Impfzwang herrscht bereits

Die Berufspolitiker setzen sich als medizinische Laien erwartungsgemäß über die Fachleute der Ständigen Impfkommission hinweg.

IMAGO/Westend61

Die gestrige „94. Gesundheitsministerkonferenz“ verkündet mit Blick auf alle 4,5 Millionen Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren:

„Es werden nunmehr alle Länder Impfungen für Zwölf-bis 17-Jährige auch in Impfzentren oder auch mit anderen niedrigschwelligen Angeboten anbieten. Dabei ist eine entsprechende ärztliche Aufklärung erforderlich, sowie eine ggf. notwendige Zustimmung der Sorgeberechtigten einzuholen. Zudem können die Kinder und Jugendlichen auch durch die niedergelassenen Kinder-, Jugend- und Hausärzte und auch im Rahmen der Impfung von Angehörigen der Beschäftigten durch Betriebsärzte geimpft werden.“

Ferner heißt es im „Beschluss“ zur „94. Gesundheitsministerkonferenz“:

Die Länder bieten im Sinne einer gesundheitlichen Vorsorge ab September 2021 mit mobilen Teams in Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe und weiteren Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen eine Auffrischimpfung an.“

Dass die Berufspolitiker sich als medizinische Laien beim ersten über die Fachleute der Ständigen Impfkommission hinwegsetzen, kann nicht überraschen, denn Berufspolitikern geht es bei allem, was sie tun, immer nur um ihren Beruf, sprich ihre Karriere.

Hinterhältig unauffällig sagen die Berufspolitiker im zweiten „Beschluss“, getarnt, indem angeblich nur auf „Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe und weiteren Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen“ gerichteter „Auffrischimpfung“, in Wahrheit: Nach der zweiten „Impfung“ kommt die dritte, die vierte, kommen die immer wiederkehrenden regelmäßigen. Nachrichten über die bald nachlassende Wirkung von mRNA-Stoffen sagen mir, die Halbjahres- oder Quartals-„Impfung“ pirscht sich an.

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Die Debatte übers Impfen, Impfpflicht und Impfzwang wird nicht mehr lange öffentlich notiert werden. Die meisten Leute haben sich jetzt schon damit abgefunden. Bald wollen nicht mehr viele etwas davon hören. Sie wollen ihre Ruhe haben. Ihr normales Leben führen. Sie finden sich auch mit dem ab, was von ihrem früheren normalen Leben übrig bleibt. Wo es geht, werden immer mehr nur so tun, als hielten sie sich an die Anordnungen der Staatsmacht.

Eine TE-Leserin schrieb die Tage zu Impfpflicht und Impfzwang für Kinder: „Meine (eine) Tochter ist in ihrer Klasse eine von vier Schülerinnen, die noch nicht geimpft ist, die anderen drei waren heute sofort impfwillig. Heute morgen wurde als erstes öffentlich abgefragt, wer noch nicht geimpft oder genesen ist, nur die müssen noch zwei mal wöchentlich gestestet werden. Wie lange hält ein junger Mensch das aus? Vielleicht ein oder zwei Tage.“

Ein Leser antwortete ihr: „Dann müssen die Kinder halt überzeugend lügen lernen. Das war in der DDR auch so, da gab es eine öffentliche und eine private Wahrheit. Wenn der Staat unbedingt belogen werden will, ist das eben so.“

„Eine öffentliche und eine private Wahrheit“, nach dieser Grenze teilt sich die von der Classe Politique gespaltene Gesellschaft, ihr freier Teil bekämpft von der staatlich geförderten und finanzierten „Zivil-Gesellschaft“.

Was die Herrschenden nicht erkennen: Das sind die klassischen Symptome des Vormärz, die Bürger ziehen sich in ihre Gartenlauben zurück, verstecken ihr wirkliches Leben, nicht nur vor der Staatsmacht, auch vor den Mitbürgern, denen sie nicht vertrauen. Die modernenen Metterniche sind blind, wie es dieser war.

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Der Impfzwang ist praktisch schon Wirklichkeit. Die formelle Impfpflicht braucht es bald gar nicht mehr. Die Summe der informellen Impfzwänge addiert sich zum faktischen Impfzwang. Ich kann mich nur wiederholen:

In einem Gemeinwesen von Freiheit und Recht haben Politik, Staat und Medien die Bürger umfassend zu informieren und deren Freiheit der Entscheidung – hier: ob impfen, womit oder nicht – zu respektieren. Punkt. Sonst nichts.

Doch die Heimat von Freiheit und Recht liegt nicht in Deutschland. Die kurze Chance ihrer Einbürgerung in der Bonner Republik war leider schnell vorbei – noch vor 1967 und mit den Achtundsechzigern unübersehbar.

Ob der Impfzwang als gesetzliche Impfpflicht daher kommt oder als versteckter Impfzwang durch den sonst drohenden Ausschluss von Berufen, von Reisen und von anderen Zugängen zum öffentlichen Leben, macht im Ergebnis keinen Unterschied. Freiheit ist oder sie ist nicht.

Nachtrag: Aber es gibt Hoffnung.

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Kommentare ( 91 )

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HRR
2 Jahre her

Wenn Interessen gesteuerte politische Inkompetenz neutrale fachliche Kompetenz negiert, ggf. auch ausschaltet, dann kann der Wahlspruch nur noch lauten: Rette sich, wer kann!

Friedhelm Wegener
2 Jahre her

…und den Verantwortlichen muss der Prozess gemacht werden!

Bundesbuerger
2 Jahre her

Reichelt, Chefredakteur BILD, hat sich bei den Kindern dieses Landes entschuldigt. Sinngemäß: „Wir haben euch zu beschützen. Nicht uns vor euch.“
Video, Youtube, 28.05.2021.

Biskaborn
2 Jahre her

Gestern in unserer führenden Landeszeitung: ein verzweifelte Mutter wollte ihre 12 und 14 jährigen Kinder unbedingt impfen lassen. Ein Arzt, das wurde berichtet, hatte die Impfung abgelehnt. Der Leserobmann der Zeitung schaltete sich ein und fragte überall an wo der Mutter geholfen werden könne. Ohne Erfolg , noch, denn Sachsen-Anhalt beginnt in Kürze mit den Impfungen wurde optimistisch verkündet. Immerhin wurde im Artikel darauf hingewiesen, das die Stiko eine Impfung für Kinder ablehnt.

hoho
2 Jahre her
Antworten an  Biskaborn

Die Ärzte in den Praxen vlt nicht, ich glaube zwar nicht aber da besteht nocht eine Chance. Bei den mobilen Einsatzkommandos ist da etwas anders: zum Teil herrscht dabei eine Anonymität – man weiß nicht bei wem man sich impfen lässt. Wenn das in den Schulen passieren soll, ist es wohl kaum noch möglich jemanden dann zu Verantwortung bringen. Das ist doch schon so bei dem Testen – die Tests sind als diagnostische Mittel nicht erkannt, nicht bei WHO noch bei der Hersteller. Die Schulen usw machen es einfach weiter.

Gerhard Sauer
2 Jahre her

Die durch die Hintertür erzwungen Impfpflicht wird fallen, wir müssen nur Geduld haben. Fast täglich mehren sich die Berichte über die Wirkungslosigkeit der Impfstoffe, siehe Gibraltar, Israel und Großbritannien. Auch über Todesfälle nach Impfungen wird häufiger berichtet, das Schweigekartell der merkel-/söderhörigen Medien bricht langsam zusammen. Obwohl die Ehrlichkeit in diesen Medien verschwunden ist, kann doch der eine oder andere Medienmensch es nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren, das Publikum zu belügen. Und selbst die verstocktesten Impffanatiker müßten aus der Entscheidung der „Gesundheitsminister“, dritte und weitere Impfungen zu fordern, obwohl stets behauptet wurde, nach der zweiten Impfung sei der Schutz vor… Mehr

Kassandra
2 Jahre her

„Impfzwang herrscht bereits“

Alleine, wenn man den Titel auf sich wirken lässt…
Aber es sind Menschen, die dahinter stehen und die uns das antun.

John Farson
2 Jahre her

Nebenwirkungen, so ein Quatsch…Und jetzt den Arm hoch, danach gibt es auch eine Bratwurst. Wir werden nie erfahren, wie viele Menschen durch die Impfungen zu Tode kommen, solange diese Agenda verfolgt wird. Man wird weder Obduktionen zulassen noch irgendwelche Studien, die ein schlechtes Licht auf die gute Sache werfen. Sehen Sie sich die Klima Geschichte an, da läuft es doch genauso. „99% der Wissenschaftler sind der Meinung“…Das die meisten Studien sich damit gar nicht befasst haben, wurden erst erwähnt, als es bereits keine Rolle mehr spielte. Sie müssen nur den Großteil der Bevölkerung solange einlullen, bis der jeweilige point of… Mehr

Ho.mann
2 Jahre her

„In einem Gemeinwesen von Freiheit und Recht haben Politik, Staat und Medien die Bürger umfassend zu informieren und deren Freiheit der Entscheidungen zu respektieren“. Die Entstehung einer Impfapartheit, die durch Korruption, Lobbyarbeit und Rechtsbeugung die Profitgier der Pharmamafia und deren Aktionäre befriedigt, ist längst vollzogen und mündet in der derzeitigen Gesundheitsdiktatur. Wie menschenverachtend hier agiert wird geht den vorgenannten Akteuren frei am Arsch vorbei. Es gibt keine Hemmschwelle mehr.

Alfonso
2 Jahre her

Da dachten doch die Geimpften, sie erhielten bestimmte Freiheitsrechte wieder zurück, weil sie sich haben impfen lassen – und schwuppdiwupp, nach wenigen Monaten gelten sie wieder als Ungeimpfte, sofern sie sich nicht direkt „Auffrischen“ lassen.

So führen die Obertanen die Untertanen am Nasenring durch ihr Zirkuszelt.

Last edited 2 Jahre her by Alfonso
Politkaetzchen
2 Jahre her

Besonders schlimm finde ich festzustellen wie sehr die Leute bereitwillig mitmachen. Seit kurzem habe ich festgestellt wie sehr ich mich vor den anderen zu entfremden beginne langsam. Sie haben kein Problem damit selbst sich jede Woche spritzen zu lassen so lange sie sich mit Freunden treffen oder essen gehen dürfen zu Belohnung.

Deutscher
2 Jahre her
Antworten an  Politkaetzchen

Von mir aus kann sich jeder spritzen lassen, bis er platzt. Nur soll er nicht von anderen erwarten, dass sie dasselbe tun.

Wer geimpft ist, ist geschützt und ist damit aus dem Schneider. Es sei denn, er vertraut seiner Impfung nicht oder sie ist tatsächlich wirkungslos: Dann bringt es demjenigen aber auch nichts, wenn andere sich impfen lassen. Logisch, oder?

Kurzum: Diese ganze Impferei ist mal wieder eine Kampfzone für die eifrigsten Untertanen. Denen ist es nicht genug, dass sie selber sich unterwerfen, sondern alle anderen sollen es auch. Im Grunde beneiden sie lediglich die Freieren unter uns.

Manuela
2 Jahre her
Antworten an  Politkaetzchen

Das mit der Entfremdung kann ich nachvollziehen, denn mir geht es genauso. Ich bin unverbindlich freundlich. Alles andere wird mir mehr und mehr egal.