Elke Heidenreich: „Ich möchte, dass wir wieder zu einer Art Normalität zurückkehren“

Die Literaturkritikerin Elke Heidenreich teilt am Abend bei Lanz ordentlich aus. Sarah-Lee Heinrich, die Grünen, Diversity- und Genderpolitik und die CDU bekommen ihr Fett weg. Im Netz breitet sich schnell ein Shitstorm aus.

Screenshot ZDF: Markus Lanz

Seit die 20-Jährige Sarah-Lee Heinrich zur Sprecherin der Grünen Jugend gewählt wurde, sind ältere und kontroverse Tweets von ihr Inhalt einer Debatte um Jugendsünden, politische Korrektheit und die Doppelmoral einer linksgeprägten Cancel Culture.

Diese Debatte wurde gestern Abend auch in das Studio von Markus Lanz getragen. Mit Jürgen Trittin war ein Grüner anwesend, der Heinrich natürlich in Schutz nahm. Teil der Runde war aber auch Schriftstellerin und Literaturkritikerin Elke Heidenreich, die zum Rundumschlag gegen politische Korrektheit, Gender- und Diversity-Moralismus ausholte und dabei gleich noch die mangelnden rhetorischen und sprachlichen Fähigkeiten der jungen Generation angeprangert hat.

— Jonas (@realjonaswd) October 12, 2021

„Sarah-Lee Heinrich – sie hat überhaupt keine Sprache, sie kann gar nicht sprechen, haben wir gerade gesehen. Das sind wieder Kinder, die nicht lesen. Das ist diese Generation, von der ich immer wieder merke, wie sprachlos sie ist, wie unfähig, mit Worten umzugehen“, wütet Heidenreich. Und später: „Sie ist Sprecherin der Grünen Jugend. Sie kann ja gar nicht sprechen. Sie muss ja erst mal lernen, richtig zu formulieren. Dass man sagt, Hauptsache divers, Hauptsache Migrationshintergrund, Hauptsache Quote. Das ist eben der falsche Weg.“

Diese Aussagen brachten Heidenreich noch während der Sendung einen Twitter-Shitstorm ein. Für ein urbanes linkes Milieu scheinen hier Ungeheuerlichkeiten geäußert worden zu sein. Aber Heidenreich legt nach, liefert noch mehr Empörungsgründe für Twitterer:

„Herrje, jeder will unbedingt in jedem Satz mit genannt und beachtet sein. Eine einbeinige chinesische Taubstumme mit Migrationshintergrund – ich weiß es nicht, also was kommt noch alles –, die gerade zum Protestantismus konvertiert ist, fühlt sich dann nicht angesprochen, wenn ich irgendwie über Protestanten rede. Ich werde noch verrückt. Also ich möchte, dass wir wieder zu einer Art Normalität zurückkehren.“

Auf Twitter unterstellt man ihr mittlerweile „Rassismus“ und „Sexismus“. Sie solle sich psychologischer Hilfe unterziehen, oder gleich aus dem Studio verbannt werden, wird da gefordert.

Auch für die Lage der Union findet die Literaturkritikerin scharfe Worte. Das Programm der Partei sei „nur noch Machterhalt“. Sie fragt was dieser „moderne Konservatismus denn sein sollte und fordert klare Positionen ein: „Dann seid doch Konservativ. Ist doch ok“. Und bezogen auf die Jugendhoffnung der Partei: „Ich kann das gar nicht verstehen, was in dieser Partei im Moment eigentlich passiert. Philipp Amthor ist jetzt schon älter als ich, und ich bin 80.“

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