Pastor als Chef einer Schleuserbande zu Haftstrafe verurteilt

Jahrelang hat ein aus Ghana stammender Geistlicher einige Dutzend Menschen aus Afrika als „Flüchtlinge“ nach Deutschland eingeschleust und dabei vielfältig Urkunden gefälscht, seine eigene deutsche Staatsbürgerschaft hatte sich der Mann erschlichen. In Hamburg stand der Schleuser nun vor Gericht, das jetzt das Urteil fällte.

imago Images
Landgericht Hamburg

Für seine „wohltätigen Dienste“ der ganz besonderen Art kassierte der Gottesdiener als Oberhaupt einer Schleuser-Bande pro eingeschleuster Person bis zu 9.000 Euro. Die Razzia richtete sich insgesamt gegen eine „deutsch-ghanaische Gruppe“ (NDR), die im Verdacht stand, vor allem Migranten aus Ghana mit Linien-Flügen nach Deutschland eingeschleust zu haben. Rund 100 Beamte waren damals in mehreren Hamburger Stadtteilen unterwegs, um den Haftbefehl und fünf Durchsuchungsbeschlüsse zu vollstrecken. Auch das Kirchengebäude des hauptverdächtigen Seelsorgers wurde durchsucht. Laptops, Handys und viele Dokumente sind sichergestellt worden. Hauptvorwurf: bandenmäßig organisiertes Einschleusen von Ausländern als „Schutzsuchende“.

Zeit zum Lesen
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
„Der Mann Gottes“ hatte in Hamburg-Tonndorf eine eigene Glaubensgemeinschaft gegründet. Vor seiner Zeit in Tonndorf arbeitete der Seelenhirte für eine andere Kirchen-Gemeinde, die seinen Angestellten-Vertrag aber nach einiger Zeit nicht verlängerte.

Schon für seinen eigenen Einbürgerungsantrag bei der zuständigen Hamburger Behörde soll Richard O. W. im Januar 2016 eine gefälschte Gehaltsbescheinigung und das Ergebnis eines – nicht von ihm absolvierten – Sprachtests vorgelegt haben. Besonders genau haben die Behörden-Bediensteten die Anträge des W. wohl nicht geprüft, denn im April 2018 erhielt der Theologe aus Ghana offenbar anstandslos die deutsche Staatsbürgerschaft.

Im Hintergrund: International operierende Schleuser-Clans

Nach der Festnahme kam der vielfältig umtriebige Geistliche 2019 in U-Haft. Als Teil eines größeren Schleuserbanden-Systems soll der in Hamburg lebende Pastor „zwischen Januar 2016 und Oktober 2019 Ghanaern mit illegalem Aufenthalt in Hamburg dabei geholfen haben, falsche Identitäten anzunehmen“ (MOPO). Zudem hat er besondere Verpflichtungserklärungen übernommen und die betroffenen Personen dabei als vermeintlich nahe Angehörige angegeben. Einem „Profi-Schleuser“ (MOPO) hatte der Kirchendiener eine seiner Kreditkarten für die gewerbsmäßige Schleusung von Ghanaern nach Hamburg überlassen.

In einer Pressemitteilung hat die zuständige Bundespolizei-Direktion Hannover 2019 die Vorwürfe in ihrer Behörden-Sprache so beschrieben: „Die Beschuldigten nutzten zur Einschleusung der schleusungswilligen Personen offenbar Echtdokumente von in Hamburg lebenden ghanaischen Staatsangehörigen, durch mittelbare Falschbeurkundung erlangte ghanaische Reisepässe sowie gestohlene Blankodokumente und Aufenthaltstitel. Im Anschluss der Schleusung wurden die Geschleusten durch die Beschuldigten mit einer neuen Identität ausgestattet.“

Weit über 100 Polizisten im Einsatz
Verdacht: Pfarrer als Chef einer Schleuserbande
Im Hintergrund der Schleusungen des Predigers standen offensichtlich „international operierende Schleuser-Clans“, wie auch Tichys Einblick vor acht Monaten berichtete. Die Hintergründe dieser länderübergreifenden Organisierten Kriminalität (OK) vermochten Polizei und Staatsanwaltschaft allerdings bis heute nicht besonders genau auszuleuchten. Die Bild-Zeitung hat das im Oktober vorigen Jahres so formuliert: Laut den Ermittlungen soll der Bandenchef „in seiner Funktion als Kirchenoberhaupt neue ‚Schleusungswillige’ geworben haben“. Eine interessante Formulierung, die man sich auf der Zunge zergehen lassen muss.

Der „deutsche“ Angeklagte agiert vor Gericht mit Dolmetscher – und erreicht einen Deal

Auffällig: Mit der Integration in die deutsche Gesellschaft steht es allem Anschein nicht besonders gut. Während des Prozesses am Hamburger Landgericht musste dem angeklagten „Deutschen“ ein Übersetzer zur Verfügung gestellt werden. Immerhin zeigte sich der Angeklagte bald geständig. Eine Motivation dafür: So wollte W. mit einer möglichst milden Strafe davon kommen. Tatsächlich ist es dem Kirchen-Kriminellen einige Zeit vor der Urteilsfindung des Gerichts gelungen, mit Staatsanwälten und Richtern einen Deal auszuhandeln. Schon vor dem offiziellen Urteilspruch stand so die Straf-Obergrenze de facto fest: drei Jahre und vier Monate Gefängnis.

Die Hamburger Große Strafkammer verurteilte Richard O. W. am 9. Mai zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten sowie zu einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro. Aus welchen Quellen die Geldstrafe bezahlt werden wird, konnte freilich nicht genau geklärt werden.

Abschiebungen der kriminellen „Flüchtlinge“ aus Westafrika sind nicht geplant

Dass die Behörden nun daran denken, dem geistlichen Massenbetrüger die deutsche Staatsbürgerschaft abzuerkennen, die der Ghanaer auf betrügerische Weise „erworben“ hatte, haben sie nicht erklärt. Dass die eingeschleusten Personen, die mit Hilfe der international arbeitenden Mafia als vermeintliche „Geflüchtete“ auf Dauer in den Genuss der deutschen Sozialhilfe gekommen sind, zurück geschoben werden sollen, ist nicht bekannt.

Offenbar gilt ebenfalls hier der politisch basierte Grundsatz bundesrepublikanischer „Flüchtlings-Ämter“: Auch wer auf kriminelle Weise nach Deutschland gelangt ist, darf die Vorzüge des hiesigen Sozialstaates in Anspruch nehmen.

Oberste Kirchenleitungen: Beredtes Schweigen

Haben die sonst so redseligen Oberhirten der Evangelischen und der Katholischen Kirche – der EKD-Vorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und der langjährige Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx – ihre Stimmen zum Sündenpfuhl der Kirche in Hamburg-Tonndorf erhoben? Nein, in den Zentralen der Kirchenverbände herrschte und herrscht dazu dröhnendes Schweigen.

Anscheinend gilt auch in diesem Fall für die höchsten kirchlichen Würdenträger der sonst schon so oft von Kirchen-Funktionären propagierte Slogan: „Kein Mensch ist illegal!“ Frei nach dem in vielen Häusern des Kirchenwesens verbreiteten Narrativ von „Jesus als Flüchtling“. Dass Jesus und seine Eltern niemals „Flüchtlinge“ gewesen sind, kümmert die linken Kämpfer in der klerikalen Kaste wenig.
Aus Sicht der „progressiven“ Theologen sündigen politisch „Rechte“, die für Recht und Ordnung einstehen  – niemals aber verbrecherische „Flüchtlings-Aktivisten“, deren Ziel es ist, Türen und Grenzen für Millionen Menschen aus aller Welt weit zu öffnen.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 31 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

31 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Manfred_Hbg
3 Jahre her

Zitat: „Offenbar gilt ebenfalls hier der politisch basierte Grundsatz bundesrepublikanischer „Flüchtlings-Ämter“: Auch wer auf kriminelle Weise nach Deutschland gelangt ist, darf die Vorzüge des hiesigen Sozialstaates in Anspruch nehmen.“ > Ähm, da ist doch (auch) dbzgl gerade auch in einer linken und seit jeher rot regierten Hochburg wie Hamburg NIX anderes zu erwarten. Denn Hamburg ist nicht nur links u. rot, sondern vor allem auch Dank der Elbe und dem Hafen besonders reich u. wohlhabend weshalb sich Hamburg dann auch IMMER MEHR Buntheit u. Problemstadtteile mit hohem Ausländeranteil leistem kann -und will. DOCH für zB die heute alte Frau, welche… Mehr

CIVIS
3 Jahre her

2. Versuch !

…vielleicht warten die höchsten kirchlichen Würdenträger der beiden Amtskirchen auch nur auf eine adäquate Reaktion der „Mutti aller Flüchtlinge“, wie etwa:
„…dieses Urteil -ohne jeglichen Kulturbonus- ist unverzeihlich; es muss sofort zurückgenommen werden“.
Dieser Forderung könnten sich dann die Kirchen und insgesamt die ganze „Flüchtlingsindustrie“ und alle „Gutmenschen“ dieser Republik anschließen und gemeinsam gegen das rassistisch urteilende Hamburger Gericht „anstinken“.

Rambatuba
3 Jahre her

„Auch wer auf kriminelle Weise nach Deutschland gelangt ist, darf die Vorzüge des hiesigen Sozialstaates in Anspruch nehmen.“

Merkelland 2020.

Horst
3 Jahre her

Ich habe am 16.5. um 15 Uhr auf dem Hamburger Rathausmarkt miterlebt, wie ein Großaufgebot der Polizei den Platz mit normalen Bürgern umstellte und eine sehr große Anzahl vermummter und trotzdem offensichtlicher Antifa-Schläger hineinströmen ließ. Die Antifa hat die Bürger massiv beleidigt, genötigt und am Ende auch geschlagen und getreten.
Die Hamburger Polizei und Politik hat den schlimmen G20-Erfahrungen vor 3 Jahren zum Trotz deutlich gemacht, dass diese Zustände erwünscht sind. Daher wundere ich mich nicht über eine entsprechende „Rechtsprechung“ vor Gericht.

doncorleone46
3 Jahre her

Mein Entschluss steht schon längere Zeit fest: Ich werde für dieses Land für den Rest meines Lebens, keinen Finger mehr krumm machen. Ich spende nicht‘s mehr an wohltätige Vereine, Organisationen oder sonst wen.

schwarzseher
3 Jahre her
Antworten an  doncorleone46

Bravo! Einer Gesellschaft, die viermal Merkel gewählt, eine Claudia Roth zur Bundestagsvizepräsidenten und seinerzeit einen berufslosen Straßenschläger zum Außenminister gemacht, hat schulden Sie absolut nichts. Die List für eine totale Staatsverdrossenheit ließe sich fortsetzen.

ChrisB
3 Jahre her

„Kein Mensch ist illegal!“. Qua seiner schieren Existenz (auf diesem Planeten) mag das zutreffen. Im Hinblick auf seinen Aufenthalt in einem bestimmten Land kann ein Mensch allerdings sehr wohl illegal sein. Daher stets mein Vorschlag an solche Leute, die das Prinzip propagieren, wonach staatliche Grenzen per se abgeschafft gehören und jeder Mensch sich das Land, in dem er leben möchte, frei aussuchen können soll: diese No-Borders-Befürworter haben privat jeden Mensch rechtsverbindlich zu adoptieren, den ich ihnen – auch ungefragt – zuhause an ihren Küchentisch setze. Die Adoption beinhaltet selbstverständlich freie Kost und Logis bis zum Ableben sowie eine Übertragung sämtlicher… Mehr

Klaus
3 Jahre her

Ein weiterer Beleg dafür, dass Deutschland tatsächlich SYSTEMATISCH zerstört wird

Unterfranken-Pommer aus Bayern
3 Jahre her

„Dass die Behörden nun daran denken, dem geistlichen Massenbetrüger die deutsche Staatsbürgerschaft abzuerkennen, die der Ghanaer auf betrügerische Weise „erworben“ hatte, haben sie nicht erklärt. Dass die eingeschleusten Personen, die mit Hilfe der international arbeitenden Mafia als vermeintliche „Geflüchtete“ auf Dauer in den Genuss der deutschen Sozialhilfe gekommen sind, zurück geschoben werden sollen, ist nicht bekannt. Offenbar gilt ebenfalls hier der politisch basierte Grundsatz bundesrepublikanischer „Flüchtlings-Ämter“: Auch wer auf kriminelle Weise nach Deutschland gelangt ist, darf die Vorzüge des hiesigen Sozialstaates in Anspruch nehmen.“ Schade nur, daß sowas für Deutsche und in anderen Ländern nicht so einfach ist… Bzw. es… Mehr

Ralf Poehling
3 Jahre her

Wir werden konstant und sehr zielgerichtet unterwandert und ausgeplündert. Teils geht es darum uns politisch zu übernehmen, um größeren Einfluss in der Weltpolitik zu bekommen, teils ganz schnöde ums abgreifen von Geld. Man kann nicht offene Grenzen und einen Sozialstaat haben. Wer beides gleichzeitig forciert, zerstört unsere Lebensgrundlage und damit langfristig unsere Existenz. Ein Hoch auf den Rechtsstaat, der als einziges Instrumentarium solche Auswüchse abstellen kann und mittlerweile wohl auch will. Die Kirchen tun sich damit natürlich schwer, denn ihnen geht es nicht um den lokal definierten Nationalstaat, sondern um das große Ganze. Aber zumindest bei den Katholiken scheint in… Mehr

WandererX
3 Jahre her

Wenn man Juso- Mentalität und das Kirchenamt vermischt (EKD- Chef Bedford- Strom war als Coburger Pastorensohn ja mit 16 Jahren eher an der Politik interessiert als an der Theologie), kommt eben eine abenteuerlicher Kultur- Kult heraus, der die Beteiligten in eine archaische Kultspäre (die sich allerdings“modern“ geriet, aber Religion, Ethik, Gesellschaft und Politik nicht trennt) zurückwirft. Solch angeblich progressive Gestalten wie dieser EKD- Bischof werfen uns mental (in einigen Kreisen) um Jahrhunderte zurück. Mit dran schuld ist aber auch der Weltbürgeridealismus Kants, der ( von der EKD mit der Zeit 1:1 übernommen wurde, aber) mehr als naiv und weltfremd ist.… Mehr