Charité-Studienleiter bestätigt BKK-Analyse: Massive Untererfassung von Impfnebenwirkungen

Der Berliner Professor Harald Matthes leitet eine Studie zu Impfnebenwirkungen – und äußerte sich nun zur Datenanalyse der BKK ProVita. Er bemängelt den medialen Umgang mit dem Thema. Die Untererfassung der Impfnebenwirkungen liege „mindestens bei 70 Prozent“.

IMAGO / bonn-sequenz

Prof. Dr. Harald Matthes ist ärztlicher Leiter des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe in Berlin und Stiftungsprofessor an der Berliner Charité. Seit zwei Jahren führt er für die Charité eine Studie zur Sicherheit der Covid-19-Impfstoffe durch. Bereits in einem aufsehenerregenden Film des MDR zum Thema sprach er dabei von einer deutlichen Untererfassung von Impfnebenwirkungen durch das Paul-Ehrlich-Institut (TE berichtete).

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Nun äußerte sich Matthes in einem Interview mit Focus Online erneut zum Thema – und nahm auch zur umstrittenen Datenanalyse der BKK ProVita Stellung, die von einer massiven Untererfassung der Impfnebenwirkungen sprach. Matthes findet dazu, es sei „völlig normal, dass jemand einen Hinweis gibt oder sagt, wir wollen untersuchen, ob es eine Gefährdung durch die Impfungen gibt.“ Mehr habe BKK-Vorstand Andreas Schöfbeck ja gar nicht sagen wollen. „Da merkt man, wie aufgeheizt die Stimmung war zwischen den beiden extremen Lagern“, so Matthes weiter. Lediglich eine mögliche politische Überspitzung Schöfbecks habe zu dessen Kündigung geführt.

„Wenn man sich dann aber anguckt, wie in der Öffentlichkeit zurzeit schwarz/weiß gemalt wird und mit welcher Heftigkeit bestimmte Meinungen ausgetauscht werden, ohne dass da Fakten sind“, so Matthes im Interview mit Focus Online, „dann merkt man schon, wie ungerecht er für etwas abgestraft worden ist, das vielleicht nicht ganz vorsichtig formuliert war.“

Seinen Forschungsergebnissen auch im Vergleich zu anderen Registern nach würde die Untererfassung der Nebenwirkungen durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) „mindestens bei 70 Prozent“ liegen, analysiert der Berliner Professor. Dieses „Underreporting“ des PEI hat für Matthes mit dem Meldesystem grundsätzlich zu tun. So seien Ärzte zwar gesetzlich zur Meldung verpflichtet, „aber es macht eben viel Arbeit und wird deshalb oft nicht so ausgeführt, wie man es sich wünschen würde“.

Matthes bemängelt den medialen Umgang mit der Debatte: „Wenn man sich ansieht, was nach dem Beitrag vom MDR zum Beispiel auf Twitter geschrieben wird, erkennt man, wie schwierig aktuell eine sachliche Diskussion zu diesem Thema ist.“ Die Wissenschaft sei missbraucht worden: „…wir haben keine differenzierten Diskussionen in der Öffentlichkeit geführt, sodass wir inzwischen neben einer breiten Mitte auch zwei extreme laute Lager vor allem in den sozialen Medien haben“.

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Hintergrund: Der ehemalige Vorstand der BKK ProVita Andreas Schöfbeck war nach einer umfassenden Datenanalyse zu dem Schluss gekommen, dass die Nebenwirkungen der Corona-Impfungen um ein Vielfaches häufiger sind, als es offizielle Zahlen des Paul-Ehrlich-Instituts ausweisen und sprach von einem „heftigen Alarmsignal“. Nach einem Shitstorm und wutentbrannten Äußerungen mehrerer Ärztefunktionäre – der Chef des Virchowbundes sprach etwa von „Schwurbel-BKK” – feuerte der Verwaltungsrat der BKK ProVita ihren langjährigen Vorstand Andreas Schöfbeck, der die Analyse in Auftrag gab (TE berichtete). Man begründete dies unter anderem mit dessen angeblicher Nähe zu „Querdenkern“.

Das ursprünglich mit dem Paul-Ehrlich-Institut geplante Gespräch über die Daten sowie eine in Aussicht gestellte Studie fand dann wohl nicht statt. Für den zuständigen Gesundheitsminister Karl Lauterbach war die Sache damit gelaufen – er interpretierte die Kündigung Schöfbecks sogar als Quasi-Beleg dafür, dass es keine Untererfassung der Nebenwirkungen geben würde (TE berichtete).

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Kommentare ( 65 )

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Freiburger
2 Jahre her

Der gefeuerte BKK-Chef zeigt die Korruption in höchsten Kreisen.

DerElfer
2 Jahre her

Die Dunkelziffer ist nicht das Problem. Dieses Under-Reporting ist allg. bekannt, durch alle Medikamente. Unabhängig davon gibt es Thresholds, bei deren man vorsichtig u. vor allem aktiv wird. Sagen wir mal grob bei mehr als 5 Tote, die man einer Medikation zuordnen kann, laufen die Untersuchungne heiß u. man stoppt bei weiteren.
Das wirkliche Problem ist, dass es quasi kaum ein erforderliches Monitoring gibt. Und noch dazu, dass das mehrheitlich durch Politik & Ideologie unterdrückt wird.
Also im Normalfall hätte man schon lange die Impfungen gestoppt.

Misantroph
2 Jahre her

Schuld und Sühne! Jegliche Diskussion hierüber ist zum Scheitern verurteilt. Die einzige Frage lautet: Warum gibt es SARS-CoV-2?
Wer die Antwort kennt, erkennt die Wahrheit..

Warte nicht auf bessre zeiten
2 Jahre her

Es ist die ureigenste Aufgabe der Wissenschaft, hier Klarheit zu bringen. Und wenn keine vernünftigen Daten vorliegen, muss eben der Nachweis erbracht werden, dass dem so ist und Änderung eingefordert werden. Natürlich braucht das Zeit. Sollte die Wissenschaft das aber nicht bald leisten, wäre die nächste Institution unserer freiheitlichen Gesellschaft schwer beschädigt. Am Ende wird ihr Zusammenbruch stehen. Es ist ein Armutszeugnis für die Wissenschaft, wenn angesichts dieser vollkommen unklaren Datenlage kein Aufschrei gegen die Impfpflicht kommt. Warum wird dieses Dutzend Kopflangerwissenschaftler nicht wissenschaftlich angegangen? Die Wirksamkeit der Coronaimpfung liegt offenbar im Bereich der Wirksamkeit der Grippeimpfungen, die Krankheit selbst… Mehr

Birgit
2 Jahre her

„Das müsste doch Topthema der relevanten Wissenschaftler sein.“ Haben Sie es nicht mitbekommen? Obwohl Sie TE lesen? Die Corona-P(l)andemie ist Topthema von ‚relevanten‘ Wissenschaftlern diverser Disziplinen. Bereits seit Mitte 2020 – vor allem bei den kritischen Antithese-Vertretern! Allerdings wird deren ‚Antithese‘ (die sich von Anfang an speziell gegen die mRNA-Gentherapie richtet) – weltweit – systematisch ‚von oben‘ verschwiegen, verboten, unterdrückt, diffamiert … – bis hin zur Existenzvernichtung dieser aus gutem Grund kritischen (beweisführenden!) Wissenschaftler. Daher findet man deren Studien, aufklärende Artikel und Videos auch NICHT im dt. ÖRR oder in unserem sog. Mainstream, sondern ausschließlich bei ‚alternativen‘ Medien bzw. auf… Mehr

Sonny
2 Jahre her

Es müssen noch viel mehr werden, die sich trauen, die Wahrheit zu sagen.
Irgendwann kommt kein Pressemedium mehr daran vorbei bzw. diejenigen, die weiter an dieser grandiosen Volkslüge einer „Schutzimpfung“ festhalten, werden der neudeutsche „Schwarze Kanal“ sein.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat z.B. Biontech in den letzten zwei Jahren seinen Gewinn um 68.000 (!!!) Prozent gesteigert. Da haben wir doch auch ein glasklares Motiv für einen gigantischen Betrug mit politischer Unterstützung.
Und eine Frage nebenbei:
Welche Beziehungen hat der völlig der Wirklichkeit entrückte karl lauterbach zu diesen Pharmaunternehmen? Traut sich mal einer, dass zur Gänze zu recherchieren?

Teiresias
2 Jahre her
Antworten an  Sonny

Der Gewinn von Biontech ist letztendlich nur Kleingeld, verglichen mit der Umverteilung von unten nach oben und der Schudenreduzierung durch Inflation.

Die Gewinne von Big Pharma sind nur das Schmiergeld für deren Beteiligung am größten Raub aller Zeiten!

Ralph Martin
2 Jahre her

Die Realität scheint wirklich der grösste Feind der politischen Kaste zu sein.

Ronaldo
2 Jahre her

Warum muss jetzt eigentlich der Chef des Virchow-Bundes nicht gehen? Seine Aussage war offensichtlich mehr als deplatziert.

Last edited 2 Jahre her by Ronaldo
Michael Westler
2 Jahre her

Das PEI und seine Pendants in Nachbarländern haben sich leider als inkompetent erwiesen. Alleine aus der Zeitung verfolgt: 3 Junge Menschen tot nach Impfung. 15, 23 und 24 Jahre alt. Ein Mädchen, zwei Jungs. Gerinnung / Thrombose, Myokarditis. Eine 23-jähriger Herzmuskelschädigung. Von Corona brauchten die nichts zu befürchten, harmlos. Drei jungen Leben zerstört. Cheyenne B., 15. Unbekannter Name, 23. Anthony Rio, 24. Aleksandar B., 23. Die jungen Menschen wurden nicht in der Einwilligung über die Möglichkeit der Nebenwirkung „Tot“ aufgeklärt, zumindest nachgewiesen bei dem 23-jährigen. Seine Mutter musste mit Rechtsanwalt eine Obduktion erwirken! Die andere Mutter erhielt keine Obduktionsergebnisse –… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Michael Westler
Elly R.
2 Jahre her

In Marburg gibt es inzwischen eine Spezialambulanz für Impfopfer. Ihr impfgläubiger Chef, Prof. Schieffer, zweifelt die gute und sichere Wirksamkeit der Impfung natürlich in keiner Weise an, denn man könnte ja von Impfgegnern instrumentalisiert werden! Vielmehr ist er zu der Erkenntnis gekommen, dass die Impfbeschädigten selbst schuld sind an ihren negativen Impffolgen. „Meistens tragen diese Patienten ein bis dahin nicht bekanntes immunologisches Defizit in sich – sei es eine unerkannte Infektion, sei es ein genetischer Defekt im Sinne einer Autoimmunerkrankung.“ Diese „Defizite“, zu denen auch eine bis dato unerkannte Corona-Infektion selbst zählen kann, würden dann von der „Impfung aufgedeckt“. Dazu… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Elly R.
MHeller
2 Jahre her
Antworten an  Elly R.

Schon faszinierend, zu welchen Verrenkungen sich einige Ärzte versteigen, um nur das Offensichtliche nicht benennen zum müssen…

HDieckmann
2 Jahre her

Untererfassung „mindestens bei 70 Prozent“, d.h.doch, von 100 Impfschäden/Impftoten werden vom PEI nur 30 erfasst?! Also ist die Zahl der Toten und Impfschäden lt. Prof. Matthes mindestens mehr als dreimal so hoch, als vom PEI und den Medien gemeldet. Und warum melden die (Impf-)Ärzte kaum was ans PEI? Jede „Schadensmeldung“ eines impfenden Arztes ist das Geständnis einer Körperverletzung, eines Totschlages oder gar Mordes, weil jeder Arzt, der die nur bedingt zugelassenen experimentellen Substanzen verabreicht hat, auf jeden Fall seine Aufklärungspflichten verletzt hat. Und Ärzte die nicht selber geimpft haben, beschuldigen mit jeder „Schadensmeldung“ ihre impfenden Ärztekollegen eines der o.g. Verbrechen.… Mehr