Target-2 und die Gesundheit der Banken

Legendenbildung und Leugnung der Realität sind die Instrumente der Wahl, wenn Politik, EZB und wissenschaftlich verbrämte staatsalimentierte Applausindustrie der entgleisten Geldpolitik das Target-2 Desaster verharmlosen wollen.

FILIPPO MONTEFORTE/AFP/Getty Images

Über wenige Dinge wird in diesen Tagen so viel ökonomischer Unsinn dahergeredet wie über Target-2. Die keynesianischen Gesundbeter eines an Haupt und Gliedern erkrankten Geldsystems ergehen sich in ständigen Wiederholungen der Behauptung, es handele sich dabei nur um eine Saldierungsgröße eines Zahlungsverkehrssystems ohne jede wirtschaftliche Bedeutung.

Aber wie schon Goethe wusste: Getretener Quark wird breit, nicht stark. Dieser Quark wird nicht durch ständiges Widerkäuen zur wissenschaftlichen Wahrheit. Diese Zahl als „Saldierungsgröße“ abzutun ist gleichbedeutend damit, die Bilanzierung und Buchführung als ökonomisch ohne Belang abzutun. Auf so eine Idee kann nur kommen, wer sich weigert die dahinterliegenden ökonomischen Zusammenhänge zur Kenntnis zu nehmen.

Warum gewähren wir Target-2 nicht der ganzen Welt, wenn es doch so harmlos ist?

Wie so oft sind es ganz einfache Fragen, die die Partei der harmlosen Salden nicht erklären kann. Wenn dieser Saldo ökonomisch so nichtssagend ist, warum räumen wir diese Art Überziehungskredit denn nicht gleich der ganzen Welt ein? Die naheliegende Antwort, dass an Target-2 eben nur Mitglieder des Euroraums teilnehmen, entspricht leider nicht der Wahrheit. Fünf nicht-Euro Länder sind ebenfalls an Target-2 angeschlossen. Werden Salden dort zugelassen? Nein, werden sie nicht. Nicht nur ist es nicht so, dass diese etwa in regelmäßigen Abständen ausgeglichen werden müssten, sondern die Regeln gehen noch viel weiter: Diese Länder dürfen ihr Konto auch nicht „intraday“, also zu irgendeinem beliebigen Zeitpunkt des Tages auch nur um einen Euro überziehen, es sei denn sie schließen dafür einen Kreditvertrag mit der EZB. Ein solcher reicht allerdings maximal bis Mitternacht. Overnight Kreditverträge darf die EZB nicht schließen.

Target-2 als Infektionskanal für schlechte Risiken

Der tiefere Grund für die enormen Risiken von Target-2 liegt im Zustand des Bankensystems in Europa. Sieht man nämlich genau hin, zeigt sich, dass Target-2 gleichsam eine Art Infektionskanal für schlechte Risiken in den Bilanzen der Banken der Euro-Mitgliedsländer ist. Es ist die Verseuchung des Bankensystems mit ausgefallenen Krediten und Krediten an eigentlich tote Zombieunternehmen, die über Target-2 ihren Weg erst in die Bilanzen der Banken, dann der nationalen Zentralbanken in den besonders betroffenen südlichen Ländern und schließlich in die Bilanz der Bundesbank findet.

Die Bundesbank wird so zur Bad Bank der sich im Zustand der Konkursverschleppung befindlichen Geschäftsbanken Italiens, Griechenlands und anderer Länder der Peripherie der Eurozone. Betrachtet man diesen Zusammenhang, so fällt auch die Illusion in sich zusammen, dass die Target-2 Salden doch irgendwie besichert wären. Es sei denn man akzeptiert faule Kredite als Sicherheiten. Um zu demonstrieren, welche Art von Kreditpyramide Target-2 im wortwörtlichen Sinne errichtet hat, weiche ich an dieser Stelle von meiner bisher geübten Gewohnheit ab, meine Artikel bei Tichys Einblick auf keinen Fall mit Grafiken oder Bildern zu versehen.

Kettenbrief, Ponzi-Scheme, Pyramidenschema, Target-2

Schauen wir uns das Kettenbriefschema des europäischen Kredit- und Geldwesens also genauer an, indem wir die Bilanzen der beteiligten Institutionen und ihre Verknüpfungen analysieren. Zum besseren Verständnis nennen wir die beiden Seiten der Bilanz aber nicht Aktiva und Passiva, sondern wir benutzen die altmodischen, aber ebenso präzisen und den Sachverhalt klarer beschreibenden Begriffe „Vermögen“ und „Verbindlichkeiten“, so wie das im angelsächsischen Raum als „Assets“ und „Liabilities“ auch heute noch üblich ist. Diese Darstellung ist stark vereinfacht, aber sie macht die ökonomische Essenz dieses Schulden-Staffellaufes transparent:

Der Staffellauf der Schulden

Warum, liebe Leser, belästige ich Sie mit dieser Darstellung? Schließlich haben Sie zu Recht die Erwartung, dass ich den geldpolitisch Verantwortlichen eine ordentliche Polemik um die Ohren haue, wenn auch eine begründete. Und jetzt eine Grafik wie aus dem Beraterlehrbuch. Ganz einfach: Wenn sie dem Weg des Geldes erst von links unten nach oben und dann weiter nach rechts unten folgen, können Sie sehen, wie die Risiken der schlechten Kredite in den italienischen, griechischen und anderen südeuropäischen Banken sich ihren Weg von dort direkt in das deutsche Bankensystem fressen mit der Bundesbank als gigantischem Steuerungsventil und Puffer.

Denn hier wie immer im Wirtschaftsleben gilt: Was des einen Verbindlichkeiten, sind des anderen Forderungen. Die Target-2 Forderungen entstehen, in dem konkrete Verbindlichkeiten und Forderungen mehrfach im System gegeneinander gespiegelt werden. Sie daher einfach als „Salden“ ohne ökonomische Bedeutung zu bezeichnen, kann nur drei mögliche Ursachen haben: Wer das behauptet, ist entweder inkompetent oder er lügt oder beides.

Es sind konkrete Forderungen der Italienischen Zentralbank an eine beliebige Italienische Geschäftsbank, die den Ausgangspunkt der Betrachtung bilden. Sie werden in der Bankbilanz gedeckt und damit „gesichert“ durch die Vermögensseite der Bilanz der gleichen Bank. Wenn aber dieses Vermögen verseucht ist durch ausgefallene Kredite und Kredite an Zombieunternehmen, die nur durch die Subvention des Nullzinses künstlich am Leben erhalten werden, dann ist diese Besicherung wertlos. Es beginnt also damit, dass die Banca d`Italia schon auf unbesicherten Forderungen sitzt, deren Erfüllung daran scheitert, dass die Geschäftsbanken bei korrekter Bilanzierung so ziemlich alle Pleite wären.

Im zweiten Schritt reicht die Banca d`Italia das Risiko an die EZB weiter, die das Target-2 Guthaben in Rom mit einem Target-2 Defizit bei der Bundesbank finanziert. Nun findet sich in der Bundesbankbilanz ein „Vermögensposten“ von nunmehr einer Billion Euro namens Target-2 Forderung an die EZB. Womit hat die Bundesbank das finanziert? Mit den Einlagen der deutschen Banken und Sparkassen bei ihr, also mit Forderungen, die sie zu erfüllen hat, wenn diese Banken das Geld zurückfordern. Kann sie das nicht, weil die EZB ihr die Target-Guthaben schuldig bleibt, so verlieren die Geschäftsbanken in Deutschland ihre Guthaben und wären pleite. Der letzte in dieser Reihe ist dann der Inhaber der Sparkonten und der Schuldscheine der Banken (in der Regel die Kunden von Lebensversicherungen, die diese Papiere halten, also auch Sparer). Den Letzten beißen die Hunde. Die einzige Frage ist, auf welchem Weg das dann geschieht.

Entweder durch direkte Enteignung der Sparer im Wege der Pleite der Banken oder – weil dieses Modell den Politikern noch mehr Angst macht als die Alternative – durch die Rettung der Bundesbank vor der Kalamität eines Eigenkapitals von minus 1.000 Milliarden Euro mit Steuergeld und Sonderabgaben auf das Vermögen in Form von Immobilienzwangsbeleihung und ähnlichen Instrumenten.

Die Verträge und die Haftung für Target-2

Bleibt noch die Frage, auf welchem Wege die im Target-2 Schuldnerstatus befindlichen Banken des Eurosystems sich dieser Verpflichtung zur Zahlung entziehen werden. Dazu ist es nützlich sich zunächst das Haftungskonstrukt anzusehen.

Schuldturm Frankfurt Ostend
Target-Salden: Eine Million Euro Schulden pro Minute für Deutschland
Wie der Präsident der EZB, Herr Draghi, unlängst in einem Brief an mehrere italienische Abgeordnete des Europaparlaments ausführte, muss ein Land, das den Euro verlässt, seine Target-2 Salden glattstellen. Womit wohl auch ihr Schuldencharakter klargestellt wäre. Als ich hier neulich die Behauptung aufstellte, dass dies vertraglich geregelt sei, wurde ich von einigen Vertretern der EZB-Exkulpationsmedien der „Fake-News“ geziehen. Daher hier für unsere Schnellschuss-Journalie jetzt zum Mitschreiben:

Mit Beschluss des EZB-Rates vom 24. Juli 2007 unter Bezugnahme auf die Verträge zur Gründung der EU und der europäischen Währungsunion, hier konkret die Statuten der EZB und der Mitgliedszentralbanken des Eurosystems mit den Artikeln 11.6, 17, 22 und 23 wurden für das Zahlungsverkehrssystem Target-2 verbindliche Regeln festgelegt. Aus diesen ergibt sich juristisch und legal zwingend, was Herr Draghi auch selbst in seinem Brief ausgeführt hat. Die Sache ist also unter direkter Bezugnahme auf die Verträge zur Gründung der Währungsunion geregelt.

Die normative Kraft des Faktischen

Dieser vertraglichen Verpflichtung wird Italien, wie der zuständige Minister der neuen Regierung bereits klargestellt hat, im Falle seines Austritts aus dem Euro nicht Folge leisten. Der Grund ist die technische Unmöglichkeit, denn der mit Target-2 verbundene Kredit ist – wie wir oben ja gesehen haben – letztlich an die Geschäftsbanken des Landes vergeben, die dann, nicht über Nacht, sondern buchstäblich am gleichen Tag, 465 Milliarden Euro an die Banca d`Italia zurückzahlen oder werthaltige Sicherheiten hinterlegen müssten. Beides können sie nicht. Raten Sie mal, warum. Ob und in welchem Umfang Italien bzw. seine Zentralbank diese Verbindlichkeit anerkennen wird, ist daher letztlich, genau wie es Professor Fuest vom Ifo-Institut letztens in aller Klarheit ausgeführt hat, das Ergebnis eines politischen Prozesses.

Wenn dann klar wird, dass von diesen 465 Milliarden nach den Regeln der EZB etwa ein Drittel von Deutschland zu tragen sind und sich der Rest quotal nach Kapitalanteilen auf die übrigen Euroländer verteilt, dann kann man eine Stoppuhr starten und abzählen, wie schnell der Rest der dann ehemaligen Mitgliedsländer der Eurozone das Weite gesucht haben wird.

Herr Draghi kann übrigens in seinen Vorträgen gelegentlich unfreiwillig unheimlich luzide sein. Das hat er mit seinem Kollegen im EU-Präsidentenstadel, Herrn Juncker gemein. So führte er am 27. Februar 2013 in einem Vortrag vor der katholischen Akademie in Bayern aus, dass „diese (Target-2, Anm. des Verfassers) Ungleichgewichte ausschließlich im Falle eines Zusammenbruchs des Euroraums auch Folgen für den deutschen Steuerzahler haben würden …“. So so.

Ja, und Plutonium in der Atombombe ist auch komplett harmlos, solange keiner auf den Zünder haut. Ich glaube, ich habe das jetzt verstanden. Danke, mein Präsident.
Der bekannte Pleitier und Baulöwe Jürgen Schneider hat einmal in den 90er Jahren das schöne Bonmot geprägt: „Wenn Sie Ihrer Bank 500.000 Mark schulden, dann haben sie ein Problem. Wenn Sie Ihrer Bank 500 Millionen Mark schulden, dann hat die Bank das Problem.“ Die Südländer im Euro schulden der Deutschen Bundesbank jetzt 1.000 Milliarden Euro, also den 4.000-fachen Betrag von 500 Millionen Mark.
Raten Sie mal, wer jetzt das Problem hat.

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Kommentare ( 94 )

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goodfriend2
5 Jahre her

Ich habe eine Frage an Herrn Krall.

Sie schreiben hinsichtlich der Target-Bilanzen der 5 nicht-Euro Länder, die am System partizipieren, dass diese zu keinem Zeitpunkt innerhalb eines Tages überzogen werden dürften. In der Tat weisen die Target-Salden der 5 nicht-Euro Länder durchgängig Überschüsse (d.h.: Nettoforderungen gegenüber der EZB) auf.

Mich würde interessieren, wo dies als Vorschrift festgehalten ist, oder woher Sie sonst diese Information haben.

Markus Krall
5 Jahre her
Antworten an  goodfriend2

Diese Regeln basieren auf den im Artikel zitierten und weiteren Beschlüssen des EZB-Rates, die auf der Webseite der EZB abgerufen werden können. Aufmerksam gemacht auf den Sachverhalt wurde ich allerdings durch Gespräche mit Experten für Zahlungsverkehrssysteme aus einem dieser 5 Länder.

goodfriend2
5 Jahre her
Antworten an  Markus Krall

Vielen Dank für Ihre Antwort, in der ich jedoch einen Beleg für die von Ihnen behaupteten Regeln vermisse. Sie schreiben in Ihrem Artikel: „Fünf nicht-Euro Länder sind ebenfalls an Target-2 angeschlossen. Werden Salden dort zugelassen? Nein, werden sie nicht. Nicht nur ist es nicht so, dass diese etwa in regelmäßigen Abständen ausgeglichen werden müssten, die Regeln gehen noch viel weiter: Diese Länder dürfen ihr Konto auch nicht „intraday“, also zu irgendeinem beliebigen Zeitpunkt des Tages auch nur um einen Euro überziehen.“ Sie sprechen hier ausdrücklich von „Regeln“. Aber man kann aus keinem der von Ihnen im Text ausdrücklich genannten Artikel… Mehr

ehill
5 Jahre her

Vielleicht gibt es ja einen Zusammenhang zwischen Target 2 und der Kanzlerschaft Merkel? Wäre Merkel weg, würde möglicherweise der brüchige Zusammenhalt der Staaten vollends zusammenbrechen und das beschriebene Szenario der fällig werdenden Forderungen eintreten. Dieser Zusammenhang würde auch das Aufrechterhalten der Merkelherrschaft um jeden Preis begründen. Soviel Blindheit wie von allen Befürwortern der Politik der letzten 13 Jahr an den Tag gelegt wird, kann eigentlich gar nicht vorhanden sein. Vielleicht gibt es auch noch andere, bisher noch nicht ans Licht gekommene Gründe. Normal ist das alles nicht.

Nachdenkerin
5 Jahre her

Herzlichen Dank und die Tipps. Den verlinkten Artikel habe ich mit großem Interesse gelesen. Zwangshypothek? So etwas hätte ich nie für möglich gehalten. Da halten wir Leistungsträger den Laden ohnehin schon am Laufen, und dann müssen wir nochmal bluten, wenn aufgrund der Unfähigkeit der Politiker alles zusammen bricht. Wer schon die ganze Zeit auf Staatskosten gelebt hat, dem wird nichts weggenommen. Wozu arbeite ich überhaupt noch? Eigentlich sollte ich hier meine Zelte abbrechen. Aber wohin? Für die Kanalinseln fehlt mir das Kleingeld.

Thorsten
5 Jahre her

Target-2 scheint sich als das „toxische Endlager“ von problematischen Zahlungsströmen herauszustellen. Einmal rein – nie wieder raus.

Solche „Blindstellen“ im System haben die Eigenschaft wie ein Krebsgeschwür zu wuchern solange, bis entweder dagegen angegangen wird oder das System kollabiert.

Die einzige Möglichkeit dieses „toxische Endlager“ zu schließen, ist zuerst keine neuen Zahlungen zu leisten und zweitens einen Fahrplan zum Abbau zu erstellen. Dazu wäre ein Taget-3 System mit Fälligkeiten, Verzinsung und Risikoausgleich notwendig. Oder eine Beendigung dieses Experimentes.

GermanMichel
5 Jahre her
Antworten an  Thorsten

Das ist keine „Blindstelle“, das nennt sich Länderfinanzausgleich auf EU Ebene, in einem politischen Rahmen in dem dieser zwar gewollt, aber eigentlich nicht legal ist, und dem Wähler der Geberstaaten auch nicht zu verkaufen ist.

benali
5 Jahre her

Herr Krall, haben Sie von den Fake-News-Produzenten etwas Anderes erwartet? Eher nicht. Wer hats ausgeplaudert? Helmut Schlesinger, früherer Präsident der Bundesbank (BuBa) und Pensionär im Alter von 87 Jahren. Ihm waren Ende 2010 in der Bilanz der BuBa Forderungen von mehr als € 300 Mrd. aufgefallen, etwa das 20-fache dessen, was vor der €-Krise in der gleichen Rubrik verbucht worden war. Die BuBa konnte Schlesingers Nachfrage zu den Forderungen nicht zufriedenstellend erklären. Schlesinger wandte sich an Hans-Werner Sinn, Chef (ifo Institut). Sinns Nachforschungen bei BuBa und EZB führten zu dem Ergebnis, dass Target 2 eben keine „Saldierungsgröße“, sondern eine tickende… Mehr

dr.schultz
5 Jahre her

Ich bin auf dem Hambacher Fest auf Dr. Krall aufmerksam geworden und habe dann
auch sein Buch “ Der Draghi-Crash“ gelesen . Endlich wird Ross und Reiter genannt und
die Zusammenhänge werden in verständlicher Weise erklärt. Danke Herrn Dr. Krall
dafür. Was zurückbleibt ist der Schock über den bevorstehenden Finanz-Tsunami und die
Frage, wie man seinen persönlichen Schaden dabei minimieren kann.

friedrich - wilhelm
5 Jahre her
Antworten an  dr.schultz

….wie ist es mit den inseln unter dem wind? dort werden keine einkommensteuer erhoben und man kann dort prächtig und in freuden leben! in düdtirol und im burgenland wein anbauen und zeitww eise dort leben. in den luxemburger ardennen habe ich ein wochenendhaus, bin dort mit zweitem wohnsitz gemeldet und habe eine gute bank gefunden. ich besitze noch ein haus in aachen, das zum verkauf steht. mit der th dort ist ein verkauf z u jedem preis möglich. dort kann ein hochschullehrer gut residieren! dann ist es gut noch etwas produzierendes im schadüülchen zu haben: wie einm werkzeugbau mit kontakten… Mehr

Felix-Schmidt
5 Jahre her

Treffend formuliert. Das Schneeballsystem wird solange weiter geführt, bis es dann (mit 2 Billionen?!?) endgültig zusammen bricht…. Dann bin ich auf den Aufschrei der linksgrünen Naivlinge gespannt, wenn das schicke Eigenheim mit einer saftigen Zwangshypothek belastet wird….

Albert Kass
5 Jahre her

Wenn ich all diese Erklärungen von Fachleuten zu TARGET2 lese, muss ich einfach mal konstatieren: ich verstehe es nicht. Was ich glaube, verstanden zu haben, ist, dass z.B. die Banca d’Italia bei einem Überweisungsvorgang von I nach D den Betrag eben nicht an die Bundesbank überweist, sondern dieser lediglich mitteilt, das Geld an die Bank des Empfängers zu zahlen. Umgekehrt von D nach I geht es genauso. Wenn nun mehr Geld von I nach D geschickt wird als umgekehrt, gibt es also einen Target2-Saldo zugunsten der Bundesbank. In diesem Falle müsste dann aber, nach meinem Nicht-Ökonomenverständnis, bildlich gesprochen, sich das… Mehr

Klaus Weber
5 Jahre her
Antworten an  Albert Kass

Ihre Erklärung ist genau richtig! Targetsalden entstehen im wesentlichen aufgrund von Defiziten bzw. Überschüssen in den Zahlungsbilanzen der Euroländer. Hinzu kommen in letzter Zeit verstärkt Finanztransfers z.B. von Italienern nach Deutschland, weil man sich mit seinem Kapital in Italien nicht mehr sicher fühlt. Aber den entscheidenden Punkt haben Sie exakt erkannt: Zwischen den beiden Zentralbanken fließt kein Geld, sondern nur eine Information!! Und genau deshalb gibt es einen Kreditsaldo, der dummerweise nie ausgeglichen wird.

friedrich - wilhelm
5 Jahre her
Antworten an  Klaus Weber

…………sagen wir es einfacher: im deutschen targetsaldo 2 ist die gesamte produktion materieller und immaterieller wirtschaftsgüter der vergangenen jahre repräsentiert in verbindung mit den euroländern und den ländern, die am
target2 2 system beteiligt sind! und alles ist futsch! jedenfallds zum größten teil uneinbringlich!

Enrico
5 Jahre her
Antworten an  Albert Kass

„…seit dem Beginn des Anleihekaufprogramms [der EZB] im März 2015 hat die Bank von Italien bis April 2017 italienische Staatsanleihen im Wert von 255 Milliarden Euro in ihre Bücher genommen.“ (Quelle: FAZ-Artikel vom 12.07.2017, „Wer wird italienische Anleihen kaufen?“) Die Knete ist nicht weg. Die hat nur jemand anderes. Natürlich wird in Italien (und anderswo, auch bei uns) der eine oder andere Autokauf vom Endkunden auch auf Pump getätigt. Die Südländer agieren da wohl etwas „weniger umständlich“, siehe ja auch ihre genannten Zahlen der notleidenden Kredite. Hier meine Laienaussage zum Thema: Solange der €uro funzt sind die Salden eine reine… Mehr

walter werner
5 Jahre her
Antworten an  Albert Kass

an Albert Kaas; na, warum wohl ? Wenn die deutschen Sparer es verstehen könnten,
wären innerhalb kürzester Zeit sämtliche Sparkonten in Deutschland
leergeräumt. Und, das wollen wir doch nicht, oder ?

Thomas.W.
5 Jahre her
Antworten an  Albert Kass

Herr Kass, der BMW-Käufer in I hat das Geld dafür und tätigt auch eine Banküberweisung in Richtung BMW-Bank. Nur die ital. Zentralbank fängt das Geld ab, weil sie es selbst für den eigenen notleidenden Geldkreislauf in I benötigt. Und lässt bei der EZB anschreiben, ein neues Target2-Minussaldo für I. Im Gegenzug ergibt das bei der Dt. BuBa ein Plussaldo, dafür muss die Dt. Buba aus eigenen Mitteln das Geld an die BMW-Bank weitergeben. Vor 6 Jahren oder so — als die Eurokrise in GR hochkochte — hatte Prof. Sinn das Beispiel mit Porsche Cayenne gebracht in der Region Thessaloniki/GR. Die… Mehr

Delion Delos
5 Jahre her
Antworten an  Albert Kass

Ich habe das Target II-System vor einger Zeit aus ähnlichem Anlass mal so beschrieben: „Das wollte ich schon immer mal wissen… Was ist TARGET II ??? Stellen Sie sich vor, ein Grieche kauft in Griechenland einen schönen Mercedes. Er geht dann zu seiner Bank und überweist die 50.000,- € an die Agentur. Die überweist den Betrag weiter nach Deutschland zur Firma Mercedes. Die Überweisung läuft über die Deutsche Notenbank. Die sieht nun den Überweisungsauftrag des Griechen. Bedenken wir: der Auftrag ist in Wirklichkeit ja nur ein ZETTEL, kein echtes Geld! Also schreibt die Deutsche Notenbank auf ihren Block: „Wir bekommen… Mehr

Nachdenkerin
5 Jahre her

Ich ziehe nach und nach mein Geld aus dem System. Wohnung gekauft, teilweise über Kredit finanziert (selbst Schulden haben ist derzeit gut). Das restliche Guthaben wandle ich zu 80% in Gold um. Mehr kann man als Privatperson nicht machen, oder?

Albert Kass
5 Jahre her
Antworten an  Nachdenkerin

Lassen Sie sich doch mal von Ihrer kreditgebenden Bank eine Kopie der vollstreckbaren Ausführung der Grundschuldbestellungsurkunde geben und überlegen dann noch einmal, ob es gut ist, eine durch Grundschuld besicherte Immobilie zu haben.

Und was das Gold angeht: ich hoffe doch, dass Sie das als physisches Gold haben, z.B. als Barren oder Münzen, und in Ihrem Garten vergraben haben. Im Bankschließfach nützt Ihnen das wenig, wenn die Bank geschlossen ist (Zypern, Griechenland lassen grüßen). Außerdem Gold nur in Mengen kaufen, bei denen man anonym bleiben kann. Ich glaube, das sind aktuell unter €15000 pro Kauf.

Cezak
5 Jahre her
Antworten an  Albert Kass

In Deutschland aktuell unter 10.000 EUR.

Enrico
5 Jahre her

Schauen sie in die Geschichtsbücher, dann wissen sie was auf grossflächigen Penunzenschwund folgt. Ich bin immobil und hänge mit drin. Was kann man tun? Fit bleiben, die körperlichen Abwehrkräfte stärken. Die Partei wählen die als einzige diesen Wahnsinn beenden will. Gleichgesinnte suchen und sich gegenseitig Mut und Kraft geben, nicht nur bei TE, Twitter und Konsorten, sondern auch im wirklichen Leben. Das was am meisten schmerzt (bei mir) ist die absolute Machtlosigkeit mit der man dieser unsäglichen Politik gegenübersteht.