Neue Masche der ÖRR-Gebühren-Abzocke: Keine Erinnerungen mehr auf versäumte Zahlungen

Der Rundfunkbeitrag bleibt Pflicht, doch Erinnerungen entfallen: Wer nicht pünktlich zahlt, wird sofort zur Kasse gebeten – mit Zuschlägen, Bescheiden und drohender Vollstreckung. Wo beim Beitragszahler die Schrauben weiter angezogen werden, versickern immer mehr Milliarden in Luxus-Gehältern, feudalen Pensionen und Selbstbedienungsposten der ÖRR-Funktionäre.

picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Die Zwangsgebühren für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk (ÖRR), also für ARD/ ZDF/DLF, von jährlich 220,32 Euro pro Haushalt bleiben ein Dauerskandal. Sie mögen noch so verlogen als „Demokratieabgabe“ geframed werden; und die Gebühren-Einzugs-Zentrale (früher: GEZ) mag noch so verdreht „Beitragsservice“ (Zwang als Service?) heißen: Es sind dies Wortverdrehungen à la Big Brothers „Freiheit ist Sklaverei“, „Krieg ist Frieden“, „Unwissenheit ist Stärke“.

8,74 Milliarden haben ARD, ZDF und DLF im Jahr 2024 eingesackt. Das sind täglich rund 24 Millionen. Sie betreiben dafür 22 Fernseh-, 67 Radiosender sowie eine Vielzahl von Online-Plattformen. Mehr als 25.000 feste Mitarbeiter arbeiten dafür. Aus diesen 8,74 Milliarden mästen die „Anstalten“ Intendanten mit jährlichen Gehältern bis zu 400.000 Euro, „Moderatoren“ mit bis zu 800.000 Euro jährlich. Vor allem aber: Mit diesen Unsummen sieht sich der geschröpfte Zwangszahler gehalten, in sein Morgengebet einzufügen: „Unsere tägliche Gehirnwäsche gebt uns auch heute!“

Pro Haushalt waren es bis Juni 2021 „noch“ 210 Euro pro Jahr. Die Erhöhung auf 220,32 Euro pro Jahr war durch Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zustande gekommen: „Karlsruhe“ hatte sich am 5. August 2021 über das Veto des Landes Sachsen-Anhalt gegen die Erhöhung hinweggesetzt. Derzeit ist der Zwangsbetrag bei 220,32 eingefroren. Eigentlich aber sollte der „Beitrag“ laut Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) ab 2025 pro Jahr auf 227,28 Euro erhöht werden. Die für die Festsetzung zuständigen 16 Länder haben diese Erhöhung nun per Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) vom Oktober 2024 bis 2027 ausgesetzt. Irgendwie scheinen einige der 16 Länder doch gemerkt zu haben, was das Volk von den Zwangsgebühren hält.

Und jetzt die Hintertürchen der ÖRR

Weil die Zahlungsmoral des deutschen Michels nachgelassen hat und immer mehr geschröpfte Bürger sich der Zwangszahlung verweigern, sind die Einnahmen der ÖRR zurückgegangen: Von 9,02 Milliarden im Jahr 2023 auf eben 8,74 Milliarden im Jahr 2024. Es heißt: Rund drei Millionen Beitragszahler (von rund 40 Millionen Beitragspflichtigen) würden nicht mehr zahlen oder nur noch Teilbeträge überweisen.

Es gibt auch viele Beitragspflichtige, die es versäumen, den Beitrag zu entrichten. Oder die sich mahnen oder abmahnen lassen. Dagegen haben sich die Trickser des „Beitragsservice“ nun etwas Neues ausgedacht: Seit 2. Juni gibt es keine Erinnerungen mehr an die Zahlungen. Wer sie vergisst, zahlt womöglich zusätzlich. Ab jetzt wird pro Jahr nur noch ein einmaliges Zahlungsschreiben versendet. Verbraucher, die ihre Zahlungen vergessen oder verspätet sind, müssen mit Zuschlägen oder Mahngebühren rechnen. Betroffen sind vor allem Haushalte, die nicht per SEPA-Mandat bezahlen. Wer seinen Beitrag selbst entrichtet, trägt nun die volle Eigenverantwortung für eine termingerechte Überweisung. Versäumt man einen Zahlungstermin, erhält man unverzüglich einen Festsetzungsbescheid. Es heißt, dass der Säumniszuschlag ein Prozent der rückständigen Summe betrage, insgesamt jedoch mindestens acht Euro. Hinzu kommen mögliche Mahn- oder Vollstreckungskosten. Die Rundfunkanstalt beruft sich auf das Gesetz: Dort gilt, dass Beitragspflichtige die Gebühren unaufgefordert überbringen müssen.

Reform an Haupt und Gliedern überfällig

Rhetorische Fragen: Wofür braucht es neun ARD-„Anstalten“, darunter Mini-„Anstalten“ wie den Saarländischen Rundfunk und Radio Bremen? Warum sitzen in den Rundfunkräten Lobbys für Mini-Gruppen, aber keine Vertreter der Zwangsgebührenzahler? Warum verschleudern die ÖRR Aber-Millionen für Intendanten (oft mit Parteibuch), für „Spitzen“-Moderatoren und Show-„Größen?

Die Intendanten kassieren pro Jahr 413 000 Euro (WDR), 361 000 Euro (SWR), 346 000 Euro (NDR), 340 000 Euro (BR). Fünfstellige Sachbezüge nicht mitgerechnet. Für eine Intendantin legte der MDR schon auch mal für deren Pension 4 Millionen zurück. Dazu dann die Luxus-Gagen: Die 20 Schlagerabende des MDR mit Florian Silbereisen schlugen in den Jahren 2020 bis 2023 mit 35 Millionen Euro zu Buche
Sandra Maischberger kassiert für ihre WDR-Runden pro Jahr 800 000 Euro. Insgesamt schlug „Maischberger“ aber mit 4,7 Millionen Euro jährlich zu Buche. Denn: Das Ganze läuft über Maischbergers Firma Vincent Productions, deren Anteile zu 80 Prozent bei ihr liegen (die übrigen 20 Prozent hält ihr Mann). Vincent Productions kam im ersten Jahr der Vereinbarung auf einen Bilanzgewinn von mehr als 600 000 Euro. Anne-Will-Nachfolgerin Caren Miosga mit ihrer neu gegründeten und zu drei Vierteln von ihr gehaltenen Firma „MIO media TV Production“ ist kaum preiswerter. Der NDR kalkuliert für 30 Sendungen jährliche Produktionskosten in Höhe von 5,8 Millionen Euro. Als Moderatorin soll Caren Miosga jährlich 570 000 Euro für 30 Sendungen bekommen, pro Abend also 19 000 Euro.

Die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten (ÖRR) betreiben zudem Vetternwirtschaft und politische Indoktrination. Der Wahrheitsgehalt beim
Vermitteln und Kommentieren von Nachrichten sinkt Woche für Woche. Die „Demokratieabgabe“ entpuppt sich als Demagogie-Abgabe. Denn die ÖRR verstehen sich zu oft als Transmissionsriemen der Regierenden; und sie liefern bevorzugt kostspielige, im Anspruch billige Ware: tendenziöse Nachrichten, volkspädagogische Kommentare, die immer gleichen Talkshow-Gäste, „woke“ Krimis, Wiederholungen über Wiederholungen. Die Frage, wofür es Hunderte an Rundfunkräten als Kontrolleure gibt, möge hier unbeantwortet bleiben.

ÖRR-Bildschirm-„Promis“ gerieren auch mal gerne als Aktivisten, quasi als „Meinungssoldaten“ (Begriff von Martin Walser, 1998) für die „gute Sache“ bzw. was man innerhalb der eigenen Ideologie-Scheuklappen dafür hält. Ganz clever tut
man das, indem man die eigene Bildschirmprominenz für die dann plötzlich ganz „private“ Reichweite nutzt. Georg Restle, Chefredakteur des ARD-Politikmagazins „Monitor“, gehört dazu.

Nein, nein, nein: Das braucht man nicht. Deshalb ist Disruption (radikale Zertrümmerung als Basis für einen Neuaufbau) angesagt: personell und programmatisch – an Haupt und Gliedern.

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Kommentare ( 58 )

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58 Comments
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alter weisser Mann
29 Tage her

Wenn man es den Beitreibern etwas aufwendiger machen will, muss man nur mal nachdenken.
Aber dazu sind ja die Allermeisten nicht bereit, die maulen nur rum.

Schwermetaller
27 Tage her

Ach Gottchen, keine Zahlungsaufforderung mehr…
Was dem Staatsgläubigen bislang noch unvorstellbar ist: Es werden auch schon um Wochen rückdatierte Briefe abgesandt. Und zwar so, daß da kein Poststempel mehr drauf ist oder es sonstwie für den Betroffenen nachvollziehbar wäre, WANN der Brief aufgegeben wurde. Selbstverständlich kommen diese Briefe, in welchen mit Rechtsfolgen gedroht wird, nicht eingeschrieben – sonst könnten Besitzer von mehr als zwei Gehirnzellen ja etwas nachvollziehen, was nicht nachvollziehbar sein soll & darf.

MartinKienzle
28 Tage her

Herr Kraus, die Tatsache, dass der sogenannte „ÖRR“ es zukünftig unterlässt, Mahnungen zu versenden, sondern zugleich drakonische Strafen androht, bedeutet, dass es inzwischen genügend Zahlungsverweigerer gibt, sodass vor jenem Hintergrund die Kasse des sogenannten „ÖRR“ leer ist, der deshalb die Hoffnung hegt, mit dem neuen Vorgehen Autochthonen einschüchtern zu können, das jedoch einer Fehlannahme gleichkommt, das bedeutet, dass unter anderem der sogenannte „ÖRR“ mit dem Rücken zur Wand steht, sprich dem Untergang geweiht ist!

Forist_
28 Tage her
Antworten an  MartinKienzle

Ihr Wort in Gottes Ohr, je früher desto besser.

Foxii
28 Tage her

Wenn der ÖRR so deutlich gegen das Gesetze zur Objektivität verstößt, muss es doch einige Mutige geben, die es auf eine Klage ankommen lassen, und genügend verärgert sind, um ihrerseits ARD und ZDF auf Nichteinhaltung ihrer Objektivitätspflicht zu klagen. Niemand kann infrage stellen, dass es nicht so ist, es ist zu offensichtlich.

Last edited 28 Tage her by Foxii
Forist_
28 Tage her
Antworten an  Foxii

Die Verwaltungsgerichtsbarkeit hat sich als sehr staatstragend erwiesen. Klagen gabs seit 2013 auf allen Ebenen in sehr großer Zahl, mit immer eindeutigem Endergebnis. Der Bürger ist Zahlschaf ohne Mitspracherechte.

Madame Blume
28 Tage her

Mit den nun ausbleibenden Zahlungserinnerungen gesteht der Beitragsservice indirekt ein, dass er keinen Beitrag, sondern eine Steuer einzieht. Siehe auch die Vorgehensweise bei der KfZ-Steuer, deren Zahlungsbescheid auch „für immer Gültigkeit ohne Erinnerung“ besitzt:

https://www.zoll.de/DE/Unternehmen/Kraftfahrzeugsteuer/Steuerbescheid/steuerbescheid_node.html

JamesBond
28 Tage her

Der ÖRR reduziert durch die Zwangsabgabe meine Rente auf unter 48%, insofern ist auch das Versprechen der SPD zum Rentenniveau nur noch falsch! Erhöhungen bei Krankenkasse, Pflege und die allgemeine Inflation ergänzen dieses unheilvolle Zusammenwirken. Was tut der ÖRR? Nix, nur weiter abzocken – die 4. Gewalt ist in der DDR 4.0 angekommen. Einzige Lösung: Abschaffen und das geht nur mit einer AfD Regierung!

Last edited 28 Tage her by JamesBond
wackerd
28 Tage her

Diese Sendeanstalten haben nicht mit objektivem und professionellem Journalismus zu tun. Unsägliche Gestalten tummeln sich an den Euro-Trögen der Sender, um sich und ihre Bagage unkontrolliert, eigenmächtig und gierig zu versorgen. Da gibt es Dienstwagen mit Massagesitzen, und das für rückgratlose Intendanten, deren einzige politische Aufgabe scheint, linke und idiotische Propaganda, wie „Mord an Christen durch Muslime in Afrika als Folge des Klimawandels“, zu verbreiten. Und schwarzrotgrüne Regierungen haben diesen Schein-Demokraten eine Generalvollmacht zu Zwangsgebühren gegeben. Es gibt keine Alternative als diesen unsäglichen Filz aufzulösen.

Leopold Karl
28 Tage her

Der örR ist verkommen und verfilzt bis ins Mark. Nur ausnahmslos Privatisierung ist zielführend. Durch die dann folgende Insolvenz erledigen sich auch die unverschämten Pensionsansprüche.

santacroce
28 Tage her

Es gibt eine stille Vereinbarung zwischen Politik und ÖR:
Solange der ÖR regierungskonform berichtet, wenig bis gar keine Kritik übt, sorgt die Regierung für die Kohle. Das läuft seit Jahrzehnten reibungslos.
Und jetzt kommt eine neue Partei daher und will denen den Stecker ziehen. Da bricht Panik aus und es wird alles geboten, diese Partei zu verhindern. Die Hetze gegen die AfD ist kann man sogar nachempfinden und als Selbstschutz des ÖR bezeichnen.
Nur eine AfD-Regierungsbeteiligung in irgendeinem Bundesland könnte für eine erfreuliche Änderung sorgen. Warten wir’s ab…

joe limburger
28 Tage her

Ein von einer Clique aus korrupten Politiker, Bourgeoise-Parasitären Staatsfunkern und rechtsbeugenden Juristen/Richtern geschaffenes Konstrukt namens ÖRR nebst GeldErZwingung treibt nunmehr seit 2013 sein repressives Unwesen bis hin zur Inhaftierung für Zahlungsverweigerer einer unter normalen rechtsstaatlichen Grundsätzen vollig illegitimen erpressten Abgabe. Unter den gesamten vom korrupten Politapparat in Kooperation der Justiz geschaffenen politprotegierten Schmarotzerinstitutionen der sich durch Steuergeld und Abgaben abgreifenden bereichernden NGO´s ist diese die mit Abstand widerwärtigste. Knallharter Widerstand gegen diesen seit nunmehr über 12 Jahren andauernden Politik-und Justizskandal ist daher das Gebot. Sehr viele Tips und Hinweise und Einblicke zum Widerstand gegen diese Abzockergemeinschaft findet sich auf der… Mehr

wenmic
28 Tage her

Dem GEZ TV einfach kein Geld mehr geben, wenn es genügend Leute machen dann hört sich das von alleine auf.