YouTube entfernt #allesdichtmachen aus seinen Suchergebnissen

YouTube benachteiligt die Aktion von "allesdichtmachen", der Kanal lässt sich kaum noch auf der Plattform finden. Die Initiatoren haben "Meinungsfreiheit im Netz" gebeten, gegen die digitale Ausblendung anwaltlich vorzugehen.

Screenshots allesdichtmachen.de
“Dank Corona hab ich gelernt zu schweigen” sagt eine Schauspielerin in ihrem Video für die Aktion #allesdichtmachen, die Ende April 2021 in der Bundesrepublik für enorme Resonanz sorgt. Und über 10 Millionen Videoaufrufe innerhalb von 48 Stunden auf dem erst wenige Tage alten YouTube-Kanal erreichte. Mit Ironie, Witz und Sarkasmus stellen die Schauspieler die Corona-Politik der Bundesregierung in Frage und kritisieren vor allem das hiesige Diskussionsklima. Der nordrhein-westfälische WDR-Rundfunkrat Garrelt Duin (53) forderte zunächst sogar berufliche Konsequenzen für die beteiligten Personen, löschte seinen Tweet dann aber aufgrund der empörten Reaktionen! Berufsverbot, wenn man ein Grundrecht wahrnimmmt? Am 24.04.2021 stellten die Initiatoren fest, dass YouTube den Kanal “allesdichtmachen” aus den Suchergebnissen seiner Plattformentfernt hat. Stattdessen erscheinen dort diverse Berichte über die Aktion, auch solche mit sehr geringen Abrufzahlen.

Der Kanal, der enorme Abrufzahlen hat, wird von YouTube digital ausgeblendet. Dies ist unseres Erachtens rechtswidrig und verletzt die durch Art. 5 GG verbriefte Meinungs-, Presse-, und Informationsfreiheit. Warum soll jemand, der auf YouTube nach #allesdichtmachen sucht, den Kanal nicht finden, die Videos nicht ansehen? Warum wurde diese Funktion, die bei YouTube sonst grundsätzlich zur Verfügung steht, hier deaktiviert?

Der Vorstandsvorsitzenden von YouTube, Frau Susan Wojcicki, wurde vor wenigen Tagen der von YouTube gesponserte „Freedom Expression“-Award verliehen. Diese Auszeichnung, die YouTube erst finanziert und dann sozusagen an sich selber verliehen hat, hat folgenden Zweck: „The Free Expression Awards supports the educational work of the Freedom Forum Institute by recognizing individuals for their courageous acts of free and fearless expression.“ Dies hat auch in dem US-Nachrichtenmagazin „Newsweek“ für Erheiterung gesorgt.

Die Initiatoren haben uns gebeten, gegen die digitale Ausblendung anwaltlich vorzugehen. “Meinungsfreiheit im Netz” übernimmt für #allesdichtmachen Kosten und Risiken der Rechtsverfolgung. YouTube wurde bereits wenige Stunden, nachdem von der digitalen Ausblendung Kenntnis erlangt wurde, mit einer bereits am Montag, 26.04.2021, endenden Frist zur Rückgängigmachung dieses Angriffs auf die Grundrechte und zur Abgabe einer Unterlassungserklärung aufgefordert und abgemahnt. Geschieht dies nicht, muss der Konzern sehr kurzfristig mit der Einleitung gerichtlicher Schritte rechnen.

Diese Attacken auf die Meinungs-, Presse- und Informationsfreiheit sind es, denen wir uns alle, jeder mit seinen Mitteln und seinen Möglichkeiten, in den Weg stellen sollten. Wir danken, wie immer, für Ihre Unterstützung.


Dieser Beitrag ist zuerst bei Meinungsfreiheit im Netz erschienen. 


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Kommentare ( 147 )

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Rob Roy
2 Jahre her

Heute am Montag, 26.04.2021, ausgeprobiert. Alle Videos scheinen da zu sein. Vielleicht hat YT das wieder rückgängig gemacht? Dann aber sicher nicht auf Geheiß der Kanzlerin.
Unbedingt anschauen. Garantiert sind auch die eigenen Lieblingsschauspieler dabei.
Und ja, es ist Satire, es ist Ironie. Jedes Video ist knackig kurz und trifft den Kern. Vor allem ist die Aktion auch eine Verarschung der staatlichen „Corona-Sofahelden“-Propaganda.

Ralf Poehling
2 Jahre her

Youtube nimmt es mit der uramerikanischen „Freedom of speech“ nicht mehr ganz so genau.
Das kommt dabei heraus, wenn man sich über die ganze Welt ausbreitet und sich mit den Befreiten ins selbe Boot setzt. Man fängt sich deren Unfreiheit ein.
Globalisierung führt zu gegenseitiger kultureller Befruchtung.
Und zwar auch zum eigenen Nachteil.

Andreas aus E.
2 Jahre her
Antworten an  Ralf Poehling

Eigener Nachteil ist aber auch, wenn Leute (und Medien) bei Videos wohl nur You Tube denken können.
Es gibt noch andere Serber und zudem ließe sich derlei auch selbst betreiben. Leider nicht ganz billig, besonders nicht, wenn externer Sachverstand zu bemühen ist. Aber es geht.
Und was auch geht: Schöne, geschliffene Texte. Dem Vernehmen nach soll es in unserer bunten Republik tatsächlich Menschen geben, welche Botschaften lieber lesen als videoziditistös verabreicht zu bekommen.
Das Schöne daran: Gegen bloßen Text ist kaum ein_x Suchmaschinenblockwart_x geimpft, jedenfalls nicht bei „Du Taube“ (hab ich das richtig übersetzt?).

Karl Schmidt
2 Jahre her

Es ist erstaunlich, wie es dieser Aktion gelingt, das gesamte Netzwerk der Desinformation und Nichtinformation, die (digital) gelenkte Scheindemokratie, denn eine Teilhabe findet ja gerade nicht (mehr) statt, vorzuführen. Dieser Effekt wird eine viel größere Aufmerksamkeit erfahren als die Kampagne selbst. Die Medienmonopole müssen zerschlagen werden. Sie manipulieren den politischen Diskurs. Es kann nicht sein, dass eine Susan Wojcicki darüber entscheidet, was wir diskutieren (wollen). Diese Arroganz und Anmaßung ist ein Rückfall in feudales Denken und Gehabe.

Tesla
2 Jahre her

War ja klar, dass die Meinungsjakobiner wieder auf pol. Säuberungstour sind. Das sind sie ja anscheinend permanent. Youtube und sein Eigentümer Google sind echt das Letzte.

MaxxMurxx
2 Jahre her

Wenn Ich wegen dieses Artikels Euro 20.- spenden will und „Kreditkarte“ anklicke, werde ich trotzdem an „PayPal“ weitergeleitet (deren Konto ich aufgrund schlechter Erfahrungen nicht mehr benutze). Nachdem ich den komplizierten Weg, über einen „Gast-Account“ spenden zu dürfen, bestritten habe, EMail-Adresse und Kreditkartendaten korrekt eingegeben habe, teilt mir PayPal mit, „ich könne mit dieser Karte nicht spenden, ich solle eine andere benutzen“ (Screenshot bei Bedarf).
Das ist Quatsch.
Ich bezahle mit dieser Karte ALLES im Internet.
PayPal will mich nur nötigen, ein Konto zu eröffnen.
Zu IHREM Nachteil.
Nur zur Info.

Don Didi
2 Jahre her
Antworten an  MaxxMurxx

Leider eine verbreitete Unsitte, Zahlung per PayPal anzubieten, daneben 5 weitere Zahlungsarten, die letztendlich alle auf PayPal (oder wahlweise einen anderen, ähnlich suspekten Dienstleister) verweisen.
Warum nicht einfach eine Bankverbindung angeben, auf welche man einzahlen oder überweisen kann?

spindoctor
2 Jahre her

Cool down – ich habe gestern reingeschaut, und das Gesamtpaket(eine Datei) und die 3 Teilpakete(3 Dateien) heruntergeladen und lokal gespeichert – natürlich mehrfach.
Ich habe nicht nachgezählt, schienen aber vollständig. Heute, vor ein paar Minuten konnte ich sie auch noch finden.
Ansonsten, einfach als Lernübung für zukünftiges Verhalten sehen.
Und wenn sie dann mal wirklich weg sind, werden sie nur wertvoller – gelle?

spindoctor
2 Jahre her
Antworten an  spindoctor

Hab’s mit „bitchute“ (Danke an „Dieter“) verglichen – sind vollständig.
Bei „bitchute“ geht nur der Download nicht so easy wie bei Chrome.

flozn
2 Jahre her
Antworten an  spindoctor

Mit der Freeware „JDownloader“ geht sowohl der Youtube- als auch Bitchute-Download sehr einfach.

Delcarlo
2 Jahre her

Man sollte das Fido-Net wieder aktivieren, damals gab es keinen zentralen Betreiber, die Daten lagen redundant auf den Rechnern der Mitglieder, da wäre ein Blockieren oder Löschen von Inhalten kaum möglich gewesen.

spindoctor
2 Jahre her
Antworten an  Delcarlo

Das übliche Problem, wer ist „Man“?

Delcarlo
2 Jahre her
Antworten an  spindoctor

Das wäre kein Problem, ich könnte das Netz schon aufsetzen, aber das würde wenig nützen, denn andere müssten das nämliche tun, denn das Fido-Net war eine Ansammlung von unabhängigen und gleichberechtigten Rechnern, die aktiv ins Netz eingebunden werden mussten. Und… wer kann das heute noch? Dabei ließe sich das sogar über mehrere NAS-Speicher entsprechender Größe realisieren.

Delcarlo
2 Jahre her
Antworten an  Delcarlo

Tja, Linux (Mitentwickler) seit 1992 und bis heute nicht auf MS umgestiegen.
Und…, leider muss ich Ihnen recht geben, sperren ließe sich das Netz allemal. Bliebe nur noch die „von Sand — Kotzebue“ Methode, nur, wer macht den von Sand und wer ist der Kotzebue?

Manfred_Hbg
2 Jahre her

NACHTRAG,

zu Zitat: „Am 24.04.2021 stellten die Initiatoren fest, dass YouTube den Kanal “allesdichtmachen” aus den Suchergebnissen seiner Plattformentfernt hat. “

> Vielleicht hat dieses Vorgehen und Verhalten von YouTube aber auch etwas gutes und dass das Volk im Land nun endlich mal klar und deutlich sieht und erkennt, wie hier neben den ARD/ZDF Staatsfunk mit seinen Hofberichterstattern und den großen „Qualitatsmedien“ im Land, dann -auch- die sog. Sozialen Medien am verdrehen, belügen und die Nutzer am verarschen sind.

spindoctor
2 Jahre her
Antworten an  Manfred_Hbg

Geht nix über lokales Speicher. – da muss dann „Natalje“ bis an die Tür kommen.
Terabyte-Platten aus „alten“ PC’s ausbauen, 2 – 4 davon in ein Rack packen, mit USB 3.x hat man dann einen prima externen Speicher, den man dann auch an anderen oder neuen PC’s, Notebook, Tablet verwenden kann.

Manfred_Hbg
2 Jahre her

Zitat: „Am 24.04.2021 stellten die Initiatoren fest, dass YouTube den Kanal “allesdichtmachen” aus den Suchergebnissen seiner Plattformentfernt hat. Stattdessen erscheinen dort diverse Berichte über die Aktion, auch solche mit sehr geringen Abrufzahlen.“ > SOVIEL zu den so hochgelobten Grundrechten(GG), Redefreiheit und Demokratie im linksgrünen Merkel-Deutschland 2021. Bist „Du“ nicht auf gleicher Linie mit der linksgrünen Bundesmutti und ihre CDU und Regierung, mit den Hofberichterstattern beim ARD/ZDF Staatsfunk und den Verdrehe-, Verschweige- und Lügenmedien, DANN bist „Du“ -na klar doch- ein übler Hetzer, Abgehängter, Corona-Leugner, Rechter und Nazi und verwirkst damit selbst auch noch „Dein“ Recht der Berufsausübung. Du bist dann… Mehr

Peter Silie
2 Jahre her

Jetzt 11,5 Millionen Aufrufe, aber in der Suche noch weiter nach unten gerutscht.
Stattdessen grinst einem der Böhmermann ganz oben in der Liste entgegen – mit etwa 50 mal weniger Aufrufe!
50 mal weniger – das sind gerade einmal 2%!
Da kann sich jeder seinen Reim drauf machen, warum das wohl so ist.