Dieser „historische Kompromiss“ der CDU verspricht ihr Ende wie sein italienisches Vorbild

Der „compromesso storico“ war in Italien in den 1970ern der Anfang vom Ende der Democrazia cristiana. Ob diese Parallele und ihre Folgen der CDU in Thüringen und überhaupt bewusst ist, darf bezweifelt, dass sie Frau Merkel egal ist, kann vorausgesetzt werden. Jens Spahn sagt Nein zum sogenannten historischen Kompromiss.

imago Images/Star-Media

Es ist wieder einer der Tage, die angeblich historisch sind. WELT online meldet wie die anderen Medien: »Nach siebenstündiger Sitzung stand ein „historischer Kompromiss“: Linke, SPD, Grüne und CDU verständigen sich auf Neuwahlen im kommenden Jahr. Ramelow soll wieder Ministerpräsident werden.«

Zunächst hatte die LINKE-Vorsitzende Kipping diesen Begriff verwendet, weil sie damit die CDU im linken Lager weiß.

Auch auf WELT online findet sich der richtige Hinweis: »Der „historische Kompromiss“ bezeichnete bisher die parlamentarische Zusammenarbeit von italienischen Kommunisten und Christdemokraten Anfang der 70er-Jahre. Ab sofort ist der „compromesso storico“ nun mitten in Deutschland zu Hause.«

Der „compromesso storico“ war in Italien in den 1970ern der Anfang vom Ende der Democrazia cristiana. Ob diese Parallele und ihre Folgen der CDU in Thüringen und überhaupt bewusst ist, darf bezweifelt, dass sie Frau Merkel egal ist, kann als sicher vorausgesetzt werden.

Am 9. Februar 2020 twitterte Paul Ziemiak noch dies:

Katja Kipping erhebt das Ereignis in Grundgesetzrang, was daran erinnert, dass unter der Regentschaft Merkel das Grundgesetzt nicht mehr mit Zweidrittelmehrheit geändert werden muss, uminterpretieren reicht.

Mit seinem Nein zum sogenannten historischen Kompromiss macht Jens Spahn die Auseinandersetzung in der Bundes-CDU unvermeidlich und macht Punkte in der Vorsitzendenfindung:

Die Mitglieder der CDU werden dies schlucken; im Westen sowieso. Hier fehlt jedes Bewusstsein für die Verbrechen der LINKEN, die sich mit diesem Namen nur tarnen. Es ist eine Partei vom Gelde der SED, rechtlich deren Nachfolgeorganisation. Darauf legen sie großen Wert. Die Frage ist nur: Wozu dann noch CDU? In der DDR hat sie als Blockpartei überlebt – geduldet von der SED und dieser Partei folgend. Jederzeit bereit für den Kniefall. Jetzt also wieder?

Der „compromesso storico“ war in Italien in den 1970ern der Anfang vom Ende der Democrazia cristiana. Ob diese Parallele und ihre Folgen der CDU in Thüringen und überhaupt bewusst ist, darf bezweifelt, dass sie Frau Merkel egal ist, kann vorausgesetzt werden.

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Kommentare ( 130 )

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Schwabenwilli
4 Jahre her

inzwischen bin ich persönlich davon überzeugt Frau Dr. Merkel hat die CDU die ganzen Jahrzehnte als Vektor missbraucht für das Einschleusen ihrer erlernten – und ganz besonders bei ihr, gelebten – DDR-Werte in die deutsche Gesellschaft.

Eddie
4 Jahre her

Der Osten kann einem leid tun. Nachdem Stalins antifaschistischer Sozialismus die DDR ruiniert hatte und selbst Billionen € Aufbau Ost das Land nicht annähernd an westeuropäischen Verhältnisse heranführen konnten, tritt jetzt erneut ein Sozialist an, um das Land zu “ stabilisieren“. Damit wird der Rückstand des Ostens, dank CDU gefestigt.

FraeuleinBea
4 Jahre her

Zitat: „Ob diese Parallele und ihre Folgen der CDU in Thüringen und überhaupt bewusst ist, darf bezweifelt, dass sie Frau Merkel egal ist, kann vorausgesetzt werden.“ Merkel hat längst nichts mehr mit der CDU am Hut, falls sie es denn je gehabt haben sollte. Die Abgabe des CDU-Vorsitzes war für sie deshalb keinesfalls ein Verlust sondern eine Befreiungsschlag von all jenen – in ihrem Sinne – Querulanten in ‚ihrer‘ Partei, die ihr immer wieder in die Parade zu fahren versuchten, wenn auch nur zaghaft und kaum wahrnehmbar. Ansonsten ist die ehemals konservative CDU unter ihrer Führung bereitwillig zur „Partei neuen… Mehr

Karl Napf
4 Jahre her

Ein bewegter Monat fuer Ramelow – vom Wahl-Depp, zum genialen Kolaitionsstrategen zurueck zum Wahldeppen. Ein richtiges Chamaeleon der Mann.

elly
4 Jahre her

Herrlich wie die Linke es geschafft hat vom eigentlichen Probelm abzulenken: Bodo Ramelow IST das Problem , die Wähler hatten entscheiden, dass er aufhört, tut er aber nicht.
Klebt am Stuhl und den Pfründen und ein Ministerpräsident von der FDP soll schuld sein, die AfD ja sowieso. Wenn Ramelow jetzt mit CDU Stimmen gewählt wird, dann hoffe ich doch, dass es die CDU endlich zerlegt.

Simrim
4 Jahre her

Es ist letztendlich die Unfähigkeit der Bürger sich (kritisch) zu informieren..

Simrim
4 Jahre her

Weil ich es des Öfteren in den Twitterbeiträgen gelesen habe: die AfD darf nicht als rechtsextrem bezeichnet werden:
https://www.merkur.de/politik/bundesbehoerden-afd-rechtsextrem-bezeichnung-partei-behoerden-kritik-rechts-zr-8488975.amp.html

HavemannmitMerkelBesuch
4 Jahre her

Dauerpropaganda aus allen Rohren seit 14 harten MerkelDDRjahren zur Wegbereitung all dessen was passierte und passiert hinterlassen das gewollte Ergebnis. Wer dachte denn wie Diktaturen funktionieren? Die angeblich immer alles gewusst habende wegschauende Nazibevölkerung zog auch propagandazugedröhnt und berauscht von ihren freiwillig erzwungenen Winkelementefackelzügen durch die Strassen und jagde die Staatsfeinde und sonstigen kritischen feindlichen Elemente. Sie waren alle durch die Staatskapellen fest davon überzeugt auf der richtigen Seite zu stehen. Wer ausschert wurde vogelfrei erklärt. Er war „….“. Damals Jude, Kommunist, Sozi, später imperialistischer Klassenfeind und heute Rechtsradikaler und Faschist. Die Begriffe lassen sich beliebig tauschen. Das dumpf von… Mehr

Vulkan
4 Jahre her

Der Klüngel zwischen CDU und Linken läuft schon länger. Bindeglied in Berlin ist z.B. die Kulturstaatsministerin im Kanzleramt, Monika Grütters. Als besondere Freundin der Kanzlerin, Unterstützerin einer dubiosen Märtyrerausstellung (https://www.bild.de/regional/berlin/islamismus/warum-gibt-regierung-geld-fuer-maertyrermuseum-54223756.bild.html) und involviert in die Entlassung von Hubertus Knabe zeigt sich bdie Existenz des Dreiecks CDU-Linke-Islamismus.

Anne W
4 Jahre her

Man muss nicht in die Ferne schweifen, denn das „Schlechte“ liegt so nah!

Jetzt „wählt“ die CDU selbst lieber DieLinken.

Was für eine Panik und Verzweiflung zeigt sich in dieser Nochmöchtegernvolkspartei vorm Abgrund, der sowieso wartet!!

SPD und bald auch CDU haben over@