Als alle Medien im Chor auf Till Lindemann einschlugen, stellte nur Tichys Einblick die entscheidende Frage: Wo ist das Geld? Heute, zwei Jahre später, wärmen dieselben Kollegen die alten Fakten auf – ohne Mut, ohne Zitat, ohne Scham. Von Silvia Venturini
Screenprint: Betterplace - IMAGO - Collage: TE
Es gibt Momente, da möchte man sich als Journalist einfach zurücklehnen und sagen: Wir haben es Euch doch gesagt. Schon im Sommer 2023, als die gesamte deutsche Medienlandschaft im Gleichschritt den Feldzug gegen Till Lindemann führte, hatte Tichys Einblick Fragen gestellt. Fragen, die jeder seriöse Journalist hätte stellen müssen. Fragen nach den Millionen aus der Spendensammlung für angebliche „Opfer“. Fragen nach Transparenz, nach Verantwortlichkeit, nach Geldflüssen. Doch während „die Qualitätsmedien“ sich in Hysterie ergingen, wählte man lieber die Hetzjagd gegen eine Rockband als die Mühe der Recherche.
TE hat damals nachgehakt – und den Finger in die Wunde gelegt. Das Ergebnis? Totenstille. Kein Spiegel, keine Süddeutsche, ARD und ZDF sowieso nicht. Aber auch keine konservativen oder „neuen“ Medien berichteten. Keiner wollte hören, was nicht in die große Erzählung passte. Keiner wollte aus der Reihe tanzen.
Als im Herbst 2023 die Ermittlungen gegen Lindemann eingestellt wurden, begann plötzlich eine merkwürdige Drehung. Dieselben Medien, die monatelang Jagd auf den Sänger gemacht hatten, fingen an zu flüstern: Ja, wo ist eigentlich das Geld? Selbst die Welt und die Berliner Zeitung trauten sich einen vorsichtigen Satz. Doch statt endlich den Skandal ernsthaft zu beleuchten, verschwand das Thema wieder in der Schublade. Man hätte bei Tichys Einblick nachlesen können, wie tief der Kaninchenbau reicht. Aber das hätte bedeutet, TE zu zitieren. Und genau das ist tabu im deutschen Medienbetrieb.
Ein Fonds namens Tilda
Im April 2024 meldete sich dann die Amadeu Antonio Stiftung selbst zu Wort. Man habe, so verkündete sie stolz, einen neuen Fonds gegründet: Tilda. Mit großen Worten wurde erklärt, wie die Spendengelder nun „nachhaltig“ eingesetzt würden, um „Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt“ zu unterstützen. Klingt nobel, klingt sauber. Doch wer hinschaut, erkennt schnell die Sprache der Ausgrenzung: Unterstützt werden nicht etwa alle Opfer, sondern vor allem FLINTA-Personen – das ideologische Kürzel für Frauen, Lesben, inter, nicht-binär, trans und agender. Männer? Jungen? Fehlanzeige.
Die Gelder wanderten also in eine neue Konstruktion, betreut von einer gUG namens stattBlumen, gegründet von vier Feministinnen, eigens, um diesen Fonds zu managen. Man kann das auch einfacher sagen: Aus einer spontanen Spendensammlung für Rammstein-„Opfer“ wurde ein ideologisch aufgeladener Dauerapparat finanziert. Und Jasmina Kuhnke, die in der ursprünglichen Planung, bevor sie in der TE-Recherche ins Rampenlicht gestellt wurde, noch als Hauptnutznießerin designiert war, wurde letztlich mit einem Trinkgeld von 50.000 Euro abgespeist.
Dass Spendengelder in undurchsichtigen Strukturen verschwinden, ist kein Novum. Es ist die Norm. Jeder, der schon einmal in die Untiefen deutscher NGO- und Stiftungsfinanzierung geblickt hat, weiß, wie geschickt Gelder verschoben, Fonds umbenannt, Konstruktionen gegründet werden. Alles „gemeinnützig“, versteht sich. Und doch am Ende hochpolitisch.
Das eigentliche Problem ist: Die Medien wissen das. Sie wissen es seit Jahrzehnten. Aber sie schweigen, wenn es unbequem ist.
2025: Das späte Erwachen
Und siehe da: Im Frühjahr 2025, also fast zwei Jahre nach der TE-Recherche, beginnen plötzlich einzelne Medien, das Thema wieder aufzuwärmen. Vereinzelt wird gefragt: Was ist eigentlich aus dem Geld geworden?
Die Fakten, die nun wiedergekäut werden, sind jedoch größtenteils dieselben, die hier schon 2023 veröffentlicht wurden. Kein Erkenntnisgewinn. Kein Zitat. Stattdessen die Attitüde: Wir haben es selbst herausgefunden. Denn im deutschen Journalismus gilt bis heute: Lieber den Schein wahren, als sich mit denjenigen gemein machen, die den Mut haben, den Skandal zuerst ans Licht zu ziehen.
Schweigen macht mitschuldig
Währenddessen bleibt das eigentliche Thema – die Opfer, die angeblich unterstützt werden sollten – im Dunkeln. Wem wurde tatsächlich geholfen? Wer hat real Geld bekommen? Wer wurde im Stich gelassen? Schweigen.
Die Amadeu Antonio Stiftung badet sich in PR-Sprechblasen, die Medien klatschen verhalten, und die eigentlichen Fragen gehen unter. So verschiebt man bald eine Million, so verschwindet Vertrauen. Und so bleibt ein System am Leben, das mit Gemeinnützigkeit prahlt und in Wahrheit Ideologie finanziert und in dubiose Kanäle sickern.
Dieser Fall ist mehr als nur ein Skandal um Spendengelder. Er ist ein Lehrstück über die Degeneration des deutschen Journalismus. Ein Journalismus, der lieber Teil des Kartells ist, als Teil der Wahrheit.
Dass die TE-Recherche totgeschwiegen wurde, dass Fragen bewusst ignoriert wurden, und dass man heute dieselben Fragen unter eigenem Banner wiederkäut – das ist kein Zufall, sondern die logische Folge einer Branche, die sich längst selbst aufgegeben hat.
Und deshalb bleibt am Ende nur eine nüchterne Feststellung: Es sind nicht nur die Lügen, die Vertrauen zerstören. Es ist das Schweigen.
Beiträge von Tichys Einblick zum Thema >>>





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Da haben Kebekus und Komplizen richtig hingelangt! Ich bin sicher, hätte da irgendein Spender seine Spende zurück verlangt, wegen Veruntreuung der Spenden zu Gunsten einer Flinta-Vereinigung, wäre der Medial in der Luft zerrissen worden da haben viele die Zähne zusammengebissen und geschwiegen. Eine Entschuldigung der Hetzer/innen gegen Lindemann habe ich auch nicht gelesen oder gehört. Fazit? Eine verlogene Bande wobei jeder Einzelne die Grenzen des Anstandes weit hinter sich gelassen hat. Aber wo die AAS die Finger drin hat darf man nichts anderes erwarten.
Die Frage ist doch: Darf man Gelder, die einem bestimmten Zweck dienen sollten (Hilfe für „Rammstein-Opfer“), dafür gespendet wurden, einfach mal umwidmen. „Ruth Meding, Mit-Gründerin von Tilda: ‚Wir haben zusammen mit dem bff [Frauen gegen Gewalt e.V.] schon lange am Konzept von Tilda gearbeitet, aber das Startkapital für einen solchen Unterstützungs-Fonds hat bislang gefehlt. Mit den Erlösen aus der Spendenkampagne kann Tilda jetzt nachhaltig an der Seite Betroffener geschlechtsspezifischer Gewalt stehen und dringend benötigte Gelder schnell und unbürokratisch zur Verfügung stellen. Darunter fallen zum Beispiel Anwalts- und Prozesskosten, Fahrtkosten in eine sichere Unterkunft, Übernachtungskosten, Kosten für Umzüge, Kinderbetreuung, Therapien oder… Mehr
Wenn Ballweg weg 19,30 € über Monate weggesperrt wird, wegen einem unzureichenden Verdacht der Untreue, was ist dann mit dieser Stiftung?
Ein Fall für das Bundesverdienstkreuz?
Das mit den Spndengeldern ist wirklich übel. Aber war auch zu erwarten. Jetzt mal etwas zum Thema aus dem Nähkastchen: In meinem vorherigem Leben habe ich einige Jahre privat und geschäftlich mit u.a. „Rockstars“ überwiegend aus den USA „zu tun“ gehabt. Vertrauenswürdige Menschen wie ich waren / sind wichtig für diese Musiker. Denn Prominente müssen geschützt werden vor genau der Art von Verfolgung, mit der es leider Till Lindemann zu tun bekommen hat. Mit Ramstein hatte ich privat nie etwas zu tun. Die habe ich mal live am Anfang ihrer Karriere gesehen und fand die Show dümmlich, die Musik doof… Mehr
Und ich meine mich zu erinnern, dass diese Umwidmung aufgrund des Kleingedruckten möglich gewesen ist. Die meisten haben diese Spende wahrscheinlich bereits vergessen. Wer sich noch erinnert, sollte daraus lernen, darauf zu achten, ob eine Umwidmung möglich ist. Wohin umgewandelt werden kann und ob er diesen Zweck ebenfalls unterstützen möchte. Ehrlicherweise hätte beim Vorgang bis zur Zahlung ein Fenster mit der Frage zwischengeschaltet werden müssen: Sind Sie damit einverstanden, dass Ihr Geld umgewidmet wird und an folgende Stelle XYZ weitergeleitet wird. Ein Verschwinden in der Wolke – Verwendung ohne konkret angegebene, alternative Empfängergesellschaft – sollte als betrügerisch eingestuft werden. Wer… Mehr
Wer sein Geld dem NGO komplex spendet dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. Da kann man die Kohle besser in den See schmeißen. Da hört man es wenigsten plumpsen. Letlich dienen die NGOs nur grünwoken sich ohne Arbeit durchs Leben zu mogeln.
Das stimmt so nicht. Ich würde es reduzieren auf „wer politischen NGOs spendet“.
Denn z.B. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist auch eine NGO. Und ich finde ihr Handeln völlig in Ordnung und auch dass dafür Spendengelder fließen. Letztlich stellt sich aber die Frage ob solche Institutionen nicht einfach verstaatlicht werden könnten und man dafür im Gegenzug sämtlichen poltisch eingefärbten NGOs finanziell die Unterstützung entzieht. Egal ob links oder rechts.
Auch bei den „unpolitischen“ NGOs sollte man genau hinschauen, bevor man spendet. Die DLRG (Führung durch eine ehem. SPD-Staatssekretärin) ist auch eine solche. In den Werbebriefen geht es immer um dringend notwendiges Rettungsgerät, aus den „alternativen“ Medien erfährt man dann, dass die DLRG auch an solchen fragwürdigen Aktionen wie der „Kreierung“ des Schwimmbadflyers mit der grapschenden dicken weißen Frau und dem armen beinamputierten Flüchtlingsjungen beteiligt war. Damit ist für mich der Kreis spendenwürdiger Organisationen weiter eingeschränkt, obwohl ich früher beim Wasserrettungsdienst des DRK war und deshalb auch um die Wichtigkeit derartiger Organisationen weiß.
Man hat ja gelernt und wirft wegen Spendenveruntreuung keinen mehr für 9 Monate in U-Haft.
Aus diesen Gründen spende ich erst gar nicht. Das Geld versickert regelmäßig in dunklen Kanälen.
Die AAS hatte in ihrem Spendenaufruf einen Passus, daß sie die Spende auch anderweitig verwenden kann. Damit vermied sie den Vorwurf der Veruntreuung dieser Spenden. – Ballweg hatte diesen Passus nicht genannt und ist damit in die Falle des Untreue-Vorwurfs getappt.
Es gibt doch den Bibelspruch: „Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein“
Man kann also davon ausgehen, dass hier viele gewaltig Dreck am Stecken haben, wenn das von den Mainstreammedien nicht weiter verfolgt wird.