Teure Studie mit fragwürdigem Ergebnis: Kriminelle Clans gibt es gar nicht

Für eine neue Studie unter Federführung der TU Berlin hat Clankriminalität nichts mit Clans zu tun. Duldungsstatus, Flucht-Trauma und Stigmatisierung sollen für die intensive Kriminalität der Clan-Leute verantwortlich sein. Der Realität in NRW, Berlin und anderswo wird das kaum noch gerecht.

IMAGO
Polizei Razzia in Duisburg Marxloh am Samstag, 12. März 2022. Die Metropolregion Ruhrgebiet gilt als Hochburg der türkisch - arabischen Familienclans.
Eine neue Broschüre widmet sich der „Kriminalität im Kontext großfamiliärer Strukturen“. Es geht um Clankriminalität, die im Titel der Studie offenbar nicht mehr so heißen darf. Verfasst wurde sie für „Sicherheitsbehörden, Justiz, kommunale Ämter, Medien, Politik und Soziale Arbeit“, also für alle, die irgendwie etwas mit der Sache zu tun und Einfluss darauf zu haben scheinen. Als Verfasser firmiert ein Verbundprojekt, das auf Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zurückgreifen konnte.

Federführend tätig war die Technische Universität (TU) Berlin. Daneben waren das Bundeskriminalamt (BKA), die Deutsche Hochschule der Polizei, das „Forschungszentrum für Islam und Recht in Europa“ an der Universität Erlangen-Nürnberg, die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (Fachbereich 5: Polizei und Sicherheitsmanagement) sowie – als besonders stark befasste Kriminalämter – die Landeskriminalämter Berlin und Nordrhein-Westfalen beteiligt. Die Länder Berlin und NRW sind es, die besonders stark von Clankriminalität betroffen sind und wo deshalb vermehrt nach Antworten gerungen wird.

Schon die Einleitung hält fest, dass der Phänomenbereich zwar „polizeilich als ‚Clankriminalität‘“ bezeichnet wird, spricht aber selbst lieber von „Menschen aus großfamiliären Strukturen“, die eben zufällig straffällig werden, oftmals zu Intensivtätern in sehr jungen Jahren, wie man später noch zugeben wird. Zuerst wird aber klar gemacht, was die Rahmenstudie der TU Berlin als ihr eigentliches Problem ansieht: Der sogenannte „administrative Ansatz“, der auf „behördenübergreifende sogenannte Schwerpunkteinsätzen“ – also Razzien – beruht, sei „in der kriminologischen, rechtswissenschaftlichen und kriminalpolitischen Diskussion umstritten“. Dieser Ansatz sitzt somit von Anfang an auf der impliziten Anklagebank und soll ersetzt werden durch die weichen, sozialarbeiterischen Alternativen. Von jenen Razzien und Durchsuchungen sei nämlich „regelmäßig auch eine Vielzahl von Personen betroffen, die nicht Teil einer kriminellen Struktur sind“, diese Betroffenen klagen angeblich über den „Generalverdacht“, dem sie sich ausgesetzt sehen.

Hinzu kommt: „Stigmatisierung“ und „Kriminalisierung“ nehmen angeblich auch in den Medien überhand, in denen oft von „kriminellen Clans“ (statt korrekter von „Clankriminalität“) die Rede ist. Diese Mediendarstellungen gibt es in der Tat seit Jahren. Spiegel TV bekam für seine angeblich „rassistischen“ Reportagen über die kriminellen Clans Norddeutschlands 2020 den Negativpreis „Goldene Kartoffel“ der kunterbunten „Neuen deutschen Medienmacher“ – jenes Vereins, für den einst auch die Antidiskriminierungsbeautragte Ferda Ataman tätig war.

Ataman: Nicht inflationär gebrauchen, am liebsten gar nicht

Ataman bestätigte der Zeit im Juli 2022: „Organisierte Kriminalität ist ein großes Problem, auch in migrantischen Milieus“, das sei gar keine Frage. Nur „inflationär“ dürfe der Begriff Clankriminalität nicht benutzt werden. Denn dann würden „auch Menschen stigmatisiert, die damit nichts zu tun haben. Es entsteht eine Art Sippenhaft. Besser wären kriminologisch genauere Begriffe wie Organisierte Kriminalität oder Bandenkriminalität.“ Damit hat Ataman deutlich gemacht, dass ihr die Rolle von Familienstrukturen in diesem Fall egal ist, implizit sagt sie auch, dass ethnische Zuschreibungen zu unterbleiben haben, weil sie angeblich keinen Unterschied machen. Das Gegenteil ihrer Behauptung liegt nahe: Sowohl die Familien- und Clanstrukturen als auch die ethnische Herkunft der beteiligten Familien scheint eine gewaltige Rolle bei dem bestehenden Problem zu spielen, das inzwischen die Kriminalämter mehrerer Bundesländer (nicht nur von Berlin und NRW, sondern auch Niedersachsen, Bremen und andere) beschäftigt.

Die neue „Studie“ folgt Atamans Worten wie einer Blaupause. „Das Attribut ‚kriminell‘ wird einer potentiell großen Gruppe von Menschen, die vermeintlich einem ‚Clan‘ angehören, generalisierend zugeschrieben“, beklagen die Autoren. Dabei dokumentiert die Studie später aber sehr genau, woher die auffälligen arabischsprachigen Clans aus dem Libanon ursprünglich stammen: Es handelt sich um zwei oder drei sehr beschauliche Dörfer im Südosten der Türkei, in denen sich teils durch wiederholte Vergeltungs- und Racheakte bestimmte Familienverbände etabliert hätten, die aber auf einer anderen Ebene noch immer durch eine gemeinsame Identität geeint seien. Auch dieses Phänomen kennt man: Zu einer Clan-Beerdigung können locker tausend Personen mit den verschiedensten Familiennamen kommen.

Übrigens lässt sich durchaus auch von Clankriminalität mit balkanischem oder osteuropäischem Hintergrund sprechen – sie spielen nur eine viel geringere Rolle. Es gibt auch keine Beschränkung auf den hier angesprochenen türkisch-libanesischen Familienkreis. So ist in Naumburg in Sachsen-Anhalt seit 2002 eine syrische Großfamilie ansässig, die dort mehrere Shisha-Bars betreibt und nach gewissen Maßnahmen (Führerscheinentzug) ein Polizeirevier stürmte. Auch im Ruhrgebiet waren es letztes Jahr ostsyrische Stammesstrukturen und Pendants aus anderen nahöstlichen Ländern, die zum mehrmaligen Showdown auf den Straßen mehrerer Städte führten (TE berichtete) – auch dort in völliger Missachtung des staatlichen Gewaltmonopols.

Problemfall schlackenfreie Kommunikation zwischen Staat und Neubürgern

Die Praktiker jenes „Ansatzes“ der gezielten Razzien – etwa Falko Liecke in Berlin – berichten, dass man immer irgendetwas finde in den durchsuchten Kleinbetrieben, zu denen Shisha-Bars, Spielhallen, Kioske oder Spätis zählen. In der Natur der Sache liegt zudem, dass eine Kontrolle auch unschuldige, gesetzestreue Bürger trifft. Sie haben aber nichts von ihr zu befürchten. Der geballte Kräfteeinsatz deutet eher auf andere Probleme hin, die sozusagen die schlackenfreie Kommunikation zwischen dem Staat und einem Teil der Bürger betreffen. Deutlicher gesagt: Kämen die Beamten in schwächerer Aufstellung, würden Personen des Ordnungsamtes oder anderer Behörden gar alleine in den Betrieben vorstellig, müssten sie mit größeren Problemen bei der Durchsetzung von Recht und Ordnung rechnen. Solche „Integrationsprobleme“ stellen die meist linken bis ultralinken Kritiker der Aktionen nicht in Rechnung.

— Jorinde Schulz (@jorinde_schulz) November 28, 2022

Ein farbiges Beispiel ist der „4 Blocks“-Darsteller Kida Khodr Ramadan, der immer wieder ohne Führerschein Auto fährt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, sei „ein komplettes Problem“. „Jeder kriegt es mit, ich bin nun mal sehr bekannt und berühmt, es funktioniert nicht.“ Dafür soll Ramadan nun für zehn Monate ins Gefängnis, angeblich definitiv. Auch bei ihm ist wie in der Studie von „mangelnder Impulskontrolle“ als erschwerendem Faktor die Rede.

Die neue Broschüre oder „Studie“ vertritt im Haupt- und Anfangsstück die Position, dass man besser nicht von „Clankriminalität“ sprechen soll. Jedenfalls wird aber der Umgang mit dem Phänomenbereich als „gesellschaftliches Konfliktfeld“ gesehen, zu dessen Aufarbeitung man „transdisziplinär“ beitragen will. Um das zu tun, sprach man – das woke Dogma verpflichtet – zuerst mit den „Betroffenen“, das sind wohlgemerkt die „Angehörigen arabischsprachiger Großfamilien“, dann auch mit allerlei „Experten“, Anwälten und Wissenschaftlern. Man ging auch feldforschend zu Kampfsportlern, bewegte sich ins Rapper- und Türstehermilieu, besuchte Hochzeitsfeiern und Beerdigungen, schaute online nach, sprach wieder in Workshops mit Experten, Clanmitgliedern und anderen und las auch einige Texte zum Untersuchungsfeld.

Woher nimmt die Studie ihren Erkenntnis-Optimismus?

Zunächst ist erstaunlich, mit welcher Zuversicht (oder Blauäugigkeit) die Autoren Aussagen über ihr Forschungsfeld treffen. So heißt es, man habe Gruppen der organisierten Kriminalität (OK) angesehen und festgestellt, dass sie meist aus 14 bis 59 Personen bestanden, wobei es sich also eher um „kleine und mittelgroße Gruppen“ handele. Aber wie sind sich die Beschauer der Clan-Szene hier so sicher? Vielleicht sind die Gruppen viel größer, verästelter und damit mächtiger, als die Mitglieder selbst zugeben. Das berührt einen zentralen Punkt: die faktische Ahnungslosigkeit aller Außenstehenden von einem Phänomen, zu dem die Beteiligten lieber schweigen werden.

Die Studie selbst stellt fest: „Die Gruppierungen handeln in hohem Maße konspirativ und schotten sich ab.“ Gruppenmitglieder verwenden Aliasnamen, begehen Identitätsbetrug und nutzen „konspirative Kommunikationsmethoden“, wechseln bei Bedarf ihre Adressen oder auch Autos. Sie verbergen natürlich auch ihre Geldströme, etwa durch den Einsatz von Strohmännern und Scheinfirmen. „Dubiose Autovermietungen“ gelten als „für das kriminelle Milieu in Berlin systemrelevant“, so ein Analyst vom LKA Berlin, und natürlich hängen sie auch mit „Clan-Aktivitäten“ zusammen. Auch Kida Khodr Ramadan war immer wieder in gemieteten Autos unterwegs.

Und die Clankriminellen behindern die Strafbehörden durch Gegenobservation, Unterwanderung staatlicher Stellen, Manipulation von Zeugen und Opfern. Der Planung von Taten dienen aber zudem „legale Geschäftsstrukturen“ wie die genannten Shisha-Bars, aber auch Autohäuser und -höfe, Nagelstudios, Restaurants usw. Dort werden konspirative Gespräche geführt, in Hinterzimmern Waren und Geld übergeben, wird Geld gewaschen. Die Geschäfte dienen außerdem als respektable Fassade.

Zehn Interviews sollen vermeintlichen Innenblick generieren

Im Teilbeitrag „Qualitative Milieuforschung I“ von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wird nach „Brückenbauer*innen im Ruhrgebiet“ gefahndet. Hier sieht man auch Bilder der Dörfer Üçkavak und Yenilmez in der Provinz Mardin. Man lernt die Sozialstruktur der Dörfer kennen, die dank der Auswanderung nach Deutschland transferiert wurde und nun in Duisburg, Essen, Braunschweig und Wilhelmshaven (mit Heidegger) anwest.

Im Teilbeitrag „Kriminelle Karrieren von Angehörigen arabischsprachiger Großfamilien“ von der TU Berlin wird der Beweis angetreten, dass die Clankriminalität nicht durch das „engere oder erweiterte Familienumfeld“ entsteht, sondern eher durch den Kontakt zu entfernten Verwandten, Kumpels oder „kriminellen Gruppen“ und Einbrecherbanden. Ein Interviewter hat 30 bis 50 Cousins, von denen einer sogar bei der Kripo tätig ist. Ein anderer war zusammen mit einem Cousin, Freunden und weiteren „Kontakten“ im Drogenhandel tätig. Natürlich beweisen diese Einzelinterviews im engeren Sinne gar nichts. Es gab laut Studienleiter Robert Pelzer, Leiter des TU-Forschungsbereichs „Sicherheit – Risiko – Kriminologie“, zehn davon, sieben mit straffällig gewordenen Clanmitgliedern. Gefunden hatte man die Interviewpartner durch Flyer-Auslage vor einer Moschee und in Shisha-Bars. Im Zweifel ist diese durch Interviews erlangte Innenperspektive eine Potemkinsche Fassade, der kaum Glaubwürdigkeit zukommt.

Was sich aber an offiziellen Zahlen zeigt: Im Bereich der Clankriminalität ist mit einer stark erhöhten Kriminalitätsbelastung pro Person zu rechnen. Im Bundeszentralregister des Bundesamtes für Justiz könne die kriminellen Clan-Mitglieder mit durchschnittlich 7,7 Einträgen prangen, schon bei den Heranwachsenden dieser Gruppe liegt der Wert kaum tiefer bei 6,8 Einträgen im Schnitt. In ultimativer Weisheit verkündet der Beitrag: „Diese relativ hohe Delinquenzbelastung bei Jugendlichen steht im Zusammenhang mit dem niedrigem Einstiegsalter in Kriminalität.“ 64 Prozent der auffälligen Personen haben „ihre Karriere als Jugendliche“ (also minderjährig), elf Prozent „Heranwachsende“ (18 bis 20 Jahre), 25 Prozent zwischen 21 und 28 Jahren „gestartet“, so der Bericht. Nach einem weiteren Gipfel mit etwa Ende 30, sinkt die individuelle Kriminalitätsbelastung der Gruppe annähernd auf ein unter Verbrechern „normales“ Niveau.

Doppelt stigmatisiert: Hilft da der deutsche Pass?

Die besonders hohe Kriminalität von Personen aus dem Clanmilieu scheint dann doch real. Wer hätte das nach der Einleitung gedacht. Was empfiehlt die Broschüre nun gegen diese beklagenswerten Zustände? Das wird aufgelistet. An erster Stelle steht die „Beendigung des institutionellen Ausschlusses von Personen ohne gültige Identitätsnachweise“, vor allem wenn sie in Deutschland aufgewachsen seien und faktisch dauerhaft in Deutschland lebten. Da muss natürlich eine „sichere aufenthaltsrechtliche Perspektive“ her – also die Abschaffung der Duldung und eine schnelle Einbürgerung unter Hintanstellung bisheriger Kriterien.

Daneben soll endlich die „(erfahrene) Stigmatisierung von Angehörigen arabischsprachiger Großfamilien in den Kontexten Bildung, Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt“, aber auch im Umgang mit der Polizei reduziert werden. Außerdem seien „umfassende Unterstützungsangebote für betroffene Familien im Rahmen eines multiprofessionellen Fallmanagements“ angeraten. „Nicht-kriminelle soziale und kulturelle Angebote“ in der arabischsprachigen Community sollen verhindern, dass die „schweren Jungs“ schwer werden. Das Problem soll auf die Langeweile von Teenagern geschrumpft werden.

Im Interview auf der TU-Homepage sagt der Soziologie und Kriminologe Pelzer, ursächlich für die kriminellen Karrieren seien eine „Reihe von Risikofaktoren“, darunter das Aufwachsen unter prekären sozialen Bedingungen (etwa Duldungsstatus), angebliche Fluchterfahrungen (dabei wurden die Personen doch als Flüchtlinge abgelehnt) und „andere traumatische Erlebnisse“, massive Schulprobleme, Gewalterfahrungen in jungen Jahren und am Ende auch die böse „Stigmatisierung“ durch die Mehrheitsgesellschaft, die in diesen Fällen zudem besonders schlimm sei: „Angehörige arabischsprachiger Großfamilien werden gewissermaßen doppelt ausgegrenzt und stigmatisiert“ – zum einen, weil sie schon durch ihre sprachlichen Fähigkeiten und Kultur als anders wahrgenommen werden, zum anderen, weil sie durch ihren Nachnamen auch noch das Stigma der kriminellen Clans tragen. Mit anderen Worten: Auch andere Araber und Migranten halten sich fern von ihnen.

Durch dieses Motivbündel würden sie „in eine bestimmte Schublade gesteckt“, aus der es offenbar laut Pelzer keinen anderen Ausweg als die Kriminalität gibt. Es gibt sogar einen Fachbegriff für diesen Vorgang: „Es besteht vor allem die Gefahr, dass das Label Teil des Selbstbildes wird. Diese Labelling-Effekte sind ein zusätzlicher Risikofaktor für eine kriminelle Karriere.“ Das ist Kriminologie auf „4 Blocks“-Niveau.

Interviewte: Strafen kommen zu spät – und das sei inkonsistent

Der Trick des Studienleiters: Er nimmt die erzählten „Erfahrungen“ der interviewten Clanmitglieder zum Nennwert, glaubt ihnen also schlichtweg, dass sie von der Polizei nur wegen „ihres äußeren Erscheinungsbildes, ihres Nachnamens oder ihrer Herkunft“ kontrolliert werden. Außerdem nimmt er ihre Klage sehr ernst, dass die Strafen für ihre Taten häufig zu spät kämen und daher „inkonsistent“ erschienen. Dass das negative Auswirkungen auf ihre Biographie hatte, kann Pelzer nicht belegen.

Er kennt aber andere Studien zu sogenannten „Prisonierungseffekten“, also Auswirkungen von Haftstrafen. Das können natürlich keine guten sein, sondern nur – ganz im Sinne von ACAB und „Defund the police“ – negative. Außerdem findet Pelzer es rassistisch, wenn in der Presse von „kriminellen Clans“ die Rede ist, die häufig arabischsprachig seien. Die großspurigen Auftritte der Clan-Chefs scheint Pelzer nicht aus den Medien zu kennen. Auch nicht das trickreiche Verhalten der Clans vor Gericht, wo sie sich unlängst sogar die Anwaltskosten vom Land Sachsen bezahlen ließen.

Faszinierend bleibt: Man kann in Deutschland 2.0 eine Studie über ein Phänomen (Clankriminalität) verfassen und dabei auf der Titelseite behaupten, dass das Phänomen gar nicht in der Weise existiert, wie landläufig angenommen. Die Details verraten dann wiederum das Gegenteil. 660.000 Euro Fördergelder hat die Broschüre laut NZZ erhalten. Das ist ein realer Nutzeffekt solcher „Studien“. Fatina Keilani hält in der NZZ fest, dass man für die Aussage, dass auch gesetzestreue Personen zu den Clans gehören, keine Studie braucht. Und natürlich rufen derlei verklausulierte Polizei- und Politik-Vademecums vor allem zu einem auf: Wir haben noch nicht alles genügend erforscht, bitte finanziert uns noch mehr solcher „Studien“. Man kann nur dazu auffordern, Polizei und Justiz hier ihre Arbeit machen zu lassen und dieselben nicht allzu mit dem woken Neusprech zu infizieren.

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