15.000 Arbeitsplätze in Salzgitter bei MAN weniger sind 15.000 mehr in Krakau. Selten kann Industrieflucht so genau beziffert und lokalisiert werden. Wohin die vorher schon vertriebenen 170.000 Industrie-Arbeitsplätze genau flüchteten, erfasst keine Statistik.

Die Richtung der richtigen Politik ist oft die Umkehr der falschen. Verursacht der KKW-Ausstieg 800 TWh Stromverlust, spricht alles für den KKW-Wiedereinstieg. Eine Analyse der Klimaschutzorganisation WePlanet zeigt: Durch den deutschen Atomausstieg gingen seit 2011 rund 800 Terawattstunden CO₂-armer Strom verloren – das Doppelte des jährlichen deutschen Stromverbrauchs. Die Lücke wurde fast ganz durch Kohle (98 %) und Erdgas (2 %) gefüllt. Seit 2011 wurden daher 733,5 Megatonnen CO₂-Äquivalente mehr ausgestoßen als mit Kernenergie.

Umkehr tut Not. Der knappe und ökoverteuerte Strom jagt Unternehmen davon und vernichtete binnen zweier Jahre fast 170.000 Industrie-Arbeitsplätze.

Es braucht mehr statt weniger Einzahler. Unübersehbar steigt die Zahl der nicht wertschöpfend Beschäftigten und sinkt die der Einzahler. Jene 170.000, die – siehe oben – von Einzahlern zu Empfängern werden, fehlen als Einzahler. Vor einem Jahr sah die Auseinanderentwicklung so aus …

… und so jetzt.

Im August 2025 ist der Produktionsindex unter das Niveau von 2021 gefallen.

Eine neue Dimension der transatlantischen Tagesordnung eröffneten Trump-Vance-Rubio. Wenn das US-State Department erklärt, die Massenzuwanderung sei eine „existentielle Bedrohung westlicher Zivilisation“ und die europäische Zwei-Klassen-Justiz anprangert, welche Täter schont und Kritiker verfolgt.

Politberlin betet, von Bewertungen der Kreditwürdigkeit der BRD nichts zu hören. Die Ratingagentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit Italiens erstmals seit 23 Jahren hochgestuft. Die Bonität des Landes werde nun mit “Baa2” statt “Baa3” bewertet. Zur Begründung verwies Moody’s auf die anhaltende politische Stabilität. Italien mache zudem gute Fortschritte beim nationalen Aufbau- und Resilienzplan.

Takaichi und Meloni. Der Umgang der japanischen und italienischen Premiers miteinander bei G20 in Johannesburg und die neidischen Blicke EUvdLs sprechen Bände.

Die Schweigespirale schweigt. Was die Sonntagsfragen-Ergebnisse überhaupt noch wert sind, kann bei der weiter um sich greifenden Angst, demoskopisch die Wahrheit zu sagen, niemand seriös beantworten. Die ZDF-Forschungsgruppe Wahlen meldet für die FDP keine Werte mehr.

Fehler schneller und wirkungsvoller machen? „Natürlich haben wir keine Staatskrise, aber viele Bürger nehmen aktuell eine Staatsfunktionskrise wahr“, gesundbetet NRWs CDU-MP Wüst und fordert eine umfassende Staatsreform (Welt): „Nur wenn die unterschiedlichen Ebenen gemeinsam den Mut zu einem echten Mentalitätswechsel haben, kann die Modernisierung unseres Staates gelingen.“ – Nach Einsicht in die katastrophalen Fehler der CDU klingt das nicht, Herr Wüst, sondern nach noch mehr Durchgriff auf unfolgsame Bürger.

Zeitalter der geopolitischen Machtkämpfe. Die geltenden strengen Regeln für Geheimdienste könne sich Deutschland „nicht mehr leisten“, sagt Politologe Herfried Münkler, diese stammten aus einer politisch vergangenen Welt: „Wenn wir uns heute internationale Machtbeziehungen realistisch ansehen, müssen wir feststellen: Der liberale Idealismus einer regelbasierten internationalen Ordnung hat sich als Illusion herausgestellt.“ Das Motiv, „die deutschen Dienste rechtlich bis ins Letzte regulieren zu wollen“, sei auch „liberaler Idealismus“ gewesen. Statt einer „neuen Ära des Kantischen Rechtspazifismus“ sei aber „ein Zeitalter der geopolitischen Machtkämpfe angebrochen“, so der Wissenschaftler: „In diesen Machtkämpfen müssen sich unsere Dienste behaupten können.“ – Also Herr Münkler? Wenn schon zurück zur Geopolitik, dann auch zum Spitzelstaat?

Neokoloniales. CDU-Kanzler Merz beim G20-Gipfel in Johannesburg: „Afrika ist ein sehr junger Kontinent mit einem enormen Potenzial. Wer in die Zukunft investieren will, investiert in Afrika.“ – Herr Merz, der Mensch lebte schon lange in Afrika, als das Sauerland noch unbesiedelt war.

Die E3-Staaten (!) Deutschland, Frankreich und Großbritannien boten beim Notgipfel in Genf Russland an, in die G8 zurückzukehren, und locken Putin mit bisher stets Abgelehntem: Die ukrainische Armee auf 800.000 Soldaten begrenzen, schnelle Neuwahlen in Kiew. – Dass die E3 nur irgendwie dabei sein und in Wahrheit kein Kriegsende wollen, verrät Merz mit seiner hochdiplomatischen Äußerung, Russland sei schon 2014 wortbrüchig geworden – „2025 kann man ihm nicht erneut vertrauen.“ Bei G20 in Südasfrika hatte Merz passend gesagt: „Kriege können nicht beendet werden durch Großmächte, über die Köpfe der betroffenen Länder hinweg.“ – Mit „können“ meint Merz in üblicher Sprachverschlechterung „dürfen“. Dass Kriege oft von Großmächten beendet wurden über andere hinweg, könnte er in der Schule irgendwann gehört haben.

Um Kriege neuer Art ging es beim internationalen Seminar zum israelischen Multifrontenkrieg in Israel, an dem Dutzende Kommandeure und Offiziere aus Österreich, Kanada, Zypern, Tschechien, Estland, Finnland, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Indien, Japan, Marokko, Polen, Rumänien, Serbien, der Slowakei und den Vereinigten Staaten teilnahmen. Es gab Briefings hochrangiger Offiziere aus ihren zwei Jahren Kampf und die Herausforderungen der städtischen und unterirdischen Kriegsführung, Besichtigungen von Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens und die Aussage der befreiten Geisel Shlomi Ziv. – Die Militärs aus allen Staaten, deren Regierungen Israels Tun in Gaza verurteilen, wollen von Israel lernen. Shalom.

Trump gab bekannt, die Regierung sei bei der Einstufung der Muslimbruderschaft als ausländische Terrororganisation (FTO) beim Papierkram in der Endphase. Ziel: Die Rolle der Bruderschaft bei al-Qaida, ISIS und Hamas und in über 70 Ländern einzudämmen.

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