Linksaußen-Truppen und unterstützende Medien machen seit Wochen gegen die Buchmesse „SeitenWechsel“ in Halle mobil. Allerdings ohne jeden Erfolg. Im Gegenteil: Die Gegen-Rechts-Folklore erweist sich als zusätzliche Reklame für das Lesefest.
picture alliance / dpa | Hendrik Schmidt
In der kommenden Woche, am 8. und 9. November, findet in Halle/Saale die Buchmesse „SeitenWechsel“ statt, eine Veranstaltung, die „Tichys Einblick“ als Medienpartner unterstützt. Schon seit einigen Wochen erhält das privatwirtschaftlich organisierte Fest für Leser und Autoren kostenlose Werbung in großem Stil. Das heißt – wirklich kostenlos nicht, denn die Organisation „Halle gegen Rechts“, die massiv gegen die Messe mobilisiert, kassiert Steuergeld aus dem Topf „Demokratie leben!“ der Bundesregierung. Und auch die öffentlich-rechtlichen Sender, die vor den Büchern warnen und die Gegen-Rechts-Agitation unterstützen, finanzieren sich bekanntlich aus unfreiwillig gezahlten Beiträgen.
Die Kritik stammt bis heute vor allem von Politikern der Grünen, Freien Wählern, Linken und der SPD in Halle, von Vertretern staatlicher Organisationen und NGOs wie „Halle gegen rechts“ und der Plattform „Campact“, die vor einiger Zeit ihren Gemeinnützigkeitsstatus verlor. Schon Anfang Oktober verteilte „Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage” Flugblätter, als auf dem Messegelände ein Flohmarkt und eine Kindersachenbörse stattfanden. Auf den Flugblättern warnte die Organisation vor der Buchmesse und polemisierte gegen den Betreiber des Messegeländes. So erfuhren vermutlich etliche Hallenser und aus der Region Angereiste von der geplanten Literaturveranstaltung, die sonst nicht darauf aufmerksam geworden wären.
Die schon erwähnte Linksaußen-Organisation „Campact“ erklärt in ihrem Aufruf: „Die Veranstaltung auf dem Gelände der Hallenser Messe ist eine Art Kameradschaftstreffen der Neuen Rechten. Organisiert wird die ‚Buchmesse für widerstreitende Meinungen‘ von der rechten Dresdner Buchhändlerin Susanne Dagen, die in den vergangenen Jahren zu einer Schlüsselfigur der Szene geworden ist. ‚Seitenwechsel‘ … ist ein Wer-ist-wer der rechten Publizistik.“ Es folgt die Aufzählung: „Das rechtspopulistische Blog ‚Tichys Einblick‘ (das kein Blog ist, sondern ein Medium in Print und Online – Anmerkung der Redaktion). Weiter bei „Campact“: „Und auch der Chefredakteur der rechtsradikalen ‚Jungen Freiheit‘, Dieter Stein, bekommt ein Podium. Nur beispielhaft ein paar weitere Namen von Teilnehmer*innen: Uwe Tellkamp, Antje Hermenau, Matthias Matussek, Uwe Steimle, Diether Dehm, Vera Lengsfeld. Wer von ihnen noch nicht abgedriftet ist nach ganz rechts, ist auf besten Weg dorthin.“
Das private Unternehmen ließ sich nicht einschüchtern. Die Liste der Autoren ist in der Realität noch deutlich länger als in der Darstellung der linksextremen Kampagnenmacher. Zu ihnen gehören auch Gloria von Thorn und Taxis, Autorin des erfolgreichen Buchs „Lieber unerhört als ungehört“, außerdem Michael Klonovsky, der sein neuestes Buch „Bei Tische altert man nicht“ und andere Werke präsentiert, die TE-Autoren Thor Kunkel („Endstufe“) und Alexander Wendt („Verachtung nach unten“). Am Abend des 8. November lädt „Tichys Einblick“ zum großen Messeabend. Unter der Moderation von Roland Tichy wird gefeiert: mit Gloria von Thurn und Taxis, Wolfgang Herles, Hermann-Josef Binkert und Gerald Grosz – ein Abend, der leider schon ausverkauft ist trotz nachträglicher Erweiterung.
Einen besonderen Akzent auf dem Gebiet der Werbung wie auch der unfreiwilligen Komik setzte die „Mitteldeutsche Zeitung“ mit ihrer Klage, auf der Buchmesse würde „die Pressefreiheit mit Füßen getreten“. Der MZ-Redakteur Alexander Schierholz beklagt schon einmal vorab „chinesische Verhältnisse in Sachsen-Anhalt“, und behauptet, er und andere Pressekollegen würden an der Berichterstattung über die Messe gehindert. Daran stimmt so gut wie nichts. Journalisten haben Zugang zur Messe, selbstverständlich können sie berichten.
Allerdings wird sie der Medienbeauftragte der Messe, der Autor und Karikaturist Bernd Zeller, bei ihrem Rundgang begleiten und Gespräche zur Sicherheit mitschneiden, damit die Medienvertreter nicht aus Versehen etwas schreiben, was mit dem Gesagten keine Ähnlichkeit hat. Wenn jemand tatsächlich unverzerrt berichten möchte, darf er den Mitschnitt sogar als Service betrachten. Jedenfalls stört er eine sachliche Darstellung nicht, sondern höchstens den Versuch, aus Gesprächen mit Autoren und Besuchern passende Halbsätze herauszuschnippeln.
Was stört nun eigentlich das Linksmilieu dermaßen an einer Buchmesse, dass sie nicht nur die übliche Protestfolklore inszeniert, sondern die Veranstaltung verhindern will? So jedenfalls lautet die Stoßrichtung einer „Petition“ auf change.org: „Verhindert die rechte Buchmesse in Halle Saale am 8. und 9. November 2025“.
Stattdessen kämpfen offenbar die Möchtegern-Verhinderer mit erheblichen Mobilisierungsschwierigkeiten. In dem Campact-Text beklagt eine Mitorganisatorin des „Wir“-Festes, der Gegenveranstaltung zu „Seitenwechsel“: „Im Vordergrund steht die Aufklärung, dass es bei ‚Seitenwechsel‘ nicht einfach nur um ‚kulturbeflissene Bücherliebhaber‘ geht, sondern um ‚Leute mit einer klaren politischen Agenda, neurechte Kulturmenschen‘. Was aber gar nicht so einfach ist, wenn ‚die breite Stadtbevölkerung nicht politisch interessiert ist‘.“
Möglicherweise zeigt sich die „breite Stadtbevölkerung“ politisch gar nicht desinteressiert, lässt sich aber von Linksaußen-Aktivisten keine Angst vor „neurechten Kulturmenschen“ aufschwatzen. Am Samstag, 1. November fand schon einmal eine Art Probe-Kundgebung gegen die Buchmesse statt – jedenfalls laut Ankündigung im Netz. Interessanterweise existieren davon keine Bilder. Das könnte daran liegen, dass es dort ähnlich aussah wie bei einem Antifa-Protest vor dem Messegelände, als dort die AfD-Wahlkampf-Auftaktveranstaltung stattfand (wobei die Messe Halle in der Vergangenheit auch Versammlungen anderer Parteien beherbergte). Damals versteckten sich exakt drei Personen hinter einem Transparent, eine vierte stand daneben.
So ähnlich sah es übrigens schon einmal beim „Protest“ gegen den Bürgerkongress 2024 in Stuttgart aus: Nach wochenlangem Trommeln im Internet und linken Medien erschienen etwas abseits der Stuttgarter Liederhalle etwa 20 Linksradikale unter Führung der örtlichen Linkspartei, um gegen das angeblich „rechte Vernetzungstreffen“ mit Transparenten zu wedeln. Das Häufchen blieb von den meisten Besuchern schlicht unbeachtet.
Genau dieses Szenario dürfte sich in Halle am kommenden Wochenende wiederholen.






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Eingeweihte sprechen ja schon davon, dass das gesamte Geländer der Hallenser Messe nicht ausreichen würde, alle spontan angereisten Spontanprotestler aufzunehmen. Allein zehntausende der „Omas gegen rääächtzz“ sollen von der geriatrisch-psychiatrichen Fahrbereitschaft herangeschafft werden.
Lt. unbestätigten Meldungen aus wie immer gut desinformierten Kreisen werden die Kosten dafür von den Krankenkassen übernommen.
Die Angst vor den falschen Büchern, ist die Angst vor dem richtigen Denken.
Rechts ist immer dort, wo der Daumen links steht und Links, wo derselbe sich rechts befindet und ist lediglich eine feststellbare Zuordnung, mehr aber auch nicht. Deshalb ist es immer besser, die einzelnen Gruppen über Konservative, Sozialisten und Liberale zu unterscheiden, weil damit die gesamte Tragweite erkennbar ist, wenn man die Auswirkungen zu spüren bekommt. Sozialisten haben immer die Eigenheit aus der Vergangenheit heraus, das Geld der anderen zu verteilen, die Liberalen schwelgen in grenzenloser Freiheit, was nur möglich wäre, wenn das Hirn dazu paßt und die Konservativen sind die einzig Wahren, die Utopien noch von der Realität unterscheiden können… Mehr
Die Linken sind so Dumm, die merken nichtmal, daß sie die beste Werbung für andersdenkende sind.
Namen aufzählen können die, aber sobald es an den Inhalt geht, da haben die schiss, weil die nicht mithalten können.
Wenn die Linken doch so toll sind, dann einfach mal eine ordentliche Disskussion starten, aber ne, die können nur kaputtmachen und stören.
Früher haben die Faschisten Bücher verbrannt, heute gibt es Leute, die Buchmessen verhindern wollen. Der Geist ist der gleiche.
Viel Erfolg der ganzen Veranstaltung. Ich hoffe, dass diese interessante neue Buchmesse vielen Menschen die Augen öffnet und wünsche mir, dass sie jährlich stattfindet. Ich bin sicher, es wird mit den prominenten Gästen und Autoren ein riesiger Erfolg und lässt zugleich die linksradikalen „Aktivisten“ ziemlich alt aussehen. Statt betreutes Lesen durch Links jetzt endlich Selberdenken durch Lesen.
Very sad liebe Linke, aber die Welt ist immer noch mehrheitlich yin und yan geteilt. Und das ist gut so. Eine mehrheitlich destruktive linke Position teilen die wenigsten Bürger.Denn von platten Absichten und Sprüchen wird keiner satt, ausser Aktivisten vielleicht.Und mit „Fahrtende“ sind nicht die Passagiere im Bus gemeint! Es ist einfach nur das Ende der Fahrt! Also Ende der Ausbaustrecke. Aussteigen und selber laufen, das bildet den Horizont. Der Teufel liegt nicht im Detail, sondern im Kalkül: Was hier als Kritik verkauft wird, ist nichts anderes als ein ideologisches Vormundschaftsprogramm – öffentlich finanziert, gefördert und verschwiegen. Die Stigmatisierung als Waffe… Mehr
Nicht so glücklich finde ich den angeordneten embedded journalism unter der Begleitung von Bernd Zeller. Die Linksjournalisten schreiben ohnehin, was sie schon immer vorhatten. Im Zweifel besorgen sie sich eine normale Karte und spazieren eben unerkannt durch die Halle und führen ihre Interviews. Diese Massnahme wirkt ein wenig hilflos und auch autoritär.
Widerspruch! Natürlich kann sich ein Journalist als Besucher tarnen, aber systematisches Fragen fällt halt auf. Die Lügereien mancher linker Journalisten sind aber inzwischen so massiv, dass man juristisch etwas in der Hand haben muss, um sich hinterher vor Gericht gegen die sicher geplanten Verleumdungen wehren zu können.
Die Verleumdungen werden sowieso kommen, ob mit oder ohne Journalisten-Betreuung.
Lasst euch bloß nicht einschüchtern! Es ist höchste Zeit, dass der linken Kanaille ein kräftiger Gegenwind entgegenweht, der ihre ausgetrockneten Gehirne wegblässt! In die Tonne damit!
Ja, so waren die linksradikalen und linksextremen Sozialisten auch 1938!
Sowohl die „nationalen“, als auch die „internationalen“.