Die Zahl derer, die mit dem E-Scooter in deutschen Städten verunglücken, ist seit 2023 drastisch gestiegen. Allein im letzten Jahr gab es rund 12.000 gemeldete Unfälle, wobei 27 Menschen starben. Eine Gruppe war besonders betroffen. Von Sophia Juwien
IMAGO / Michael Gstettenbauer
Jemand fährt einen auf dem Fußweg von hinten über den Haufen. Zwei oder gar drei Jungs drängen sich auf einem 24 Zentimeter breiten Brett durch den Verkehr – können kaum die Balance halten. Manche Fahrer sind auch sichtlich betrunken. Solche und ähnliche Situation haben schon die meisten mit E-Scootern erlebt. Diese waren nicht subjektiv, wie jetzt eine Auswertung des Statistischen Bundesamt ergeben hat.
Die Anzahl der Unfälle mit E-Scootern ist laut Statistischem Bundesamt 2024 im Vergleich zum Jahr davor um 26,7 Prozent gestiegen. 27 Menschen sind in solchen Unfällen sogar gestorben. Darunter sind immer mehr junge Menschen unter 25 Jahren. Auf sie gehen knapp die Hälfte der Unfälle mit E-Scootern zurück. Fahrer unter 45 Jahren waren ebenfalls überdurchschnittlich häufig an Unfällen beteiligt. Zum Vergleich: Bei Fahrradunfällen liegt der Altersdurchschnitt deutlich höher. Das liegt daran, dass im Durchschnitt eher junge Menschen E-Scooter regelmäßig fahren – vor allem in Großstädten.
Viele Unfälle passieren laut Statistischem Bundesamt durch das eigene Verhalten der Fahrer selbst. Etwa wenn diese Verkehrsregeln missachten, unter Einfluss von Alkohol fahren, auf Gehwegen fahren oder zu schnell unterwegs sind. Aber auch immer mehr fahren zu zweit auf einem Brett – was verboten ist. Oft sind die Fahrer also an den Unfällen schuld. Insbesondere wenn sie mit Fußgängern oder Radfahrern zusammenstoßen. Auch wenn E‑Scooter nur 4,1 Prozent aller Verkehrsunfälle mit “Personenschaden” ausmachen, wächst ihr Anteil kontinuierlich, so das Statistische Bundesamt.
Unfallort Großstadt
Über die Hälfte der Unfälle geschah in Großstädten, also in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern – knapp ein Drittel in Städten mit über 500.000 Einwohnern. Im Vergleich zu Fahrrädern oder E-Bikes ist der Anteil der E-Scooter-Unfälle in Großstädten deutlich höher. Dafür sind Fahrradunfälle weitaus häufiger und führen deutlich häufiger zu schweren Verletzungen.
Die meisten der Unfälle sind Alleinunfälle, also ohne Beteiligung eines anderen Verkehrsteilnehmers. Wenn ein anderes Verkehrsmittel am Unfall beteiligt ist, dann sind es meist Autos. Dabei kam es häufig zu Verletzungen und auch zu Todesfällen. Deutlich seltener waren Radfahrer beteiligt. In diesen Fällen war die Verletzungsgefahr für E-Scooter-Fahrer geringer. Wenn dann doch mal zwei Parteien zusammenstoßen, dann tragen E-Scooter-Fahrer in fast der Hälfte der Fälle die Schuld, vor allem bei Unfällen mit Fußgängern oder Radfahrern.
Sophia Juwien absolviert ein mehrwöchiges Praktikum bei Tichys Einblick.

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Ich habe noch nie jemanden mit diesen Dingern etwas sinnvolles machen sehen. Noch nie. Die dienen lediglich gelangweilten Orientalen als Spielzeug
In Paris hat man demokratisch abgestimmt! Also nicht so (wie z.B. in Frankfurt bezüglich des Abrisses von Deutschlands erster Galopprennanlage zugunsten einer vielfältigen DFB-Akademie) eine Abstimmung, wo angeblich hinterher die „qualifizierte“ Mehrheit, zur tatsächlich erhaltenen, fehlt(e). Die einfache Mehrheit langte hingegen 2023 an der Seine – Ende der Stolperfallen dort!
Ist hart, von solch EinMann-, Kind- Rüpeln über den Haufen gefahren zu werden oder Blessuren am Auto davon zu tragen. Ähnlich verhält es sich mit den Holzkisten vorn oder hinten an den Fahrrädern von Dutt-Trägern und Mütter*inen, in denen sie ihre Blagen umherkutschieren.
Am besten noch die, die ihren Nachwuchs vorne im Lastenrad durch die Gegend steuern. Knautschzone Kind.
Ehrlich gesagt geht mir Genanntes total am A…h vorbei!
Lese die Überschrift, sehe das Bild, denke mir: Scheißegal.
Erst vor vier Wochen kam es in Frankfurt am Main zu einem solch schrecklichen Unfall. Zwillingsbrüder (23) aus Vietnam wurden dabei aus dem Leben gerissen. Von einer auf die andere Sekunde. Einem weiteren schwerverletzten jungen Opfer (27) musste im Krankenhaus das Bein amputiert werden. Der autorasende Täter ist Bildern zufolge offenbar ein „südländischer Phänotyp“ und selbst erst 23 Jahre jung. Mehr ist wie so oft bei ähnlichen Täterprofilen „nicht bekannt“, zumal seit 2016 bei solchen Fällen faktisch Täterschutz vor Opferschutz gilt. Öffentlich wurde lediglich gemacht, dass er wohl unter Drogen stand. Lachgas. Vermutlich aus der Shisha-Bar des Vertrauens. Der Fall… Mehr
Fast täglich erlebe ich als Fußgänger gefährliche Situationen. Der größte Teil nimmt keine Rücksicht, fährt wie es ihm passt. Wir haben zwei starkfrequentierte Fußgängerunterführungen. Da kann man kein Kind frei laufen lassen, weil dort Radfahrer und E-Scooterfahrer rücksichtslos dadurch rasen. Ordnungsamt und Polizei schauen bewusst weg, es ist politisch nicht gewollt. Das Gleiche in der Fußgängerzone. Oft sehe ich auch schon Kinder mit den Dingern herum fahren oder die Kennzeichen fehlen. In Berlin ist letzte Woche ein 14-jähriger mit seiner kleinen Schwester an einer Kreuzung bei Rot gefahren und wurde von einem Auto erwischt,. Die kleine Schwester erlitt eine schwere… Mehr
Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.
Man könnte mal untersuchen bei wie vielen dieser Unfälle das gleichzeitige Hantieren mit einem „Smart Phone“ eine rolle spielte.
Passt halt ins Bild… die „Gesellschaft“ wird immer rücksichtsloser und aggressiver.. woran das liegen mag mag sich jeder selbst überlegen… aber bestimmt nicht wegen Klaus, Paul oder Benjamin…
Tja so lange man jetzt nicht einhergeht und anfängt sinnlose bzw wahnsinnige Verbote wie das Tragen von Helmen auf Scootern zu fordern… bleibt es hoffentlich eine Randnotiz.