Die Straßen verfallen – dem Staat fehlt das Geld zur Rettung

Eine Studie hat es nun offiziell gemacht: Die deutschen Straßen sind in einem verheerenden Zustand. Um sie zu retten, bräuchte der Staat mehr Geld – nicht mal ein „Doppelwumms“ würde reichen.

IMAGO

Wer vor 1989 auf Familienbesuch im Osten war, der erinnert sich an zwei Dinge: der eigenartige Geruch, eine Mischung aus Waschlauge und Braunkohle, der über der DDR lag, und die verheerten Straßen. Gut 30 Jahre später sind die Straßen wieder verfallen. Dieses Mal ist es ein gesamtdeutsches Problem. Wie es um die deutschen Straßen steht, wollten der ADAC, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie nun genau wissen. Sie haben gemeinsam eine Studie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind ernüchternd.

Um marode Straßen zu erneuern, müsste der Staat in den nächsten sechs Jahren 283 Milliarden Euro ausgeben. Zur Erinnerung: Für den „Doppelwumms“ hat der Bund 200 Milliarden Euro ausgegeben. Damit hat die Ampel einen Teil der Kosten für ihre verfehlte Energiepolitik übernommen. Doch mittlerweile stehen die Staatsschulden laut Statistischem Bundesamt bei 2400 Milliarden Euro und selbst der Erfinder des „Doppelwumms“, Kanzler Olaf „Bazooka“ Scholz sagt: Der Staat könne sich solch große Investitionspakete nicht mehr leisten.

Einzelposten Verkehr im Haushalt
Volker Wissing ist der Erfüllungsgehilfe der Grünen
Das Deutsche Institut für Urbanistik hat die Studie für die Verbände durchgeführt. Es hat zum einen, den Umfang der deutschen Verkehrswege ermittelt und zum anderen deren baulichen Zustand ermittelt. Daraus hat das Institut für Urbanistik den Bedarf für „Nachhol- und Ersatzinvestitionen“ ermittelt sowie den zusätzlichen „Investitionsbedarf in kommunale Verkehrsnetze bis 2030 für mehr Klimaschutz“.

Die Ampel redet vor allem über den öffentlichen Verkehr. Dessen Wege müssten bis 2030 für 64 Milliarden Euro erneuert werden, rechnet das Institut für Urbanistik vor. Im Straßenverkehr sind es 283 Milliarden Euro. Insgesamt geht das Institut von einem nötigen finanziellen Aufwand von 372 Milliarden Euro aus. Übersetzt in die Sprache von Olaf „Bazooka“ Scholz sind das fast zwei Doppelwummse.

Ein Drittel der Straßen weist laut Studie „größere Mängel“ auf. Fast die Hälfte der Straßenbrücken in den Kommunen ist demnach in keinem guten Zustand. Bei den Tunneln und Eisenbahnbrücken sehe die Situation besser aus, sagt das Institut für Urbanistik: „Etwa zwei Drittel davon sind neuwertig oder in einem guten Zustand.“

„Wir brauchen deshalb einen Verkehrsplan für Deutschland, der nicht in Legislaturperioden und regionalen Zuständigkeiten denkt, sondern den flächendeckenden Verkehr ermöglicht“, fordert Tim-Oliver Müller. Er ist Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie. Um dieses Ziel zu erreichen, sei auch ein flexibleres Vergaberecht notwendig. Stefan Gerwens erinnert daran, wie existenziell die Situation ist: „Auch die Ver- und Entsorgung per Lkw oder die Erreichbarkeit für Rettungskräfte hängt davon ab, dass kommunale Verkehrswege und Brücken intakt sind.“ Gerwens leitet beim ADAC das Ressort Verkehr.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 124 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

124 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Fossilmagd
8 Monate her

Solche Straßen sind völlig normal für Entwicklungsländer. Als ich im letzten Jahrtausend mal für eine Weile in Kenya war, hatten sie dort auch die Straßen übersät mit jeder Menge richtig tiefer Schlaglöcher. Alles kein Problem! Hakuna matata! Man fährt halt langsam, fährt vorsichtig an die Schlaglöcher heran, dann um die Schlaglöcher herum, und fährt dann gemütlich weiter bis zum nächsten Schlagloch. Falls man zu schnell fährt, sieht man den Krater zu spät, und dann ist am Ende das ganze Auto kaputt. Lohnt sich nicht. Zumal es dann schwierig wird, das Auto wieder aus der Grube herauszuholen. Deshalb langsam fahren!

AnSi
8 Monate her

Wozu Straßen? Radwege reichen doch!
Ich bin immer wieder erschüttert, wenn ich mal in Gagaland zu Besuch bin. Ja, hier in Ohio gibt es auch viele kaputte Straßen und Löcher. Aber hier werden sie ratzfatz geflickt. Eine neue Decke aufziehen dauert max. 1 Woche. Neue Brücken kein Jahr. Meine Kollegen sind jedes Mal begeistert, wenn ich Fotos von unterwegs sende. Breite Straßen, sauber und kein Stau.

FrankF.
8 Monate her

Und in ca 25 Jahren müssen die aktuell gebauten bzw im Bau befindlichen Anlagen zur Erzeugung „erneuerbarer Energien“ erneuert werden. Das weiß man heute schon, aber in 25 Jahren wird man kein Geld dafür haben. Besser heute schon die Betreiber gesetzlich zur Bildung von Rücklagen verpflichten…..

Mechaniker79
8 Monate her

Immerhin kündigen die Deutschmarxisten die totale Verarmung an. Es soll später keiner sagen , er sei getäuscht worden !

Mechaniker79
8 Monate her

Die Folgen des Deutschmarxismus müssen erst noch gespürt werden, vorher hängen die Deutschen auch weiterhin dem Wahn An.

Hieronymus Bosch
8 Monate her

Hauptsache, es ist genug Geld für die Zugewanderten da! Wen interessieren da schon defekte Straßen! Hier zerfällt früher oder später ohnehin alles, die Straßen sind nur der Anfang!

Guenther Adens
8 Monate her
Antworten an  Hieronymus Bosch

Das macht doch Hoffnung.
Spätestens wenn alles hier in Schutt und Asche liegt werden Doppelpäßler und Migrationhintergründler der BRD den Rücken kehren, und wir können wieder von vorne anfangen…..dann noch schöner als in der Nachkriegszeit…..

MariaundJosef
8 Monate her

Demnächst nur noch pompös ausgebaute Radwege….hier bei uns schon zu sehen….nur, sie sind wenig benutzt soweit ich das bisher sehe. Schilda pur!

Teiresias
8 Monate her

Das Geld fehlt nicht, die Steuereinnahmen sind auf einem historischem Hoch.

„Unsere“ Politiker setzen nur andere Prioritäten.

Unsere Steuern werden schon lange nicht mehr für uns ausgegeben, sie werden nicht mehr nur sinnlos verschwendet, wie es lange üblich war, sie werden mittlerweise offen zu unserem Schaden eingesetzt.

Der schlimmste Feind Deutschlands ist das politisch-mediale Establishment Deutschlands.
Den Deutschen zum Schaden, dem Ausland (USA!) zu Diensten, bilden sie sich ein, als progressive „Weltbürger“ dem rückständigen Nationaldeutschen den garaus machen zu müssen, halten sich für moralisch überlegene Menschen der Zukunft.
Was für eine Zukunft as wird, da haben sie branntgefährliche Illusionen.

Mechaniker79
8 Monate her
Antworten an  Teiresias

Sie vergessen die vielfachen Diener Moskaus. Auch die wollen unseren Untergang.

Holzdrache
8 Monate her
Antworten an  Mechaniker79

Sorry Herr Mechaniker, aber Ihr Kommentar ist einfach Unsinn. Wir haben mit Russland Jahrzehnte lang Handelsbeziehungen zu beiderseitigem Vorteil gehabt.

Anti-Merkel
8 Monate her

Strassen sind sowieso böse, weil sie den Autos dienen, die durch ihren CO2-Ausstoss dafür gesorgt haben, dass es gerade 20° wärmer ist als noch im Januar.
Es ist Absicht, die Strassen zu ruinieren. Wenn sie nicht mehr befahrbar sind, kann man sie dann zu Radwegen umbauen.

Talleyrand
8 Monate her

In den 90ern reiste ich mal durch Thüringen. Überall noch morbider Zerfall. Da muss ich heute nicht aber mehr hin, das kann ich auf weite Strecken einfacher hier in BaWü haben. Und auch da verspricht man nächstens erneuerbare blühende Landschaften, nur wird nichts draus werden. Die Stümper sind am Werk und unser kompetenzloser Landesvater stammt aus dem kommunistischen Bund Westdeutschlands und das merkt man.

Reinhard Schroeter
8 Monate her
Antworten an  Talleyrand

Der Wähler in Baden-Würtemberg merkt eher nichts und ist von dem Maoisten so entzückt, dass er ihm zum 2. mal zum Ministerpräsidenten gemacht hat.
Unser Landsleute im Westen sind schon seltsam. Wir hier hatten die Kommunisten 40 Jahre am Hals, aufgedrückt von den Sowjets und die wählen sich so etwas in bisher freien und geheimen Wahlen.

DD in
8 Monate her
Antworten an  Reinhard Schroeter

Ja, ich wundere mich schon lange über die ehemals stockkonservative und spießige schwäbische Verwandtschaft meines Mannes. Alle dunkelgrün und euphorisch über die Zuwanderer. Sie finden es schön, dass jetzt alles soooo bunt ist. Sie müssen farbenblind sein, denn die ach so bunten tragen schwarze Schleier und schwarze Ganzkörperverhüllung. Aber jedem das Seine.