Rente im Streckbetrieb

Rentner sind wie Atomkraftwerke: Damit das Land nicht zusammenbricht, müssen sie länger arbeiten.

 

Nicht nur Atomkraftwerke, auch die Rente wird gestreckt: Wer länger lebt, soll weniger erhalten. Während die Franzosen für das Rentenalter 64 streiken, sollen deutsche Arbeitnehmer sich bis 70 strecken. Geht doch! Streckt Euch! Irgendjemand muss ja arbeiten, damit die Jungen sich auf die Straße kleben können und nicht Arbeitswillige ihr Auskommen erhalten.

Achim Winter und Roland Tichy machen sich Gedanken um ihr Auskommen. Eigentlich sind ja alle froh, wenn die alten, weißen Männer endlich abtreten – aber jetzt ist es doch wieder nicht recht. Auswandern, nach Griechenland, wo es wärmer ist? Oder in die Türkei, Rente mit 60? Die neue Rentenformel lautet: Weil die Jungen weniger arbeiten, müssen die Alten länger bleiben.

Das schafft man nur mit einem guten Wein. Um das alles zu ertragen, trinken die beiden Herren heute einen schönen schweren Bordeaux. Der ist zwar noch nicht im Portfolio von winters-winzer.de, aber er hilft.

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Kommentare ( 58 )

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58 Comments
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Dat Heindel
1 Jahr her

Seit Jahrzehnten, zwar in wechselnden Farben, regieren immer dieselben, und immer noch glaubt eine Mehrheit, wer immer dasselbe wählt, verändert was? Wie sagte doch glaube ich Einstein: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer das selbe zu machen/zu wählen, und andere Ergebnisse zu erwarten“ Oder so ähnlich. Als die Grünen zum ersten Mal antraten, und vehement für Frieden eintraten, habe ich sie gewählt, als dann aber Fischer der grüne Außenminister, sich an einen völkerrechtswidrigen Krieg in Jugoslawien zu beteiligte, habe ich aufgehört diese Partei meine Stimme zu geben. Heute können die vor lauter Kriegsgeschrei, nicht mehr klar denken. Was ist bloß… Mehr

StefanZ
1 Jahr her

Ich halte das alles für Humbug. Das Problem ist seit Jahrzehnten bekannt und dient der Politik nur als Alibi für jedwede Gemeinheiten. Keine Regierung hat bisher ernsthafte Maßnahmen unternommen, um das Problem in Angriff zu nehmen. Mit dem, was wir jetzt für die angebliche und hochgradig sinnlose „Klimarettung“ verpulvern, könnten wir wahrscheinlich alle mit 50 oder noch früher in Rente gehen. Es sind alles Märchen, von denen nur einige wenige profitieren. Bürokratie abbau oder Verschlankung des Beamtenapparates kommen aus der Feder des gleichen Märchenonkels. Hätte jemand vor ein paar Jahren ein „Sondervermögen“ von 100 Milliarden für eine Rentenreform gefordert, wäre… Mehr

Michael W.
1 Jahr her

Für die marode Infrastruktur sind doch die Jungen verantwortlich. Wie alt sind Habeck und Konsorten nochmal? „Ich bin gegen alles“ war mal ein Aufkleber, um gegen den Protestwahn der vor allem grünen Jugend zu demonstrieren.

Michael W.
1 Jahr her

Rentenkürzung? Gibt es doch schon lange. Nennt sich Inflation. Erlogen sind es seit Jahren 3%, real eher 6% bei Zinsen Null. Derzeit erlogen 8-10%, real eher 30% bis 500%.

Dat Heindel
1 Jahr her
Antworten an  Michael W.

Die Rentenkassen hatten für 2022 ein Defizit vorausgesagt. Das Gegenteil ist eingetreten. Woran mag das wohl gelegen haben, dass die Rentenkasse 2022 einen Überschuss von über 2,2 Milliarden hatte? An der hohen Übersterblichkeit nach den Spritzen?

Lamron
1 Jahr her

Wer sich zum Thema Rente schlau machen will, dem empfehle ich :
https://www.bmas.de/DE/Soziales/Rente-und-Altersvorsorge/Gesetzliche-Rentenversicherung/Geschichte-Gesetzliche-Rentenversicherung/geschichte-der-gesetzlichen-rentenversicherung.html;jsessionid=67187457B91E59A7E7588EE4ECEC0053.delivery1-replication
Dort wird auch erklärt, dass das Rentensystem 1957 vom Kapitaldeckungsverfahren in die Umlagefinanzierung umgestellt wurde….

Wie auch immer: Irgendwer hat mal gesat :“ Sag mir wie ein Land mit seinen Alten umgeht und ich sage dir was für ein Land es ist“ Hat das nicht Gandhi gesagt?. Wie auch immer: Es ist ja JÄMMERLICHSTE was sich D leisten kann, die Rentner in Armut zu belassen….

Johann Thiel
1 Jahr her

Tichy und Winter, immer wieder einfach genial.

Adorfer
1 Jahr her

Zu dieser „Diskussion“ ein klares Jein. Die Rente (und ihre Finanzierung) ist, war und bleibt ein Spielball der Politik. Was ja nicht unbedingt was Schlechtes sein muss. Es ist leider mit einem Beitrag hier nicht viel gewonnen. Geld jedenfalls ist wirklich da, nur, wofür es ausgegeben wird, ist wiederum Politik.

Ho.mann
1 Jahr her

Hilfe! Wie viel Millionen Fachkräfte sind denn noch nötig, um in diesem Land den Niedergang mit vereinten Kräften dahin zu bringen, wo offensichtlich die dunklen Wolken der Dämmerung die Wahnsinnigen in Erregung versetzt?

Last edited 1 Jahr her by Ho.mann
Polit-Legastheniker
1 Jahr her

Keine Sorge. Das Problem erledigt sich von selbst. Die die aktuelle massive Übersterblichkeit ist erst der Anfang. Die Lebenserwartung in Deutschland (mit der Ausnahme von „Eliten“ natürlich) wird weiter sinken. Erreicht sie irgendwann 70 Jahre bei Renteneintritt von 70, dann ist es wieder alles paletti und die Rentenbeiträge kann man locker weiter in der Welt verteilen. Da werden sich viele Länder noch bestimmt melden, z.B. wegen Kriegsentschädigung.

StefanB
1 Jahr her

Die Babyboomer haben doch mit der (A-) Sozialisierung ihrer Nachkommen und dem Massenimport von Armutsmigranten alles dafür getan, dass sie bis zum bitteren Ende arbeiten müssen. Es gilt eben immer noch, dass jeder seines eigenen (Un-) Glückes Schmied ist.

Polit-Legastheniker
1 Jahr her
Antworten an  StefanB

Das stimmt nicht. Italiener haben seit den 90-gen Jahren deutlich weniger Kinder als die Deutschen (etwa 1,2 Kinder pro Familie). Rentenalter für Männer 64 Jahre, für die Frauen knapp 60. Rentenniveau weit über 80% des letzten Einkommens. Wo ist das Geld in der Rentenkasse? Ich könnte zwar sagen, aber werde ich lieber Mund halten.

Last edited 1 Jahr her by Polit-Legastheniker
Stefan Tanzer
1 Jahr her
Antworten an  Polit-Legastheniker

Italien hat aber auch keinen funktionalen Staatshaushalt mehr, sondern finanziert sich fast nur noch über Schulden. Das Ganze ist eine einzige, gigantische Bubble, die in wenigen Jahren platzen dürfte. Die leisten sich genauso wie die Griechen einen Haushalt, den sie sich mit verantwortungsvoller Haushaltspolitik gar nicht leisten könnten.
Die Rente müsste wesentlich geringer sein und das Eintrittsalter viel höher, denn alles andere lässt die demographisch-wirtschaftliche Realität gar nicht zu.
Grundsätzlich wäre aber ohnehin eine Abkehr vom umlagenfinanzierten System die dauerhaft einzige Alternative bzw. ein Mischsystem wie in der AHV wie der Schweiz. Alles andere ist auf Dauer nicht refinanzierbar.