Die NATO hat ihr alljährliches Atomwaffen-Manöver „Steadfast Noon" gestartet. Eine Routineübung – in diesem Jahr jedoch mit einer deutlich symbolischeren Bedeutung.
picture alliance / SULUPRESS.DE | Torsten Sukrow / SULUPRESS.DE
Angesichts der anhaltenden Spannungen mit Russland soll die zweiwöchige Operation „Steadfast Noon“ (Entschlossene Standhaftigkeit) ein klares Signal an den Kreml senden: Das westliche Verteidigungsbündnis funktioniert – und ist im Ernstfall handlungsfähig.
Nach Angaben des militärischen Hauptquartiers im belgischen Mons nehmen 2000 Soldaten aus verschiedenen NATO-Staaten teil. Geübt wird mit mehr als 70 Flugzeugen, darunter auch deutsche Tornado-Kampfjets, die im Rahmen der sogenannten nuklearen Teilhabe für den Transport von US-Atombomben ausgerüstet sind. Die Bundeswehr entsendet drei Tornados und vier Eurofighter, die über der Nordsee, den Niederlanden, Belgien, Dänemark und dem Vereinigten Königreich im Einsatz sind.
Schauplätze des Manövers sind unter anderem die niederländische Luftwaffenbasis Volkel, die belgische Basis Kleine-Brogel, der britische Stützpunkt Lakenheath sowie Skrydstrup in Dänemark. Dort wird geprobt, wie Atomwaffen vom Typ B61 sicher aus unterirdischen Lagern zu den Flugzeugen transportiert und montiert werden. Wie bei allen bisherigen „Steadfast Noon“-Übungen kommen ausschließlich attrappenhafte Übungsbomben ohne nuklearen Sprengkopf zum Einsatz.
Rutte: „Auf alles vorbereitet“
Offiziell betont die NATO, das Manöver sei kein direkter Bezug auf aktuelle russische Aktivitäten – doch der Zeitpunkt ist kaum zufällig. In den vergangenen Wochen hatten wiederholt russische Flugzeuge und Drohnen NATO-Grenzräume gestreift und mehrfach zu Alarmen an zivilen und militärischen Flughäfen geführt. In Brüssel sieht man die Übung deshalb auch als demonstrative Antwort auf russische Provokationen.
NATO-Generalsekretär Mark Rutte erklärte, die Übung diene der Aufrechterhaltung glaubwürdiger nuklearer Abschreckung. „Unsere Stärke liegt nicht in der Eskalation, sondern in der Entschlossenheit. ‚Steadfast Noon‘ zeigt, dass wir auf jede Bedrohung vorbereitet sind“, so Rutte.
Tatsächlich hat sich die sicherheitspolitische Lage seit Beginn des Ukraine-Kriegs dramatisch verändert. Russland hatte wiederholt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht und taktische Nuklearsprengköpfe in Belarus stationiert. In diesem Umfeld soll die NATO-Übung auch Verlässlichkeit und Abschreckung demonstrieren – nicht zuletzt gegenüber den osteuropäischen Bündnispartnern.
Während Russland die Manöver als „gefährliche Provokation“ bezeichnet, betont die NATO ihren defensiven Charakter. „Wir trainieren, um nicht überrascht zu werden“, sagte der für Nuklearoperationen zuständige NATO-Planer Daniel Bunch. Drohnen und hybride Angriffe seien dabei „keine neue Bedrohung“ – man sei vorbereitet, betonte er.
„Steadfast Noon“ läuft noch bis Ende Oktober.

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Wovon reden wir hier eigentlich ?
150 Millionen Russen sollen 1,1 Milliarden Menschen der Nato angreifen ?
Zitat: “ „Steadfast Noon“ – „Wir trainieren, um nicht überrascht zu werden“ “
> Meinung geringe Meinung: Gut und richtig so! – Gerade die NATO mit ihren defensiven Charakter muß im Notfall und besonders beim Überraschungsangriff schnell und perfekt reagieren und handeln können.
Sie meinen also, mit dem Abwurf von Atombomben – wie jüngst geübt – reagiert man „schnell und perfekt“? Worauf sollen die Dinger abgeworfen werden?
Verstehen Sie unter „defensiven Charakter der NATO“ den Angriff der NATO auf Restjugoslawien 1999 mit 3-monatiger Bombardierung der zivilen Infrastruktur?
Große Sorgen angesichts der Kriegsrhetorik der diplomatischen Tiefflieger Macron, Starmer, Merz. Man beachte: Die russische Nuklear-Doktrin besagt, daß bei Anflug eines potentiell nuklear bestückten Flugkörpers von einem nuklearen Erstschlag des Gegners auszugehen ist. Und nun stellen wir uns vor, daß Selenski seine Drohung wahrmacht und einen Tomahawk zum Kreml schickt. Für meinen Teil betrachte ich alle gegenwärtig vorhandenen Probleme als zweitrangig. Die Sorglosigkeit angesichts der offenen Einstimmung in den Krieg ist Wahnsinn.
Also, mal abgesehen davon, dass sich Selenskyj und die Ukrainer bzgl der gelieferten Waffen und deren Gebrauch bisher an allen Abmachungen gehalten haben, wäre mit Blick auf Ihre Worte auch zu bedenken, dass wenn Selenskyj ein US-Zusage für den Tomahawk bekommen sollte, wird die Ukraine dann zum einen noch lange nix mit den Tomahawk anfangen bzw diesen in Richtung Moskau und Kreml schicken können. UND zum anderen, WENN die Ukrainer den Tomahawk bekommen sollte, dann wird/werden diese 1000pro KEINE Atomsprengköpfe enthalten.
„… darunter auch deutsche Tornado-Kampfjets, die im Rahmen der sogenannten nuklearen Teilhabe für den Transport von US-Atombomben ausgerüstet sind.“ Sehr ich kritisch, da Deutschland durch den Atomwaffensperrvertrag und den 2+4-Vertrag eigentlich an den Verzicht auf Atomwaffen gebunden ist – dazu auch noch: die deutschen Piloten würden ja US-Kernwaffen auf US-Befehl einsetzen, was nicht unbedingt deckungsgleich mit den nationalen Interessen Deutschlands sein muß und dann mit dem Diensteid kollidiert („Ich schwöre, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe.“).
Ich verstehe die Kritik nicht. Deutschland macht vieles falsch, dieses Manöver ist aber kein Fehler.
Auf welche Städte sollen demnach deutsche Kampfflugzeuge Atombomben werfen können? Warum soll diese Wk2-Methode heute noch eine wirksame Abschreckung darstellen? Militärstrategisch ist so etwas doch Altsteinzeit.
Richtig, meine Zustimmung.
> Außerdem sollte auch bedacht werden, dass wer sich nicht wehren kann oder tut, der wird angegriffen und verliert in der Regel. Nur wer Stärke ausstrahlt oder zeigt, wird in der Regel nicht angegriffen und in Ruhe gelassen.
Die Beweise hierfür sehen wir hier doch auch seit 2015 immer wieder in unseren Städten, auf unseren Straßen und in unseren Schulen.
„In den vergangenen Wochen hatten wiederholt russische Flugzeuge und Drohnen NATO-Grenzräume gestreift“ Echt jetzt? Wie weit gehen diese „NATO-Grenzräume“ eigentlich? Bis Kiew oder gar Moskau?
Man stelle sich diese Bigotterie vor. Wir legen alle Kernkraftwerke still, ja wir sprengen noch das, was eine Rückkehr zu einer gesicherten Energieversorgung ermöglichen könnte, wollen aber mit Atomwaffen spielen. Da fällt mir wirklich nichts mehr ein. Das alles, um einer herbeigeredeten Chimäre, die man Russland nennt, begegnen zu wollen. Wenn Dummheit schreien würde, müsste man sich die Ohren ganz fest zu halten, damit die Trommelfelle nicht platzen.
Ihre Dummheit scheint sich auch nicht mehr überbieten zu lassen. Ich wollte eigentlich nichts dazu schreiben, aber das Niveau, was Sie mit Ihren Kommentaren hier an den Tag legen, ist unterirdisch. Zeugt nicht gerade von viel Durchblick. Sorry.
Wieso sorry, ihr Vorkommentator beweist doch jeden Tag aufs neue, dass Sie mit ihrer Einschätzung vollumfänglich Recht haben.
Eine SU 57 erkennt ein feindliches Flugobjekt auf 400 km und schießt es ab. Im Fall X, kommt so ein Tornado nicht bis Königsberg und fällt vorher vom Himmel.
Mit welcher russ. Luft-Luft-Rakete soll ihre SU57 denn 400 Km entfernte Objekte abschießen können?
Eine solche Luft-Luft-Rakete müssen die Russen aber erst noch erfinden – hinzu auch in einer angemessenen Größenordnung damit die Rakete nachher nicht größer/länger ist als die SU57. Denn schließlich muß ja auch irgendwo der Brennstoff für 400 Km untergebracht werden.
Bitte erst recherchieren, dann posten (oder nicht): Die SU-57 verfügt über 2 Startschienen für die Langstrecken-Luft-Luft-Rakete „Wympel R-37“ (im Nato-Jargon: „Axehead“) mit bis zu 400 km Reichweite. Vgl. Wikipedia…
„Die Bundeswehr entsendet drei Tornados und vier Eurofighter,…“ Fliegen die jetzt mit H-Kennzeichen? Dann ist das auch mit den Abgaswerten egal! Sonst regt sich wieder FfF auf oder die letzte, neue oder alte Generation (ich weiß jetzt auch nicht, wie die momentan heißen) kleben sich auf das Flugfeld fest…
Ein paar JU-52 lassen sich bestimmt auch noch auftreiben, vermutlich zuverlässiger…
Die Ju 52 galt damals schon als veraltet. Wenn schon aus dem Museum der Luftwaffe, würde ich Ar 234 nehmen. 😉
Davon gibt’s aber keine mehr. Die JU-52 ist immerhin so lahm, dass sie von der feindlichen Luftaufklärung übersehen würde…
Im National Air and Space Museum der Smithonsian würde noch eine ausgerüstet stehen. 😉 Aber wenn es lahm sein soll, dann lieber die kleine Ju 87.
Die kleben doch nicht mehr, sondern kaufen jetzt billige Drohnen ein und fliegen damit über den Münchner Flughafen.
Klar schicken die Tornados. Das nennt man „Nachhaltigkeit“. Krieg muss zukünftig „grün“ sein.
> In den vergangenen Wochen hatten wiederholt russische Flugzeuge und Drohnen NATO-Grenzräume gestreift und mehrfach zu Alarmen an zivilen und militärischen Flughäfen geführt.
Streng genommen nur in den westlichen Medien, was sich dann als Fakes erwiesen hat: https://tkp.at/2025/10/08/drohnen-luegen-fliegen-ueberall-auf/
Sind nun die 600 Derohnenabwerhrsysteme bestellt oder nicht?
Wenn, gehen die Meisten davon wohl gleich für lau an die ukraine