Die EU-Betrugsermittler von OLAF fanden zahlreiche Verfehlungen in der Asyl-Agentur – jetzt verurteilen die EU-Abgeordneten die Misswirtschaft aufs Schärfste. Disziplinarmaßnahmen werden jedoch nicht eingeleitet.
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Im Europäischen Parlament sorgt die Arbeit der EU-Asylagentur erneut für Kritik: Der Haushaltskontrollausschuss des Parlaments hat die Behörde in ungewöhnlich scharfen Worten wegen angeblicher Misswirtschaft und problematischer Personalentscheidungen gerügt. „Wir verurteilen die gravierenden Schwächen im Umgang mit Interessenkonflikten innerhalb der Agentur aufs Schärfste“, heißt es in einer Stellungnahme der Abgeordneten.
Hintergrund ist ein brisanter Bericht des europäischen Amts für Betrugsbekämpfung (OLAF), der bereits im Mai öffentlich geworden war. Darin wird der Führungsebene der Agentur vorgeworfen, Personalvorschriften gezielt umgangen zu haben, um Vertraute und Verbündete in Spitzenpositionen zu befördern. Das soll zur Entstehung eines „Freundeskreises“ im Management geführt haben – ein Vorwurf, der den Kern europäischer Integrität berührt.
Haushaltsfreigabe vorerst auf Eis
Als Reaktion auf diese Enthüllungen hatte das Parlament zunächst die Genehmigung der Jahresabschlüsse der Behörde verweigert und eigene Untersuchungen eingeleitet. Zwar handelt es sich bei dieser „Entlastung“ lediglich um einen politischen Akt ohne unmittelbare Rechtsfolgen. Dennoch gilt er als wichtiges Instrument, mit dem das Parlament Druck auf EU-Behörden ausüben kann.
Die Asylagentur spielt eine zentrale Rolle in der europäischen Migrationspolitik. Sie koordiniert unter anderem die Bearbeitung von Asylanträgen und unterstützt Mitgliedsstaaten bei Rückführungen. Angesichts der sensiblen Aufgaben wiegt jeder Verdacht von Vetternwirtschaft oder Missmanagement besonders schwer.
Nach intensiven Beratungen und einem Austausch mit der Exekutivdirektorin der Agentur, Nina Gregori (Slowenien), stimmten die Abgeordneten nun einer Freigabe der Rechnungslegung für 2023 zu – allerdings nur unter scharfen Auflagen. Neben einem formellen Verweis sprachen die Parlamentarier eine Reihe von Empfehlungen aus, die das Vertrauen in die Institution wiederherstellen sollen, berichtet aktuell Politico.
Forderungen nach Reformen
So soll die Agentur künftig eine unabhängige Ethikkommission einrichten, die die Einhaltung von Integritätsstandards überwacht. Außerdem drängt das Parlament auf eine deutliche Stärkung der Whistleblower-Regeln, um Hinweisgeber besser vor Repressalien zu schützen. Besonders brisant: Die Abgeordneten verlangen, dass eine anonymisierte Fassung des OLAF-Berichts veröffentlicht wird, damit die Vorwürfe transparent aufgearbeitet werden können.
Darüber hinaus kritisiert das Parlament die hohe Personalfluktuation. Künftig sollen Exit-Interviews mit ausscheidenden Mitarbeitern Pflicht werden, um die Gründe für den überdurchschnittlich hohen Personalwechsel zu ermitteln. Die Ergebnisse sollen 2024 im Rahmen der nächsten Haushaltsentlastung vorgelegt werden.
Disziplinarmaßnahmen bleiben aus
Besonders umstritten ist die Entscheidung des Aufsichtsgremiums der Asylagentur, trotz der OLAF-Feststellungen keine disziplinarischen Schritte gegen die Führungsebene einzuleiten. Stattdessen habe man sich für strukturelle Reformen entschieden. Kritiker sehen darin eine vertane Chance, Vertrauen wiederherzustellen.
Grünen-Abgeordneter Erik Marquardt, der als Berichterstatter die Verhandlungen im Parlament leitete, zeigte sich im Gespräch mit Politico zwiegespalten: „Es wurden Maßnahmen ergriffen, und wir sehen bereits Verbesserungen in einigen Bereichen. Doch bei den Vorwürfen der Vetternwirtschaft bestehen erhebliche Zweifel daran, ob sich die Ereignisse tatsächlich so abgespielt haben, wie im OLAF-Bericht beschrieben.“
Die letztendliche Entlastung der Agentur muss noch vom gesamten Parlament im Oktober beschlossen werden. Beobachter rechnen zwar mit einer Zustimmung, allerdings dürfte die Debatte um Transparenz und Rechenschaftspflicht die Asylagentur noch lange begleiten.
In 9 Jahren stellten 8 Millionen Migranten Asyl-Erstanträge
Die Entwicklung der Asyl-Zahlen für ganz Europa von 2015 bis 2024:
- 2015: 1.255.600 Erstanträge
- 2016: 1.204.300 Erstanträge
- 2017: 650.000 Erstanträge
- 2018: 549.000 Erstanträge
- 2019: 612.700 Erstanträge
- 2020: 417.100 Erstanträge (Covid-Einbruch)
- 2021: 535.000 Erstanträge
- 2022: 881.200 Erstanträge (starker Anstieg nach Lockerung der Reisebeschränkungen)
- 2023: 1.048.900 Erstanträge (weiterer Anstieg, fast wieder Niveau der Krisenjahre)
- 2024: 911.960 Erstanträge
Zwischen 2015 und einschließlich 2024 wurden in der EU insgesamt etwa acht Millionen Erstanträge auf Asyl gestellt (nicht-EU-Staatsangehörige, laut Eurostat).

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Ihr gebt Euch soviel Mühe, die Wahrheit zu verbreiten, aber wer liest das?
LIES = Islam = Koran
Das scheint ja nur jeder in DE zu lesen, wie es scheint. Was ich davon halte, ist irrelevant!
Die Forderung nach einer „unabhängigen“ Ethikkommission finde ich genial. Dann können wir Alena Buyx nach Brüssel wegschicken.
“ eine unabhängige Ethikkommission einrichten,“
„unabhängig“ = noch mehr Posten für NGOs.
„Grünen-Abgeordneter Erik Marquardt,“ – da fällt mir doch glatt Patrick Graichen, Michale Kellner und seine Frau bei einer NGO ein. Mit „Freundeskreisen“ also wohldotierte und einflussreiche Posten kennen sich die Grünen gut aus
Das ist wirklich der Hammer und eines Tages verlassen uns die Politiker die all das zu verantworten hanen, in Ländern wo zuvor noch nie ein Moslem gewesen war.
Ich habe nichts gegen Flüchtlinge, aber der ISlam gehört hier nicht hin und Multikulti mit Islamisten funktioniert nicht!
Ich wusste bisher gar nicht, dass es auch in Brüssel eine Asyl-Agentur gibt.
Was macht die da eigentlich?
Zählt die lediglich die EU-weiten Asylanträge? Wie kann es da Korruption geben?
Obwohl: die gesamt EU-Organisation ist ein einziger Korruptions-Verein.
Das soll zur Entstehung eines „Freundeskreises“ im Management geführt haben…..und dann wird richtig fett abkassiert denn dieser freundeskreis geht ja über die behörde hinaus. Wer würde denn profitieren wenn „ich“ mit meinem freundeskreis in der behörde dafür sorge das asylanträge schleppend bearbeitet werden – zb durch eine hohe personalfluktuation. Ich wette das dieser freundeskreis auch von außen (durch lobbyisten) geld bekommen hat.
So so, Verfehlungen in der Asyl-Agentur. Disziplinarmaßnahmen keine. Egal, Hauptsache die Beamten haben Arbeit dann sind die meisten Bürger ja schon zufrieden
Das Asylrecht wird von Nichtverfolgten mißbraucht und die Verantwortlichen betreiben Beihilfe beim Mißbrauch. Wer abgelehnt wird muß das Land nicht verlassen sondern bekommt ein subsidiäres Bleiberecht mit Familiennachholung und Bürgergeldalimentierung für mehrere Ehefrauen und kann sogar bei schwersten Straftaten nicht mehr des Landes verwiesen werden, weil wohlmeinende Gerichte das verhindern.
Wir sind falsch nach links abgebogen und weit gekommen auf einem falschen Weg
Politisch verfolgte Menschen sollen ja Asyl bekommen und irgendwann auch wieder zurückmüssen!
Es kann und darf nicht sein, dass Asyl zwecks Einwanderung gebraucht wird, das ist Missbrauch!
Ja, ich bin hart, aber nur das hilft uns weiter, weil zu viele Verbrecher ins Land gekommen sind.
Islamisten, Mörder, Vergewaltiger, Drogenhändler, Zuhälter usw., es sind viel zu viele von denen! Alles ist in islamischer Hand!
Ja, ist so! Pfui! Was ist der Islam? Nazi!
Da die langfristige ‚Flutung‘ Europas inklusive der damit verbundenen Folgen übergeordnetes und – soweit absehbar – unverrückbares Ziel der einschlägig bekannten ‚Weltregierer‘ in Schweizer Kurorten und gewissen Milliardärsresidenzen jenseits des Atlantik ist, wundert mich das scharf formulierte, aber letztlich folgenlose ‚Du-Du-Du‘ des Haushaltskontrollausschusses keine Sekunde lang! Da werden ‚Pelze gewaschen‘, ohne ihre Träger ernsthaft nasszumachen…
So etwas nennt man feindliche Invasion!
das gab es in der Geschichte schon öfter und es ging NIE gut aus.
Es wurde davor seit den 80ern von „rechtsextremen“ gewarnt,es wurde ignoriert…
jetzt werden wieder die Warner als „rechtsextreme“ diffamiert,fragt doch endlich mal,wer am Untergang einer Kultur ein Interesse haben könnte!