Deutschland bereits auf Platz 4 bei weltweiter Aufrüstung

Die weltweiten Militärausgaben haben 2024 einen Rekordwert erreicht. Laut Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI investierten die Staaten zusammen rund 2,72 Billionen US-Dollar in ihre Streitkräfte. Deutschland kommt mit einem Plus von 28 % bereits auf Platz 4.

picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Krieg in der Ukraine, Kämpfe in Gaza, Aufrüstungs-Appelle in Brüssel: Die Welt verzeichnete 2024 den stärksten jährlichen Zuwachs bei den Rüstungsausgaben seit dem Ende des Kalten Krieges.

Deutschland nimmt dabei eine besondere Rolle ein: Mit Militärausgaben in Höhe von 88,5 Milliarden US-Dollar (77,6 Milliarden Euro) kletterte die Bundesrepublik im internationalen Vergleich erstmals auf Platz vier – hinter den USA, China und Russland. Der Anstieg der deutschen Verteidigungsausgaben betrug 28 Prozent im Vergleich zu 2023. Damit rangiert Deutschland nun vor allen anderen Ländern Zentral- und Westeuropas.

Haupttreiber für den weltweiten Anstieg sind laut SIPRI die anhaltenden Kriege und Konflikte, insbesondere der Krieg in der Ukraine, die Auseinandersetzungen im Gazastreifen sowie die zunehmenden Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon.

Ukraine gab im Vorjahr 56,7 Milliarden Euro für die Armee aus

In Europa steigerten nahezu alle Staaten – mit Ausnahme von Malta – ihre Verteidigungsausgaben. Russland führte mit 149 Milliarden US-Dollar (etwa 131 Milliarden Euro) weiterhin die europäische Rangliste an. Die Ukraine, die durch die russische Invasion schwer getroffen ist, gab 64,7 Milliarden US-Dollar (56,7 Milliarden Euro) für das Militär aus und investierte damit weltweit den größten Anteil seines Bruttoinlandsprodukts (34 Prozent) in die Verteidigung.

Unangefochten an der Weltspitze der Militärausgaben bleiben die Vereinigten Staaten, die allein 997 Milliarden US-Dollar (874 Milliarden Euro) aufwendeten – das entspricht etwa 37 Prozent der globalen Ausgaben. China steigerte seine Aufwendungen um sieben Prozent auf 314 Milliarden US-Dollar (275 Milliarden Euro) und setzt damit seinen seit drei Jahrzehnten anhaltenden Aufrüstungskurs fort.

Auch im Nahen Osten verzeichnete SIPRI deutliche Zuwächse – vor allem in Israel und im Libanon. Besonders auffällig: Israels Militärausgaben stiegen um 65 Prozent auf 46,5 Milliarden US-Dollar (40 Milliarden Euro) – der stärkste Anstieg seit dem Sechstagekrieg 1967, berichtet n-tv.

Der jährlich erscheinende SIPRI-Bericht gilt als die weltweit umfassendste Erhebung zu Militärausgaben. Er berücksichtigt nicht nur reine Rüstungsausgaben, sondern auch Aufwendungen für Personal, militärische Forschung und Entwicklung sowie internationale Militärhilfen.

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Kommentare ( 53 )

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Innere Unruhe
12 Tage her

Wieso wird die ausgegebene Summe mit der Qualität der Armee vergliechen?
Ich würde gerne lesen, welche Strategie DE dabei verfolgt?
Woher sollen die Soldaten kommen? Wer soll sie ausbilden? Welche sonstige Maßnahmen werden ergriffen? – Zivilschutzmaßnahmen, Schulungen für Zivilisten, Warnsysteme…

Kaltverformer
13 Tage her

2 Dinge:

  • Die Ukraine gibt nicht ihr Geld, sondern unser Steuergeld aus
  • Die Deutschen können noch so viele Schulden aufnehmen, aber wenn sie es nicht schaffen, dass die jungen Deutschen wieder wehrfähig werden, bzw. überhaupt noch einen Sinn sehen, dieses muslimische Siedlungsgebiet zu verteidigen, dann nützt alles Geld der Welt nichts.
Innere Unruhe
12 Tage her
Antworten an  Kaltverformer

Dazu muss man die Summe zählen, mit der wir die Ukrainer hier unterstützen. Und wir schwächen die Ukraine, indem wir ihre Männer hier versorgen. Sie sind Deserteure.

Britsch
13 Tage her

Helmut Schmidts Devise war, hat er oft so gesagt,
lieber 100 Stunden erfolglos verhandeln als eine Minute schießen.
Manche in der SPD erinnern sich wenigstens diesbezüglich noch an Helmut Schmidt. Von Anderen wird er als Nazi bezeichnet, veschrien und verunglimpft.
Trifft vielleicht auch hier zu: Wenn die Nazis zurück kommen bezeichnen sie sich selbst nicht als Nazis sondern als Nazi -gegener – Feinde und die tatsächlichen Nazigegner und Nazifeinde als Nazis

Nibelung
13 Tage her

Aufrüstung verpflichtet und dann müssen wir bald wieder Richtung Rußland um den Iwan zu besiegen und während wir Polen durchkreuzen erklärt uns dann Engeland den Krieg und schon sind wir wieder da wo wir aufgehört haben und gottseidank verbieten zwei Komponentenhersteller den Export des Taurus in die Ukraine und dann müssen wir uns ein anderes Ziel suchen, denn irgendwie muß man ja auch die Geschosse los werden, bevor sie das Verfallsdatum überschreiten. Vielleicht gibts dann zur Abwechslung mal eine interne Revolution, wo man sich mit einer hochgerüsteten Armee auch austoben kann, wenn keine anderen Möglichkeiten mehr bestehen, weil Trump alle… Mehr

Haba Orwell
13 Tage her
Antworten an  Nibelung

> verbieten zwei Komponentenhersteller den Export des Taurus in die Ukraine und dann müssen wir uns ein anderes Ziel suchen, denn irgendwie muß man ja auch die Geschosse los werden, bevor sie das Verfallsdatum überschreiten.

Vielleicht könnte man die Taurus doch Richtung Ukrostan liefern, allerdings im Rahmen des Kampfes „gegen Nazis“ bereits mit eingestellten Koordinaten der Einheiten, welche ganz offiziell mit Wolfsangeln rumlaufen? Einige tragen Namen der Waffen-SS-Divisionen Jahrzehnte davor…

Raul Gutmann
13 Tage her

…investierten die Staaten zusammen rund 2,72 Billionen US-Dollar in ihre Streitkräfte

Auch wenn die Wissenschaftlichkeit entgegen medialen wie gesellschaftlichen Glaube auf dem Rückzug sein dürfte, sei der Hinweis gestattet, die ökonomische Profession definiert Verteidigungsausgaben als staatlichen Konsum und nicht Investitionen.
Jene staatlichen Ausgabentitel mögen sicherheitspolitisch geboten sein, einen wohlfahrtsstaatlichen Nutzen ist ihnen fern – losgelöst des einschlägigen Schadens im Falle ihres Einsatzes.
Doch das nur am (wissenschaftlichen) Rande…

wegmitdenaltparteien
13 Tage her

Dieser Artikel ist ein hervorragendes Beispiel dafür wie man mit Statistik lügen kann. Israel führt derzeit mit 13 Milliarden geringerem Budget als Dummland Krieg, die Ukraine mit 3 Milliarden mehr – und die hauen richtig raus, dagegen sind die Israelis Waisenknaben…. finde den Fehler. Die Bundeswehr wurde nicht kaputt gespart, die Bundeswehr wurde gezielt von der Politik aus dem rennen genommen.

Raul Gutmann
13 Tage her
Antworten an  wegmitdenaltparteien

Sehr geehrter Herr „weg…“, danke für Ihren Beitrag, der leider nicht die adäquate Beachtung erfahren dürfte.
’schland gibt seit Jahrzehnten überproportional mehr an „Verteidigungsausgaben“ aus, als es in Form von Waffensystemen erhält. (siehe nachdrücklich hier)
Jeder mag über die vielfachen Gründe spekulieren… letztlich läuft es auf einen hinaus

Last edited 13 Tage her by Raul Gutmann
Phil
13 Tage her

Ohne brauchbare Soldaten und ausreichend Munition, kann man soviel ausgeben wie man möchte. Deutschland hat gerade mal 181’596 aktive Soldaten, die USA 1’328’000, Russland 1’320’000 und China 2’035’000. Europa hat ca. 1’500’000 Soldaten, davon stellt die Türkei mit 884’000 mehr als die Hälfte (59%). Man kann nur hoffen, dass der Erdogan nicht plötzlich feuchte Träume von einem neuen osmanischen (muslimischen) Grossreich hat, sonst sind wir in Europa ziemlich am Arsch, zumal der Anteil an Kriegstüchtigen Muslimen in Europa jährlich steigt und sie bereits einen bedeutenden Anteil am Nachwuchs stellen. Für die Herstellung von Munition und Kriegsmaterial werden grosse Mengen an… Mehr

Michaelis
13 Tage her

Seit 1955 ist Deutschland Nato-Mitglied, das wird selbstredend „gefeiert“. Dazu ein GMX-Zitat:

„Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Aufrüstung Deutschlands als dringendstes politisches Projekt für die kommenden Jahre bezeichnet. ‚Ich bin überzeugt: Die wichtigste Aufgabe der neuen deutschen Regierung ist es, unsere Bundeswehr zu stärken‘, sagte er bei einem Festakt zum Beitritt Deutschlands zur Nato vor 70 Jahren. Ein schlecht gerüstetes Deutschland sei die größere Gefahr für Europa als ein stark gerüstetes Deutschland.“

Und DAS von einem SPD-Gutmenschen. DAZU FÄLLT MIR NICHTS MEHR EIN!!!!!!

Michaelis
13 Tage her
Antworten an  Michaelis

Und weiter geht’s, Zitat GMX:

„Der designierte Außenminister Johann Wadephul hat sich anerkennend über die Ukraine-Politik von Amtsinhaberin Annalena Baerbock geäußert. ‚Sie hat erstaunlicherweise die Ukraine-Politik in sehr klarer und harter Position vertreten. Für eine grüne Politikerin hätte man das vor einigen Jahren so nicht erwartet‘, sagte der CDU-Politiker dem Fernsehsender Phoenix. Auch mit der Verankerung der Klimapolitik habe Baerbock einen großen neuen Punkt ins Auswärtige Amt gebracht, der bleiben sollte.“

Deutsche
13 Tage her

Russland führt gerade mit seinen 140 Milliarden die Rüstungsausgaben innerhalb Europas an. Kein Wunder, die führen ja auch gerade einen Verschleiß Krieg gegen die Ukraine und sämtliche stillen Finanziers. In der Zeit davor waren allein die Billion, die die Amerikaner in Kriegsmaschinerie investieren, plus die anderen Nato Staaten mal locker das 10 fache der Russen Investitionen. Man fragt sich wahrlich wohin das Geld in D. verschwunden ist – war ja nicht wenig – wenn wir gewollter weise trotzdem auf einer maroden „Bundeswehr“ sitzen. Laut Herrn Boehringer vom Haushaltsausschuß ist auch das letzte „Sondervermögen“ von 100 Milliarden hauptsächlich in der Ukraine… Mehr

Haba Orwell
13 Tage her
Antworten an  Deutsche

Spanisches Militär braucht vor allem Notstromaggregate – der große Blackout könnte eine Woche (!) andauern: https://tkp.at/2025/04/28/spanien-und-portugal-im-blackout/ Will Westeuropa immer noch in den Krieg gegen Russland ziehen?

Britsch
13 Tage her
Antworten an  Haba Orwell

Und wie werden Notstromaggregate zukünftig betrieben?
Benzin und Dieselmotoren sollen doch komplett verboten werden?
Ach so, wie will man zukünftig überhaupt Militärfahrzeuge antreiben?
Für Notstromaggregate könnte man ja Hamster im Rad rennen lassen?
Ach so geht auch nicht, da kommt der „Tierschutz“
Irre, einfach irre überall, immer mehr

Juergen Schmidt
13 Tage her

Der nächste Raubüberfall auf den deutschen Steuerzahler. Denn was passiert hier eigentlich? Gewaltige Mengen Steuergelder werden entwendet und an die Rüstungsindustrie veruntreut. Basierend ausschließlich auf lausigen politischen Narrativen (»Die Russen kommen!«). Es ist eine Umverteilung von Steuerzahler Richtung US-Oligarchie. Denn am Ende profitieren Blackrock und Co. – die hinter Raytheon, RheinMetall, Lockheed Martin etc. stehen. Die »Corona-Pandemie« war der letzte groß angelegte Raubüberfall auf die Deutschen. Riesige Summen Steuer- und Beitragsgelder wurden entwendet und auf die Konten der Pharma-Industrie, Pfizer, Biontech und Co. geleitet. Basierend auf lausigen politischen Lügen (»Die Impfung ist der einzige Weg aus der Pandemie!«) Der andere… Mehr