Umfrage-Trend für die AfD – schafft die Partei bald 30 Prozent?

Wirtschaftskrise, Unternehmen wandern ab, dazu weiter Massenmigration und Ratlosigkeit bei der Bundesregierung: Die AfD liegt im aktuellen INSA-Meinungstrend erneut klar vor der Union.

Mit 26,5 Prozent erreicht die AfD ihren höchsten jemals gemessenen Wert und baut ihren Vorsprung gegenüber CDU und CSU auf zwei Prozentpunkte aus. Die Union fällt auf 24,5 Prozent. Damit bestätigt sich ein Trend, der sich bereits seit Monaten abzeichnet – und nach der jüngsten Bundestagswahl eine neue politische Dynamik auslöst.

Besonders deutlich wird der Vorsprung bei den sogenannten sicheren Stimmen: 21 Prozent der Befragten wollen die AfD „ganz sicher“ wählen, während die Union nur auf 18 Prozent kommt. INSA-Chef Hermann Binkert sieht in diesem Ergebnis eine „klare Verschiebung im Vertrauen der Wählerinnen und Wähler“. Eine Mehrheit der Befragten traue der aktuellen schwarz-roten Regierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz nicht zu, die wirtschaftlichen Probleme des Landes zu lösen, berichtet dazu die BILD aus der Umfrage. Die anhaltend hohe Inflation, die Energiepreise und die Diskussion um Migration hätten der AfD zusätzliche Zustimmung verschafft.

Auch bei möglichen Koalitionen wächst der Einfluss der AfD. Zusammen mit der Union käme sie auf 51 Prozent – rechnerische Mehrheit. Für stabile parlamentarische Verhältnisse sind 44 Prozent notwendig. Union und SPD erreichen gemeinsam nur noch 39 Prozent. Damit wäre ein klassisches Regierungsbündnis ohne Beteiligung der AfD derzeit kaum möglich.

SPD verliert weiter

Deutliche Verluste verzeichnet die SPD: Sie fällt um einen Punkt auf 14,5 Prozent, bei den sicheren Stimmen sogar von 11 auf 9 Prozent. Die Grünen sinken leicht auf 11 Prozent, während die Linke mit 11,5 Prozent leicht zulegt. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bleibt bei vier Prozent, die FDP bei 3,5 Prozent – beide unter der Fünf-Prozent-Hürde. Die sonstigen Parteien erreichen zusammen 4,5 Prozent.
Trotz des steten Wachstums ihrer Partei können die AfD-Spitzen nicht wirklich im Persönlichkeitsranking von INSA punkten. Alice Weidel fällt von Platz 14 auf Platz 15, Tino Chrupalla bleibt mit Platz 19 am unteren Ende der Beliebtheitsskala. Bundeskanzler Friedrich Merz kommt allerdings nur auf Platz 18, CDU-Fraktionschef Jens Spahn bildet mit Platz 20 das Schlusslicht.

Politikwissenschaftler sehen im neuen INSA-Trend ein Warnsignal für die etablierten Parteien. Der wachsende Zuspruch für die AfD sei Ausdruck einer „tiefen Entfremdung“ zwischen Teilen der Bevölkerung und der politischen Elite. Viele Bürger hätten das Vertrauen in die Problemlösungsfähigkeit der Regierung verloren. Die Ampelparteien wären aktuell weit von einer Mehrheit entfernt, während die AfD so stark dasteht wie nie zuvor in ihrer Geschichte.

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Kommentare ( 76 )

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joly
1 Monat her

Ich bin recht zuversichtlich, dass mit jeder weiteren Wahl die Brandmauer und die KleKo bricht. Wir werden keine weiteren 3.5 Jahre mehr warten müssen.

Manfred_Hbg
1 Monat her

Zitat: „Umfrage-Trend für die AfD – schafft die Partei bald 30 Prozent?“ > Aber Ja doch! Ich bin zwar ein absoluter „Politischer Dummie“, doch ich gehe aber auch mit offenen Augen durch die Welt und habe auch nicht das „Vergnügen“ mich regelmäßig am reichlich gedeckten Büffet zwecks klugen (Wohlwol-)Geschwätze aufhalten zu können. SO bilde ich mir dann auch ein zu sehen was in der Welt und um mich herum geschieht und somit dann auch -erneut- eine Vorhersage abzugeben, dass die AfD bei weitergehenden politschen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Elend im Land auch noch die 30 Prozent nicht nur erreichen, sondern auch… Mehr

Klaus D
1 Monat her

AfD – schafft die Partei bald 30 Prozent….selbst wenn wird das nichts bringen denn die AfD steht nun mal alleine auf der rechts-politischen seite. Die mehrheit wird weiter die mitte wählen sprich CDU CSU SPD Grüne FDP. Nimmt man noch die linken (DieLinke BSW) dazu wären das 60-70% gegen +-30%……

maps
1 Monat her

Juckt die Zerstörer von den Alt-Parteien doch nicht, sie können ja problemlos noch 3,5 Jahr so weiter machen! Und die CDU/CSU/SPD glauben doch wie Scholz einst, dass sie bis zur nächsten Wahl ihr Ergebnis verdoppelt und die AfD halbiert haben. Diese Alt-Politiker sind nicht mehr bei klarem Verstand, aber eine dumme Mehrheit hat sie immer noch gewählt, zuletzt in NRW. Diese Mehrheit will den Untergang.

Deutscher
1 Monat her

Nun, man muß realistisch bleiben. Eine Sperrminorität ist das nächste strategische Ziel. Wenn das erreicht werden kann, ist die Opposition einen bedeutenden Schritt weiter. Von Koalitionen auf Bundes- und Landesebene sollte man derzeit Abstand nehmen. Die Union kommt als Partner erst in Betracht, wenn sie eine tiefgreifende politische Wendung hin zum AfD-Programm vollzogen hat. Das wird, wenn überhaupt, mindestens 10 Jahre an innerem pollitischen Prozess benötigen und es muß von oben her stattfinden, denn die Unionsbasis ist traditionell obrigkeitshörig und läuft mit, ohne eine eigene Initiative zu zeigen.

Last edited 1 Monat her by Deutscher
Siggi
1 Monat her

Das ist keine Frage, sondern eine logische Folge des erbeuten Komplettversagens der CDU/CSU und der linksextremen SPD.

Merz wird noch vor Weihnachten kollabieren.

BKF
1 Monat her

Auf die Art und Weise siegt sich die AfD zu Tode ohne jemals in die Regierung zu kommen.

Protestwaehler
1 Monat her

Abwarten, bis zu den Landtagswahlen in Meck-Pomm und Sachsen-Anhalt hat Merz ja noch 12 Monate Zeit dieses Land weiter Richtung Ruin zu führen, vielleicht erleben wir dann plötzlich zwei Blaue MP’s anstatt den bislang befürchteten ersten 🙂
Dann erst beginnen die Selbstzerfleichungsprozesse innerhalb der Union. Man darf gespannt sein.

joly
1 Monat her
Antworten an  Protestwaehler

BaWü nicht vergessen. Dort ist es schon sehr BLAU. Da könnte es so richtig krachen. Denn jeder Posten der blau besetzt wird, lässt mehrere Personen ins Bürgergeld abwandern.

EndofRome
1 Monat her

Die AfD braucht ein „Godesberger Programm“ , um ihren Aussenpolitik
neu zu justieren. Dann geht es auch zügig über die 30 Prozent. Russophilie
und Selensky-Bashing kommen bei vielen hier im Westen nicht gut an.

Paprikakartoffel
1 Monat her
Antworten an  EndofRome

Eine unkritische Rußlandparteinahme gibt es stellenweise vielleicht im Vorfeld, aber eher nicht von der Partei selbst. Auch wenn es ÖRR und Qualitätspresse immer so darstellen: gesunder Menschenverstand ist keine Vertretung russischer Interessen.

Wenn ein Pekinese der deutschen Dogge nicht ans Bein pinkelt, beweist das keine Diggenverehrung, sondern eine realistische Einschätzung der Kräfteverhältnisse.

Florian Teubert
1 Monat her
Antworten an  EndofRome

Ich tue mich schwer mit Ihrer Einschätzung, denn sie betrachten die Realität selektiv. Ich bin wirklich kein Russland- und Putinversteher – absolut gar nicht. Aber ein Staat, dessen oberste Repräsentanten Glückwunschtelegramme zur 40-jährigen „Revolution“ in den Iran und Geld an die Terrormilizen in Gaza schicken, so ein Staat sollte dann mit Putin auch etwas gnädiger sein, zumal wir abhängig von Rohstoffen sind. Und meine Vorbehalte gegenüber Selenski werden auch immer stärker. Das fängt mit der merkwürdigen Kleidung an (erinnert an Gestalten wie Arafat oder kommunistische Machthaber) und geht mit der Tatsache weiter, dass keine Wahlen mehr in der Ukraine durchgeführt… Mehr

Florian Teubert
1 Monat her
Antworten an  EndofRome

Nicht zu vergessen: Wie Merkel und Co Putin auch nach 2014 (Krim) in den Allerwertesten gekrochen, wie SPD-Politiker bis vor Kurzem und vielleicht noch aktuell in Russland aktiv sind (Platzek? Schwesig?).

John Stier
1 Monat her
Antworten an  EndofRome

Die Wahrheit kommt meist nicht gut bei allen an.

mlw_reloaded
1 Monat her
Antworten an  EndofRome

Diese angebliche Putinliebe wird der AfD nur in den Mund gelegt. Erfolgreich, wie man sieht.

Klaus D
1 Monat her
Antworten an  EndofRome

Russophilie und Selensky-Bashing…..kommen im osten deutschland´s schon sehr gut an. Viele wollen da die russen zurück und leben wie in der DDR – der guten alten zeit.

joly
1 Monat her
Antworten an  EndofRome

Es gab mal nen linken Schlachtruf: :
Lieber Rot als Tod
Diese Kriegstreiberei wird die Systemparteien Stimmen kosten. Auch das Geschachere um das Migrantengeld, zusammen mit der immer noch wachsenden Kriminalität dieser Gruppe. Und kleiner wird die Zahl ja nicht.
Das wird so manchen Blau werden lassen – aus 2 Gründen:

  1. aus Verzweiflungssuff
  2. weil der Bürger aus Verzweiflung blau wählt
Peter Pascht
1 Monat her

„INSA Umfragewerte von CDU/CSU+SPD“ bei 38%
Da ist noch viel Luft nach unten, 😉
da wo die FDP gelandet ist, genau so sturköpfig in ihrer Politik, gegen die Realität, obwohl sich die Wahlergebnisse doch vorher schon abzeichneten.
Ich habe aber meine Zweifel, dass die AfD es besser machen wird. Zuviele Krakäler. Bei Migration und Klima ok, aber konkrete Lösungen zur Wirtschaftskrise und zur Abschaffung der staatlichen Korruption-Subventionitis werden nicht angeboten.

Klaus D
1 Monat her
Antworten an  Peter Pascht

Die AfD ist auch unglaubwürdig siehe erst EU raus dann doch nicht so ganz….erst subventione ganz weg nach den bauerprotesten doch nicht so ganz. Und die fetten und ungerechten diäten als MdB greift man auch voll ab. Mit der AfD werden nur andere an den trog gelassen sprich es wird sich grundlegend nichts ändern.

joly
1 Monat her
Antworten an  Peter Pascht

Soweit ich weiß, will die AFD die irrsinnige Energiepolitik ändern; damit diese Kosten für Wirtschaft und Bürger senken. Und die Subventionierung der linken Zivilgesellschaft beenden.
Es ist alles so schlecht in D, dass man es kaum noch schlechter machen kann.