In diesem Land stürzt niemand, der im richtigen Netzwerk fällt. Versagen wird vergoldet, Verantwortung abgeschafft. Ausgerechnet Anne Spiegel – Symbolfigur grünen Desasters während der Ahrtal-Katastrophe – wird nun Sozialdezernentin in Hannover. So sieht das neue Stadtbild der Republik aus: moralisch bankrott, aber bestens alimentiert.
picture alliance/dpa | Shireen Broszies
In diesem Land mag Politik für das Land und seine Bürger in weiten Bereichen desaströs ablaufen. Wenn es um Posten und Pöstchen – vor allem hochdotierte – geht, läuft es wie geschmiert. Dann beweisen die etablierten Parteien immer wieder, wie man sich den Staat zur Beute machen kann. Dann werden Tausende neue Stellen in der Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltung erfunden, neue „Beauftragte“ berufen, zig Staatssekretärs- und Dezernentenposten besetzt, staatlich alimentierte NGOs mit Parteileuten bestückt usw.
Ein besonders krasses Beispiel hat aktuell der Parteienfilz in der Region Hannover geliefert. Dort wurde am 11. November die Ex-Landes- und Bundesministerin Anne Spiegel (45, Grüne, Rheinland-Pfalz) ab 2026 für acht Jahre für den Kommunalverband Hannover zur Dezernentin für Soziales, Teilhabe, Familie und Jugend gewählt. Hannover hat ja bekanntermaßen seine eigene herausragende Karnevalskultur. Oder?
Anne Spiegel war eine von dreien, die von der Regionalversammlung der Region Hannover als Dezernatsleiter – davon gibt es sechs – neu zu installieren waren. Neben Spiegel wurden gewählt Isabella Gifhorn (CDU), für Bildung, Kultur und Baumanagement, und Torben Klant (SPD), für öffentliche Sicherheit, Zuwanderung, Gesundheit und Verbraucherschutz. Die Wahlvorschläge stammten von Regionspräsident Steffen Krach (SPD), der übrigens 2026 die verkommene, von Jusos und NGOs unterwanderte Berliner SPD retten soll.
Anne Spiegel wird Sozialdezernentin in der Region Hannover
Von jeweils 77 abgegebenen Stimmen – die Regionalversammlung hat 84 Sitze – bekam Isabella Gifhorn 68 Ja-Stimmen, sechs Nein-Stimmen und drei Enthaltungen. Auf Torben Klant entfielen 66 Ja-Stimmen, neun Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen. Das schlechteste Ergebnis fuhr Anne Spiegel mit 49 Ja-Stimmen, 23 Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen ein. SPD (25), CDU (22) und Grüne (18) haben in der Regionalversammlung mit 65 Sitzen eine überwältigende Mehrheit. Allein SPD und Grüne kämen auf eine knappe Mehrheit von 43 Sitzen. Auf neun weitere Parteien entfallen je ein oder zwei Sitze. So weit, so „gut“?
Nein, allein die genannten drei Wahlergebnisse lassen vermuten, dass die drei „Großen“ hier ein abgekartetes Spielchen spielten. Motto: Wählst du meinen Kandidaten, wähle ich auch deinen. Nur bei Anne Spiegel funktionierte es nicht so ganz, allerdings wurde sie doch gewählt. Dass sie in eine Position gewählt wurde, die mit Besoldungsstufe B7 dotiert ist und im Monat fast 12.000 Euro einbringt, hat aus einem anderen Grund ein übles „G’schmäckle“.
Anne Spiegel, die damalige rheinland-pfälzische Umweltministerin, saß am Abend des 14. Juli 2021 (die Ahrtal-Katastrophe mit 135 Toten war in vollem Gange) beim Dinner mit ihrem „grünen“ Fraktionschef Bernhard Braun zusammen. Ihre Hauptsorge an diesem Tag galt offenbar der Frage, ob ihr ein Imageschaden drohe, ob sie jetzt einem „blame game“ ausgesetzt werde und ob die Verlautbarung ihres Ministeriums das richtige „Wording“ praktiziere und „gegendert“ sei.
Zehn Tage später – das Ausmaß der Katastrophe war immer noch nicht absehbar – trat sie einen Frankreich-Familienurlaub an. Am 8. Dezember 2021 wurde Anne Spiegel als Nicht-MdB dennoch als Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend in der „Ampel“-Bundesregierung installiert. Als sich Spiegels Versagen in der Ahrtalkatastrophe herausstellte, trat sie am 11. April 2022 als Bundesministerin zurück. Ab November 2024 war sie wieder da. Zwar nicht in einem Abgeordneten- oder Ministeramt, sondern als Führungskraft bei „Krisenchat“. Das ist ein gemeinnütziges „Beratungsangebot für junge Menschen in Not“, das Millionen aus Steuermitteln erhält: und zwar aus dem von Spiegels „grüner“ Nachfolgerin Lisa Paus geführten Bundesfamilienministerium.
Kritik an Anne Spiegel gilt als „Hass und Hetze“
Am Ende der acht Jahre dieser Amtszeit als Dezernentin wird Anne Spiegel 53 Jahre alt sein, und dann wird sich wieder etwas finden. Die „Grünen“ in Hannover jubeln jedenfalls jetzt schon. Voller Inbrunst schreiben sie zu Spiegels aktueller Wahl zur Dezernentin:
„Mit Anne Spiegel übernimmt eine Persönlichkeit das Dezernat II, die für diese verantwortungsvolle Aufgabe in besonderem Maße qualifiziert ist. Sie bringt umfangreiche Erfahrungen in allen relevanten Politikfeldern mit: Kinder, Jugend, Familie, Antidiskriminierung, Integration, Flüchtlingspolitik, Gleichstellung, Queer-Politik, Verbraucherschutz und Seniorenpolitik. Zudem verfügt sie über mehr als zehn Jahre Führungserfahrung mit Personalverantwortung und als Leiterin einer großen Verwaltung – Kompetenzen, die für das Sozialdezernat der Region Hannover von zentraler Bedeutung sind … Wir stehen in voller Solidarität an ihrer Seite, verurteilen die gegen sie gerichtete Hetze und Hasskampagnen ausdrücklich.“
Das übrigens werden die „Grünen“ wahrscheinlich auch 2034 schreiben, wenn Anne Spiegel dann irgendwohin weiterbefördert wird.
Apropos „Hetze und Hass“: Es gab im Vorfeld von Anne Spiegels Wahl heftige Proteste. Rund 50 Menschen demonstrierten in Hannover. Die Organisatoren legten am 8. November 135 Kreuze und Grablichter auf dem Opernplatz mitten in der niedersächsischen Landeshauptstadt nieder. Die Kreuze sollten symbolisch für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 stehen.
Es waren nicht die einzigen Proteststimmen. BILD schrieb: „Flutversagerin bekommt Top-Job“. Der NDR sprach von einer „umstrittenen Personalie“, selbst die „Süddeutsche“ meinte, diese Wahl Spiegels sei „instinktlos“. Für die Grünen ist indes alles Hass und Hetze, was nicht in ihr Weltbild passt und in ihre Vetternwirtschaften hineinleuchtet.



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So ist das, für grüne Zivilversager gibt es immer wieder einen hoch dotierten Posten auf Steuerzahlerkosten. Siehe Baerbock.
Hinsichtlich Baerbocks hat sich Danisch neulich so seine Gedanken gemacht: https://www.danisch.de/blog/2025/11/11/warum-wurde-annalena-baerbock-praesidentin-der-un-vollversammlung/#more-72060 Er endet: „Dass die UN in Wirklichkeit nur eine Weltkommunismusbehörde sind, ist bekannt. Die UN steckt dahinter, ist die zentrale Organisation, um die Umwandlung der Welt in einen Kommunismus zu steuern. Kann es also sein, dass Baerbock sich nicht, wie man bisher glaubt, diesen UN-Posten (nur) aus Überheblichkeit, Arroganz, Selbstverliebtheit, Korruption selbst gekrallt hat, sondern dass das eine Anweisung „von oben“ war, derselben Leute, die sie vorher schon ins Amt gehievt haben? Dass man da eine gehorsame und überzeugte Kommunistin haben wollte? Dass man die einfach anderweitig verwendet hat,… Mehr
Vom ersten Tag an war dieses Sammelbecken von Insuffizienten und Losern mir widerlich. Dieser Eindruck hat sich über die Jahrzehnte verstärkt und kulminierte in Baerbock und Habeck. Der entsprechende Teil der Wähler spiegelt dies wider und wird uns leider erhalten bleiben.
Das Unheil einer quotierten Gesellschaft! Bei den linken Genossen wird niemand vergessen, egal was für einen Schaden er angerichtet hat. Denn wie immer gilt der Grundsatz: „etwas wurde wenigstens versucht!“ Und das findet auf allen Ebenen der Politik statt. Sogar im Mikro Cosmos der provinziellen Bodenbrüter Politiker. Wie im Fall des Homburg/Saar, Ex-Oberbürgermeisters Rüdiger Schneidewind (vormals SPD). Der war in seiner Detektivaffäre wegen Untreue zu 10.000 Euro Strafe verurteilt worden. Ein Disziplinarverfahren hätte sich anschließen müssen. Innenminister Reinhold Jost (SPD) hatte damit aber so lange gewartet, bis Schneidewind, inzwischen pensioniert, nicht mehr zu belangen war. Die Folge: Schneidewind bekam115.000 Euro Gehaltsnachzahlung. Deshalb weiter die Zirkelkreisparteien wählen, an sie glauben, zu den Guten zu gehören!… Mehr
Niedersachsen ist eines der Bundesländer, in dem rotgrün leider immer noch übermächtig vertreten ist. Noch haben sie Geld, welches das Mißmanagement und die Klüngelei und Vetternwirtschaft übertüncht.
Aber wenn VW erst so richtig und auch offensichtlich wackelt, wird sich hier einiges ändern. Dann kann dieser ganze rotgrüne Sumpf einpacken.
VW hat bereits Schnupfen. Zu sehen bei Porsche, bei den Absatzzahlen des Konzerns und auch an nachgelagerten „Interessensparten“ wie dem VFL Wolfsburg. Der ist ein weiteres VW-Kind, dass offensichtlich unter dem grandiosem, rotgrünen Mißmanagement leidet.
Und geht VW den Bach runter, ist Niedersachsen erledigt. Das wars dann.
Ja was macht dann da der Schröder-Klüngel -gibt nur noch `96?
Sie ist nur ein Spiegelbild dieser „unserer Demokratie“ – Versager bekommen hier immer wieder einen Posten, auch oder gerade wenn Blut an ihren schmutzigen Händen klebt
Bei den Grünen nennt man das eine „Feministische Karriere“…
wovor jedes gesund denktende privatwirtschaftliche Unternehmen einen Horror bekäme, hat der Staat zu ertragen.
Ich mag es ja nicht wirklich, wenn sich das Englische in die deutsche Sprache einschleicht, aber manches sollte man einfach in fremden Sprachen sagen, oder schreiben. Momentan ist mein Lieblingsspruch:
„dumb as a doorknob!“
Wo war ich noch stehen geblieben….?
Ach ja, das war schon eine schlimme Sache damals im Ahrtal, nicht wahr?
Gott sei Dank kann so etwas in Hannover wegen fehlender Berge nicht passieren.
Bei uns gibts nicht so viele – in den USA aber schon.
Das ist dann wohl der Ausgleich?
Ein Mensch der zumindest noch einen geringen Restbestand an Anstand, Integrität und Selbsterkenntnis besitzt, hätte dieses Jobangebot abgelehnt. Frau Spiegel hat das natürlich nicht getan. Ihr fehlen alle der eben genannten Eigenschaften.
Eiskalt .
Besonders die Zwischenstation müsste hinsichtlich der wirklich gebrachten Arbeitsstunden wie des Arbeitsinhalts beleuchtet werden: „Im November 2024 trat Spiegel als Managerin in das Leitungsteam des gemeinnützigen Unternehmens Krisenchat ein, das nach eigener Darstellung bundesweit jungen Menschen in Not Hilfe anbietet.“ wiki
Hoch dotiert – aber ohne Leistung?
Josef Kraus schrieb schon damals: https://www.tichyseinblick.de/meinungen/gruene-ex-familienministerin-anne-spiegel/
Wie steht ein solcher Mensch eigentlich zu sich selbst ?
> Hannover hat ja bekanntermaßen seine eigene herausragende Karnevalskultur. Oder?
Ich habe dort Kaffeeautomaten gesehen, die zusätzliches Geld für Pappbecher verlangen. Die Einheimischen laufen vermutlich mit eigenen Bechern rum, um „die Welt zu retten“. Tä-tä!