Heizungstausch kostet Kommunen acht Milliarden Euro

Die Kommunen werfen Wirtschaftsminister Habeck vor, teure Heizungsaustausche zu erzwingen, bevor Klarheit über mögliche Alternativen wie zum Beispiel den Anschluss an Wärmenetze herrsche.

dts

Nach Berechnungen des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) betragen die durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) der Ampel entstehenden Investitionskosten für die Kommunen mindestens acht Milliarden Euro. Insgesamt 135.000 kommunale Gebäude müssten bis 2045 mit einer neuen Heizung ausgestattet werden; um die Auflagen zu erfüllen, entstünden Mehrkosten pro Anlage von je 60.000 Euro, teilte der DStGB der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) laut dts mit. Um das stemmen zu können, müssten die Kommunen und die kommunale Wohnungswirtschaft „umfassend und langfristig finanziell unterstützt werden“, sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der NOZ.

Geräte nicht angeschlossen
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Er kritisierte, die Kommunen seien von Förderungen, die Wirtschaftsminister Robert Habeck in Aussicht gestellt hat, bislang ausgeklammert. Von den rund 180.000 kommunalen Verwaltungsgebäuden, Schulen, Krankenhäusern oder Sporthallen wird der Großteil noch mit Öl oder Gas geheizt. Laut GEG sollen auch in ihnen ab kommendem Jahr keine Heizungen mehr eingebaut werden, die nicht mindestens zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Auch bei Neubauten werden bislang in vier von zehn Fällen noch fossil betriebene Heizungen eingebaut, was von 2024 an verboten werden soll. Kommt das Gesetz wie von der Ampel gewollt, müssten jährlich 7.000 Heizungsanlagen auf Erneuerbare umgerüstet oder neu eingebaut werden, teilte der DStGB mit. Die jährlichen Mehrkosten bezifferte der Verband auf 400 Millionen Euro.

Zwar sei davon auszugehen, dass sich die Kosten über die Betriebszeiten amortisieren. „Aber der jährliche Investitionsbedarf ist enorm“, sagte Landsberg. Hinzu kämen in zahllosen Fällen noch teure energetische Sanierungen, weil fast 60 Prozent der Gebäude 45 Jahre oder älter seien.

Die Kommunen werfen Wirtschaftsminister Habeck vor, teure Heizungsaustausche zu erzwingen, bevor Klarheit über mögliche Alternativen wie zum Beispiel den Anschluss an Wärmenetze herrsche. Denn der Gesetzentwurf zur kommunalen Wärmeplanung liege noch nicht vor. „Hier wird der zweite Schritt vor dem ersten verlangt“, sagte Landsberg der NOZ. Dabei sei es „unerlässlich“, den Heizungsaustausch und die Regelungen zur kommunalen Wärmeplanung miteinander abzustimmen.

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Kommentare ( 31 )

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Diogenes
10 Monate her

8 Milliarden? Guter Witz, – nächster bitte!

Sonny
10 Monate her

Hallo Ihr kommunalen Politiker!
Fragt doch mal im Außenministerium an wegen der fehlenden Milliarden.
Da ist nämlich eine äußerst ungebildete (keinerlei nennenswerte, ECHTE Abschlüsse und ohne ECHTE Berufsausbildung und -erfahrung) und zudem intelligenzlose Barbiepuppe, die unser Geld seit Monaten durch alle Fenster, die ihren Weg kreuzen, „nach draußen“ schmeißt, als gäbe es kein Halten mehr. Ist ja nicht ihr Geld.
Hätte man vorher wissen können. Die gesamte grüne Blase kann eins nicht:
Realität. Das werden die auch niemals lernen, wobei die mit dem Lernen ja sowieso riesengroße Schwierigkeiten haben.

Carlos
10 Monate her

Wärmepumpen sollen gefördert werden. Wie hoch denn in Wirklichkeit? An jeder Wärmepumpe, an jedem Stück Leitung, an jedem Dübel verdient der Staat (noch) 19% Mwst und auch auf die Stundenlöhne der Handwerker kommt die Mwst oben drauf. Der Staat verschenkt nichts an seine eigenen Bürger, nur über Migranten wird großzügig das Füllhorn geleert. Da spielt Geld keine Rolle.

Kassandra
10 Monate her
Antworten an  Carlos

Es sollte schon jedem klar sein, dass, wenn die von „Förderung“ sprechen, es nur um Umverteilung gehen kann. Und der Bürger bezahlt, wie Sie ganz richtig erkennen, immer und alles. Oder nimmt jemand an, dass Lindner einen oder mehrere Goldesel im Ministeríum hätte, die quasi über Nacht den Haushalt, aus dem solches kommt, immer wieder auffüllen? Wir sind ja nicht Klöckner – oder gar Maas: „Die Milliarden für die Integration wurden in diesem Land erwirtschaftet und wurden niemanden weggenommen.“ https://twitter.com/spdde/status/784138247551287296?lang=de „Guten Morgen – ein Tipp für die Frühaufsteher: Um 7.15 Uhr spreche ich im Live-Interview mit dem Deutschlandfunk über die… Mehr

Julie Krefeld
10 Monate her

Falls Sie mal denken statt glauben möchten:
Wenn CO2 so gefährlich wäre und China,z.Z. etwa das 14fache von D, Tendez steigend, pro Jahr freisetzen darf bis 2030 – was hilft dann hier eine Einsparung?


Kassandra
10 Monate her
Antworten an  Julie Krefeld

Zumal unsere Grenzen vollkommen offen sind – und wir unser „Eingespartes“ gar nicht für uns behalten können!

Eselsbruecke
10 Monate her
Antworten an  Julie Krefeld

Diese Argument mag zwar richtig sein, aber für die grünen Extremisten von Woko-Haram ist das viel zu simpel. Die wollen dooch die WELT retten!

AnSi
10 Monate her

Statt diesem Humbug mit allen Mitteln zu widersprechen, greift man wieder nur nach dem Strohhalm: „umfassend und langfristig finanziell unterstützt werden“. Sprich: haut raus die Steuer-Penunzen – auch bekannt als Subventionen! Klaro. Otto Normalo hat nicht nur sein Haus umzurüsten, er soll auch bitteschön die Kosten für Migration, E-Autos der Nachbarn, Strompreise der Industrie und auch die Kosten der Sanierung der öffentlichen Gebäude vollumfänglich buckeln! Jawoll! Hat der Michel aber auch nicht anders verdient, wenn er immer noch den Mund hält und sich nicht wehrt! Deutsche lernen nur durch Schmerz!

FKR
10 Monate her

Und so wird man mit Hilfe der Grundbesitzabgabe die Eigenheimbesitzer
zwingen, diese Kosten auch noch zu tragen.

AlterDemokrat
10 Monate her

Die Rotgrünen wollen es noch vor der nächsten Bundeswahl durchziehen, da sie danach…?

Candida Albicans
10 Monate her

Da wird sich gar nichts amortisieren, wenn man Stromheizungen, euphemistisch „Wärmepumpe“ genannt, anstelle von Gasheizungen betreibt. Auch der Hinweis auf stark steigende Gaspreise aufgrund hoher CO2-Bespreisung ist Unsinn. Da der Strom in D, wo die Grünen in ihrer unendlichen Weisheit die Kernkraftwerke abgeschaltet haben, zum überwiegenden Teil aus Gas und Kohle stammt und sich dies auch nicht so schnell ändern wird, dürfte der für den Betrieb der „Wärmepumpe“ benötigte Strom entsprechend teurer werden.

Peterson82
10 Monate her
Antworten an  Candida Albicans

nur mit dem Unterschied dass die Wärmepumpe für den Privatmann in der Regel in einem Einfamilienhaus gebaut wird, dass man sinnvollerweise gleich auch mit PV-Modulen zupflastert. 10-15kwp sind auf den meisten Gebäuden drin, kommen dann noch Gartenhütte oder Carport dazu sind 20-25kwp keine Seltenheit. Damit lässt sich auch insbesondere in der Übergangsjahreszeit, die hierzulande sehr lang andauert, weil wir keine knackig kalten Winter in weiten Teilen Deutschlands haben, problemlos 30% des Eigenbedarfs der WP abdecken. Gas wird auch auf lange Sicht niemand selbst herstellen. Sinkt dann der Energieverbrauch durch sparsamere Geräte oder nachträgliche Dämmung weiter, steigt auch der Eigenerzeuger-Anteil prozentual… Mehr

Candida Albicans
10 Monate her
Antworten an  Peterson82

Hören Sie sich den TE-Wecker von heute an. Da wird berichtet, dass selbst der Verband der Wärmepumpen-Hersteller sagt, dass bei unseren Strompreisen eine WP nicht sinnvoll zu betreiben ist. Strom zu teuer? Kein Problem, PV installieren, weil Wind und Sonne schicken ja keine Rechnung. Vor einigen Tagen bekam ich ungefragt ein Angebot unseres lokalen Energieversorgers zugesandt, der jetzt auch PV verkauft. Mal abgesehen davon, dass man auf unserem Haus wegen Dachform und Ausrichtung exakt null PV montieren kann, soll ich €18.000 investieren, um dann über 20 Jahre €180/a einzusparen, also eine Rendite von 1%. Diese Zahlen kommen auch nur zustande,… Mehr

Michael M.
10 Monate her
Antworten an  Peterson82

Wenn etwas zur Pflicht gemacht wird dann wird das niemals billiger (weil es keinen Marktbedingungen unterliegt). Das sind doch alles grüne Märchen, übrigens genauso wie das Märchen vom klimafreundlichen E-Auto, das dann später mit Kohlestrom betrieben wird und eine Batterie > 600 kg, mit einer geradezu lächerlichen Energiedichte, spazieren fährt.

Last edited 10 Monate her by Michael M.
GP
10 Monate her

Was jammern die Kommunen denn rum… dort sitzen doch denau dieselben Parteien die in Berlin diesen Irrsinn beschlossen haben. Das „Grüne“ hat sich doch wie ein Krebs durch alle Schichten gefressen, vom Gemeinderat bis zum Bundestag, überall sitzen nur noch „Klimaretter“. Und jetzt beschweren sie sich auch noch, worüber eigentlich?

Last edited 10 Monate her by GP
Kassandra
10 Monate her
Antworten an  GP

Das ist nur „pro forma“.
Nachher sagen die, die näher am Bürger sind und dessen Wut sie auch zu spüren kriegen werden, dass sie es ja versucht hätten – aber leider…
Weiteres Thema: „Die Zahl der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge und Migranten ist hoch. Die Hilferufe aus Kommunen und Ländern werden immer lauter. Doch der Bund ist offenbar nicht zu wesentlich mehr Unterstützung bereit.“ schreibt die faz.
Wobei es vollkommen wurscht ist – ob der Bund oder die Kommune für das Geld gerade steht – beide werden es sich beim Bürger wieder holen!

Last edited 10 Monate her by Kassandra
Klaus D
10 Monate her

Er kritisierte, die Kommunen seien von Förderungen, die Wirtschaftsminister Robert Habeck in Aussicht gestellt hat, bislang ausgeklammert……DAS zeigt mir das die politiker dumm sind! ES ist doch egal wer da welche förderung bekommt denn zahlen tut das so oder so der steuerzahler. Ich übersetze das so „ja klar machen wir das aber dafür wolen wir förderung haben“. Geht es um die sache oder nur ums geld? Ist bei der zuwanderung nicht anders. Da jammert man das es so viele sind (viele kommunen) sagen aber auch das sie mehr geld breuchten (vom bund). Ah ja also wenn das geld stimmt dann… Mehr