Überfallartige Hausdurchsuchungen bei Medizinern

Am Tag des Grundgesetzes schlug in Berlin eine Sondertruppe der Polizei morgens sehr früh die Tür zu der Wohnung des Arztes und Publizisten Paul Brandenburg ein, legte ihm Handschellen an und durchsuchte die Wohnung. Sein Vergehen: Er hatte sich kritisch zur Corona-Politik geäußert.

IMAGO / Horst Galuschka
Dr. med. Paul Brandenburg, Aufnahme vom 23.02.2014
Wie im TE-Wecker bereits gemeldet, brach am frühen Montagmorgen des 23. Mai ein Polizeikommando bei dem Arzt Dr. Paul Brandenburg ein, legte ihn zusätzlich in Handschellen und stellte dessen Wohnung auf den Kopf. Die Polizeitruppe, die in alter Tradition im Morgengrauen mit Panzermontur, Helmen, Schilder und Waffen anrückte, durchsuchte fast den ganzen Tag dessen Wohnung und nahm unter anderem seine Telefone mit.

Medien wie Bild und Berliner Zeitung meldeten später, dass das Polizeikommando Waffen bei Brandenburg gefunden habe und gaben damit der Geschichte einen rechtfertigenden Dreh wie Bild: »Doch das war offenbar nicht alles. Auf BILD-Anfrage bestätigte die Polizei den Einsatz, bei dem auch SEK-Beamte unterstützten. Demnach sei die Wohnung wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz durchsucht worden.«

Nahezu alle Berichte bemühen sich, Brandenburg als »Corona-Skeptiker« zu desavouieren. Geradezu erleichtert schien die Berliner Zeitung: »Brandenburgs Twitter-Account soll bereits gesperrt sein.« Später wurde die Erklärung Brandenburgs auf Telegram nachgeschoben, dass es sich um Jagdwaffen handelte: „Die Aussage der Staatsanwaltschaft bedarf der Einordnung, dass ich seit vielen Jahren Sportschütze und Jäger bin. Sämtliche Waffen hatte ich legal in meinem Besitz; keine war eine sogenannte Kriegswaffe.“

Auch der Tagesspiegel findet nichts dabei, dass diejenigen, die sich fundiert kritisch mit den Corona-Maßnahmen auseinandersetzen, mal vorsorglich mit Hausdurchsuchungen in frühen Morgenstunden und Beschlagnahmen von Telefonen bedacht werden. »Das SEK rückte zu einer Razzia bei dem Berliner Mediziner Paul Brandenburg an. Grund: Verdacht des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.« Das klingt martialisch – was hat der Mann sich auch kritisch äußern müssen!

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Der erfahrene Notfallmediziner Dr. Brandenburg war durch seine Kritik an den Corona-Maßnahmen bekannt geworden. Vor allem übte er heftige Kritik an der Corona-Panikmache des Gesundheitsministers Lauterbach, den er als »berufsmäßigen Lügner und Hetzer« bezeichnete. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist für den Arzt eine »politische Gewalttat«. Er kritisiert die Corona-Zwangsmaßnahmen der Politik und ihre Einschränkungen der Freiheit.

Die immer zahlreicher aufkommenden Berichte über Impfschäden und Lockdown-Folgewirkungen besonders auf Jugendliche, wie sie gerade die DAK veröffentlichte, unterstützen nachträglich seine Kritik.

Vermutlich reicht dieses bereits für den neuen sogenannten »Phänomenbereich«, den Staat zu delegitimieren und seine Vertreter verächtlich zu machen. Brandenburg zitierte einen aus der Polizeitruppe, der zerknirscht nach der Durchsuchung geäußert hätte, es habe sehr wenig von dem ergeben, was sie eigentlich dachten. Mehr zu angegebenen inhaltlichen Gründen wollte Brandenburg auf Anraten seines Anwaltes erst einmal nicht sagen.

Dies ist nicht die erste Hausdurchsuchung, die der deutsche Staat bei Kritikern der staatlichen Corona-Maßnahmen vorgenommen hat. Durchsuchungen hatte es bei kritischen Richtern und Ärzten gegeben wie dem renommierten Immunologen und Toxikologen Professor Stefan Hockertz. Der ausgewiesene Spezialist emigrierte aus Deutschland, nachdem bewaffnete Polizisten sein Haus stürmten, auf den Kopf stellten, er verfolgt und sogar enteignet wurde. Von dieser Hausdurchsuchung habe er sich kaum mehr erholt, berichtet Hockertz in einem ergreifenden persönlichen Bericht.

Er kommt selbst aus der Impfstoffzulassung, betrieb selbst Labore in Deutschland und in der Schweiz. Er warnte sehr früh vor einer unverhältnismäßigen, autoritären und maßlosen Corona-Politik und auch vor Toten bei einer Zwangsimpfung. Auch er beschrieb detailliert die Folgewirkungen der neuartigen »Impfstoffe«.

Er berichtet von seinen persönlichen Beziehungen zum Paul-Ehrlich-Institut und von einem Gespräch mit einem Mitarbeiter, der ihm gegenüber bekundete: »Die ganzen Entscheidungen, die dort stattfinden, sind politisch getrieben. Er hat sich nie öffentlich äußern wollen, weil er Angst um seinen Job hatte.« Auf der Arbeitsebene dort schlagen, so Hockertz, die Fachleute die Hände über dem Kopf zusammen. Er schrieb sogar dem Präsidenten des Paul-Ehrlich-Institutes, Klaus Cichutek: »Wenn Politik in der Lage ist zu sagen, was wir zu sagen haben, dann kommt raus, was wir gerade sehen. Wissenschaft wird instrumentalisiert durch Politik.«

Hockertz stellte sehr früh entscheidende Fragen, etwa wie gut die gentechnischen Substanzen untersucht worden seien. »Auch der Tierarzt, der in Deutschland ein großes Institut leitet, sagte mal ganz öffentlich: ‚Wir wissen nicht, wie es funktioniert, wir wissen nicht, wie lange es funktioniert, wir wissen auch nicht, wie viel abgelesen wird (der Anweisungen auf dem RNA-Strang, Anm. d. Red.), ich weiß nur: es kommt‘«. Damit meinte er die mRNA-Vakzinierung.

Hockertz: »Wie viel von den Spike-Proteinen wird eigentlich in uns gebildet? Diese Frage ist bis heute nicht beantwortet.« Die Antwort kam am 17. Juni 2021. An dem Tag bekam er Besuch: morgens um sieben Uhr von vier bewaffneten Polizisten, die das Haus stürmten. »Als sie dann riefen: Alles sicher … kamen neun Zivilisten, Menschen, die sich bis heute nicht ausgewiesen hätten.« Hockertz weiß bis heute nicht, wer diese Leute waren. Diese neun Zivilisten durchsuchten komplett seine Wohnung und seinen Arbeitsplatz und nahmen auch alle Unterlagen und elektronischen Geräte mit.

Hockertz resümiert: »Wie kann es sein, dass wir ein Riesen-Menschenexperiment durchführen, bei dem die klinische Studie abgebrochen wurde? Die klinische Studie mit Biontech mit 40.000 Menschen – also 20.000 geimpft und 20.000 nicht behandelt – ist abgebrochen. Denn die Kontrollgruppe wurde aufgelöst. Wenn ich eine Kontrollgruppe – also die Gruppe, die nichts erhalten hat – auflöse, dann ist das das Ende der klinischen Prüfung. Genau das ist passiert. Die sollte zwei Jahre laufen. Die wäre jetzt im Herbst ’23 erst mal abgeschlossen worden, und dann hätte man erstmal schauen müssen, was kommt eigentlich dabei raus. Ich habe eine ganze Menge Fragen gestellt.«

Fragen, für die sein Haus von Polizeitrupps auf den Kopf gestellt wurde, sein Vermögen beschlagnahmt wurde, er das Land verlassen musste. Drei Tage nach der Durchsuchung, so berichtet Hockertz, bekam er dann einen seiner Computer zurück. Er habe sich überlegt, warum er einen Computer zurückbekomme. Er hat daraufhin diesen Rechner in eine professionelle Forensik gegeben. Das Ergebnis dieser technischen Untersuchung: Es wurden Veränderungen während der Beschlagnahme an diesem Gerät durchgeführt. Es wurden Zugänge verschafft, um ihn weiterhin abzuhören und um gegen ihn weiterhin zu ermitteln. Die Forensiker haben ihm mitgeteilt: »Ich wäre behandelt worden wie ein Terrorist.«

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Kommentare ( 105 )

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Waehler 21
1 Jahr her

Bei allen Paragraphen! Noch sind wir nicht so weit, dass ein Richter wegen auffälliger Kritik einen Durchsuchungsbeschluss ausstellt. Also was wirft man Herrn Hockertz vor? Kritik an Span und Lauterbach? Zur „Guten alten DDR-Zeit“ hätte das natürlich gereicht, aber für einen richterlichen Beschluss muss es eine andere Begründung geben. Es wäre schön, wenn Tichy bei dem Pressesprecher der Ermittlungsbehörde nachfragt, interessant wäre es auch zu wissen welche Abteilung welcher Behörde hier tätig geworden ist.  Zur Überschrift: In der Regel wird eine Durchsuchung immer überfallartig ausgeführt, nur bei VIP´s nicht, da wird auch gerne mal eine Zeugenbefragung unter den Tisch fallen gelassen oder… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Waehler 21
RomyD
1 Jahr her

Je mehr ich solche Berichte lese, um so mehr komme ich zu dem Schluss, dass vor 80 Jahren Deutschland genau so mit Kritikern umging. Hat dieses Land nichts aus all dem gelernt? Offensichtlich nicht, denn es scheint, dass Macht geil ist und Staatsterror echt Spaß macht, jedenfalls denen, die den anordnen und umsetzen.

Der Ketzer
1 Jahr her

So, wie sich die Lage entwickelt, wird man womöglich nicht einmal mehr einen Arzt finden, der eine Kontraindikation für die Impfung bestätigen wird, selbst wenn ein gesundheitlicher Grund gegeben ist.
Nicht ohne Grund suchen Ärzte, Journalisten, etc. mittlerweile das Weite … „Exodus aus Deutschland – Der Abschiedsbrief einer politischen Freundin

Helfen.heilen.80
1 Jahr her

Ich würde nicht soweit gehen Deutschland 2022 als „Unrechtsstaat“ zu bezeichnen, übrigens ist dies auch illegal. Aber die Gepflogenheiten haben sich schon sehr weit von den Idealen entfernt, die einst aus gutem Grund aufgestellt worden waren.
Und all den Mitarbeiter der Dienste und Justiz sei gesagt, dass diese „kritischen Wissenschaftler“ sich primär ihrem Gewissen und ihrer Lebensaufgabe verpflichtet fühlen. Sie wollen auch sie und ihre Familien vor Schaden bewahren, so lassen sie sie doch sprechen. Diesen Menschen liegt nichts ferner als Gewalt oder Konfrontation.

Helfen.heilen.80
1 Jahr her

Mediziner wie Hockerts oder Brandenburg handeln sicher aus Idealismus heraus. Wie kann die Staatsanwaltschaft so etwas nicht erkennen oder ignorieren? Es ist nicht auszuschliessen, dass das Ausland in diese Diskussionen Fake-news platziert hat, aber äußerst unwahrscheinlich, denn Berichte von schlimmen Nebenwirkungen kommen aus der ganzen freien Welt, v.a. USA, UK, Israel. Medizinern wie den beiden obigen zerreisst es, wie jedem anständigen Menschen, der die „zu befürchtende“ Faktenlage begriffen hat, das Herz, wenn er daran denkt, wie immer mehr Kinder, ahnungslose Menschen oder solche unter Arbeitsplatzverlustangst sich weiter der Behandlung unterziehen? Es ist spätestens jetzt an der Zeit sich an seinen… Mehr

RomyD
1 Jahr her
Antworten an  Helfen.heilen.80

Wenn die deutsche Staatsanwaltschaft laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshof aus 2019 nicht einmal mehr internationale Strafbefehle ausstellen darf, weil sie nicht unabhängig ist, kann man davon ausgehen, dass alles aber auch alles politisch motiviert ist. Hier werden schon lange keine Kriminellen mehr verfolgt, denn alle Ressourcen werden dafür verschwendet, aus Kritikern Staatsfeinde und Kriminelle zu machen. Und selbstverständlich werden diese dann wie Terroristen verfolgt und behandelt. Und die wirklich Kriminellen kommen vor Lachen nicht in den Schlaf bzw. sitzen sogar in den Regierungen.

Sennekind
1 Jahr her

Moin.
Wer sich die letzten beide Jahre spiegelt, die Staatsmedien ausblendet und sich in den medialen, alternativen Netzwerken vergnügt ist zum heutigen Zeitpunkt doch bestens informiert. Unsere Bundesinnenministerin und ihr Vorgesetzter wissen doch um die starken Probleme ihrer Vorgänger im Amt. Es steigt nicht nur der Meeresspiegel bei den Politikern, bei den Weltmeeren bleibt er konstant, aber bei diesen Personen steht das Wasser kurz Unterlippe Oberkante. Die Zeit des Überlaufens und anschliessendem Verschlucken lässt bei diesem Personenkreis kurzfristig diagnostizieren. Was sie jetzt nur noch retten kann, früher nannte man das verbrannte Erde, andere kreirten den Begriff Löschtag.

fisco
1 Jahr her

Danke, dass Sie über diese Ungeheuerlichkeit schreiben.

Gabriele Kremmel
1 Jahr her

Wenn man nicht wüsste, dass man sich in Deutschland befindet, dann könnte man denken, der Artikel berichtet über die DDR. Die DDR existiert anscheinend nur formell nicht mehr.

Moses
1 Jahr her
Antworten an  Gabriele Kremmel

Ganz genau. DDR hat sich langsam durchgesetzt und BRD runtergedrückt

Vox critica
1 Jahr her
Antworten an  Moses

Uns wurde damals vorgegaukelt, die Deutsche Demokratische Republik sei der Bundesrepublik Deutschland beigetreten. In Wirklichkeit war es umgekehrt. Unter der Staatsratsvorsitzenden A.M. wurde das immer deutlicher. Ehemals eigenständige Parteien wurden zu ununterscheidbaren Blockflöten, Netzdurchsetungsgesetz, Straftatbestand Delegitimierung des Staates, gleichgeschaltete Medien, Kollektivismus, gute Demos, schlechte Demos, Abbau der Freiheitsrechte, kaputte Infrastruktur, sich „demokratisch“ nennende Parteien, die fortlaufend un- und antidemokratisch handeln… Back in the GDR…in leichter Abwandlung eines Beatles-Songs von 1968.

Johann Thiel
1 Jahr her

Dank an TE, auch über den mutigen Dr. med. Brandenburg zu berichten. Einer der wirklich kein Blatt vor den Mund nimmt und echten Klartext spricht. Da war diese Reaktion ja abzusehen.

Freidenker
1 Jahr her

All das, was wir den „Schurkenstaaten“ vorwerfen, ist in Deutschland schon längst zur Realität geworden. Wahlmanipulation, willkürliche Hausdurchsuchungen, Enteignungen und der vollständige Zerfall des Rechtsstaates sind die „neue Normalität“ in der Bananenrepublik Deutschland. Das Schlimmste ist: An der Spitze dieses Unrechtsstaates steht ein Regime, dessen Inkompetenz auf der ganzen Welt seinesgleichen sucht. Psychopathen, Fanatiker, Studienabbrecher und korrupte Mitläufer aus allen Gesellschaftsschichten haben die Macht übernommen. Meine einzige Hoffnung ist, dass dieses Regime an seiner eigenen Dummheit scheitern wird.

Helfen.heilen.80
1 Jahr her
Antworten an  Freidenker

Allerdings wurde ein Mechanismus in dieses Gesellschaftskonstrukt eingebaut, das zu „Selbstschutz“ gedacht war: die Berufseide von Justiz, Polizei und Militär beinhalten, dass der einzelne über „die Befehle“ von oben erst nachdenken soll, bevor er sie ausführt. Damit sich nie mehr jemand auf „Befehlsnotstand“ berufen kann. Ich warte heute noch auf „diesen Mechanismus“. Dass die Justiz dem Recht ausnahmslos zur Geltung verhilft, alle mit gleicher Elle misst, sich „Personalüberschneidungen“ verbittet, weil sie nur Justizia und dem demokratischen Rechtsstaat verpflichtet ist. Die Justiz sollte sich, ebenso wie die Wissenschaft nicht von politischen Befindlichkeiten beeinflussen lassen! Ich finde das bedrohlich. Wie soll sich… Mehr