100.html

Asurdistan
1 Monat her

Gerade Altenpflege Einrichtungen die von diesen Verbänden betrieben werden kassieren doch kräftig jeden Monat Investitionskosten.Da sollte es doch möglich sein ein paar Sonnenschirme und Markisen anzuschaffen.

Kassandra
1 Monat her
Antworten an  Asurdistan

Sie wandeln doch „Altenheime“ permanent in Wohnstätten für „Flüchtlinge“, die eh aus Ländern kommen, in denen es durchschnittlich wärmer ist als bei uns. Beste Voraussetzungen, damit die sich, bis zum Tode voll gepampert, hier in Deutschland wohl fühlen werden – oder?