Massive Straßenschlachten in Leipzig: Die Verharmlosung geht weiter

Als Protest gegen die Verurteilung der Linksextremistin Lina E. und drei ihrer Mitstreiter, kam es in Leipzig in der Nacht zum Sonntag zur vorhersehbaren Gewalt. Sie ist ein Produkt der chronischen Verharmlosung des Linksextremismus.

IMAGO / Moritz Schlenk

„Ausschreitungen“ – das kann im deutschen Medienvokabular alles mögliche sein. Fußball-Hooligans, die nach einem Spiel randalieren. Eine Massenschlägerei in einer Flüchtlingsunterkunft, wie sie immer wieder gemeldet werden. Oder der Begriff kann genutzt werden, um Straßenschlachten und linksextreme Gewalt zu kaschieren.

In Leipzig ist eine von den Behörden erlaubte Demonstration am Samstag mit einem Gewaltausbruch zu Ende gegangen. Nachdem die Polizei den Alexis-Schumann-Platz in der Südvorstadt umstellt und einen Marsch der Protestler untersagt hatte, flogen Böller und Steine, Barrikaden brannten. Aus dieser Menge heraus kam es zu Stein- und Böllerwürfen auf die Polizisten. Das Resultat: fünf Haftbefehle wegen Landfriedensbruchs.

Die „Protestkundgebung“, zu der sich etwa 1.500 Personen versammelt hatten, war unter dem Motto „Die Versammlungsfreiheit gilt auch in Leipzig“ gestattet worden. Eine andere Demo unter der Überschrift „Tag X“ hatten die Behörden zuvor untersagt, Gerichte bestätigten das Verbot. Linke Gruppen hatten für Samstag zu „Solidaritätsbekundungen“ in Leipzig aufgerufen, nachdem am Mittwoch mehrere Linksextremisten um Lina E., die zuletzt im Stadtteil Connewitz wohnte, zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden waren, weil sie mit äußerster Gewalt Rechtsradikale verprügelt haben sollen.

Lina E. wurde allerdings sofort nach dem Urteil auf freien Fuß gesetzt, weil sie schon über zwei Jahre lang in U-Haft saß. Bereits in der Nacht zu Samstag gab es in Leipzig Zusammenstöße zwischen Polizei und Linksautonomen, mehrere Polizisten wurden leicht verletzt, es gab teils erhebliche Sachschäden – und Festnahmen.

Medien sprechen von „Krawallen“

Gerade betätigt sich die deutsche Medienöffentlichkeit wieder in der Verharmlosung linksextremer Gewalttaten. Ein seit Jahrzehnten schleichender Prozess, bei dem politische Gewalt gegen Staat, Eigentum und auch Bürger toleriert wurde, trägt nun seine ersten Früchte bei Lina E. und in den Protesten, die ihren Freispruch erzwingen sollen.

Die Tagesschau berichtet von „Ausschreitungen zwischen Linksextremisten und Polizei“. Die Zeit beginnt ihren Bericht zu Leipzig so: „Die Tag-X-Demo in Leipzig lief friedlich an, doch dann kam schnell und plötzlich die Eskalation. Kritiker werfen der Polizei vor, dazu beigetragen zu haben.“

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland empfiehlt den Lesern seines Leipzig-Artikels fürs weitere Lesen „Das Ringen mit dem Linksextremismus: Untätiger Staat – notwendige Militanz?“

All diese Medien geben sich überrascht, dass die Demo „eskaliert“ sei. Ganz so, als hätten alle Beteiligten nicht von Anfang an Gewalt angekündigt, geplant und vorbereitet. Wer vermummt und mit Pyrotechnik auf eine Demonstration geht, der geht nicht dorthin, um friedlich zu demonstrieren.

Nicht zu vergessen sind die politischen „Solidaritätsbekundungen“ linker Politiker mit der Hammerbande um Lina E.. Jedenfalls derer, die gefasst wurden und nicht untergetaucht sind, wie der Verlobte von Lina E., Johann G.

Die Demonstration in Leipzig Connewitz wurde von dem Grünen-Politiker Jürgen Kasek organisiert, nachdem die ursprünglich geplante „Tag X“ Demonstration verboten worden – und auch ein Anruf beim Bundesverfassungsgericht erfolglos war. Jürgen Kasek gefiel sich bereits früher darin, sich in „antifaschistischer“ Kampfmontur mit Baseballschläger über der Schulter ablichten zu lassen. Hierin und in zahlreichen Äußerungen Kaseks auf seinem Twitterprofil lässt sich mindestens eine gewisse Sympathie für Ausschreitungen erahnen. Kaseks Demonstration sollte gegen das Verbot der eigentlich geplanten Demonstration protestieren. Die verboten wurde, weil mit massiven Ausschreitungen gerechnet werden musste.

Das Schweigen der Politik, gar die stillschweigende Duldung von „Solidaritäsbekundungen“ aus den eigenen Reihen mit brutalen Gewalttätern, die verharmlosende Berichterstattung in den Medien, lassen nur den Schluss zu, dass es stillschweigend hingenommen bis hin zu begrüßt wird, wenn Menschen kaltblütig zu Krüppeln geschlagen, politische Gegner gefoltert, gegebenenfalls auch um ihr Leben gebracht werden. Denn Lina E. und ihre Gruppe waren nicht in spontane Kneipenschlägereien verwickelt. Sie spähten ihre Opfer aus, lauerten ihnen auf und zertrümmerten ihnen die Gelenke. Neo-Nazis sollen die Opfer gewesen sein, oder zumindest solche, die sie dafür hielten. Wie schnell das gehen kann, sieht man dieser Tage besonders anschaulich auf Twitter.

Planung, Vorbereitung, Vorsatz. Von hier ist die Grenze zum Terror zum greifen nah.

Update 4. Juni 16:50 Uhr:

Bis zu 50 Personen wurden in „Gewahrsam“ genommen, knapp 30 Personen wurden festgenommen, bei denen die Staatsanwaltschaft Haftanträge prüft. Unterdessen korrigierte die Polizei die Zahl von Personen, die durch die Beamten spätestens ab 20:30 Uhr, vermutlich aber schon früher, in einem Kessel am Heinrich-Schütz-Platz eingeschlossen waren, von zunächst 300 auf über 1.000 nach oben. Gegen diese Personen habe der Anfangsverdacht des schweren Landfriedensbruchs und des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte bestanden, der eine Identitätsfeststellung notwendig gemacht habe, so die Polizei.

Kurz nach 5 Uhr stellten die Bearbeitungstrupps die letzte Identität fest. Eine für Sonntagabend angezeigte Versammlung wurde durch die Versammlungsbehörde auf Basis der Allgemeinverfügung untersagt – hier wird mit neuen Krawallen gerechnet.

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Kommentare ( 57 )

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Richy
9 Monate her

Ich hätte mich schon erbrechen können, wenn ich im ÖRR eine Kommentatorin höre, wie sie verharmlosend von Aktivistinnen und Aktivisten spricht. Für mich sind das gewalttätige Verbrecher!

Bad Sponzer
9 Monate her

Der links-güne Mob zeigt uns seine Macht. Wehe euch, wenn ihr nicht das tut was WIR wollen. Dann geht es euch an den Kragen. Schöne Aussichten für die Zukunft unserer Kinder!!!

Micky Maus
9 Monate her

Nur noch Kopfschütteln zu diesem Staat. Reicht es nicht schon aus, dass die Regierung von arabischen Großfamilien erpresst wird (Urteile im Juwelenraub), jetzt dürfen auch noch extrem Linksradikale mit Steinen und hoher Gewaltbereitschaft die Polizei zum Innehalten zwingen?! Wehe es wären Anhänger der AfD gewesen, da wäre sicherlich mit aller Gewalt und Härte eingegriffen worden ! Da braucht sich in der Bananenrepublik niemand über das Umfragehoch der AfD wundern. Hoffentlich steigen die Umfragewerte für die AfD weiter. Von Recht und Ordnung ist Beuteland mittlerweile weit entfernt.

Ralf Poehling
9 Monate her

Ich sehe das alles sportlich.
Was Lina E., die Randale in Leipzig und die Reaktion der Polizei betrifft:
Das ist Training. Training für den Ernstfall.
Beide Seiten werden davon profitieren. Wenn es richtig knallen sollte.
Was einen nicht umbringt, härtet ab…

Last edited 9 Monate her by Ralf Poehling
Kati.D
9 Monate her

Wenn ich die Interviews mit den sogenannten Aktivisten sehe, brauche ich den Niedergang des Abendlandes nicht mehr zu fürchten, der Niedergang hat bereits stattgefunden und es ist noch nicht mal schade drum.Was da an idielogisch verbrähmtem, geqirltem Blödsinn zum Vorschein kommt, strotzt nur so vor unfreiwilliger Komik und lässt jeden waschechten Verschwörungstheoretiker als langweiligen Realisten dastehen.

Lizzard04
9 Monate her

Die Sache ist doch ganz einfach! Zwischen Antifa und Polizei kommt es zu Gewalt. Da die „Bullen“ ja bekanntlich (Faeser Sichtweise) schwer im Verdacht stehen, prinzipiell von Rechts unterwandert zu sein, müssen die auch Schuld an den Mollotovcocktails, fliegenden Steinen usw. sein. Logisch! Ansonsten fragt man sich, wie radikal diese Grünen und deren Jugend noch agieren müssen, bis sich der Verfassungsschutz mit denen beschäftigt. Vermutlich passiert das aber nie, solange dieser Parteibuch Innehabender Bürokrat Haldenwang der Behörde vorsteht! Ganz schlimm, was in diesem Land gerade passiert und uns vermutlich auch noch bevorsteht!

Richy
9 Monate her
Antworten an  Lizzard04

Das waren aber bestimmt keine linken Übeltäter, sonder AfDler, Reichsbürger, Coronaleugner, Querdenker oder sonstige Nazis. Da muss die Polizei halt so handeln

hoho
9 Monate her

Ich glaube nicht dass die Polizisten etwas zu merken haben. Besonders die Bereitschaftspolizei, da sie dazu geschult werden, die Situation nur kontrolltechnisch zu sehen und die einzige Info über politische Einstellung kriegen sie ev. während der Einsatzplanung vor der Demo. Für sie ist eine Demo nur eine Arbeit. Müssen sie Waffen abfeuern – ist das auch nur eine Arbeit mit viel Papierkram verbunden usw. Dazu denken Sid doch selber darüber: ein frustrierter Polizist kommt aus der Demo Linksradikalen wo er nicht zuschlagen darf, weil ihm das verboten wurde, obwohl zu Deeskalation zB auch die Entfernung der Anführer gehört. Da geht… Mehr

Last edited 9 Monate her by hoho
chino15
9 Monate her

Rechtsstaat Deutschland? War einmal, heute herrscht Gesinnungsjustiz.

Kalmus
9 Monate her

Heute Abend führt die „Aktion Leipzig nimmt Platz“ (bisher für die Verhinderung unliebsamer Demos zuständig) einen Aufmarsch „Grundrechte gelten auch in Leipzig!“ durch. Es geht gegen das Verbot der Antifa-Demo und gegen das menschenunwürdige Einkesseln von Gewaltbereiten vorgestern. Dass Minderjährige dabei waren, hat keinen interessiert! Auch hätten die Leute stundenlang ohne Essen und Trinken ausharren müssen! Dazu noch waren die meisten für die Temperaturen zu leicht bekleidet! Diese entsetzlichen Dinge werden eben auf LVZ.de beklagt. Kein Witz, nachlesen!

Koeki171
9 Monate her
Antworten an  Kalmus

Wer auf Antifademonstrationen geht muß wissen, da ist immer Randale. Wenn Steine auf die Polizei geworfen werden, dann darf es kein Verständnis mehr für die Demonstranten geben. Die Polizei soll Rüchsicht nehmen, machen sie ja auch, aber die sog. Aktivisten dürfen die Sau rauslassen, ohne Konsequenzen? Nein!

RauerMan
9 Monate her

Die linke Gewalt ist nicht neu.
Das wissen interessierte und sich nicht für Dumm verkaufende Bürger schon lange.
Die Volksverdummung geht aber mit Hilfe entsprechender Medien weiter .
Nur eine Partei fühlt sich der Aufklärung verpflichtet. Einige wenige Medien auch.
Zusammen mit anderen negativen Ereignissen setzt sich bei vielen Bürgerndiemeinung durch, daß im Staate vieles falsch läuft. Das ist deutlich abzulesen in z.B.Wählerumfragen. Da fragen sich manche Realitätsverweigerer woher die verstärkte Zustimmung zur AfD kommt.
Muß man dazu noch mehr sagen ?