Polizei entfremdet sich von der Bevölkerung

Uniformierte Polizisten machen Jagd auf das, was Söder mit RAF-Terrorismus vergleicht: unbescholtene Bürger, die sich nicht einsperren lassen und das Winterwetter nicht nur aus dem Fenster betrachten wollen. Die ihre Kinder zum Rodeln und Schneemann-Bauen an die frische Luft schicken.

picture alliance/dpa | Swen Pförtner
Erschreckende Bilder aus allen Teilen Deutschlands, sauber dokumentiert zum Beispiel im Internet. Heute das erschütternde Titelfoto in Bild: Polizei in Uniform und auf Schlittschuhen auf dem zugefrorenen Steinhuder Meer (wie witzig, Herr Innenminister!) verfolgen bei strahlendem Sonnenschein die Bürgergesellschaft, ebenfalls auf Schlittschuhen, 3.000 „Illegale“, die eigentlich maskiert zu Hause vor dem Fernseher sitzen sollte, damit die Bürger die neuen Folgen der Propaganda nicht verpassen. Die Hunderttausende illegalen jungen Facharbeiter und Ärzte hat im September 2015 übrigens niemand aufgehalten, weil Grenzen ja angeblich nicht zu sichern waren. Heute schon. Irre! Alles nur noch irre!

Bei Twitter postete gestern jemand: „Der Rodel-Armee-Fraktion im Harz wird heute mit einem Großaufgebot und Straßensperren Einhalt geboten. Viel Glück bei der gefährlichen Jagd auf die kleinen Verbrecher!“

Im Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz (im größten Corona-Versager-Land Europas namens Bayern) wurde ein Liebespaar nachts im Auto in flagranti von Uniformierten erwischt. Ein heißes Bußgeld war fällig für das nächtliche Liebesspiel im Eiskalten. Herr Söder hatte doch schließlich Ausgangssperre verhängt, ihr bösen Verbrecher! Abführen!

Die Münchner „Abendzeitung“ schrieb gestern abend online über eine Querdenker-Demonstration auf der Theresienwiese:
„Dort demonstrierten ab 13 Uhr rund 200 Personen unter dem Motto „Friede, Freude, Freiheit, Selbstbestimmung“ gegen die Corona-Maßnahmen. Die Teilnehmer waren teils verkleidet, die allermeisten trugen Masken. Es blieb friedlich. Der ehemalige Polizist und Verschwörungs-Ideologe Karl Hilz stand verbotenerweise ohne Maske auf der Bühne und wurde von der Polizei deshalb nach kurzer Zeit abgeführt. Laut Polizei versuchten rund 30 Demo-Teilnehmer diese Maßnahme zu blockieren und mussten durch Beamte aus dem Weg geschoben werden. Hilz wurde wegen des Verstoßes angezeigt – wie 32 weitere Personen, die an den verschiedenen Demo-Orten ebenfalls keine Maske tragen wollten. Sechs weitere bekamen Anzeigen weil sie falsche Masken-Atteste hatten.“ Man beachte die (treffende!) Wortwahl des AZ-Journalisten: „abgeführt.“ Ja, abgeführt! Danke, Herr Kollege!

Doch das eigene(!) AZ-Foto zeigt, wie weit die Abstände waren! (Bild dazu innerhalb dieses Beitrags)

— Cogito ergo sum (@Rudisagmal) February 14, 2021

Unendlich viele Beispiele ließen sich noch aufzählen. Ich selbst erlebte vorletzte Woche einen Polizeieinsatz an einem Spielplatz. Aus Kindersicht martialisch ausgerüstet, uniformiert und engagiert, vertrieben vier (!) Beamte harmlose Kinder von Rutsche und Klettergerüst. Kinder! Uniformierte! Während im Görlitzer Park der Drogenhandel der Ärzte und Facharbeiter floriert. In Hameln wurde ein Kindergeburtstag uniformiert „aufgelöst“, in Plauen (wo die friedliche Revolution 1989 begann) zwei Raucher angezeigt, die beim Rauchen keine Maske trugen. Irre, alles nur irre!

Und hier sind wir beim Punkt: Merken diese Beamten gar nicht, wie sie als Büttel einer vom Wahnsinns-Virus befallenen Herrscher-Riege den letzten Rest von Vertrauen verspielen? Sie werden von der Politik dazu missbraucht, „staatliche Autorität“ zu spielen, statt dafür das Ordnungsamt oder Sozialarbeiter einzusetzen. Wenn überhaupt. Sie lassen sich gegen einfache Bürger in Marsch setzten, meist solche, die noch (!) eins zu eins hinter der Polizei stehen. Die noch (!) aufschreien, wenn der Irrsinn Gesetzesform annimmt wie Donnerstag in Berlin: Rot-rot-grün beschloss, das Vermummungsverbot aufzuheben (witzig, ausgerechnet zu Corona-Zeiten, aber man nützt die Zeit wie auch bei Gender, Abschaffung von Grundrechten, Verbot von Eigenheim-Bau etc etc). Und die Polizei darf sich auch nicht mehr „vermummen“ – Stichwort „Sturmhauben“ bei schwierigen Einsätzen, damit man nicht von Kriminellen in seinem Privatleben verfolgt werden kann. Als sei Corona eine Kopfkrankheit der Politik. Der verfassungstreue Bürger schreit auf. Noch!

Die Polizei entfremdet sich immer mehr vom Volk. Polizei und Bevölkerung werden Feinde. Merkt niemand, was auf dem Spiel steht? Die einen sind per se gegen die Polizei (der CDU/CSU-Ideal-Koalitionspartner ohnehin), die anderen werden es immer mehr. Kinder, die solch brutale Einsätze erleben, werden nachhaltig irritiert. Ihnen wird man nichts mehr erzählen können vom Freund und Helfer. Obwohl der Großteil der Beamten das immer noch ist. Als Ehrenkommissar der Bayerischen Polizei schäme ich mich. Aber viel mehr: Ich bin erschüttert und verzweifelt, wie die Polizei das letzte Vertrauen, die letzte Solidarität und öffentliche Unterstützung der Bürger leichtfertig verspielt. Und vor allem ihre Autorität, ohne die man gleich einpacken kann. Ja, leichtfertig! Gibt es denn niemanden, der dem Treiben Einhalt gebietet? Keine Familienväter auf der Wache oder in der Polizeiführung, die eindringlich vor solchem Wahnsinn warnen?

Alles begann im Frühling vor einem Jahr, als ein Pärchen in Würselen 400 Euro Bußgeld zahlen mußte, weil es sein Eis zu dicht am Café verzehrte, und dann auch noch gemeinsam auf einer Parkbank. Klar, damals galten Masken ja noch regierungsseitig als schädlich – aber Abstand war das Gebot der Herrschenden. Also: her mit der Polizei gegen diese Verbrecher, diese querdenkenden Nulldenker. Diese Verfassungsfeinde, diese RAF-Terroristen, diesen Abschaum. Eisessen ohne Abstand, Pfui!. Und der Anstand verbot es der Polizei nicht, „Gnade vor Recht“ ergehen zu lassen. Wie jetzt in Steinhude, im Harz, im Vogtland, im Liebesnest von Tirschenreut ….

Der wackere fränkische Kardinal Walter Brandmüller (92) schrieb bereits letzte Ostern aus dem Vatikan eine Botschaft, die heute eine traurige Wahrheit zu werden droht, wenn Politik und Polizei nicht schnellstens reagieren. Im Zusammenhang mit dem Gottesdienstverbot (irrwitzigerweise von den Kirchen unterstützt) sprach er von Deutschland als einem „Polizeistaat“. Polizeistaat! Diesmal Weitsicht aus dem Vatikan. Wenn die Bürger das langsam auch so empfinden, dann ist es eine Minute vor Zwölf! Unsere Regierungen werden sich noch wundern über all die Kollateralschäden, die sie zusammen mit ihren Hofvirologen und „Propaganda-Wissenschaftlern“ (so heute in Bild einer der Prominenten aus der Leopoldina) angerichtet haben. Das zerstörte Vetrauen in die Polizei gehört zu den schlimmsten.

Und ganz nebenbei: ein leitender, lebenserfahrener Berliner Polizist sagte mir gerade: „Wenn ich die Videos aus dem erstürmten Washingtoner Capitol analysiere, so ist das ein Lufthauch gegen das, was uns jetzt in der Rigaer Straße erwartet, wenn wir den Gerichtsvollzieher mit Hundertschaften schützen müssen. Ganz zu schweigen von Garzweiler oder damals Brokdorf, oder Startbahn West.“ Volkes Mitleid wird sich jedoch in Grenzen halten. Wetten, dass ….


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