Über Verwendung und Verschwendung von Steuergeldern

Dass es wirklich zu einer großen und konsequenten Abschiebepolitik kommt, bezweifeln Fachleute inzwischen. Aber die Kosten der wenigen Abschiebungen sind unglaublich.

DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images
2016.

Der Bund der Steuerzahler hat gerade in seinem „Schwarzbuch – Die öffentliche Verschwendung“ wieder einmal haarsträubende Beispiele für die Verschwendung von Steuergeldern aufgelistet. Etwa der Umbau eines Krankenwagens für verletzte Wölfe (!) in der Region Hannover für 11.000 Euro – der Wagen ist einsatzbereit, aber bislang noch nie benutzt worden. Oder eine Rasenheizung im Erfurter Stadion für 887.000 Euro – die wegen zu hoher Betriebskosten nicht genutzt wird.

Ein anderes, ganz aktuelles Beispiel dafür, wie Steuerzahlergeld verpulvert wird, steht nicht im Schwarzbuch, der Bayerische Rundfunk hat es vor wenigen Tagen aufgedeckt: Es geht um Kosten für Asylbewerber, konkret eine Unterkunft für abzuschiebende abgelehnte Asylbewerber am Münchner Flughafen. Für diese zahlt das bayerische Innenministerium sage und schreibe 420.000 Euro Miete im Monat. Vor zwei Monaten wurde die Halle in Betrieb genommen, also wurden schon 840.000 Euro Mietkosten fällig. Bisher waren aber nur 20 Abschiebefälle hier untergebracht. Das macht also 42.000 Euro Miete je Abschiebefall.

Nicht nur die Deutsche Polizeigewerkschaft findet die Kosten für die Hallenmiete ziemlich irre. „Da kann man die Abschiebehäftlinge gleich in einem Münchner Luxushotel einquartieren – und es ist immer noch billiger“, sagte der Vize-Landesvorsitzende Jürgen Ascherl. Derzeit sind lediglich drei Personen in der Abschiebehalle untergebracht. Für sie sind gleich mehrere Polizisten zur Bewachung im Einsatz.

Das Landesamt für Asyl und Rückführung verteidigt die Anmietung des Hangars. Die ersten Monate seien eine Anlaufphase gewesen, betont ein Sprecher. „Wir müssen mit niedrigen Belegungszahlen beginnen, bis sich die Abläufe eingespielt haben.“

Dass es wirklich mal zu einer großen und konsequenten Abschiebepolitik kommt, bezweifeln Fachleute aber inzwischen. Es fehlt schlicht am politischen Willen in der GroKo und den Landesregierungen. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat in einem WamS-Interview vor einigen Wochen gesagt, man solle nicht „allzu stark die Hoffnung schüren“, dass die Großzahl der nicht-bleibeberechtigten abgelehnte Asylbewerber zurückgeführt werden könne. Mindestens eine Viertel Million wären unmittelbar ausreisepflichtig. Der deutsche Staat jedoch schafft es aber nur, einen Bruchteil, etwa 25.000 im Jahr, abzuschieben.

Der Rest der illegalen Migranten verhindert angeleitet von NGOs mit Tricks und Kniffen eine Abschiebung. Die wenigen, die dann abgeschoben werden, verursachen enormen Kosten. Eine Abschiebung per Flugzeug kostet leicht bis zu 10.000 Euro. Die Kosten für den Abschiebeflug des Gefährders Sami A. in einer gecharterten Maschine nach Tunesien, begleitet von vier Bundespolizisten und einem Arzt, beliefen sich sogar auf 35.000 Euro. Sammelabschiebungen in Linienflügen wären viel billiger. Auch hier also: Steuergeldverschwendung.

Insgesamt kann man schätzen, dass durch die verfehlte Asylpolitik ein Schaden in mehrfacher Milliardenhöhe für die Steuerzahler entsteht.

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Kommentare ( 12 )

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Berndi
5 Jahre her

Macht doch nix, das Geld kommt ja dauernd von alleine, das will ja rausgeschmissen werden, nicht wahr?

Eloman
5 Jahre her

Ist doch nur das Geld des Steuerzahlers, das da von Leuten, die auch von Steuergeldern leben, verplempert wird.

tgilde
5 Jahre her

Das kann man alles nicht mehr lesen, ohne Schaden an der Psyche zu nehmen. Dieser Staat hat fertig. Die Mohammedaner lehnen ihn ab und werden, wenn sie erst mal in der Mehrheit sind, ihn abschaffen und ich unterstütze ihn auch nicht mehr.

Gustl
5 Jahre her

Ein Flugstunde mit einer geeigneten Maschine kann bei rund 10.000 Euro liegen. MÜNCHEN-KABUL und zurück rund 16 Flugsrunden gleich 160.000 Euro.

Absalon von Lund
5 Jahre her

Deutschland möchte doch immer Weltmeister sein. Deutschalnd ist Weltmeisterim Verschwenden von Stuergeldern und dennoch bleibt nichts übrig zur Erhaltung des Astes, auf dem wir sitzen, siehe Straßen, Brücken, Schienenwege, Schulen etc. Zukunftsförderung Fehlanzeige. Bald werden wir wieder konkurrieren um die wenigen Kartoffeln, die es beispielsweise 1947 auf den Feldern gab. Diese Erfahrung fehlt der jetzt „regierenden“ Generation noch. Ab erin einem Lebenszyklus ist nrmalerweise alles drin. Für die 50er und 60er Jahrgänge kommt diese Erfahrung dann am Lebensende. Also immer schön fit bleiben, geistig sowieso und auch körperlich!

Atheist46
5 Jahre her

Anderes Beispiel gefällig? Bitte sehr: https://www.schwaebische.de/landkreis/ostalbkreis/ellwangen_artikel,-razzia-in-lea-kostet-rund-360300-euro-_arid,10890490.html . Oder das hier: https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/zwoelf-junge-fluechtlinge-und-ihr-schicksal-9965648.html . Jetzt rechnen Sie doch einmal nach, wie lange dafür „eine Oma stricken muss“ – bzw., wie lang Sie dafür arbeiten müssen? Oder wie lang Ihre Rente davon bezahlt werden könnte.

Horchemal
5 Jahre her

Durch inkompetente Politik entstehen Jahr für Jahr Steuergeldverschwendungen. Politik gemacht im Bundestag von Politikern, die u. U. fachlich nicht die notwendigen Voraussetzungen mitbringen, nominiert in und von Parteien der jeweiligen Regierungskoalition. Da wird z.B. ein Parteimitglied, von Beruf Fahrradmechaniker, zum Finanzminister. Schauen Sie in´s Schwarzbuch, da könnte man ausrasten !!! – , z.B.:Rasenheizung im Erfurter Stadion für 887.000 Euro – die wegen zu hoher Betriebskosten nicht genutzt wird., oder Geldverschwendung wegen verfehlter Asylpolitik in 2-stelliger Milliardenhöhe. Für die Unterkunft abzuschiebender abgelehnter Asylbewerber am Münchner Flughafen zahlt das bayerische Innenministerium sage und schreibe 420.000 Euro Miete pro Monat . Und Herr… Mehr

chino15
5 Jahre her

Sammelabschiebungen in Linienflügen sind nur theoretisch eine gute Idee. Praktisch läuft es oft so ab: Der Abzuschiebende verweigert verbal oder tätlich den Einstieg ins Flugzeug, Bundespolizei versichert, dass sie die Lage unter Kontrolle hat, Pilot verweigert dennoch die Mitnahme, Abschiebung ist gescheitert.

Martin Seltsam
5 Jahre her

Jemand sollte sich mit der Geldverschwendung im Rahmen von Forschungsprojekten auseinandersetzen. Da wird Geld ohne Ende durch das Fenster geschmissen.

benali
5 Jahre her

Ein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag: die abschiebzuschiebenden werden ausschließlich in den von Regierungsmitgliedern und Abgeordneten Regierungsmaschinen abgeschoben. Wird aber wohl daran scheitern, dass die begleitenden Beamten streiken, sie seien so schon gestraft genug…