Was jetzt passieren muss, sonst landen Alte auf der Straße

Axel Hölzer ist Geschäftsführer des Pflegedienstbetreibers Stella Vitalis. Er warnt: Die Pflege läuft in eine massive Krise hinein. Die Zahl pflegebedürftiger Alter wird sich bald verdreifachen – doch in den letzten Jahren wurden zehn Prozent der Pflegeplätze abgebaut.

 

In diesem TE-Interview bespricht Roland Tichy mit Axel Hölzer, Geschäftsführer des Pflegedienstbetreibers Stella Vitalis, die dramatische Lage in der deutschen Pflegebranche. Trotz wachsender Zahl an Pflegebedürftigen – von derzeit 1,4 Millionen auf prognostizierte 5 Millionen – schließen immer mehr Pflegeeinrichtungen. Circa 10 Prozent der Pflegeheimplätze sind in den letzten Jahren weggefallen. Nur wenige neue wurden eröffnet. Die Gründe: rigide gesetzliche Vorgaben, Personalengpässe, Finanzierungslücken und ein zunehmend unflexibles Behördensystem.

Axel Hölzer gibt tiefe Einblicke in die wirtschaftlichen und strukturellen Herausforderungen von Pflegeheimen, die zunehmende Abhängigkeit vom Sozialhilfesystem und den wachsenden Bedarf an ausländischen Pflegekräften. Gemeinsam mit Roland Tichy analysiert er mögliche Zukunftsmodelle, diskutiert den Reformbedarf und warnt vor einer akuten Versorgungslücke in den kommenden Jahren.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 61 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

61 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Steffchen
8 Stunden her

Danke für den hervorragenden Beitrag. Sehr informativ.

Last edited 8 Stunden her by Steffchen
Mikmi
4 Tage her

Es gibt schon Länder, die eine virtuelle Pflege betreiben, sicher geht das nur bedingt, wie zum Beispiel Medikamenten – Gabe – Erinnerung, oder Kontrolle, nur ich keine keinen Betreiber, der das anbietet, Herr Hölzer. Unsere Regierung kann ich nur sagen, ein Förderprojekt, oder? Zu viel Fachpersonal ist in der Pflegeversicherung und bei den Krankenkassen verschwunden, auch da sollte man mal genauer schauen, muss das sein, alles muss verwaltet werden, nur so viele Mrd. verschwinden dort.

Lesterkwelle
4 Tage her

Kluger Rat aus berufenem Munde zur finanziellen Entlastung der Sozialkassen in punkto Pflege: Die Wirtschaftsweise Schnitzer: „Dennoch gibt es Forderungen, den Eigenanteil für die Pflegekosten im Heim zu deckeln. Das ist völlig illusorisch. Wenn ich pflegebedürftig bin und ein Haus besitze, muss das zur Finanzierung notfalls verkauft werden. Ansonsten würde der Sozialstaat nur die Erben schützen.“ (SPIEGEL 12/25) So, wie bei der urspünglichen Hartz 4-Konzeption zuerst auf die Vermögenswerte des Begünstigten zurückgegriffen wurde. Den zu erwartenden Aufschrei der potenziellen Erben kann man getrost überhören. Es geht darum, den Missbrauch des Systems zu Lasten der Allgemeinheit zu verhindern.

Mikmi
4 Tage her
Antworten an  Lesterkwelle

Systems zu Lasten der Allgemeinheit zu verhindern“? Der, der sein Haus abgezahlt hat, wird zur Kasse gebeten, der immer schön Urlaub gemacht hat, in Saus und Braus gelebt, der bekommt Geld vom Staat? Sozial gerecht?

Michael M.
4 Tage her
Antworten an  Mikmi

Ein völlig berechtigter Einwand, allerdings kann es auch nicht sein, dass große Vermögen vererbt werden und das Pflegeheim für den Erblasser vom Sozialamt bezahlt wird.
Bestimmte Vermögen (z.B. das von den potentiellen Erben selbstbewohnte Haus und auch Bargeld-Freibeträge) sind in meinen Augen vom staatlichen Zugriff auszuschließen, was das Ganz natürlich auch wieder verkompliziert, aber eine andere Idee habe ich leider auch nicht.

alter weisser Mann
4 Tage her

Das flüchtige gesprochene Wort tönt mittlerweile so inflationär an allen Ecken und Enden, dass ich mir die Zeit zum zuhören gar nicht mehr nehmen kann, selbst wenn ich wollte. Will ich aber auch gar nicht, weil Informationen und Meinungen aus dem so entstehenden „hab ich mal gehört“-Brei ohnehin keinen dauernden Wert erlangen.

hoho
4 Tage her
Antworten an  alter weisser Mann

Dazu ist durchlesen von einem Schriftstück schneller als die Rede sich anzuhören. Es gibt aber unterschiedliche Menschen. Manche lieben es zuzuhören. Beim YT gibt es dabei eine Möglichkeit Transkript zu kriegen, läuft für die große Sprachen des Westens ohne große Probleme.

askja
4 Tage her

Anscheinend ist ja alles so gewollt. Warum importiert man anstelle muslimischer, gewaltaffiner Jungmänner nicht philippinische, christliche Frauen für die Pflege?

teanopos
4 Tage her

kleiner Hinweis in Sachen Video-/Beitragsqualität:
Es wäre schön gewesen, wenn der Gast seine Kamera auf Augenhöhe bringt, das lässt ihn deutlich sympathischer erscheinen – als Host bestenfalls darauf hinweisen. Und „geht gerade nicht“ gibt’s nicht, ein einfacher Stapel Bücher kann helfen.
Sorry, ist nicht böse gemeint im Gegenteil, aber dieser kleine Grundsatz kostet nix und der Gast sollte ja eigentlich auch ein Interesse daran haben sympathischer zu wirken – sofern er diese kleine Regel (noch) nicht kennt.

Last edited 4 Tage her by teanopos
Mikmi
4 Tage her

Pflegesatzverhandlungen laufen immer gleich ab, egal ob Privat oder Gemeinnützig(öffentlicher Dienst), oder glaubt einer ernsthaft, die Stadt macht es für lau? Da sitzen ehem. Bürgermeister im Vorstand, wohl dotiert. Gemeinnützig ist da gar nichts, alle wollen verdienen.

Britsch
4 Tage her
Antworten an  Mikmi

Die kleinen Angestellten dürfen sich gerne engagieren und fast umsonst arbeiten um, so mehr bleibt für die „Vorstände“ und genauso, je größer um so mehr genehmigt man sich Auch hier ist es natürlich so, Ausnahmen bestätigen die Regel

Mikmi
4 Tage her
Antworten an  Britsch

Kleine Angestellte, jeder kann was aus sich machen, sich qualifizieren, jammern können nur Linke und die keine Verantwortung übernehmen wollen.

JamesBond
5 Tage her

Pflege, Rente und Krankenkasse, nix funktionierte bei der Ampel und noch weniger bei der neuen Regierung. Wer die Vorstellungen zur Rente aus dem aktuellen Koalitionsvertrag verstehen will, der muss Hellseher sein. Alles im Dunlen, alles vage und vor allem Spekulativ …. . Krankenkassen? Beiträge explodieren, dafür schiebt unsere Regierung die fast kostenlose Behandlung von Illegalen auf die Beitragszahler ab.
Zur Pflege: Eine Bankrotterklärung!

Raul Gutmann
5 Tage her

Na und, wen kümmern die Alten?
Entgegen der Propaganda bezüglicher der angeblich ach so schützenswerten „vulnerable Gruppen“ nicht nur während „Corona“, ist es der sich tolerant und empathisch gebenden Gesellschaft mit Verlaub offenkundig sche..ß egal, was mit den Alten geschieht.
Realität ist die überhöhte gesellschaftliche Beachtung fremder Minderheiten und deren finanzieller Alimentierung, als auch spiegelbildlich die gleichermaßen sozial akzeptierte Diskriminierung weißer Männer und alten Menschen.
That’s the new brave world

Bernd Bueter
5 Tage her

Die Betroffenen haben in Serie was gewählt?