Die Regierung pumpt Milliarden in eine stagnierende Wirtschaft. Bei einer Neuverschuldung von 4,7 Prozent und einer Staatsquote von über 50 Prozent fällt die Privatwirtschaft de facto in sich zusammen. Nur so lässt sich mathematisch der Nullwert beim Wachstum erklären. Dies ist die eigentliche Botschaft der Katastrophenmeldung aus Wiesbaden.
picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Die Bundesregierung schießt mit der großen Schuldenkanone gegen die anhaltende Rezession. Bislang ohne jede Wirkung. In Berlin werden sie jetzt lernen, dass man Wohlstand nicht mit dem Gelddrucker erzeugen kann. Im März zündete der Bund seine große Investitionsoffensive – mit der ersten Anleihetranche, die das zum „Sondervermögen“ umetikettierte Schuldenpaket mit frischem Kredit füttern soll.
Jahr für Jahr sollen so neue Papiere mit Laufzeiten zwischen fünf und dreißig Jahren im Volumen von 50 Milliarden Euro aufgelegt werden. Die Bundesregierung – mit breiter Unterstützung von Bundestag und Bundesrat – geht damit in die Vollen. Eine halbe Billion Euro will man in den kommenden zehn Jahren in Infrastrukturprojekte pumpen – und selbstverständlich in alles, was sich unter dem Schlagwort „Klimaneutralität“ verbuchen lässt.
Kreditpumpe läuft heiß
Dass ein nicht unerheblicher Teil dieses Kreditvolumens zur Deckung der klaffenden Defizite in den Sozialkassen umgeleitet wird: geschenkt. Es ändert nichts am Befund. Die deutsche Politik hat sich wirtschaftspolitisch einem Brachial-Keynesianismus verschrieben: maximale künstliche Staatsnachfrage bei nun wieder real negativen Zinsen der Europäischen Zentralbank.
Ein Staubsaugereffekt. Preisgarantien, Subventionen und Stromkostenzuschüsse halten die Kunstökonomie liquide – auch mit privatem Kapital, das sich von Rendite-Garantien anlocken lässt und dort fehlt, wo tatsächlich Wertschöpfung möglich wäre. Ein fataler Teufelskreis.
Knappe Ressourcen werden so in unproduktive Bereiche der Ökonomie umgeleitet. Ein Verarmungsprogramm, das staatsnahe Medien, NGOs und staatliche Wirtschaftsinstitute begeistert als jenen Zaubertrank preisen, der der blutleeren Wirtschaft neues Leben einhauchen soll.
Nullwachstum trotz Schuldenorgie
In Berlin hatte man die letzte Hoffnung auf den Schuss mit der Dicken Bertha gesetzt, um sich Luft zu verschaffen. Im freien Fall der Umfragewerte von Union und SPD sollte ein Strohfeuer gezündet werden, das sie irgendwie über die Ziellinie der kommenden Landtagswahlen trägt. Genau das ist der eigentliche Zweck des Sondervermögens – ein kostspieliger politischer Trick, der Kinder und Kindeskinder in noch tiefere Verschuldung treiben wird.
Die Ermöglichung des Sondervermögens sei ein staatspolitisch gebotener Schritt gewesen, so Merz im Frühjahr, der in der Schuldenorgie der Bundesrepublik einen bedeutenden wirtschaftspolitischen Neuanfang verortet.
Der Klassiker „Straßenbau“ soll zu konjunkturellem Aufbruch führen. Ökonomisches Steinzeitdenken einer längst vergangenen Ära, in der man sich solche konjunkturpolitischen Strohfeuer zwar noch leisten konnte – was sie deswegen aus gesellschaftspolitischer Sicht aber keineswegs besser macht. Für diese ökonomische Akrobatik werden Steuerzahler noch in Jahrzehnten bluten. Unverantwortlich. Unethisch. Unausgereifte Wirtschaftspolitik.
Umso schwerer wog die Nachricht des Statistischen Bundesamtes, dass auch im dritten Quartal unter dem Strich eine Null beim Wachstum stand. Man darf dabei nie vergessen: Bei einer Netto-Neuverschuldung des Staates von 4,7 Prozent und einer Staatsquote von über 50 Prozent fällt die Privatwirtschaft de facto in sich zusammen. Nur so lässt sich mathematisch der Nullwert erklären.
Dies ist die eigentliche Botschaft der Katastrophenmeldung aus Wiesbaden.
Auslagerung der Staatsbürokratie
In der deutschen Politik verbinden sich auf fatale Weise ökonomisches Analphabetentum und ein gefährlicher Drang zur Machtausweitung des politischen Apparats – mit jeder Intervention in die freie Wirtschaft, mit jedem neuen Schuldenpaket, mit jeder klimapolitischen Rechtfertigung. Dieser Exzess schrumpft das Zukunftspotenzial der deutschen Wirtschaft zugunsten einer immer mächtigeren Bürokratie.
Zu den größten Kostentreibern zählen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) mit ihren endlosen Dokumentations- und Meldepflichten, ebenso wie die EU-IT-Sicherheitsverordnungen. Hinzu kommt das immer weiter ausufernde Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz – und eine Flut neuer Meldepflichten im Gastgewerbe.
Die Politik lagert ihre eigenen bürokratischen Monstren zunehmend in die freie Wirtschaft aus. Ein Umstand, der in der Berechnung des Bruttoinlandsprodukts keine Berücksichtigung findet. In Wahrheit liegt die Staatsquote in Deutschland längst weit über 50 Prozent, möglicherweise schon bei 55. Der Staat bläht sich auf – mit der Folge, dass die deutsche Wirtschaft weiter an Produktivität verliert.
Wie ein Kettenbrief
Der sture ideologische Etatismus setzt sich in der Politik fort wie ein Kettenbrief. Aus Olaf Scholzens „Doppelwumms“ wurde am Ende das Sondervermögen – ein bürokratischer, weniger infantil anmutender Sound, aber in der Sache dasselbe. Die Staatsbürokratie wird weiter wachsen, um diesen massiven Kreditberg zentral zu steuern.
Mit der Kriegswirtschaft kehrt daher ein alter Klassiker des keynesianischen Denkens zurück: Hauptsache, es wird produziert – ganz gleich, um was es sich dabei handelt. Selbst wenn es sich um Güter und Dienstleistungen handelt, die letztlich nur einer kleinen, erlesenen Gruppe von Profiteuren ökonomisch zugutekommen.
Auch China in der Interventionsfalle
Doch die Europäer stehen mit dieser Politik nicht allein da. Auch Chinas Staatsführung, die dem privaten Sektor im weitesten Sinne freie Marktwirtschaft gewährt, greift im Krisenfall immer wieder zum keynesianischen Notfallhandbuch. Der Aufbau gigantischer Überkapazitäten im Immobiliensektor ist dafür ein Beispiel.
Man sieht, wohin man auch blickt: Die deutsche Politik befindet sich in einer fatalen Echokammer, in der jeder ideologische Fehlwurf sich selbst verstärkt – anders gesagt: Der eigene Sound wird ins Groteske überhöht. In ihrer Siebenjahresplanung bläht die EU-Kommission unter Ursula von der Leyen das zentrale Brüsseler Budget auf rund zwei Billionen Euro auf.
Sie leistet damit fiskalpolitischen Flankenschutz für die Schuldenkönige der Europäischen Union. Man fragt sich: War die EU-Kommission nicht einst als Wächterin der Maastricht-Schuldenregeln eingesetzt?
Die Zentrale der Zentralisierer
Gerade im Brüsseler Zentralismus gedeiht die Illusion der Steuerbarkeit der Wirtschaft in einer sich selbst verstärkenden Bürokratie-immanenten Dynamik. Jedes neue Gesetz, jede zusätzliche Regulierung mag zwar der Wirtschaft Schaden zufügen, doch gleichzeitig wächst auch die Einflusssphäre des Brüsseler Zentralkörpers.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch hier die letzte Hemmung fallen würde und das Verbot der Schuldenaufnahme durch die EU-Kommission mit einem großen Schritt umgangen würde. Diesen Schritt machte man mit der Einrichtung des Fonds „NextGenerationEU“.
In Brüssel folgt man konsequent dem Motto: niemals eine gute Krise ungenutzt verstreichen lassen. Am Ende steht immer eine neue Behörde, deren Archive die neuesten Regulierungsideen gelangweilter Verwaltungsbeamter füllen – stets finanziert mit neuen Schulden im Ponzi-Stil.
Schulden türmen sich auf Schulden in einer umgekehrten pyramidenartigen Struktur. Das kann nicht gutgehen – und es wird nicht gutgehen.
Der ideologische Kontrast, den in diesen Monaten die Amerikaner vorführen – mit ihrer massiven Deregulierungspolitik – erfährt in Deutschland weder in der Politik, den Medien noch in der vertiefenden philosophischen Debatte eine Rezeption. Alles fokussiert sich auf die streitbare Figur des US-Präsidenten Donald Trump, dem es damit gelingt, den Standortvorteil der Vereinigten Staaten in diesem medialen Windschatten für lange Zeit zu zementieren.






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Das muss man erst mal schaffen :
Einem Volk von 85 Millionen oder mehr,
Schulden als Vermögen zu verkaufen !
Chapeau !
Alle quatschen das nach .
Auch der Autor .
Auch die grösste Lüge wird geglaubt, wenn man sie nur oft genug wiederholt.
Damit hatte schon ein Goebbels Erfolg.
Bei den insgesamt 1.900 Mrd. Euro geht es hauptsächlich um Aufrüstung nach dem Beispiel Hitlers. Nicht um Krieg zu führen, sondern um die damit zusammen hängende Industrie zu stützen.
Aber dazu braucht man z.B. Seltene Erden und diese kontrollieren die Chinesen. Das erscheint mir alles wenig durchdacht.
„Jahr für Jahr sollen so neue Papiere mit Laufzeiten zwischen fünf und dreißig Jahren im Volumen von 50 Milliarden Euro aufgelegt werden.“
Kein Mensch mit Verstand kauft so einen Müll freiwilig. Das machen nur Versicherungen und die Rentenkasse, weil sie gesetzlich dazu verpflichtet werden. Dadurch werden die Arbeitnehmer und Beitragszahler ein weiteres mal ausgeplündert.
Dürfte die Rentenkasse anständig wirtschaften, bräuchte der Bund keinen Cent beisteuern. Kommt in den Medien aber nie zur Sprache. Da wird immer nur auf den Rentnern herumgehackt.
»Bei einer Staatsquote von 50% beginnt der Sozialismus.« sagte Helmut Kohl. Auch unter ihm gab es einmal 1995 eine Quote von knapp 51%. Aber das war der Wiedervereinigung geschuldet. Und der Unterschied zu heute erkennbar. Die Gesellschaft war noch relativ homogen und hatte den Blick vertrauensvoll in die Zukunft gerichtet. Auf allen Ebenen funktionierte auch die Infrastruktur, die Industrie noch halbwegs geräuschlos. Heute aber mit diesen enormen Gleichgewichtsstörungen der verantwortlichen Politiker, sie verordnen sich selbst in der Mitte, aber haben einen linken Haltungsschaden, wie sollen dabei realistische, belastbare Entscheidungen getroffen werden? Jeder erwachsene Bürger der Ex DDR wollte Wohlstand, ein neues Auto usw.… Mehr
WIr haben doch auch gerade Wiedervereinigug. Mit Vorderasien und Nordafrika.
Sie haben 100 Prozent recht. Kohl hat versucht was er konnte. Das Problem war das Deutschland als Verbündeter nicht mehr gebraucht wurde und der Hegemon größenwahnsinnig wurde.
Was bringt der Vergleich mit China? Da ist zwar nicht alles Gold was glänzt. Aber schauen Sie sich Beijing oder auch die Huajiang-Brücke mal live an. Da bleibt Ihnen die Spucke weg. In Beijing können Sie mittlerweile praktisch von der Straße essen. Neue Kraftwerke am laufenden Band. Auslandsverschuldung 13% des BIP, Deutschland 153%! BIP-Wachstum im Durchschnitt der letzten Jahre über 5%, D?
auch der Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger stieß mit ins Horn der Nebelkerze „Mütterrente“. Es gibt KEINE Mütterrente. Es gibt Kindererziehungszeiten bei der Rente. Vor 1992 geborene Kinder sind noch immer weniger wert nur 30 Monate, als nach 1992 Geborene = 36 Monate. Die Arbeitgeber sollen einfach nur noch schweigen. Sie machen mit bei der Klimahysterie, die den Leuten Geld aus der Tasche zieht, noch immer singen sie das hohe Lied des angeblichen Fachkräftemangels und daraus notwendigen Einwanderung, das den Leuten das Geld aus der Tasche zieht. Klima = Subventionen, Einwanderung = indirekte Subventionen. Wer permanent nach Subventionen plärrt, soll sich bitte nicht… Mehr
Das unerklärte Ziel, langfristig und nachhaltig die Staatsquote anzuheben, ist doch auf dem besten Wege? Und die aufkommende neue Armut schafft doch auch willkommene Abhängigkeiten?
Tut mir einen Gefallen: Bitte kein Politiker Bashing. Denn was können denn die dafür, dass eine träge, gleichgültige und nur angeleitet denk-fähige, überwältigende Mehrheit der Bürger dieses Landes sie immer und immer wieder frei und geheim zu Dienern wählt? Ursache -> Wirkung.
Selbstverständlich sind Sie selber intelligent, gebildet und Sie durchschauen jeden politischen Trick. Nur bei alle anderen fehlt es geistig gewaltig.
Das eigentlich gegen die Verfassung durchgepaukte Sondervermögen hatte von Anfang an nur einen einzigen Sinn:
Ein völlig aus dem Ruder gelaufenes System mit Finanzierung von Millionen analphabetischer und krimineller Migranten, linksradikaler NGOs und ähnlichem linkem Schwachsinn, der dieses Land auf Dauer kaputt macht, am Leben zu halten!
Aufrüstung der maroden Bundeswehr oder der kaputten Infrastruktur sind bloße Tarnung und im Grunde gar nicht kurzfristig machbar, weil dafür die Strukturen fehlen.
Man hat damit alle Probleme dieses Landes ein Jahr vertagt und dafür die letzten Reserven rausgehauen.
Das war es dann mit Merzens „Ardennenoffensive“….
„Germany must perish“ Seit mindestens 25 Jahren gibt es keine Entscheidung oder Maßnahme mehr, die für Deutschland und die Deutschen (ich meine die Deutschen) positiv gewesen wäre. Dasss man hätte sagen können, ein Politiker hätte sich dem Wohle des deutschen Volkes gewidmet, seinen Nutzen gemehrt, Schaden von ihm gewendet, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes gewahrt und verteidigt, seine Pflichten gewissenhaft erfüllt und Gerechtigkeit gegen jedermann geübt. Wer immer noch nicht sieht, dass Deutschland fremdbestimmt ist und unsere Politiker keine Fehler machen sondern planvoll agieren, ob bewusst oder als nützliche Idioten ist unerheblich, der schlafwandelt durchs Leben. Oder will das… Mehr
Es fing vor 45 jahren mit Kohl CDU und schwarzen koffern an! Die verwahrlosung der wirtschaft (deutschlands) basiert ja überwiegend auf lobbyismus. Den lobbyisten aus der wirtschaft ist deutschland und die deutschen pip egal. Hier zählt nur der gewinn und die rendite!