Gießen könnte der Ort sein, an dem sich die Antifa-Spreu vom republikanischen Weizen trennt. Wenn nur alle ehrlich wären. Aber der Wille, Schmutziges zu tun und nicht darüber zu reden, beherrscht weiter den öffentlichen Raum – auch und natürlich im ÖRR.
picture alliance/dpa | Lando Hass
Linke, besonders Linksextreme, sehen Gewalt zunehmend als normales Mittel der politischen Auseinandersetzung. Diese Botschaft hatte der Sicherheitsexperte Hans-Jakob Schindler in einem Interview für den Sender Welt. Und das ist zufällig auch das gültige Fazit nach diesem Gründungskongress der AfD-Jugendorganisation. Nicht nur wurde ein Bundestagsabgeordneter von einer feigen Horde teils vermummter Gestalten angegriffen und verletzt. Auch das TE-Kamerateam wurde in blanker Missachtung des Pressestatus von einer Gruppe von DGB-Anhängern angegriffen und vom Berichten abgehalten. Der Mangel an Vermummung bei einzelnen Angreifern zeigt den Mangel an Scham. Neben die Faust tritt das Gesicht, es bleiben keine Fragen.
Die Vertreibung eines Kamerateams ist dann aber doch auch noch in anderer Weise symptomatisch, weil die DGB-Versammlung eigentlich unbeobachtet, im Dunkeln bleiben wollte. Also doch kein Gesicht zeigen gegen was auch immer? Die Teilnehmer wussten im Grunde, dass sie insgesamt nicht satisfaktionsfähig sind – politisch nicht und auch philosophisch nicht, wenn man so hoch greifen will. Es funktioniert eben nicht, sich in den antitotalitären Grundkonsens der Republik stellen zu wollen und gleichzeitig in Art der Antifa selbst in den totalitären Baukasten der Politikverhinderung durch Gewalt zu greifen. Dafür schämten sich die Angreifer kollektiv – aber nicht individuell –, und deshalb wollten sie nicht abgebildet werden, was eigentlich die einzige wirkliche Pflicht des Journalismus ist. Und die wurde an dieser Stelle von Maximilian Tichy und seinem Team wahrgenommen.
Bandbreite der Reaktionen aus der Union
Interessant sind nun die Reaktionen der Politik, vor allem aus dem, was einmal das rechte Lager in Deutschland war. CSU-Innenminister Dobrindt stellte klar: „Demonstrieren ist ein Grundrecht, deswegen muss man das ermöglichen. Sich versammeln ist auch ein Grundrecht, das muss man auch ermöglichen.“ Also auch für die AfD? Wohl ja.
Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein schlug gar noch entschiedenere Töne an: „Der Einsatz von Gewalt und der Versuch, durch Aufmärsche Versammlungen zu verhindern, können niemals demokratische Mittel sein.“ Und immer kommt da auch der Nachsatz: Die Gewalt sei auch gegen die Polizisten aus 15 Bundesländern gegangen. Es war also antistaatliche Gewalt, Gewalt, die sich gegen diese Republik richtet. Damit war es Gewalt „gegen uns alle“, so Rhein.
Und noch ein interessanter Nachsatz von Rhein folgte: „Der Versuch, andere Gruppierungen – auch solche, die man ablehnt – an der Wahrnehmung dieser Rechte zu hindern, stärkt die politischen Ränder.“ Gäbe es also noch Hoffnung für die AfD, in den Kreis der Nicht-Rand-Parteien aufgenommen zu werden? Gar in einem (für die Altparteien) gemütlichen Westland wie Hessen? Einen Platz im „republikanischen Bogen“ à la française für die AfD? Natürlich steht die AfD dort längst ausweislich ihres Programms, das auch die Zeitungsartikelsammlungen eines Verfassungsschutzes nicht überstimmen kann.
Immerhin einige mutig anmutende Worte vom Ministerpräsidenten. Oder es ist doch alles anders, und Rhein hat sich einfach nur versprochen. Das kann ja auf Landesebene einmal geschehen. Merz hatte es ja in der ihm eigenen schwammig-ungeschickten Rhetorik schon zurechtgerückt: „eine Auseinandersetzung zwischen ganz links und ganz rechts“ werde man sehen, wo eigentlich Linke im Verein mit Linksextremisten – und mittenmang ziemlich radikal und gewaltbereit anmutende Jungsozialisten – eine Partei und deren Jugendorganisation angriffen.
Aber Rhein und sein Innenminister Roman Poseck sind eher als Merz mit der Situation am Ort vertraut und insofern vielleicht doch bessere Gewährsleute. Merz wirkt da eher permanent wie „Brei auf Stelzen“.
GONGOs bemänteln ihre Gewaltbereitschaft schlecht
Und noch einmal muss gesagt sein: Linke oder Pseudo-Linke wie die internationale (GO)NGO „Attac“, die sich beklagen, nicht auf dem anderen Lahnufer präsent gewesen zu sein, bemänteln ihre Gewaltbereitschaft leider nur schlecht. Im Grunde beginnt die Gewalt gegen Andersdenkende da, wo man ihnen den (körperlichen) Freiraum zu einer Versammlung nicht mehr gewähren will. Das war schon in der Corona-Zeit deutlich geworden, wo da Demonstrieren an sich ein Vergehen sein sollte, aber tatsächlich nur politisch nicht opportun war und deshalb unterdrückt wurde. Es wird auch bei diesem Kampf von Linken gegen die AfD deutlich: Dem politischen Gegner soll der Bewegungsfreiraum genommen werden.
Wobei etwas politischer ist der neue Konflikt schon, denn hier geht es nicht um Folklore und Traditionspflege einer Expat-Gemeinde, sondern um die Politik des Landes, um das Recht auf eine eigene Meinung und die dabei zu erhaltende körperliche Unversehrtheit. Ohne die kommt jede Demokratie zu Fall, weil am Ende die Auswahlmöglichkeiten fehlen. Insofern ist Gießen 2025 ein besonderer Tiefpunkt der deutschen Geschichte – vielleicht ja ein Wendepunkt. Denn das Verschweigen im öffentlichen Rundfunk spricht ja auch Bände über noch eine Scham, die auch die ÖRR-Redakteure angesichts des Geschehens ergriffen haben könnte.
Schmutziges tun und nicht darüber reden
Daneben natürlich ein klarer Macht-Apparat beim Agieren: Schmutziges tun und nicht darüber sprechen. Das ist neben fast schon nordkoreanisch anmutender Fähnchenschwing-Propaganda der Inhalt dieser ARD-Berichterstattung gewesen. Etwa wenn es schon in der Tagesschau-Überschrift in absolutem Mangel an Neutralität heißt: „Keine Schulpräsenzpflicht in Gießen – gegen die AfD gehen Schüler trotzdem auf die Straße“. Später folgt der hervorgehobene Zwischentitel: „Auch Lehrer haben gesagt: ‚Super, dass ihr das macht!‘“
Dass der Protest aus den Rundfunkräten auf die Straße getragen wurde, bestätigt die genannte These nur. Hier spielen viele Akteure verschiedene Rollen zugleich.



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„Die Vertreibung eines Kamerateams“
Hätte ein Mob Rechter (so einen Mob hab ich noch nie gesehen) ein ARD-Kamerateam vertrieben, so hätte man im ÖRR von einer Hetzjagd gesprochen.
Gut, dass Tichys hier sachlich bleibt.
Deutschland ist durch linksextreme Parteien zu einem kriminellen Unrechtsstaat umgeformt worden.
Mit hirngewaschenen Einwohnern, die nichts mehr merken (wollen) !
Deutschland ist nicht mehr mein Land. Ich werde nichts unterstützen, was dieser Kloake zum Vorteil ist.
Wer die dahinschmelzende Eisscholle verlässt, wird vom Wähler gefressen! Jetzt einzugestehen, dass man aus Bequemlichkeit, Gier , Machtpolitik Jahrelang in die falsche Richtung gefahren ist , käme einem Gesichtsverlust gleich.
Außerdem wäre es der Spengknopf für die parlamentarische Mehrheit. Macht kommt immer vor Anstand!
Es droht ein Bürgerkrieg. Leider sind die anständigen Bürger, die Mehrheit, drauf schlecht vorbereitet. Wir müssen wieder auf die Straße, wie zur Corona-Zeit. Wir sind tatsächlich mehr, aber wir müssen uns zu erkennen geben. Die linksfaschistoiden Schlägerbanden können nur durch die Masse der Bürger zurückgeworfen werden. Von den Regimen in den Staatskanzleien und der Gesinnungsjustiz können wir keine Unterstützung erwarten.
Anregung: Fragen Sie doch mal als Presse an bei den Mitveranstaltern, was sie von diesem „Fest der Demokratie“ halten: Dem Bischof von Mainz Peter Kohlgraf, seiner protestantischen Kollegin, bei BUND, Nabu (den beiden Vereinen gehört die Gemeinnützigkeit entzogen) und bei weiteren Mitveranstaltern.
Bei SPD und Gewerkschaften scheint die seit langem geführte Taktik zu sein, des Gegners Argumente zu nehmen und den Spieß einfach umzudrehen. „Gegen Hass und Hetze“, „Gegen Gewalt“ usw. Gewerkschaftsveranstaltungen mit Stellwänden, auf denen die Ähnlichkeit des Werdens der Machtübernahme durch die NSDAP mit dem Aufstieg der AfD konstruiert wird. Aber bei der Geschichtsunbildung der Deutschen lässt sich so etwas tatsächlich vormachen. Und wer den Betrug merkt, der schweigt und wählt schon etwas Anderes. Der Machtverlust der früheren Demokraten ist dieses Mal nicht durch äußere Umstände wie in der Weimarer Republik, die unter den Repressalien der Briten und Franzosen, dem… Mehr
Steinmeier am 9.11.2025: „Es muss jetzt getan werden, was getan werden muss“ über die Selbstbehauptung der Demokratie und die Notwendigkeit, entschlossen gegen Bedrohungen wie Rechtsextremismus aufzutreten.
Meinungsäußerung: Herr Bundespräsident, Sie sind m.E. einer der geistigen Brandstifter der politischen Gewaltaufmärsche in Gießen. Haben Sie dabei Genugtuung empfunden? Werden Sie auch die ersten Toten billigen, um AfD-Abgeordnete und Parteimitglieder an der Ausübung ihrer grundgesetzlich verbrieften Rechte zu hindern?
M.E. sind Sie der unwürdigste Bundespräsident, den diese Republik je gesehen hat. Eine Schande für dieses Land!
Wenn es tröstet – Russland und andere BRICS-Länder werden vermutlich in der eurasischen Einflusszone keine chaotische Antifa dulden – allerlei „Farbrevolutionen“ gehören zu den SOC-Schwerpunkten (die Shanghaier Organisation). Böses Medium gerade eben: > „… Mehrere westliche Medien warnen mittlerweile vor dem Untergang der NATO. Eine Europa, dass sich ohne den Schutzschirm der USA einem siegreichen Russland gegenübersieht, wäre in einem „Sicherheitsvakuum“ gefangen. Dies würde de facto das Aus für die NATO bedeuten – und auch für die EU. …“ Warnen? Westeuropa hat bisher brav alles aus den USA importiert: Wokeness, Genderei, Klimahysterie, 1968, militante linke Schlägertrupps. Und, wohin hat es… Mehr
Der Vergleich zu Weimar hinkt in 2 Punkten. Zum einen gibt es, wie der Artikel erwähnt, kein rechtes Pendant zur Antifa. Zum anderen genossen die linken Schlägertrupps nicht die Unterstützung der Regierung und zahlreicher anderer Institutionen. Merz‘ Behauptung von „Auseinandersetzungen“ liegt auf einer Ebene mit der Lüge von der „Messerstecherei“, wenn damit die Tatsache bezeichnet wird, daß ein Angreifer einseitig auf einen Menschen losgeht, der ihm nichts getan hat. Die Antifa-Schläger machen die Drecksarbeit für Politiker, Gewerkschaftsbisse und linke PfäffInnen.
> Es war also antistaatliche Gewalt, Gewalt, die sich gegen diese Republik richtet. Damit war es Gewalt „gegen uns alle“, so Rhein. Das ist aber reichlich naiv – hinter der Antifa dürfte Great Reset stehen, hinter dem wiederum wahre Besitzer westlicher Staaten stehen: https://tkp.at/2025/11/30/minsk-3-0/ > „… Ein unstillbares Verlangen nach Profit und Macht in einer endlichen oder gar schrumpfenden Bevölkerung und ebenso endlichen Märkten bedeutet, jeglichen Wettbewerb auszuschalten – nicht nur innerhalb der Vereinigten Staaten selbst durch Konsolidierung und Monopolbildung, sondern weltweit – und Zugang und Monopole über die Bevölkerungen und Marktanteile aller Nationen der Erde zu fordern – einschließlich… Mehr
Korrekt, aber das ist den Micheln in Schland , weil deutlich zu komplex , kompliziert und abstrakt , nicht zu vermitteln. Damit erreicht man bei der konditionierten Verfasstheit der Masse politisch in Schland gar nichts.
@Rainer erich: Sie haben in recht. Aber, wenn man sich mal die ÖR-Nachrichten anhört, z.B. zu Giesen, dann verwundert es nicht, wenn viele Deutschen schlafen. Der ÖR schreibt jegliche Geschichte und jegliche Nachricht ideologisch um, sogar Dokus über andere Länder. Da kommt gar nicht vor, dass Linke gewalttätig gegen AfD-Mitglieder vorgegangen sind. Da kommt nicht vor, dass die Polizei mit Steinen und Flaschen angegriffen worden ist. Da gibt es nur Rangeleien und wenn AfD-Mitglieder es sich nicht gefallen lassen, verprügelt zu werden, ist es gleich rechte Gewalt. Auch weglassen von Nachrichten ist Lüge. Nur, wie bringt man es den Deutschen… Mehr
Ein Bekannter von mir, durchaus welterfahren und kritisch ggü. der Regierung, meint das war mit Habeck ein anderer Schnack. Der müßte wiederkommen. Noch Fragen? Habeck wird zur mystischen Figur, wie ein ehemaliger Reichskanzler, der jetzt in einem Bunker in Neuschwabenland sitzen soll,