Bezirksamt lehnt Förderung von Puppentheater ab – Begründung: „sehr deutsch“

Das Programm eines Puppentheaters in Berlin-Friedrichshain sei „sehr deutsch“. Das findet eine vom Bezirksamt eingesetzte Jury. Deshalb bekommt das Theater keine öffentlichen Gelder. Die CDU-Bezirksverordnete Marita Fabeck kritisiert die Entscheidung als politisch motiviert.

picture alliance / SZ Photo | Florian Peljak
Symbolbild

Seit 25 Jahren bringt das Puppentheater „Theater der kleinen Form“ in Berlin-Friedrichshain Kinderaugen zum Leuchten. Mit modernen Märchen ab drei Jahren, 120 Aufführungen pro Jahr und Tickets schon ab drei Euro ist das kleine Haus am Comeniusplatz eine Institution im Kiez.

Doch jetzt sorgt eine Entscheidung des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg für Wirbel, wie die Berliner Zeitung berichtet: Eine beantragte Förderung wurde abgelehnt – mit der Begründung, die Themenauswahl sei „klassisch, sehr deutsch, Familienverein“.

Engagement am Berliner Ensemble
Robert Habeck, der Staatsschauspieler
Das geht aus Unterlagen des Bezirksamts hervor, die jetzt öffentlich wurden. Eine von der Verwaltung eingesetzte Jury hatte den Förderantrag mit dem Hinweis abgelehnt, die Stücke seien „etwas oldschool“ und Friedrichshain nicht mehr das gleiche wie vor 20 Jahren.

Gerade die Einschätzung, die Themenauswahl sei „sehr deutsch“, stößt auf massive Kritik. CDU-Bezirksverordnete Marita Fabeck spricht gegenüber der B.Z. von einem „kulturpolitischen Skandal“. Sie wirft der Jury Willkür vor: „Sehr deutsch – was ist daran falsch? Kinder brauchen Märchen und Fantasie, keine Ideologie!“ Für Fabeck ist die Entscheidung politisch motiviert.

Theaterleiterin Evelyn Geller zeigt sich ebenfalls betroffen. Das Haus stemmt sich mit Mühe gegen steigende Mieten, finanziert sich durch Tanz- und Theaterkurse und beschäftigt gerade einmal eine halbe feste Stelle. Eine Förderung aus dem KIA-Programm des Senats, das Kinder- und Jugendtheater unterstützt, wäre eine wichtige Entlastung gewesen.

Der Senat lässt im Rahmen des KIA-Programms das Geld durch die einzelnen Bezirksämter verteilen. Eine Jury entscheidet, an welche Künstler das Geld geht.

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Kommentare ( 32 )

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MeHere
10 Tage her

Das Geld geht natürlich an verdiente Parteisoldaten und deren Kumpels …

Länderfinanzausgleich streichen ! Steuern senken ! Politikerhaftung rückwirkend bis 2012 einführen ! Usw …

Sanijo
11 Tage her

mit der Begründung, die Themenauswahl sei „klassisch, sehr deutsch,

Das ist ja auch das Land der Deutschen und nicht der Muslime aus Syrien oder Afghanistan oder Afrikaner!

Manfred_Hbg
11 Tage her

Zitat: „Gerade die Einschätzung, die Themenauswahl sei „sehr deutsch“, stößt auf massive Kritik.“ > Ich bin nun ja aus dem Kinder-/Puppentheater-Alter raus, habe auch sonst selber keinen Grund mehr um ein solches aufzusuchen und bin auch in politischen und kulturellen Dinge nicht grad die hellste Kerze im Raum. Aber mit Blick auf die Absage daß das Theater zu sehr deutsch wäre, nicht nur das die Bründung schon so total dämlich ist, so bin ich auch grad am überlegen, ob das zeigen von „modernen Märchen ab drei Jahren“ nicht auch etwas kulturförderndes ist? Beinhalten manch Märchen nicht auch -wie soll ich… Mehr

W aus der Diaspora
11 Tage her

Ich wäre dafür, die gesamte Kulturförderung zu streichen. Vom Puppentheater bis zu den Wagnerfestspielen. Dafür die Einkommensteuer um ein Prozent senken. Dann bestimmt der Markt was interessant für die Leute ist und was nicht.

Jola
11 Tage her

Das Ganze muss ein heftiges Nachspiel haben: Konsequenzen für diejenigen, die die deutsche Kultur und die Deutschen selber diskriminieren. Der schändliche Nicht-Unterstützungsbeschluss gegen das Theater muss sofort rückgängig gemacht werden. Grüne und Linke sind bildungsbezogen unterbelichtet und extrem unterqualifiziert. Wer von denen an dem Theater-Untergang mitgesägt hat, muss von seinem Posten geworfen werden. Übrigens ist die Leiterin des Bürgeramtes in der Frankfurter Allee dieses berücktigten Kulturbanausen-Deputierten-Stadtbezirkes Friedrichshain-Kreuzberg eine Muslima und darf im Amt mir seine Religion aufzwingen, indem diese Frau ganzkörperverhüllt als Amtsperson im Amt rumrennt. Im Bürgeramt Schlesische Straße des genannten Stadtbezirkes sitzen ebenfalls verhüllte Muslima und zwingen mir… Mehr

Raul Gutmann
11 Tage her

Wie regelmäßg so auch hier, offenbart sich in der Überspitzung die wahre Gesinnung. Mit der disqualifizierenden Charakterisierung „sehr deutsch“ decouvriert sich die Funktionselite dieses Landes mit der ihr nach- und untergeordneten Bürokratie als offen deutschfeindlich.
Deutschfeindlichkeit eint als gemeinsames Merkmal verschiedenste Politikfelder. Ob Stromsteuer, Einwanderung, Familiennachzug, CSD, Euro, EU, Energiewende oder in nahezu jedem anderen Thema, eine Regierung, die das Wohl ihrer Bürger im Sinne hätte, würde anders, oft diametral handeln. Was nebenbei die „Abneigung“ der Mehrheit westlicher Politiker gegen Trump erklärt.
Das Schöne der Demokratie ist bekanntlich, die Regierung zu bekommen, die man verdient.

Last edited 11 Tage her by Raul Gutmann
Mike76
11 Tage her

Wenn allerdings die Puppencharaktere aus dem messerstechenden Ahmed und dem Gruppenvergewaltiger Machmut bestehen würden, wäre so ein Stück förderfähig. Was für eine grenzenlose Perversion!

Werner Geiselhart
11 Tage her

Man stelle sich vor, ein anderer Förderantrag wäre mit der Begründung „zu muslimisch“ abgelehnt worden.
Ich möchte nicht wissen, wieviele Köpfe da gerollt wären mit anschließendem parlamentarischen Untersuchungsausschuss und Rücktritt der Regierung.
Aber mit den Kartoffeln kann man’s ja machen, und noch schlimmer, die lassen sich das gefallen.

ekki
11 Tage her

wahnsinn, dieser selbsthass. erzähle das mal einem spanier, iraner, israeli, mexikaner etc. etc., verständnisloses kopfschütteln wird folgen. mit dieser negativen einstellung kann es keine positive zukunft geben.

Montesquieu
11 Tage her

Berlin-Friedrichshain ist in politisch fester Hand der GRÜNEN und der LINKEN. Deren Autorassismus folgend ist die Begründung der Ablehnung nur konsequent.
PS: Ironie der Sache: die für den Bezirk besonders undankbare Abteilung für Jugend, Familie und Gesundheit hat man dem einzigen CDU Mitglied im Bezirksamt in die Stiefel gesteckt.

Egozentrik
11 Tage her

Puppentheater ist eben nichts für deutsche Politiker. Schon bei den ersten Fotos der damaligen Ministerin Merkel unter Kohl musste ich immer an die Oehmichen-Bühne aus Ausburg denken …

hansgunther
11 Tage her

Damit ist das gesamte System der „Weltenretter“ entlarvt. Die Grenzöffnung war der Startschuss! Zu Deutsch in Deutschland! Das ganze Gerede und Getue zur angeblichen Integration ist alles nur Täuschung! Es soll am Ende erfolgreich die deutsche Kultur, die Sprache und die Deutschen selbst unter- und weggedrückt werden! Wie immer sitzen die eigentlichen Verräter in den eigenen Reihen und Gremien, damit es mit dem Niedergang auch klappt. Damit wird sichergestellt, dass die Zuwanderung unumkehrbar wird, gerade in den existentiellen Fragen der deutschen Nation. Alles wohlwollend begleitet vom Parteienkartell, denn hier wurde der Grundstein zur Vernichtung gelegt und weiter eifrig gehegt und… Mehr

Astrid
11 Tage her
Antworten an  hansgunther

All das ist nur möglich, weil die Leute alles brav mitmachen. Die Jobcenter-Mitarbeiter, die trotzdem sie wissen, dass Leute mit mehreren Identitäten hier abgreifen und trotzdem auszahlen. Die Lehrer, die sich darüber beklagen, dass die meisten Kinder kein deutsch mehr sprechen und trotzdem ohne jegliche Wissensvermittlung zu Lasten der deutschen Kinder weiter den Mangel verwalten. Die Polizei, die ihre Razzien gegen Hass und Hetze durchführt, bei den Corona-Demos alte Leute mit Grundgesetz in der Hand über den Asphalt geschliffen wurden und dabei weiter die Regierung verteidigt. Die Kirchen, die sich nur noch als Asylindustrie versteht. Eine Bevölkerung, die sich weigert… Mehr