Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, doch der Staat braucht externe Beratung: McKinsey und Co. kassieren gewaltige Summen, während Behörden ihre Aufgaben nicht erfüllen. Etwa die Arbeitsagentur mit über 100.000 Mitarbeitern. Hunderte Millionen Euro fließen an Beraterfirmen, die ihr erklären sollen, wie sie Jobs vermittelt – und das ohne Erfolg.
picture alliance / W2Art / Thorsten Wagner | Thorsten Wagner
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat seit September 2015 Beratungsverträge im Umfang von 243 Millionen Euro geschlossen. Dabei handelt es sich um Rahmenverträge, die teils bis 2028 laufen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten Jan Feser hervor.
Nach Angaben der Bundesregierung wurden zugunsten der BA zwischen 2015 und 2024 123 Millionen Euro an Beratungsunternehmen überwiesen. 2015 waren es 5,31 Millionen Euro, 2024 dann 31,62 Millionen Euro. 9,97 Millionen Euro davon flossen in die IT-Beratung. Weitere knapp 120 Millionen Euro sind als maximales Budget für die Zukunft eingeplant.
Es ist dies ein blühendes Viertel-Milliarden-Geschäft für „Berater“-Firmen, zum Beispiel mit einem Anteil von 45 Prozent für McKinsey und von 30 Prozent für Consulting Ernst & Young. Dabei ging es beileibe nicht nur um IT-Beratung (was noch halbwegs nachvollziehbar wäre), sondern auch um Beratung in den Kernaufgaben der BA. So wurden Berater für die „Operationalisierung der strategischen Personalplanung“, die „Weiterentwicklung des Personalbereichs“ oder das „Personalmanagement“ bezahlt. Selbst für die Organisation der „Lebensbegleitenden Berufsberatung“ wurde externe Hilfe für mehrere Millionen Euro geholt. Für die Beratung zu einem „Flüchtlingsgipfel“ am 24. September 2015 zahlte die BA 200.100 Euro an McKinsey.
Angesichts von 113.000 Beschäftigten, die die BA hat, fragt man sich, ob die BA auch von den richtigen Leuten geführt wird. Man vergesse nicht: BA-Vorstandsvorsitzende ist seit 1. August 2022 Ex-SPD-Chefin Andrea Nahles (55). Bundesminister für Arbeit und Soziales und damit Dienstherren/Dienstherrinnen der BA waren: von 2009 – 2013 Ursula von der Leyen (CDU), sodann nur noch SPD-Leute, namentlich von 2013 bis 2017 Andrea Nahles, von 2017 bis 2018 Katarina Barley, von 2018 bis 2025 Hubertus Heil und seit 6. Mai 2025 Bärbel Bas.
Wer auch immer die Verantwortung trägt bzw. trug: Da läuft etwas gewaltig schief. Der Job der BA ist es, Leute in Arbeit zu vermitteln, für diese Leute Arbeit zu finden, aber nicht für teure Berater. Gerade hier aber versagt die BA. TE hat im Juli 2025 darüber berichtet: Trotz Milliardenbudgets und Zehntausender Beschäftigter vermittelt die BA kaum noch Jobs.
Apropos Kinsey: Die damalige (Selbst?)Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat mehr als 200 Millionen für „Beratung“ durch McKinsey verpulvert. Wie genau das zustande kam, weiß man nicht. Trotz eines von Januar 2019 bis Juni 2020 tagenden Untersuchungsausschusses im Bundestag kam kein Licht in das Dunkel. Denn die Ministerin hatte ihr Dienst-„Handy“ löschen lassen. Das verhinderte nicht, dass von der Leyen Ende 2019 zur Präsidentin der EU-Kommission hinaufbefördert wurde. Von der Leyen setzte ihre Verschleierungspraxis denn auch als EU-Kommissionspräsidentin beim 35-Milliarden-Kauf von Pfizer-Vakzinen fort.
Geheimniskrämerei: Wer berät warum eigentlich wen?
Im Jahr 2021 gab der Bund 186 Millionen Euro für „Berater“ aus. 2023 waren es 230 Millionen, 2024 dann 239 Millionen (davon das Bundesinnenministerium der Nancy Faeser, SPD, 60 Millionen).
Insgesamt haben drei Bundesregierungen nach aktuellen Recherchen der NZZ in den vergangenen zehn Jahren mehr als 1,6 Milliarden Euro für externe Beratung angelegt, besser: verplempert. Das Habeck’sche Heizungsgesetz wurde maßgeblich von externen Beratern vorbereitet und dann vom Bundesverfassungsgericht kassiert. Der Flop des Corona-Maskenkaufs durch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) war zum Großteil der Beraterfirma EY anvertraut hatte.
Als besonders beraterbedürftig hat sich jedenfalls die Ampelkoalition erwiesen. Sie ließ sich von 2600 externen „Consultants“ an die Hand nehmen. Hier mochte die Merz-Regierung nicht zurückfallen, sie legte noch einmal ein paar hundert Berater drauf, wie der Rechnungshof rügt.
Die ganz „Großen“ aus der Beraterszene (McKinsey und Co.) sind bekannt. Es gibt aber noch Hunderte andere „Berater“, deren Namen verschwiegen werden. Warum? Wir wollen nicht über gewisse personelle Verbindungen oder Spendenpraktiken spekulieren, nein, nein. Interessant ist jedenfalls, was die Noch-„Ampel“ am 29. Januar 2025 auf eine AfD-Anfrage antwortete. Die AfD hatte gefragt: „Welche zehn Organisationen wurden jährlich am häufigsten für Dienstleistungen der externen Beratung für die Bundesregierung herangezogen?“ Die Antwort der „Ampel“ lautete: „Eine belastbare und qualitätsgesicherte Beantwortung der Frage ist auf Basis des Berichts über die Erfassung der Zahlungen für externe Beratungsleistungen mangels entsprechender Daten nicht möglich. Die Namen von Auftragnehmern von externen Beratungsleistungen werden grundsätzlich im Bericht genannt. Allerdings nennt der Bericht nicht alle Auftragnehmer, z. B. mit Rücksicht auf sicherheitsrelevante Aufträge und grundrechtlich geschützte Daten.“
Zu Recht rügte allerdings der Bundesrechnungshof bereits am 9. November 2023: „Dem Parlament muss es möglich sein, die Nutzung externer Beratungs- und Unterstützungsleistungen durch die Bundesregierung zu überwachen und zu kontrollieren.“ Das gilt insofern auch für Anfragen der Opposition.
Grundsatzfrage: Im Öffentlichen Dienst in Deutschland sind 5,4 Millionen Leute beschäftigt: beim Bund 527.000, in den Ländern 2,673 Millionen, in den Kommunen 1,799 Millionen, in der Sozialversicherung 380.000. Sind das alles Laien, keine Fachkräfte? Beim Bund kommen hinzu 27 „Beauftragte“, ferner über 30 beamtete Staatssekretäre. Alle mit großen „Apparaten“. Wofür braucht es da noch „Berater“? Und einen Schattenstaat an regierungstreuen, staatlich finanzierten NGOs, die sich ja auch als „Berater“ gerieren?



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Wenn man mit einbezieht, dass das Bundesagentur für Arbeit(slosigkeit) pro Vermittler und Jahr ca. 6 Stellen vermittelt und dies bei rund 14’000 gut bezahlten Vollzeitstellen, so haben sie 2024 rund 84’000 Stellen vermittelt. Da von den rund 113’000 „Mitarbeitern“ in diesem Staatsladen nur 14’000 (also 1/8) tatsächlich mit der „Stellenvermittlung“ beschäftigt sind, stellt sich mir die Frage, mit was sich denn die übrigen 99’000 „Mitarbeiter“ so den ganzen Tag beschäftigen. Ich meine es muss ja schon Todlangweilig sein als Vermittler mit einer auf die Anzahl der Arbeitslosen (2024 um die 2’872’000) bezogenen Erfolgsquote von 3%, sprich pro Vermittler einer alle… Mehr
„Die Bundesagentur für Arbeit (BA) vermittelte 2024 in den regulären Arbeitsmarkt durch Vermittlungsvorschläge etwa 328.000 Stellen direkt.“
Wären bei laut Artikel 113.000 Beschäftigten genau
2,9 Stellen pro MA pro JAHR.
Bei dieser „Erfolgsquote“ werden externe Beratungskosten von
250 000 000 € p/a NICHT REICHEN.
Personalkosten der Agentur ca 5,8 Milliarden € p/a
Noch Fragen Kienzle?
https://www.trading-house.net/bundesagentur-fuer-arbeit-vermittelt-deutlich-weniger-jobs/67809771
Wer war noch gleich an der Spitze der „BA“?
Eine Frau Nahles? Von der SPD? Oha.
Dazu fällt mit nur der legendäre Franz-Josef Strauß-Spruch ein:
„Was passiert, wenn in der Sahara der Sozialismus eingeführt wird? Zehn Jahre überhaupt nichts, und dann wird der Sand knapp.„
Was sollen die staatlichen Instituionen denn anderes machen, als sich (vermeintlichen) Verstand einzukaufen. Die Führungsspitzen bestehen ja inzwischen nur noch aus Quotenindividuen und/oder abgehalfterten Politikern von zweifelhaftem Bildung-/Verstandesniveau.
Treffend formuliert.
Damit ist alles, einfach alles gesagt.
Bleibt nur die Frage, hinsichtlich der Offensichtlichkeit dieser Tatsachen, wie kommen diese Tagediebe und Nichtsnutze in die Parlamente.
Bitte, was erwarten sie denn❓100.000 (in Worten: 100000 Menschen) Faulenzer sind einfach nur da und machen nichts oder gar nichts ❗
Die Unterwanderung des Öffentlichen Dienstes durch die politischen Parteien führt zu einem immer weiter um sich greifenden Qualitätsverlust in der normalen Verwaltung und ganz besonders in der Ministerialbürokratie. Qualifikationsmerkmal ist in erster Linie das Parteibuch. Man muss sich nur einmal informieren, welche Qualifikationen so manche Referenten in den Ministerien von Bund und Ländern mitbringen. Das reicht von angewandter Kulturwissenschaft, über Slawistik bis zu den absurdesten Orchideenfächern. Gender-Gaga-Qualifikationen sind auch sehr stark im Vormarsch und so sieht die Qualität der Verwaltung „unserer Demokratie“ dann auch aus. Wer sich nur mit akademisch „gebildeten“ und nichtsnutzigen Parteischranzen umgibt, muss die Expertise eben teuer… Mehr
III. Summe der durch die Pflichtabgabenzahler der Agentur für Arbit zur Verfügung gestellten Mittel ( Stand 2025 ). Hier als „Gesamtausgaben“ benannt: + € 47,8 Mrd – € 22,1 Mrd Auszahlung von Arbeitslosengeld = € 25,7 Mrd Welche von der Agentur für Arbeit für eigene Zwecke verwendet werden. U.a. für „Beraterverträge“. Das sind: 53,766 % Der Pflichtabgaben, welche in andere Kanäle ( „gesamtgesellschaftliche Aufgaben ) abfließen. Das hat nichts mit einer „sozialen Kasse“ zu tun und ist ohne Zweifel unverantortlich im Betriebswirtschaftlichem Sinn. IV. Die Deutsche Politik besteht nur aus dem Eintreiben von Steuern, Abgaben, Bußen, Strafen. Anschließend wird ein… Mehr
III. Den Pflichtversicherten bei der Agentur für Arbeit, werden zusätzliche Kosten für eine vermeintliche oder tatsächliche „Digitalisierung“ in Höhe von: + € 1,3 Mrd In Rechnung gestellt. Diese + € 1,3 Mrd tauchen in der von mir generierten Antwort gar nicht auf: Übersicht mit KI „Der genaue Gesamtetat für Digitalisierung im Bundeshaushalt ist nicht als einzelne Summe ausgewiesen, da er sich auf verschiedene Ministerien verteilt. Im Haushaltsjahr 2025 sind jedoch spezifische Mittel vorgesehen, wie z. B. ein Teil des Budgets des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Einem Bericht von Stiftung Mercator zufolge… Mehr
Die Obrigkeiten in D und Brüssel hauen die Steuerzahlerkohle in unvorstellbaren Mengen für alle möglichen Empfänger raus: Buddynetzwerke, NGO’s, „Zivilgesellschaft“, nicht zu vergessen für sich selbst, Transferempfänger, strangulierende Bürokratien, „Klimaschutz“, Weltsozialamt, Entwicklungshilfe, Militärhilfe et pp. Nur die immer kleiner werdende Gruppe der Nettowertschöpfer profitiert nicht, sondern wird immer weiter ausgepresst. Das ist nun bald vorbei, es kommt nichts mehr.
Steuerzahlerkohle? Nein! Das sind Sozialversicherungsbeiträge! Diese Zweckentfremdung zur Finanzierung von „Fachleuten“ treibt die Lohnnebenkosten in die Höhe und schwächt den Wirtschaftsstandort Deutschland.
II. Für die jeweiligen Bundesregierungen sind die Pflichtabgaben in die sozialen Kassen Öffentliche Gelder. D.h. diese Pflichtabgaben werden zur Finanzierung der jeweiligen politisch ideologischen Ziele benutzt. Im Bundestag wird dann darüber abgestimmt, wie viel Leistungen den Pflichtversicherten anteilig ausgezahlt werden. Z.B.: Übersicht mit KI „Ein durchschnittliches Arbeitslosengeld gibt es nicht, da die Höhe stark von Ihrem vorherigen Nettogehalt abhängt. In der Regel erhält ein Arbeitsloser 60% seines letzten Nettogehalts und 67%, wenn er Kinder hat, die zu Unterhaltszahlungen berechtigt sind. So berechnet sich das Arbeitslosengeld Basis: Das pauschalisierte Nettoentgelt, das sich aus dem Bruttoverdienst der letzten 12 Monate vor der Arbeitslosigkeit berechnet. Betrag: 60% des… Mehr