Erneut Drohnen-Panik: Flughafen Berlin für zwei Stunden gesperrt

Nach einer längeren Pause nun erneut ein Drohnen-Zwischenfall – diesmal in Berlin. Auch von diesem Fluggerät existiert kein Beweisfoto. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) spricht von einem „ernstzunehmenden Trend“.

picture alliance/dpa | Annette Riedl

Am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) herrschte in der Nacht auf Samstag für zwei Stunden Ausnahmezustand: Wegen der Sichtung einer Drohne wurde der gesamte Flugbetrieb zwischen 20.08 Uhr und 21.58 Uhr eingestellt. Ein drastischer Schritt, der zahlreiche Passagiere und Airlines betraf. Mehrere Maschinen mussten umgeleitet werden, andere konnten erst mit erheblicher Verspätung starten oder landen.

„Die Sicherheit der Passagiere hat oberste Priorität“, erklärte ein Flughafensprecher. Nachdem die Polizei die Lage geprüft hatte, wurde der Alarm kurz vor 22 Uhr aufgehoben. Der Flughafen durfte daraufhin ausnahmsweise seine Nachtflugbeschränkung lockern: Starts waren bis 1.00 Uhr erlaubt, Landungen sogar bis 4.00 Uhr morgens.

Zu den betroffenen Verbindungen gehörten unter anderem Flüge nach Basel, Oslo und Barcelona, die am Boden bleiben mussten. Ein Flug aus London wurde nach Hamburg umgeleitet, ebenso Maschinen aus Stockholm, Antalya und Helsinki. Der Pilot des London-Flugs hatte den Passagieren bereits während des Anflugs von einer Drohnensichtung berichtet.

Ein Zeuge meldete die Drohne

Nach Angaben der Polizei Brandenburg ging der Alarm auf einen Anruf eines Zeugen zurück, der eine Drohne in der Nähe des Flughafens gesehen haben will. Auch eine Polizeistreife bestätigte kurz darauf eine Sichtung. Wenig später sei das Fluggerät jedoch „nicht mehr feststellbar“ gewesen, teilte eine Sprecherin mit. Die Ermittlungen dauern an.

Fehlalarm
„Verdächtige Flugbewegungen“: Airport München erneut gesperrt
Der Vorfall am BER reiht sich in eine wachsende Zahl ähnlicher Drohnenstörungen an deutschen Flughäfen ein. Erst am 2. Oktober 2025 musste der Flughafen München wegen einer Drohnensichtung im Anflugbereich für rund 90 Minuten gesperrt werden. Etwa 60 Flüge waren betroffen, mehrere Maschinen wurden nach Nürnberg und Salzburg umgeleitet. Nur eine Woche später, am 9. Oktober 2025, kam es am Flughafen Frankfurt am Main zu einem vergleichbaren Zwischenfall: Zwischen 13.20 Uhr und 14.50 Uhr ruhte dort der Betrieb teilweise, nachdem Piloten ein unidentifiziertes Flugobjekt gemeldet hatten.

Experten warnen, dass sich diese Vorfälle häufen. „Die zunehmende Verfügbarkeit von Drohnen erhöht das Risiko für sicherheitsrelevante Zwischenfälle enorm“, sagt der Luftfahrtexperte und frühere Pilot Andreas Schütte. Auch die Deutsche Flugsicherung (DFS) spricht von einem „ernstzunehmenden Trend“. 2024 wurden bundesweit 145 Drohnensichtungen im Umfeld von Flughäfen registriert – doppelt so viele wie noch 2022.

Während die Polizei in Brandenburg weiter nach dem Verursacher sucht, zeigt sich das Innenministerium besorgt. Geprüft wird, ob Drohnenabwehrsysteme an größeren Flughäfen künftig ausgebaut werden sollen. Denn klar ist: Selbst kleine Fluggeräte können den Luftverkehr binnen Minuten zum Stillstand bringen – mit enormen Folgen für Passagiere, Airlines und Sicherheit.

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Kommentare ( 44 )

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wally.wallner
1 Monat her

Mich würde einmal interesssieren, um welche Art von Drohnen es sich handelt (Größe, Form etc.). Wenn sowohl ein Pilot und auch Polizisten sie gesehen haben (wollen), sollte doch eine entsprechende Einschätzung zu machen sein. Und auch wenn ein Bürger eine Drohne meldet, so ist es doch erforderlich eine Beschreibung abzugeben – gerade wenn man an einer echten Aufklärung interessiet ist. Wenn man mir z.B. sagt, dass soundsoviele rote/grüne/weiße … Lichter zu sehen waren, der Flugweg gleichmäßig abgerundet oder wahnsinnig schnell beschleunigt wurde etc. etc. könnte bei mir evtl. auch eine Erinnerung – vom gleichen Tag / Zeitpunkt oder auch schon… Mehr

Sonny
1 Monat her

Denken wir doch mal in Ruhe nach. Wer hat denn einen Nutzen davon, dass unser Flugverkehr für kurze Zeit nachhaltig gestört wird? „Klima-Festkleberei“ war nicht so effektiv und hatte außerdem bei der Zivilbevölkerung größten Unmut gegen diese Bewegung hervorgerufen. Da ist es doch viel einfacher, mal kurz irgendwo anzurufen…und es braucht nichtmal eine echte Drohne. Man muss sie nur „gesehen haben“. Der Schaden ist auch wesentlich größer als ein Stau auf der Straße. Und Regierungen und Presse schüren die Angst vor den Russen, die uns diese Drohen „geschickt“ haben. Wir sind so blöd. Denn im Anschluss sitzen die verblendeten Missionare… Mehr

Last edited 1 Monat her by Sonny
CasusKnaxus
1 Monat her

Früher Modellflugzeuge, heute Drohnen. Schön war die Zeit. War das mit der Drohne nicht wieder der pöhse Russe?

Michaelis
1 Monat her

„Nach Angaben der Polizei Brandenburg ging der Alarm auf einen Anruf eines Zeugen zurück, der eine Drohne in der Nähe des Flughafens gesehen haben will. Auch eine Polizeistreife bestätigte kurz darauf eine Sichtung. Wenig später sei das Fluggerät jedoch „nicht mehr feststellbar“ gewesen, teilte eine Sprecherin mit.“

Da kann doch jeder Depp mal eben eine „Drohne sichten“. Ein neues, nahezu ideales Spielfeld für die Klimachaoten und andere Linksextremisten, die Sand ins Getriebe des Luftverkehrs streuen wollen.

Monostatos
1 Monat her

Gibt es schon von Dr humoris causa Drosten einen PCR-Test zum Nachweis asymptomatischer Drohnenbedrohung? Man könnte ihn ja Gleiwitz-Test nennen?

RMPetersen
1 Monat her

Diese Drohnenmeldungs-Politik ähnelt doch sehr der Corona-Politik:
Politische Maßnahmen werden begründet mit nicht nachgewiesenen Virus-Infektionen; maßgeblich war jedoch dafür ungeeigneter Test.
Drohnen-„Sichtung“ ohne Nachweis ist wie symptomlose Erkrankung.

luxlimbus
1 Monat her

Wie bei Nordstream-II oder Corona: es existiert nicht einmal ein authentisches Abbild des/der Missetäter, bzw. deren angerichtete Verwüstung! Gutgläubigkeit ist Bürgerpflicht (… in unterentwickelten Gesellschaften!).

Dr. Meersteiner
1 Monat her

Man ersetzte „positiver PCR Test“ durch „Drohnensichtung“
Da ist sie wieder, die große unsichtbare Gefahr.
Bitte bleiben sie zuhause, Sie schützen sich und andere und das Klima noch dazu.

wackerd
1 Monat her

So lange es keine Fotos gibt, glaube ich gar nichts. Panikmache und „glauben“ etwas gesehen zu haben. Nutzt bestenfalls der Mobilmachung zur freiwilligen „Zwangswehrpflicht-Lotterie“.

Martin Mueller
1 Monat her

Da haben einige Leute erkannt, wie man mit Drohnen einen ganzen Flughafen zum Stillstand bringen kann.

Ich denke, Russen haben damit wahrscheinlich kaum etwas zu tun.
Eher die Couleur, die unser Land und die einheimische Bevölkerung sowieso auf allen Ebenen zum Feindbild hat.

Last edited 1 Monat her by Martin Mueller
Michaelis
1 Monat her
Antworten an  Martin Mueller

Meiner Vermutung nach hat Russland MIT ABSOLUTER SICHERHEIT REIN GAR NICHTS mit diesem Blödsinn zu tun!!! Dahinter stehen vermutlich linksradikale Idioten, die mit Androhung von Höchststrafen verfolgt werden müssten, wenn diese verkommene BRD ein Rechtsstaat wäre!!!

Last edited 1 Monat her by Michaelis