Schon über zwei Jahre herrscht in Deutschland Maskenpflicht. Seit März dieses Jahres müssen die Mund-Nasen-Bedeckungen zwar nur noch in Arztpraxen, Kliniken und öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden – verschiedene Politiker, darunter Justizminister Marco Buschmann, haben aber bereits angekündigt, im Herbst die Maskenpflicht wieder ausweiten zu wollen. Dabei schützen die Masken (in der üblichen, noch luftdurchlässigen Tragweise) nicht einmal nachweislich vor Infektionen. Mehr noch: Eine am Montag bei Nature veröffentlichte Studie aus Japan zeigt, dass sich auf den Masken eine Vielzahl von Bakterien und Pilzen befindet – darunter auch potenziell krankmachende Erreger.
Nun steht die Frage im Raum, ob die krankmachenden Erreger auch nachweislich zu vermehrten Infektionen bei den Maskenträgern geführt haben. Dafür wären weitere Studien vonnöten. Die japanischen Forscher scheinen die Ergebnisse jedenfalls besorgniserregend zu finden: Sie empfehlen Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Masken nicht mehrmals zu verwenden – das Risiko für mikrobielle Infektionen sei sonst zu hoch. Gesundheitsfördernd sind die Biotope in den Stofffetzen vor unseren Mündern mit Sicherheit nicht. Wer sich also gerne mal als Zeichen des Widerstands gegen die Maskenpflicht eine wochenalte, fusselige Maske aus den Tiefen seiner Handtasche aufgesetzt hat, sollte sich vielleicht überlegen, ob er seinen Protest nicht auch anders ausdrücken kann.