Eine deutliche Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland ist bereit, länger zu arbeiten – allerdings nur, wenn der Staat bei Steuern und Abgaben spürbar entlastet.
picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON
Laut einer neuen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gaben 77 Prozent der Befragten an, sich zusätzliche Arbeitsstunden vorstellen zu können. Darüber berichtet die Rheinische Post. Als zentrale Voraussetzung nannten 72 Prozent eine Verringerung der Abgabenlast auf Mehrarbeit. Besonders groß ist die Bereitschaft bei jüngeren Beschäftigten: 86 Prozent der unter 30-Jährigen signalisierten Mehrarbeitsbereitschaft, während es bei den über 55-Jährigen immerhin noch 69 Prozent waren.
Die repräsentative Online-Befragung, an der mehr als 5000 sozialversicherungspflichtig oder geringfügig Beschäftigte teilnahmen, wird seit 2023 jährlich durchgeführt. Ziel ist es, Entwicklungen am deutschen Arbeitsmarkt sichtbar zu machen – und gerade in Zeiten schwächelnder Konjunktur den Handlungsbedarf zu unterstreichen.
Denn die aktuelle wirtschaftliche Lage ist angespannt: Nachdem im Frühsommer noch vorsichtiger Optimismus geherrscht hatte, haben führende Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen für 2025 nun deutlich gesenkt. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwartet nur noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,1 Prozent. Das RWI in Essen sowie das Ifo-Institut in München rechnen mit 0,2 Prozent, ebenso wie das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH). Im Frühsommer lag der gemeinsame Ausblick der fünf großen Institute noch bei rund 0,3 Prozent Wachstum – auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin dürfte am Freitag nur eine minimale Anpassung nach unten vornehmen.
Die IW-Zahlen verdeutlichen, dass das Arbeitskräftepotenzial in Deutschland zwar vorhanden ist, aber nur unter besseren Rahmenbedingungen ausgeschöpft werden kann. Experten betonen, dass hohe Steuer- und Abgabenlasten zusätzliche Arbeit oft unattraktiv machen. Gerade in Zeiten schwacher Wirtschaftsentwicklung könne es ein entscheidender Hebel sein, finanzielle Anreize zu schaffen.
Die Politik steht damit unter Zugzwang. Während Arbeitgeberverbände die IW-Studie als Beleg für die Notwendigkeit einer Steuerreform sehen, verweisen Gewerkschaften auf die Notwendigkeit fairer Bezahlung und guter Arbeitsbedingungen.

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Diese 77% haben offenbar das System nicht verstanden. Mehr arbeiten macht nämlich für den Staat nur Sinn, wenn der Umfang der Abgaben mit steigt. Das ist die Zielrichtung der Propaganda für mehr Arbeiten. Weil eben auf dem jetzigen Abgabenniveau zu wenig für die raus kommt, die vom Wirt, dem nettozahlenden Erwerbstätigen, leben wollen – ohne selber etwas zu leisten, versteht sich. Der gesamte öffentliche Dienst, PPP, staatsnahe Veranstaltungen können ohne eine insgesamt nettozahlende Arbeitsbevölkerung nicht überleben. Mal drüber nachdenken. Lohnt sich es wirklich, bei diesem Status Quo überhaupt in Vorleistung zu gehen? Oder lassen wir sie lieber fiskalisch untergehen?
Nein, ich würde nicht mehr arbeiten. Weil ich den Politikern nicht vertraue. Wenn ich mir überlege, wieviel für einen unbegleiteten Flüchtling pro Monat ausgegeben wird, ist v.a. die Politik dafür verantwortlich, noch nicht mal der Flüchtling. Es wird geaast mit öffentlichem Geld. Deshalb will die Politik immer mehr Geld haben, um irgendwelche Spleens und Partikularinteressen zu bedienen.
Deutsche bereit zu Mehrarbeit ? Klar, mehr arbeiten, dafür dass integrationsaverse Invasoren noch besser gepampert werden können !
Das Fratscher-Institut für linksdominierte abstruse Ökonomie-Theorien haut den nächsten Unsinn raus.
Erstmal die „Fachkräfte“ in Arbeit bringen – irgendwann müssen die ja anfangen, unsere Renten zu finanzieren ! WIR haben denen nun 10 Jahre NIxtun bezahlt !
Das IW lag schon bei der Konjunkturprognose 2024 massiv daneben, als es eine wirtschaftliche Stagnation behauptetet, wo jeder normale Mensch wusste, dass es rapide bergab ging. Auch im Frühjahr 2025 ging das Dienstleistungsunternehmen von einer viel zu guten Prognose aus. Und dafür gibt es ein Wort: Propaganda. Der deutsche Michel soll in einen vollständigen Heloten umgewandelt werden und dafür nutzt man seine lächerliche Angst vor den Gedanken seiner Mitmenschen bzw. seine ziegische/schäfische Folgsamkeit. Wenn man behauptet, dass 80% der Deutschen sich gerne auspeitschen ließen, steht der Michel sofort mit entblößtem Oberkörper bereit, um Schläge zu empfangen, so sehr fürchtet er… Mehr
Die Arbeit muss auch wertschöpfend sein. Ob Chantalle jetzt 2 Stunden länger im Büro sitzt und an ihrer XLS bastelt ist wirtschaftlich irrelevant.
Die Wachstumsprognose ist eine glatte Lüge, insbesonders dann wenn man die wirtschaftliche Zerstörung im vollen Bewußtsein herbei geführt hat und der BIP zeigt Tendenzen von 0,00 Prozent bis 0,04 Prozent aus und das ist reine Auslegungssache und vermutlich gewählte Auftragsarbeit um die wahren Ergebnisse zu verschleiern, die vermutlich schon weit darunter liegen und man es nicht zugeben kann um die Leute nicht in Panik geraten zu lassen. Die Stunde der Wahrheit kommt erst Ende des Jahres und alles deuted mit dem Verfall der deutschen Wirtschaft nicht darauf hin, daß es so schnell wieder aufwärts geht, denn wer soll denn die… Mehr
Ein Leistungswille ist auch bei mir vorhanden, weil von der Welt, ich die ich geboren und in der ich aufgewachsen bin, es mir so vorgelebt und vorgegeben wurde, und ich daran einen Sinn für’s Leben erkenne. Nur…wenn ich sehe, daß viele Andere es mit weniger oder auch ganz ohne Arbeit und – aus meiner Sicht – fast besser schaffen, auf jeden Fall angenehmer, zu leben…dann soll ich mich dafür, oder für einen Krieg gegen Rußland, oder für das finanzielle Ruhekissen eines Schwachkopfs aus Schleswig-Holstein krumm(er) und bucklig(er) arbeiten? Meine Reaktion: „Schieb’s Dir in die Ritze, Fritze.“ Der Vergleich mag wieder… Mehr
Von welcher Mehrarbeit ist denn überhaupt die Rede?
Es ist durch die völlig absurden Abgabenlasten ja nicht mal genug Arbeit für die reguläre Arbeitszeit vorhanden.
Solche Umfragen kann man getrost in die Tonne kloppen
Ich würde auch nicht noch mehr arbeiten wollen, 40 Stunden sind mehr als genug
Wir waren da auch schonmal weiter – in den 90ern waren eher 38, teilweise 36 üblich
Die sogenannte Gen. Z will soviel eh nicht mehr arbeiten und das ist auch vollkommen nachvollziehbar: es lohnt sich schlicht und ergreifend nicht mehr!
Der Unterschied zu den sog. Boomern ist, daß heutige Generationen weniger arbeiten wollen, aber natürlich bei vollem Lohnausgleich, Stichwort Work-Life-Balance und das auch noch mit Bullshitjobs, die so überflüssig sind wie Furunkeln.
„Eine deutliche Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland ist bereit, länger zu arbeiten – allerdings nur, wenn der Staat bei Steuern und Abgaben spürbar entlastet.“ Das wird nicht passieren. Denn Entlastung der Bürger und Unternehmen bei Steuern und Abgaben hätte zwangsläufig zur Folge, dass sich Staat, Behörden, der gesamte öffentliche Sektor selbst beschränken müssten – personell, privilegienmäßig, bürokratiemäßig. Nicht die Bürger verbrauchen ihre zuvor geleisteten Steuern und Abgaben, sondern der Staat verplempert oder mißbraucht diese für Dinge „nicht zum Wohle des Landes und seiner Bürger“. Übrigens: ein inhaltlicher, offensichtlicher Bruch des Eides auf ein politisches Amt ist in Deutschland nicht strafbar,… Mehr
Wer diffus fragt bekommt diffuse Antworten.
„sich vorstellen können“ „wenn Abgabenlast sinkt“ bedeutet konkret gar nichts.
Wer daraus etwas ableitet hat Fratzscher-Niveau.