Wenn Vizekanzler Robert Habeck klug wirken will, kneift er die Augen zusammen. Bei Maischberger kneift er besonders viel. Leider nicht nur die Augen, sondern auch, wenn klare Antworten gefragt sind. Ergebnis: Die Sendung hätten wir uns verkneifen können. Von Michael Plog

Robert Habeck am Start – da geht es immer um Zahlen. Man zählt die Minuten bis zum Ende einer Talkshow herunter oder die Tage bis zum Ende seiner Ministerzeit. Zahlen über Zahlen. Wenn es aber darum geht, wer für Habecks skurrile Ideen eigentlich zahlen soll, wird es schnell sehr unkonkret. Dann lösen sich alle Zahlen urplötzlich in Luft auf. So auch heute. Viele quälende Sendeminuten lang versucht Maischberger, Habeck zu entlocken, wen es denn nun eigentlich betreffen würde, wenn auf Kapitalerträge plötzlich zusätzlich auch noch Sozialversicherungsabgaben entrichtet werden sollen. An der Antwort hat sich in den vergangenen Tagen bereits der gesamte Grünen-Vorstand vergeblich versucht. Auch Habeck bringt kein Licht ins Dunkel. Er versteigt sich in einen elenden Sermon über „die anderen“, die Fehler der SPD und vor allem die Defizite der Union. Dass er offenbar seine eigene Klatschbrigade mitgebracht und im Publikum platziert hat, hilft ihm nur wenige Minuten lang.
Doch statt sich zu erklären, will Habeck lieber weiter die CDU kritisieren. „Aber wir reden ja jetzt gerade über Sie“, mahnt Maischberger. Doch „die Union bleibt jede Problembeschreibung schuldig“, mault Habeck. Maischberger: „Das frage ich Herrn Merz, wenn er da ist. Jetzt frage ich Sie!“ Vergebliche Mühe, denn handfeste Informationen sind aus dem Mann einfach nicht rauszukriegen. Er kneift die Augen zusammen, spricht von „Superreichen“ und „Sagen tue ich, da ist ein massives Problem. Ich habe mir das Unionsprogramm angeguckt …“ Maischberger: „Moment, Moment, nein, nicht das Unionsprogramm. Mit Verlaub. Ich möchte gern wissen, ob Sie es einfach mal durchgedacht haben.“
So geht es die ganze Zeit, bis Maischberger irgendwann aufgibt: Es laufe also mal wieder auf ein „Und die Details klären wir später“ hinaus? „So isses“, antwortet Habeck.
Stille.
Habeck: „Frau Maischberger, Sie gucken mich so erstaunt an.“
Wenn es einen Himmel für Talkshow-Moderatoren gibt, dann blicken wir in diesem Moment in die Hölle.
Dabei wäre Maischberger perfekt aufmunitioniert. Zuvor haben bereits zwei Journalisten die Causa Gelbhaar eingeordnet. „Das zielt in das Herz der Kampagne der Grünen. Wenn ich draußen draufschreibe ‚Ein Mensch ein Wort’, und da lässt man jemanden total über die Klinge springen!“, empört sich Jan Fleischhauer („Focus“) und ergänzt: Nach nur zwei Tagen, also ohne jede Prüfung, habe der Parteivorstand den Mann unter Druck gesetzt, seinen Platz zu räumen. Damit hätten sich die Grünen „vom Unschuldsprinzip verabschiedet“. Auch Cherno Jobatey ist entsetzt: Die Grünen „saßen immer hoch auf dem moralischen Ross. Eine Intrige dieser Art erlebt man selten in der Öffentlichkeit.“ Die Ehefrau eines grünen Vorständlers sei beim RBB beschäftigt, der den vermeintlichen Skandal veröffentlichte und wieder zurückziehen musste. Und Habeck-Buddy Audretsch sei sogar selbst beim RBB freier Mitarbeiter gewesen. Jobatey: „Alles so wild, dass man sich sagt, das ist ja fast wie House of Cards.“
An diesem Abend aber spielt Maischberger nur Mau-Mau.
Habeck darf noch ein bisschen Trump beleidigen („Das war schon ’ne rüpelhafte Rede.“) und ganz Europa kluge Ratschläge geben („Wenn Europa geschlossen steht, hat Amerika viel zu verlieren“). Immerhin hat er erkannt, dass Deutschland bei Trump momentan schlechte Karten hat. „Die nächste Regierung muss jetzt versuchen, den Konflikt zu deeskalieren. Meiner Ansicht nach, meiner Analyse nach: Deeskalation, indem man klar auftritt und Stärke zeigt.“
Als er sich so scheinbar beiläufig korrigiert, aus „Ansicht“ nochmal extra „Analyse“ macht und die Augen dabei noch etwas mehr zusammenkneift, da fühlen wir uns bei dem Gedanken ertappt: Wie schön wäre es, wenn Robert Habeck niemals mehr irgendetwas analysieren würde. Das ging ja bereits beim Stopp der Atomkraftwerke schief, bei der Energiebeschaffung, bei Rezession, Insolvenzen und, und, und … Noch ein Beispiel gefällig? Die neueste Habeck-Marktanalyse in der gestrigen Sendung lautet: „Das nächste X, das nächste Google muss aus Deutschland kommen.“ Ja, viel Erfolg dann an dieser Stelle.
Letzter Gast des Abends ist Karl-Theodor zu Guttenberg, ehemaliger Verteidigungsminister und ehemaliger „Dr. zu Guttenberg“. Ein Mann, der aus der Zeit gefallen ist und plötzlich in Turnschuhen wieder reinschaut. Er gehört zu den letzten Politikern, die wegen einer Plagiats-Affäre von ihren Ämtern zurücktreten und ihren Doktortitel zurückgeben mussten. Also aus jener fernen Zeit vor dem großen Egal, das uns nun regelmäßig Abschreiber beschert wie Franziska Giffey, Mario Voigt oder Annalena Baerbock, die alle trotz erwiesener Mauscheleien unbehelligt weiterwursteln dürfen.
Guttenberg mahnt zur Gelassenheit im Umgang mit Trump: „Was nützt es uns, vor lauter Schnappatmung alle im Sauerstoffzelt zu versammeln?“ Den neuen US-Präsidenten hat er durchschaut. Der wolle eigentlich nur den Friedensnobelpreis.
Guttenberg gibt sich witzig: „Die Außenministerin hat ja tatsächlich was Kluges heute mal gesagt. Das war jetzt despektierlich. Es komme nicht darauf an, was er [Trump] sagt, sondern warum er es sagt. Und da hat sie recht.“
Puh, CSU-Mann lobt Grüne. Da hört der Spaß aber auf. Wir brauchen frische Luft.
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Man muss schon ein überaus verbohrter missionarischer Eiferer sein, diesen Grünen zuzustimmen. Wir haben eine auffallend niedrige Rentenversorgung, die einem 3. Welt-Land würdig ist, wir müssen auf Zinserträge Steuern bezahlen, mit einer komplizierten Steuerberechnung sogar auf fiktive Gewinne, die gar nicht realisiert werden, und jetzt sollen auch noch Sozialabgaben bezahlt werden. Das alles geht von der Altersversorgung der Sparer ab. Ab ein paar Millionen kann man sein Geld so anlegen, dass man überhaupt nicht steuerpflichtig ist, und das können die Grünen auch nicht ändern, weil sich das die anderen Länder nicht bieten lassen. Schwammig, voller dumme Ideen, voller „Flausen“ von… Mehr
„Das nächste X, das nächste Google muss aus Deutschland kommen“
Ach ja, welcher stümpernde Dilettant hat noch mal die letzten AKWs mit Lügen und Falschbehauptungen abschalten lassen, deren Strom man für „das nächste X“ brauchen würde ?
Tja, wieder Pech beim Denken gehabt…….. dafür umso mehr Ideologie.
Aber klar „die Anderen sind schuld“ ! Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist halt die Badehose schuld, gell Stümperle ?!
Der Märchenbuchonkel redet einen konzentrierten Stuss daher, das es nicht zum Aushalten ist. Ich stell mir gerade ihn und Lenchen alleine in einem Raum vor……
Luisa Neubauer wird aus Gründen der Geschlechtergerechtigkeit eingeladen, solange Klammroth Sendezeit hat.
Es ist unerträglich das dieser Mann auf dem Stuhl von Hans-Dietrich Genscher sitzt!!! Hoffentlich nicht mehr lange, aber bei Merz muss man ja auf alles gefasst sein.
Toll, Herr Habeck soll schön weiterhetzen gegen die CDU, damit eine Koalition gleich von Beginn an dysfunktional wird und sich die Koalitionsparteien weiter zerfleischen.
Irgendwie scheinen die Grünen zu glauben, dass sie allein die Regierung stellen könnten, bestenfalls mit der SPD zusammen.
Die demokratische Reife unserer Mitbürger wird sich bei den kommenden Wahlen als indirekt proportional zum Prozentsatz der Grünen herausstellen.
Weder Herr Habeck noch Frau Maischberger und auch viele sonstige Kommentatoren scheinen zu wissen, dass Kapitalerträge gemäß § 240 Abs. 1 SGB V bei freiwillig Krankenversicherten schon seit langem der Beitragspflicht zur gesetzlichen Krankenversicherung unterliegen. Einen Freibetrag gibt es nicht. Auch Miet- und Pachteinnahmen sind beitragspflichtig wie alle sonstigen Einnahmen zzum Lebensunterhalt. Dies gilt bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Pflichtversicherte sind da besser gestellt. Millionäre sind aber eher wohl nicht versicherungspflichtig.
Ich frage mich, was passieren würde, wenn Frau Maischberger mal so richtig loslassen würde (was ihr offenbar auch gefallen würde). Würde sie von den ÖRR extrahiert werden? Was würde ihr das schaden? Die hat doch schon alle Schäflein im Trockenen. Würden die ÖRR das tun? Auf die Gefahr hin, daß sie ausplaudert, was sie über den Betrieb weiß? Wohl kaum.
Habeck, der unsere Wirtschaft vernichtet hat, will nun erklären, wie er, die Wirtschaft, die er mit seine grünen Ideologien zerstört hat, retten will.
Hände weg von der grünen Stadtguerilla. Man kann nicht genug vor dieser Sekte warnen.