Brisante britische Studie zur Wirkung der Impfstoffe – regelmäßige Auffrischimpfungen wohl notwendig

Das politische Versprechen, man wäre nach zwei Impfungen "durch" mit Corona, ist zunehmend unglaubwürdig. Eine Studie des University College London hat die Antikörperkonzentration nach der zweiten Impfung untersucht.

imago images / ZUMA Wire
Covid-19-Impfstoff von Pfizer in einem Krankenhaus in den USA
Forscher des renommierten University College London haben mit einer neuen Studie brisante Erkenntnisse über die Wirkung der Impfstoffe gegen das Coronavirus vorgelegt. Bei über 600 Personen wurde der zeitliche Verlauf des Antikörperspiegels nach der zweiten Impfung untersucht – die Ergebnisse wurden in The Lancet veröffentlicht.

Die Daten sprechen eine eindeutige Sprache: Innerhalb von zwei bis drei Monaten reduziert sich der Antikörperspiegel drastisch. Bereits 70 Tage nach der zweiten Impfung hat sich der Antikörperspiegel bei BionTech-Geimpften mehr als halbiert, bei AstraZeneca-Geimpften hat er sich sogar um deutlich über 80 Prozent reduziert. Wie sich die Daten nach weiterer Zeit entwickeln, bleibt abzuwarten, noch ist nicht abzusehen, ob sich die Werte weiter verschlechtern oder konstant bleiben.

Welchen Einfluss ein sinkender Antikörperspiegel auf die Wirksamkeit gegen das Virus hat, ist noch nicht restlos geklärt. Die Forscher schreiben dazu in The Lancet: „Höhere Antikörperspiegel sind möglicherweise mit einem größeren Schutz vor Varianten verbunden, die sich teilweise der Immunität entziehen können“. Dr. Maddie Shrotri vom Institute of Health Informatics des University College geht davon aus, dass bei weiter in dem Tempo sinkenden Werten auch die Schutzwirkungen der Impfstoffe nachlassen können, insbesondere bei neuen Varianten.

Strategiepapier mit Sprengkraft
"Gesellschaftlicher Kulturwandel": RKI fordert Schulfach zur Corona-Erziehung
Die Forscher plädieren dafür, einen Antikörper-Schwellenwert festzulegen, ab dem eine Auffrischimpfung erforderlich ist. Da der Pfizer/BionTech-Impftoff in der Studie für deutlich bessere Ergebnisse sorgte, empfiehlt man, Astra-Zeneca-Geimpfte neben Risikopatienten bei Booster-Impfungen zu priorisieren.

Diese Ergebnisse zeigen, was auch schon von Seiten der Impfstoffhersteller vermehrt zu hören ist: Die Idee, man wäre nach zwei Impfungen für alle Zukunft geschützt, scheint vom Tisch zu sein – es ist eher eine Frage der Abstände, in denen Auffrischimpfungen folgen müssen.

Das RKI schreibt in seinem Strategiepapier für den Corona-Herbst jetzt bereits klar: „Regelmäßige Boosterimpfungen werden vermutlich in zu bestimmenden Bevölkerungsgruppen und Impfabständen erforderlich sein.“ Wohlgemerkt: regelmäßige. Das heißt auch, dass selbst eine dritte Impfung nicht endgültig wäre.

Diese wissenschaftliche zunehmend eindeutige Erkenntnislage wird politisch bis dato kaum zur Kenntnis genommen. Dort gilt meist weiterhin das Heilsversprechen: Ein Pieks und alles ist wie früher. Dabei ist die Idee, man könne Corona auslöschen, spätestens seit der neuen Datenlage auch zur verminderten Wirksamkeit der Impfstoffe Geschichte – es gilt die alte Formel, dass die Gesellschaft lernen muss, mit dem Virus zu leben. Was auch immer das bedeutet.

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Kommentare ( 185 )

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anita b.
2 Jahre her

Es wäre doch möglich bei allem neuen coronafällen festzustellen ob geimpft oder nicht.
Da braucht man gar keine grossen Studien .
Wird aber nicht gemacht.

Flik Flak
2 Jahre her

Tja, sie lügen wenn sie nur den Mund aufmachen.

Dieter
2 Jahre her

der Ex Vize von Pfizer hat das wohl so beschrieben:
Es gibt Menschen, die sind so böse, das für einen normalen Menschen alleine die Vorstellung , das ein Mensch soetwas tun könnte,vollkommen außerhalb aller Vorstellungskraft liegt und er deshalb alleine die Idee zu einer solchen Boßhaftigkeit schon als Fake betrachten muß.

Jan
2 Jahre her

Genau das hat doch Luigi Warren in der Corona-Doku vor drei Wochen auf Servus TV gesagt: Die Hersteller drängen auf eine Spritze alle 6 – 12 Monate. Prompt kommen hier gleich ein paar Forscher um die Ecke, welche die Notwendigkeit wissenschaftlich untermauern. Es geht darum, den Kunden…ähh…Patienten in regelmäßigen Abständen immer wieder neue Ware zu verkaufen. Medizin ist auch nur ein Geschäft. Für den nötigen Druck und Zwang sorgt die Politik mit PCR-Tests und Schikanen bei Impf-Verweigerung.

Dieses System hört von alleine nicht mehr damit auf. Es geht immer weiter, Stück für Stück.

jorgos48
2 Jahre her
Antworten an  Jan

Denken Sie an die jährlichen Grippeschutzimpfungen. Immer neue Varianten des Virus. Ob eine Impfung wirkt sieht man erst nach einer Kontamination.

Mausi
2 Jahre her

Haben Sie das Video auf Vimeo von Bhakdi gesehen? Sollten Sie tun. Er hat nochmal interessante Einzelheiten zum Immunsystem. Es funktioniert in Stufen. Von welcher Stufe ist hier die Rede?

Monika
2 Jahre her

Die Preise für die Impfstoffe werden übrigens gerade angehoben. Es fällt von Tag zu Tag schwerer, nicht zum Verschwörungstheoretiker zu werden.

Dieter
2 Jahre her

nur mal um die Verhältnisse aufzuzeigen:
vor drei Wochen:
„Inzidenz“ bei 5, Schwer Erkrankte: 342 von knapp 90 Millionen (3,8*10hoch -6)
vor zwei Wochen:
„Inzidenz“ bei 11,7, schwer Erkrankte: 350 von knapp 90 Millionen
aktuelle
„Inzidenz“ bei 17, schwer Erkrankte: 382 von knapp 90 Millionen (4,2*10hoch -6)
demnach ist die Warscheinlichkeit mit Sars2 auf der Intensivstation zu landen tatsächlich noch etwas größer als 6 Richtige im Lotto..

Weiss
2 Jahre her
Antworten an  Dieter

Ich habe gerade die Krankenhauseinweisungen wegen der aktuellen Covid-Delta-Variante für mehrere Länder wie die Niederlande, UK und Israel auf dem Schirm. Beobachte das engmaschig schon seit einigen Wochen und habe es jeden Tag im Blick. In Israel waren am Montag, den 2.8.2021, genau 473 Personen wegen der Covid-( Delta )-Variante im Krankenhaus. Weitere Zahlen aus Israel bzgl. der Krankenhausauslastung bzw. Stationsbelegung bei Covid hier: 02.8.21: 473 31.7.21: 396 30.7.21: 286 24.7.21: 208 16.7.21: 155 10.7.21: 100 01.7.21: 65 25.6.21: 49 ( Tiefstpunkt im Jahre 2021 ) 18.6.21: 49 ( Tiefstpunkt im Jahre 2021 ) 14.6.21: 60 01.6.21: 81 01.5.21: 173… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Weiss
GermanMichel
2 Jahre her
Antworten an  Dieter

Und seltene Ereignisse mit fat tail Verteilung sind nicht nur mathematisch nicht vorhersagbar (praktisch gesehen), sie haben oft eine schier unfassbare Zerstörungskraft. Man frage die amerikanischen Ureinwohner nach ihrem Erstkontakt mit Masern und Windpocken. Da haben sie über tausende von Jahren brutale Kriege gegeneinander geführt, waren den Launen der Natur voll ausgesetzt, genau wie vielen anderen Krankheiten. Aber all diese Faktoren haben nur eine minimale Mortalität verursacht, im Vergleich zum seltenen Ereignis „Kontakt mit 2 unbekannten Viren der alten Welt“. Oder man frage die Gnu in Africa. Löwen, Krokodile, Hyänen, Wildhunde, Dürren etc, alles irrelevant zum seltenen Ereignis „Kontakt mit… Mehr

Felicitas21
2 Jahre her

Berichtet doch mal über den“ schwarzen Pilz“, der Patienten mit Corona Erkrankung befallen kann.
Denn 95% der User hier haben sich doch eh umfassend informiert und wollen das Risiko einer Impfung lieber nicht eingehen.

Monika
2 Jahre her
Antworten an  Felicitas21

Diese Pilzerkrankung scheint nur vorerkrankte Menschen zu befallen. Von Diabetikern und Menschen mit geschwächten Immunsystem ist die Rede. Er tritt auch wohl nur bei Menschen auf, die einen sehr schweren Corona-Verlauf incl. Intensivstation hatten. Warum soll ich mich deswegen jetzt gegen Corona impfen lassen? Mein Immunsystem ist super und übergewichtig bin ich auch nicht.

kasimir
2 Jahre her

@oHenri: Genau das ist auch mein Plan. Die Zulassung für Comirnaty kommt erst 2023, vorher lasse ich mich nicht impfen. Danach wird es vermutlich nicht mehr notwendig sein… In meiner Familie gibt es auch oft kleinere „Streitereien“ oder man orakelte, daß ich und mein Mann auf der Intensivstation landen werden und sterben. Aber das ist mir egal, es ist ja meine Gesundheit, mein Körper und meine Entscheidung. Ich bin noch etliche Jahre jünger als Sie, aber impfen lasse ich mich nicht (jedenfalls nicht gg. Corona). Bisher ist mein Arbeitgeber (der selbst Pharmazeut ist :-)), auch sehr kulant: niemand muß sich… Mehr

Gabriele Kremmel
2 Jahre her

Wenn Herdenimmunität uns retten kann, dann wäre es doch ein zielführender erster Schritt, den Status und Fortschritt der Immunisierung zu überprüfen und die Bevölkerung auf eine natürlich erworbene Immunität zu testen – insbesondere bevor jemand geimpft wird. Da ja auch die atypischen Verläufe immer so betont werden muss man davon ausgehen, dass sehr viel mehr Menschen als vermutet die natürliche Immunisierung haben.

Wenn dies nicht geschieht, dann geht es bei der Impfung für Alle (auch früh oder atypisch Genesene) wohl nur um Profit.

Entenhuegel
2 Jahre her
Antworten an  Gabriele Kremmel

Um Profit oder auch um andere, weitergehende Ziele. Bill Gates als großer Antreiber von Pandemie-Panik und Impf-Wahn will auch die Weltbevölkerung reduzieren. Er ist dabei nicht allein. Und Pfizer und Co. sind schon zu Milliardenstrafen wegen Impfschäden verknackt worden, z.B. wegen ungewollter Sterilisierung von Frauen in Entwicklungsländern….