Idee der Grünen: Rentner sollen Häuser für junge Familien räumen

Zumindest in den Ballungsräumen ist Wohnraum für junge Familien in Deutschland nicht vorhanden oder kaum leistbar. Jetzt kommt die grüne Partei des „Wir haben Platz“-Mottos mit der Idee: Ältere sollen ihre Häuser räumen und zugunsten von jungen Familien doch in kleine Wohnungen ziehen.

Screenshots: via twitter, BILD - Collage: TE
Jahrelang lautete das Motto der Grünen in der Flüchtlingskrise: „Wir haben Platz“ – Wohnraum, den es für die in den letzten Jahren eingewanderten Menschen kaum noch gibt. Was nun? Ältere Menschen könnten doch in kleinere Wohnungen umziehen, so neue Vorschläge aus der grünen Partei
Der Vorschlag von Christina-Johanne Schröder (Grüne) kam derart aus der Hüfte geschossen, dass nicht mal mehr Zeit für ein Aufschrei blieb. Im Gegenteil: Noch finden alle interessant und diskussionswürdig, was die grüne Bundespolitikerin aufs Tapet brachte.

Alte raus, Junge rein?

Ihre Grundüberlegung: Deutschland hat sehr viel Wohnraum, aber zu wenige Wohnungen. Viele sitzen also in viel zu großen Häusern und Wohnungen, während andere überhaupt nichts finden. Betrifft natürlich vor allem Pensionisten, die im Alter häufig zu zweit oder ganz allein in Häusern leben, die einst für kinderreiche Familien geplant waren. Die Forderung ist nicht ganz neu; sie stammt auch von sogenannten Wissenschaftlern, die der Ampel nahestehen. Andere Forderungen gehen in die Richtung: Steuern rauf für den, der älter ist und ein Eigenheim bewohnt. So etwas fordern auch Vertreter der sogenannten „Wirtschaftsweisen“. Es klingt populär – auf den ersten Blick.

„Wie wäre es, wenn diese Pensionisten in kleinere Wohnungen zögen und ihre überdimensionierten Wohnungen oder Einfamilienhäuser an Familien vermieteten?“, fragte die Politikerin. Als Anreiz für Senioren könnten die Mieten, die sie für ihre neue Bleibe bezahlen müssen, mit einem niedrigen Steuersatz verbunden werden.

„Ich finde alle Ideen hilfreich“, reagierte Familienministerium Lisa Paus (Grüne). Und selbst der immer kritische Chef von „Haus & Grund“, Kai Wernecke, konnte der Idee etwas abgewinnen. Unter einer Bedingung: Die Mieten, die Älteren dann für ihre alten Immobilien einnehmen, sollten steuerfrei gestellt werden.

Nun „verkleinern“ sich schon heute viele Ältere, wenn die Kinder ausgezogen sind und ziehen vom Stadtrand in eher urbane Gegenden, wo die Wege für den Einkauf kürzer und Ärzte leichter erreichbar sind. Das ist ein üblicher Vorgang, der allerdings davon gebremst wird: Wohnungen sind knapp; wer neu einzieht, zahlt eine weitaus höhere Miete. Das ist die Folge der bisherigen Wohnungspolitik, die damit das natürliche Atmen verhindert. Warum also soll ein Rentner-Ehepaar ein preisgünstiges Eigenheim verlassen und in eine überteuerte Zwei-Zimmer-Wohnung ziehen? Der richtige Weg wäre also, das Wohnungsangebot zu vergrößern und so dafür zu sorgen, dass es zum Tausch kommen kann.

Der menschenfeindliche Hintergrund dieser Forderung

Vergessen wird aber auch dabei: Eine Wohnung ist mehr als nur ein Dach und Wände. Es ist Heimat. Die Nachbarschaft zählt dazu, die vertraute Umgebung, Gewohnheit – man kennt sich, man hilft sich. Ältere Menschen da herauszureißen kann nicht Aufgabe der Politik sein. Wer sich verkleinern will: gerne. Aber Ältere zur Umsiedlung zu zwingen ist unmenschlich.

Es ist Ausdruck einer Politik des Sozialismus, der Menschen ihr Eigentum und ihre Lebensgewohnheiten wegnehmen will, um umzuverteilen. Dann ziehen die Funktionäre in die frei gemachten Villen der Älteren. Das ist ein zutiefst menschenfeindliches Motiv: Das oft mühsam erarbeitete Eigenheim wird vom Staat anderen zugesprochen; seine Bewohner ohne Rücksicht auf Leben und Gewohnheit umverteilt wie Flaschencontainer.

Dahinter steht auch das erklärte Ziel der sozialdemokratischen Bauverhinderungsministerin Geywitz, die generell den Bau von Eigenheimen verhindern und den sogenannten „Modularen Bau“ fördern will: also eine Art moderner Plattenbau, wie man ihn aus der DDR zu gut kennt. Wie wir wohnen, so leben wir. Geht es nach der Ampel, dann wird nicht mehr Wohlstand gebaut, sondern nur Knappheit umverteilt.

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Roland Tichy lädt zur Diskussion ein

Am 9. September 2023 lädt Roland Tichy zur Diskussion im Rahmen der „Bauen Kaufen Wohnen“ Messe in Dresden ein. Hier will er der Frage nachgehen, wie Bauen wieder erschwinglich werden kann, wie die Wohnmodelle der Zukunft aussehen können und ob das Modell vom Eigenheim tatsächlich überholt ist.

Auf dem Podium sind zu Gast:

  • Silke Schröder, selbstständige Immobilien-Managerin
  • Christian Rietschel, Vorsitzender Haus & Grund Dresden
  • Dr. Fritz Söllner, Professor der Volkswirtschaftslehre TU Ilmenau
  • Gunter Weißgerber (Mitglied des Bundestages, a.D.)

Tickets für die Diskussion sind hier erhältlich. Bitte beachten Sie, dass das Kontingent begrenzt ist.

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Kommentare ( 227 )

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Manfred_Hbg
8 Monate her

😂👉 Habe grad eben bei ntv gehört, dass die Grünen vorgeschlagen haben, „dass Hausbesitzer ihre Häuser gegen eine schöne Wohnung in der Stadt tauschen sollen damit dann in den Häusern kinderreiche Familien (ähm, vllt Abdul mit seinen 6+ Kindern?) einziehen können“. WIE Gaga ist diese #grüneSekte eigentlich?? Glauben die ernsthaft, dass die Hausbesitzer, die ihr lebenlang gebuckelt haben und nun ihr Rentnerdasein !!in Ruhe, Ordnung und Friedfertigkeit!! genießen wollen, in die vor Buntheit und „Bereicherung“ überquellende Stadt ziehen wollen?! Womöglich auch noch in einer Wohnung direkt neben oder unter Ali mit seinen 4+ Kindern und seinen beiden Eltern?? Warum machen… Mehr

schwarzwaldmaedel
8 Monate her

Super Idee! Ich hoffe die Politiker:innen gehen voran, als Vorbild sozusagen. Dann beobachte ich das, bei Gelingen werde ich darüber nachdenken, ob diese Idee nachahmungswert ist. Eher Nicht !

what be must must be
8 Monate her

Hat jeder schon mal gehört, dennoch – weil’s hier so gut paßt – Winston Churchill: „Der Sozialismus ist eine Philosophie des Scheiterns, das Glaubensbekenntnis der Unwissenheit und das Evangelium des Neides, seine inhärente Tugend ist die gleichmäßige Verteilung des Elends“.

Anton Steiner
8 Monate her

Was mir noch einfällt: Vielleicht wird die Wohnungssituation in Deutschland besser, wenn wir weitere 2 oder 3 Millionen Flüchtlinge reinlassen?
 
Ich weiß, das klingt fies. Und das soll es auch.

AnSi
8 Monate her

Was ein Glück, dass unser Häuschen in Gagaland nur 130 qm Wohnfläche hat. Mithin ist es zu kein für Großfamilien aus dem südländischem Bereich! Verkaufen wollen wir es trotzdem. Wer will schon noch freiwillig in diesem „besten deutschen Land, das es jemals gab“, leben?

Anton Steiner
8 Monate her

»Andere Forderungen gehen in die Richtung: Steuern rauf für den, der älter ist und ein Eigenheim bewohnt« ↓ Jawohl, jeder, der sein ganzes Leben lang geschuftet, sich ein Haus gekauft und darin Kinder erzogen, kurzum: die BRD mit aufgebaut und seinen Beitrag zu ihrem Fortbestand geleistet hat, muss sich nun fragen, ob ihn unser links-grün-radikaler Staat am Ende doch nicht zufällig für seine Lebensleistung bestraft. Glücklicherweise DÜRFTE dieser jede sein Häuschen an junge Familien vermieten, müsste es also nicht kostenfrei abgeben.   Selbst wenn dieser Schwachsinn in unserem schimmelgrünen Parlament durchginge: Glaubt jemand wirklich, dass diese linksradikalen Clowns dann auch… Mehr

Andreas Bitz
8 Monate her

Läuft doch nach Plan. Bis 2030 „Du wirst nichts besitzen und glücklich sein“. Die Agenda wird auch bzgl. Wohnungseigentum durch alle Parteien von Linken bis CDU/CSU (s. Zuwanderung) gnadenlos abgearbeitet, der Staat plant für Dich. Wird in Kürze diskutiert: Immobilienbestand in quasi öffentlicher Hand (Bundeswehr, Kliniken, Verwaltung, Schulen, Sozialwohnungen, Wohnungsgesellschaften der Kommunen) werden von der Pflicht zur energetischen Sanierung ausgenommen und den nach Grundsteuererklärung ermittelten Eigentümern angeboten, die Immobilien statt nicht mehr bewohnen oder vermieten zu können an den Staat zu einem symbolischen Restwert oder eine kurze Restnutzungsdauer zu übereignen. Mit dem Slogan: „Macht Platz. Dann haben wir Platz.“

Weisheitszahn
8 Monate her

Auf wieviel qm ich wohne, entscheide alleine ich und mein Geldbeutel. Alles andere ist dumpfester Sozialismus. Ich habe fast 20 Jahre gespart, bis ich endlich in mein eigenes Haus ziehen konnte. Ich will NIE wieder in eine Wohnung, egal, ob ETW oder Miete – solange nicht wieder preußische Zucht und Ordnung herrschen. Gedudel, Wäscheschleuder um 11Uhr nachts, unerzogene Kinder, die den Hausflur als Fußballplatz ansehen. Sagt man was, wird man als Kinderhasser oder Nazi angezeigt oder kriegt gleich Schläge angedroht. Und bevor ich irgendsoeinem Mietnomaden mein Haus vermiete, brenn ich die Bude eher ab. Kommt eh aufs gleiche raus. Meine… Mehr

Last edited 8 Monate her by Weisheitszahn
Britsch
8 Monate her
Antworten an  Weisheitszahn

so sieht die Realität vielfach aus mit steigender Tendenz
Z.B. Ich habe gerade kein Geld zum Miete zahlen der Urlaub hat so viel gekostet und davor mußte ich mein Auto aufhübschen lassen, muß ich auch nochzahlen
und Versicherung und Steuer

Ohanse
8 Monate her
Antworten an  Weisheitszahn

Vermieten Sie nur noch nächteweise über das bekannte Portal. Einfacher gehts nicht. Geld gibts im Voraus. Und das, was Sie sonst als Jahresmiete erwirtschaften, bekommen sie in drei Monaten.

Joy La Mancha
8 Monate her
Antworten an  Ohanse

Auch da gibt es Spezialisten, die am nächsten Morgen mit dem halben Hausstand und der Bettwäsche verschwunden sind…;( so viel zur Vorkasse.

Graf Geo
8 Monate her

Solange dieser Vorschlag auf Freiwilligkeit setzte, ausgestattet mit entsprechenden fiskalischen Anreizen, hätte ich dagegen vielleicht nichts einzuwenden. Gemäß des kommunistischen Grundverständnisses der Grünen käme Freiwilligkeit jedoch nicht infrage, weshalb sich jeder potentiell von diesem Vorschlag Betroffene überlegen könnte, wie er diesem zu begegnen gedenkt. Ich jedenfalls würde nicht kampflos dabei zuschauen, wenn mir jemand meine Wohnung oder mein Haus per Gesetz wegnehmen möchte.

Weisheitszahn
8 Monate her
Antworten an  Graf Geo

Es muss nicht mal Enteignung sein. Es reicht doch schon soziale Ächtung durch den ÖRR-Propagandaapparat. Mal sehen, wie lange sie (und ich) Spaß an der Immobilie haben, wenn radikale Spinner dann regelmäßig die Wände beschmieren – oder schlimmeres.
Erinnern Sie sich noch, als das Thema mit den Google-Strassenaufnahmen kam und Randalierer sich dann an Leuten ausließen, die ihr Eigenheim haben verpixeln lassen?
So ähnlich wird das dann auch laufen.

Elisabeth D.
8 Monate her

Unter Entbehrungen und viel schwerer körperlicher Arbeit haben mein Mann und ich Ende der 70er Jahre in der DDR ein Einfamilienhaus gebaut. Viele Häuslebauer aus dieser Zeit wissen, das dies nicht einfach war. Handwerker, Baumaterial und Technik waren rar. Nach der Wende haben wir unser Haus modernisiert, mit Kamin, neuen Fußböden usw. ausgestattet. Im Garten einen Pool bauen lasse usw., und jetzt, nachdem die Merkelregierung und danach die Ampel- Katastrophe Abertausende „Neubürger“ ins Land holt, vollalimentiert und mit Wohnraum ausstattet, stellen sie fest, verflixt, der Wohnraum wird knapp. Da kommt der Johanne eine Schnapsidee: Raus mit den Alten aus ihren… Mehr

Elisabeth D.
8 Monate her
Antworten an  Elisabeth D.

Ich alleine wahrscheinlich nicht. Aber wenn viele Menschen erkennen „Wir sind das Volk“, dann möglicherweise schon. Hatten wir auch schon einmal! Die DDR gibt es seither nicht mehr.

kasimir
8 Monate her
Antworten an  Elisabeth D.

Man könnte schon etwas dagegen tun. Meine Sorge ist nur: wann werden die Steuerzahler endlich wach? Wenn sich mal nur 10% der Gesamtbevölkerung entschließen würde, auf die Straße zu gehen und mal 1-2 Tage einen Generalstreik, dann wäre hier aber sehr schnell Ende Gelände.
„People got the power.“ Die meisten Leute sehen es nur nicht, manche wollen es nicht sehen (wie viele in meiner Verwandtschaft), andere sehen es bereits, sind aber noch unentschlossen sich zu wehren (vllt. aus Angst oder auch Bequemlichkeit?)…

Ohanse
8 Monate her
Antworten an  kasimir

Jeder kennt jemanden, für den er nicht auf die Straße gehen und auch sonst keinen Finger rühren würde. Und viele Leute bleiben dann aus dem Grund zuhause. Warum für die Doofen und Faulen auf die Straße gehen? Die werden es einem nicht danken, besonders nicht, wenn sie fürchten müssen, anschließend nicht mehr alimentiert zu werden. Massendemos gibt es erst, wenn wieder alle nichts mehr haben.

Britsch
8 Monate her
Antworten an  Elisabeth D.

DDR 2.0 haben wir schon
Von der Nationalsozialisten zeit wurde auch bereits etliches von den Linken heutzutage eingeführt warum nicht auch das.
Haß und Hetze durch Linke ist ja wie in der Nazizeit bereits voll im Gange. Anderst Denkende werden ja auch bereits organisiert duch Gruppen auch auf offener Straße zusammengeschlagen und gezielt „Heimgesucht“ nach oft vorheriger öffentlicher Ankündigung und Die Obrigkeit unternimmt nichts dagegen
Alles wiederholt sich