Kurz vor der Einführung von 2G plus in der Gastronomie wird eine Videosequenz von 2021 zum Hit im Netz: der FDP-Chef versichert dort, was seine Partei will – und verspricht, er werde nie umfallen.
Das kurze Video mit einer Aussage des FDP-Chefs Christian Lindner im Bundestags-Wahlkampf, das jetzt im Netz schon mehr als 100.000 Mal angeklickt wurde, stammt nicht aus einer Anne-Will- oder Sandra-Maischberger-Talkshow. Es handelt sich um eine Handykamera-Aufnahme eines Bürgers in einer Fußgängerzone. Mehrere Passanten fragen den heutigen Finanzminister – passenderweise vor dem Freisitz einer Gaststätte – was er über mögliche Einschränkungen für Ungeimpfte denkt. Und Lindner äußert sich ausführlich – vor allem zu dem Recht, in Restaurants und Cafés gehen zu dürfen.
In der vergangen Woche beschlossen Bundesregierung und Ministerpräsidenten, dass in naher Zukunft „2 G plus“ in der Gastronomie gelten soll: Geimpfte und Genesene brauchen dann zusätzlich einen tagesaktuellen Test, um in eine Gaststätte zu dürfen. Ausgenommen sind nur Geboosterte, also alle, die eine dritte Impfung gegen Covid empfangen haben. Ungeimpfte dagegen sollen auch mit einem Test keinen Zugang erhalten. Diese Regelung, verkündete Kanzler Olaf Scholz, soll „baldmöglichst umgesetzt“ werden. Während Gastronomen Umsatzeinbrüche erwarten, kam von der FDP bis jetzt kein Widerspruch.
Zu genau dieser Frage äußert sich Lindner damals in dem Wahlkampf-Video, das mehrere Nutzer kurz nach der Ankündigung von G2 für die Gastronomie online stellten.
Dort ruft ein Mann Lindner zu, er fühle sich als Ungeimpfter diskriminiert. Worauf Lindner antwortet: „Wir sind grundsätzlich der Meinung, dass Ungeimpfte nicht diskriminiert werden sollten.“
Auf den skeptischen Kommentar: „Ach ja? Da habe ich von Ihnen schon etwas ganz anderes gehört “ gibt der wahlkämpfende Politiker eine Art Grundsatzerklärung ab:
„In einer Gesellschaft, wo so viele geimpft sind, kann der Ungeimpfte sich höchstens selbst gefährden. Deshalb sollen … auch Ungeimpfte ruhig in die Gaststätte gehen können – vielleicht mit der Voraussetzung eines Tests, den sie aber nicht selbst bezahlen müssen. Sondern das übernimmt die Solidargemeinschaft.“
„Sagen Sie das auch noch nach den Wahlen?“, fragt jemand nach.
Lindner: „Das sage ich vor den Wahlen und nach den Wahlen.“ Um in Anspielung auf den Abbruch der Jamaika-Sondierungsgespräche 2017 anzufügen: „Sie haben gesehen, dass die FDP sogar bereit ist, nein zu sagen zu einer Regierung, wenn sie ihre Zusage brechen müsste.“
Bekanntlich sagte Lindner Ja zu der Ampel-Regierung, sprach sich für die Impfpflicht aus, die er im Wahlkampf ebenfalls ausgeschlossen hatte – und er gehört ganz aktuell auch zu denen, die den Gastronomiebesuch für Ungeimpfte nicht nur ganz unterbinden, sondern ihn sogar für doppelt Geimpfte und Genesene noch weiter erschweren wollen.
Dass der FDP-Chef mit seinem Versprechen von damals jetzt zum Video-Star in den sozialen Netzwerken wird, dürfte Lindner kaum gefallen. Möglicherweise hatte der Spitzenpolitiker die kurze Szene schon verdrängt. Und auch den Satz: Das Netz vergisst nie.
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Die Gültigkeit von Politikereinlassungen zum Thema Corona ist noch deutlich kürzer als die angebliche Schutzwirkung von Impfungen in der Angelegenheit. Es ist wahrlich lustig, sich solche Aufzeichnungen vom Beginn der „Pandemie“ anzuschauen, auch die Kommentare, die die Öffis verbreitet haben.
Wenn ich feststelle, daß ich von Anfang an immer entgegengesetzter Meinung war, dann liegt das bei mir daran, daß ich mit zunehmenden Informationen immer klüger wurde, ganz im Gegensatz zu den Einlassungen der Politiker und Propagandisten!
Herr Pflueger, sie schreiben, „Die Gültigkeit von Politikereinlassungen zum Thema Corona ist noch deutlich kürzer… “ Sie sind ja richtig freundlich zu diesem Lügner. Was ist mit der illegalen Zuwanderung, dem weichen Euro, dem Abschalten der Kraftwerke u.u.u.? Lindner ist ein Opportunist und gehört hinter schwedischen Gardinen, er ist einfach gesagt nur ein Lump, der einmal einen Ministerposten haben wollte und damit verbunden, eine grandiose Altersabsicherung, welche Flaschen sammeln, ausschließt.
Der Mann mit der Haartransplantation, dessen Partei für Geschlechtsumwandlung ab 14 ist und der in einer Bude von Spahn lebt, auch in dem Interview ganz den Mitläufer-Sprech pflegt, hat sein Versprechen nicht gehalten? Nächste Meldung: Ede beim Klauen erwischt. Sonne geht im Osten auf. Der Papst ist katholisch.
Ja, es ist gut, nicht von sich auf andere zu schließen. Und es ist auch wichtig, nicht von sich oder einzelnen anderen Schlüsse auf die Allgemeinheit zu ziehen. Sicherlich spielen persönliche Erlebnisse und Erfahrungen eine große Rolle bei der Bewertung von Situationen. Wer das Leid eines schwer CoVID19-Kranken oder gar dessen Tod erlebt hat, urteilt zunächst anders als der, der dies nicht hat. Auch wer das Leid eines Impf-Geschädigten oder gar dessen Tod mitgemacht hat, befindet sich in einer solchen Situation. Wer Verantwortung für eine Gemeinschaft hat und diese offen, ehrlich, mit Hirn, Herz und Hand und auch mit Demut… Mehr
Die sind auch der „Impfung“ hochgradig gefährdet ausgesetzt!
Sehr viele junge Leute haben die FDP gewählt. Sie haben einfach noch nicht die Erfahrung aus mehreren Jahrzehnten der Beobachtung dieser Truppe, aber jetzt gute Gelegenheit, etwas dazuzulernen.
Lindner hat nicht gelogen.
Er sagt „im Herbst“, er sagt nicht „ab Herbst“. Jetzt ist 2022.
Man muß halt zuhören.
Das war Sarkasmus.
Die Partei, die in Deutschland am meisten der Gravitation unterliegt. Speziell unter Patrick Lindner fällt sie deshalb ständig um. Grr. Und mit der Wahrheit ist es in der nach- Westerwelle – Zeit wohl endgültig vorbei.
Und dann lese ich dass die FDP in den Umfragen sogar die AFD überholt hat, es ist einfach nicht zu fassen. Wie dumm sind denn eigentlich die Menschen in Deutschland?
„Gute Gründe“ für jedes Umfallen erfinden Lindner, Kubiki & Co. immer.
Die FDP präsentiert sich nicht als „leider völlig unerwartet“ untergebutterter Juniorpartner in der Ampel sondern vernichtet proaktiv selbst die Restglaubwürdigkeit. Da helfen auch die Bärtchen nichts.
So kann man Politiker nicht stellen, denn sie können sich immer damit herausreden, dass sich die Sachlage verändert hätte. Man kann aber auf innere Widersprüche hinweisen oder auf faktische Unmöglichkeiten (Energieversorgung). Macht leider niemand in den Talk-Shows.