Ist CO2 wirklich ein Klimakiller?

Katastrophen-Warnungen gab es schon viele. Die Warnung vor der kleinen Eiszeit in den 70- er Jahren, die Warnungen des Club of Rome, dass uns 2000 die Rohstoffe ausgehen, das Ende des deutschen Waldes um 2000. Oft kam es auch ganz anders, als man dachte

Das Urteil über CO2 und die damit verbundene Industrie ist längst gefällt: schädlich, gefährlich, abzustellen. Es ist immer wieder erstaunlich, dass vergessen wird, dass CO2 der Baustoff des Lebens ist und das trotz aller möglichen negativen Auswirkungen die Erträge an Nahrungsmitteln, wie etwa Weizen und Reis, durch das gestiegene CO2 um etwa 15 % erhöht worden sind. Wer sagt es den Schülerinnen und Schülern von Fridays for Future, dass wir ohne den CO2-Anstieg ganz gewiss zu wenig Nahrungsmittel hätten, um die Welt satt zu machen? Allein 15 % weniger Reis, Weizen und Soja wären auf Dauer für die Weltbevölkerung nicht erträglich. Das alles spricht CO2 nicht frei und auch nicht uns Menschen, die in 150 Jahren einerseits durch Entfaltung der Industriegesellschaft die Lebensbedingungen für alle Menschen auf der Erde verbessert haben, andererseits die CO2- Konzentration von 0,028 % auf 0,041 % „hoch“getrieben haben. Was wir nicht hinreichend genau wissen, ist, wie stark dieser und ein weiterer Anstieg das Klima verändern wird.

Dass die Staatengemeinschaft im Verlaufe dieses Jahrhunderts reagieren und den CO2 Ausstoß reduzieren muss, darüber besteht kein Zweifel. Die fehlerhaften Klimamodelle dürfen aber hierfür nicht zur Grundlage gemacht werden.  Sie laufen um 50 % zu heiß gegenüber der Realität. Das heißt, wir haben doppelt so viel Zeit. Nicht 2050 sondern 2100 müssen wir uns weitgehend von fossilen Brennstoffen verabschiedet haben.

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CO2-arme Technologien müssen auf jeden Fall entwickelt werden. Und da spielt Deutschland eine miserable Rolle. Alles, was jenseits von Windenergie und Solarenergie den Energiehunger der Welt nachhaltig befriedigen könnte, findet nicht statt. Jedes Jahr stellen die Grünen im Haushaltsausschuss den Antrag die Fördermittel für die Fusionsforschung einzustellen, die Erforschung inhärent sicherer Kernkraftwerke ist in Deutschland verboten, fossile Kraftwerke mit CO2-Abscheidung (CCS) sind ebenfalls untersagt.

Nach der Zerstörung der deutschen Automobilindustrie will man auch den Kohlenstoff in der Industrie, bei Stahlwerken, Zementwerken und Raffinerien ersetzen. Jeder schaue sich in seinem Umfeld um und entdecke, worauf er verzichten würde ohne Petro-Chemie, d.h. ohne Pharmaka, ohne CD, ohne Handy-Bildschirm, ohne Kabelummantelung, Kosmetika, Farben, Kunstfasern, Klebstoffen, Wasch- und Reinigungsmitteln, Stoffe auf die wir tagtäglich angewiesen sind.  Der Strombedarf in Deutschland würde sich mehr als verdreifachen. Und dies soll mit dem wahnsinnigen Plan erfüllt werden, unseren Energie- und Kohlenwasserstoffbedarf allein durch naturzerstörerische Windkraftwerke und ineffiziente Solardächer in Deutschland zu befriedigen. Es wäre daher ausgesprochen dumm, sich auf diesen Weg zu versteifen und andere Optionen a priori auszuschließen.

Wenn die Klimareaktion auf das CO2 bei einer Klimasensitivität (die Erwärmung bei Verdoppelung der CO2-Konzentration in der Luft) von 1,5-2 Grad liegt, wird die Erwärmung bis 2100 etwa 2 Grad Celsius nicht übersteigen. Dann haben wir bis 2100 Zeit, um das vorindustrielle Emissionsniveau erreicht zu haben. Dabei ist es unerheblich, ob Deutschland und Europa 2050 oder 2100 auf Netto-Null kommen. Entscheidend ist: Was macht die Welt, und vor allem, was macht China?

Zu glauben, dass China, wie in Paris versprochen, bis 2030 die CO2-Emissionen von 8,9 Milliarden Tonnen auf (nur!) 12,5 Milliarden Tonnen ansteigen lassen wird, um diese hernach in 20 Jahren auf Null zu senken, wäre schon arg naiv. Chinas Regierung selbst rechnet in 2050 mit den gleichen Emissionen wie heute, was schon eine gewaltige Anstrengung voraussetzt. Oder entspricht es etwa der europäischen Logik, dass wir unsere Industriegesellschaft zerstören, damit China richtig aufblühen kann?

Unterwanderung westlicher Demokratien
China auf dem Weg zur Weltherrschaft
1600 Kohlekraftwerke werden zurzeit weltweit in 62 Ländern gebaut, die meisten übrigens durch chinesische Firmen und mit Hilfe chinesischer Kredite. Insgesamt wird die Kohlekraftwerkskapazität weltweit nicht reduziert, sondern um 43 Prozent erweitert. Das ist keine theoretische Modellrechnung, sondern die Realität. Und wir steigen bis 2022 aus der Kernenergie und bis 2038 aus der heimischen Braunkohle aus.

Katastrophen-Warnungen gab es schon viele. Die Warnung vor der kleinen Eiszeit in den 70- er Jahren, die Warnungen des Club of Rome, dass uns 2000 die Rohstoffe ausgehen, das Ende des deutschen Waldes um 2000. Oft kam es auch ganz anders, als man dachte. Das naheliegendste Szenarium aber wäre zurzeit: die Welt stellt sich bis 2100 langsam um und Deutschland stürzt in zehn Jahren ab, wenn die Infantilisierung der Politik auf dem Niveau von Fridays for Future weiter um sich greift.

Es ist nicht zu erwarten, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu einer Änderung der Politik führen. Zuviel Wohlstandsverluste wurden und werden von den Menschen mit einer Politik der Angst vor der Klimakatastrophe abverlangt, zu viel wurden 100%ige Wahrheiten verkündet, als dass man offen sein könnte für Kurskorrekturen.  Und wenn es denn so sein sollte, dass die Notstandssituationen nicht gerechtfertigt waren, die Klimaprognosen in sich zusammenbrechen, weil sich ein Teil der Erwärmung als natürliche Entwicklung herausstellt, und CO2 weniger stark erwärmend wirkt als angenommen, hat nicht nur die Klimawissenschaft, sondern die Politik insgesamt ein schwerwiegendes Glaubwürdigkeitsproblem.

Mehr zu Thema: Vahrenholt/Lüning, Unerwünschte Wahrheiten. Was Sie über den Klimawandel wissen sollten. Langen Müller Verlag, 398 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, 25,00 €.


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Kommentare ( 91 )

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Alexis de Tocqueville
3 Jahre her

„Dass die Staatengemeinschaft im Verlaufe dieses Jahrhunderts reagieren und den CO2 Ausstoß reduzieren muss, darüber besteht kein Zweifel.“

Aha, das ist also heutzutage „unerwünschte WAhrheit.“ Klingt ja ganz ähnlich wie die erwünschte Wahrheit. Grüne light.
Da ist mir „Hetze“ lieber, die hat einfach mehr Logik und baut auf Fakten.

Ego Mio
3 Jahre her

Ich schätze Herrn Vahrenholts Meinung sehr. Sie ist fundiert, negiert nicht pauschal einen menschlichen Einfluss und ist dabei nicht alarmistisch.

Rasio Brelugi
3 Jahre her

Als Trump aus dem Pariser Abkommen ausgestiegen ist, hat er dies in einer ca. 20 minütigen Ansprache begründet. (Nichts davon hat die Journaille in Deutschland berichtet.) Ganz richtig hat Trump (u.a.) ausgeführt, dass das Pariser Abkommen nur dazu dient, Arbeitsplätze aus den USA nach China und Asien zu tranferieren. Und, so Trump weiter, das mache er nicht mit. Und schon mal gar nicht bezahle er dafür 2,5 Mird. Dollar jährlich vom Geld der US-Steuerzahler.

Wie merkwürdig sich solch ein klarer Standpunkt vor dem Hintergrund der aktuellen deutschen Politik sich doch anhört!?

Rasio Brelugi
3 Jahre her

Da die mittlere Temperatur des Planeten Erde ohne den Treibhauseffekt der Atmosphäre bei minus 28 Grad läge, finde ich ihn gar nicht so schlecht, den Treibhauseffekt.

Felix-Schmidt
3 Jahre her

Deutschland stürzt nicht IN 10 Jahren ab, sondern schon SEIT Jahren! Der kommende Verlust an Arbeitsplätzen wird uns (ausgenommen Eliten, natürlich) einen nicht gekannten Verlust an Wohlstand und Kaufkraft bescheren. Die nächsten Jahren werden sehr interessant werden.
Die Rekordsteuereinnahmen der letzen Jahre dürften auf längere Sicht der Vergangenheit angehören. So stark kann die zukünftige Regierung die Steuern gar nicht erhöhen, um das auszugleichen. Es wird also nach der Wahl immer weniger zu verteilen geben.
Keine guten Aussichten für unser Land. Aber vielleicht rettet uns ja die Druckerpresse der EZB und der Sozialismus?

awilson
3 Jahre her
Antworten an  Felix-Schmidt

Ausgezeichnet auf den Punkt gebracht. Ich würde den letzten Satz jedoch etwas präziser formulieren: „So ruiniert uns ja die Druckerpresse der EZB und der daraus resultierende Sozialismus.“ Wann hat der Sozialismus in der Vergangenheit jemals jemanden gerettet?

November Man
3 Jahre her

Das Klima wird hauptsächlich von der Sonne bestimmt.
Der Mond bestimmt Ebbe und Flut.
Die Sonne bestimmt unsere 4 Jahreszeiten, wann es warm und wann es kalt ist.
Große Vulkanausbrüche oder Meteoriteneinschläge können das Klima ebenfalls beeinflussen.
Der Mensch beeinflusst und bestimmt gar nichts.
Außer der Co2 Steuer auf alles die wir deswegen bezahlen sollen.

November Man
3 Jahre her

Klimawandel hin oder her, wichtig ist das das Mittelmeer nicht zufriert.

November Man
3 Jahre her

Wenn die Arktis und die Antarktis in den nächsten Hunderttausend Jahren auf völlig natürliche Weise verschwinden, wird der Golfstrom im Atlantik versiegen und es beginnt eine neue Eiszeit.
Wie schwedische Forscher festgestellt haben schmilzt die Antarktis wegen einer sich darunter befindlichen riesigen Heißwasserquelle. Ich vermute sogar einem Vulkan.
Ein völlig natürlicher Vorgang den der Mensch nicht mal im Geringsten beeinflussen kann.
Von einer Erderhitzung zu reden ist also völlig Schwachsinn.
Das Klima und das Wetter sind so wie sie sind. Wir Menschen sollten deshalb den absolut natürlichen Klimawandel annehmen und zu unserem Vorteil nutzen.

November Man
3 Jahre her

Bislang hat niemand glaubhaft und sicher bewiesen, dass das bisschen Co2, lediglich winzige Spuren 0,04 %, das sich weltweit in der Luft befindet für Menschen oder das Klima schädlich ist.
Die Klimafantasten und Klimalügner werden das auch nie können und die wissen das.
Alles was die bislang vorgebracht haben wurde mittlerweile problemlos widerlegt.
Es geht also nicht um Co2 oder das Klima, es geht wie immer um das Geld der Menschen das man ihnen abknöpfen will.
Der deutsche Staat braucht Geld, sehr viel Geld sogar, aber nicht für uns Deutsche.

Mein Herz schlug links
3 Jahre her

Ich kann es nur immer und immer wiederholen: Die Diskussion rund um das Thema „Klimawandel“ geht schon im Ansatz vollkommen fehl. Ob CO2 tatsächlich Ursache einer nachhaltigen Erwärmung ist, ob diese schädlich ist usw., das kann man – je nach Blickwinkel und Art der Faktenwürdigung – annehmen… oder auch nicht! Es bleibt ein großes „vielleicht“, „vielleicht auch nicht“. Und jetzt? Wovon aber auszugehen ist: Von der Erdkruste sind uns die oberen ca. 6 km einigermaßen zugänglich. Machen wir – unter Annahme weiterer technologischer Fortschritte bei Explorations- und Fördertechnik – 10km daraus. Alles was darin an fossilen Energieträgern enthalten ist, können… Mehr

Peter Pascht
3 Jahre her

„Es bleibt ein großes „vielleicht“, „vielleicht auch nicht“.
Auf welches naturwissenschaftliches Wissen gründen sie ihre Aussage?
Was sie äußern ist ein Glaubensbekenntnis, kein Wissen, denn so eine Aussage gibt es in der Naturwissenschaft nicht.
Nach naturwissenschaftlichen Erkenntnissen der heutigen Wissenschaft, gibt es kein
großes „vielleicht“, „vielleicht auch nicht“, sondern ein kategorisches NEIN.

Das große „vielleicht“, „vielleicht auch nicht“, gibt es nur an Stammtischen der Regierung Merkel.

Gerhahn
3 Jahre her
Antworten an  Peter Pascht

„DIE“ Wissenschaft kennt kein kategorisches JA oder NEIN. Wissenschaftlicher „Konsens“ ist nichts wert, denn er kann in jedem Moment von neuen Erkenntnissen über den Haufen geworfen werden. Sie sollten nie die Tür für die Möglichkeit zuschlagen, dass alles in Wirklichkeit ganz anders sein könnte. Sonst würden Sie ähnlich borniert und stur daher kommen wie der britische „Wissenschaftler“, der einst sagte, er würde nicht mal dann daran glauben, dass es UFO’s gibt, wenn eines direkt in seinem Vorgarten landen würde…

Alexis de Tocqueville
3 Jahre her
Antworten an  Peter Pascht

Ja, aber er ist für Kernkraft und gegen blöde Windmühlen. Damit ist doch alles gut, und mir kann es egal sein, ob er persönlich vielleicht oder vielleicht nicht an den Klimaquatsch glaubt.

Britsch
3 Jahre her

Die meisten „wissenschaflichen“ Erkenntnissen zumindest im Bereich „Klima“ sind nur Schlußfolgerung aus Versuchen oder Begebenheiten aus der Vergangenheit, wobei das Gleiche oft vollkom,men Unterschiedlich von „Experten“ beurteilt wird. Vielfach werdenwichtige Begebenheitfaktore gar nicht berücksichtigt unbewußt oder bewußt weg gelassen, da die Schlüsse daraus sonst nicht zum Gewünschten Ergebnis führen könnten. und dem Selbst bisher verkündeten. Das Geld soll ja weiter sprudeln.
Absolut richtig deshalb bezüglich Klimawandel und was dafür ursächlich ist:
Es bleibt ein großes „vielleicht, vielleicht auch nicht“