Den König spielen immer die Anderen

Dass Könige immer von Anderen gespielt werden, ist eine alte Theaterregel. Wie richtig sie ist, konnte man bei der Unterzeichnung des Friedensabkommens in Sharm el-Sheikh beobachten, bei der Trump die Hierarchie der internationalen Welt für jedermann deutlich dargestellt hat. Nicht alle konnten an diesem Tag überzeugen.

screenshot/ DWS
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Politiker, die auf der nationalen oder EU-Bühne immer von Komparsen umringt sind, die für sie den Königspart spielen, um die Bedeutung dessen hervorzuheben, der König sein soll – oder auch nur sein will –, mussten sich nun in Sharm el-Sheikh ausschließlich auf ihre eigenen darstellerischen Fähigkeiten und ihr Charisma verlassen.

Die Bühnenleistung und hierarchische Einordnung von Friedrich Merz hat x-Nutzer Lord Bebo kommentiert:
„Der deutsche Bundeskanzler Merz ist sichtlich verärgert, dass er nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht und niemand wirklich mit ihm sprechen möchte.“

Happens Friedrich pic.twitter.com/C2PGGEDb4n

— Lord Bebo (@MyLordBebo) October 13, 2025

Auch Koko Lores fand die Bühnenleistung von Merz wenig überzeugend: „Dieses linkische Gehabe. Wie ein komplett überforderter Grundschüler. NULL Souveränität. NULL Charisma. 100% peinlich für Deutschland.“

Das tatsächliche Ansehen Deutschlands in der Welt wurde am Flughafen noch einmal bestätigt, als man dem Flugzeug des Kanzlers zunächst keine Startzeit zugewiesen hatte.

Wie man auf den Videoausschnitten sehen kann, waren auch UN-Generalsekretär Guterres, der EU-Ratspräsident António Costa und der spanische Ministerpräsident Sánchez ohne Komparsen, die ihre Bedeutung verdeutlichen, hilflos. Das sauertöpfische Gesicht von Guterres und Costa, beides erklärte Freunde der “Palästinenser”, kam sichtlich daher, dass sie sich zumindest insgeheim eingestehen mussten, dass das, was sie unter Diplomatie verstehen, ewige Prozesse ohne irgendwelche Ergebnisse, gegen die knallharte Politik von Trump nicht bestehen kann.

Der englische Premier Keir Starmer wurde zwar auf der Bühne von Trump mehr beachtet. Aber nur, um ihn umso deutlicher zu verspotten.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte ja schon seine Erfahrung mit Trump und zog es vor, zunächst nicht auf die Bühne zu kommen. Gelungen ist ihm das nicht. Aber er machte zumindest den Versuch, selbst zu spielen. Aber die Könige werden eben von anderen gespielt.

Besser geschlagen, mit Ironie und Selbstbewusstsein, hat sich der kanadische Ministerpräsident Mark Carney.

Ganz besonders überzeugend war Viktor Orbán, der kein König sein will, anders als Merz, Macron, Costa und Guterres, eine breite demokratische Legitimation im Rücken hat und über das nötige Charisma und Selbstbewusstsein verfügt, um auf der Bühne Viktor Orbán darzustellen.

 

Von Ursula von der Leyen war nichts zu sehen. War sie dort?

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