Müde Momente bei Maischberger. Die Grünen-Parteichefin Brantner scheitert bei dem Versuch, sich staatsmännisch in Szene zu setzen. Laschet lobt Merz. Und bei Problemthemen bricht die Moderatorin sofort ab. Zum Beispiel beim Stichwort Ausländergewalt. Von Michael Plog

Nur einmal an diesem Abend wird es halbwegs spannend. Als Welt-Journalist Jan Philipp Burgard das Thema Migration kritisch aufgreift, tritt Maischberger sofort auf die Bremse. „Wir befinden uns seit zehn Jahren in einer veritablen Migrationskrise“, sagt Burgard, „Millionen Menschen haben das Gefühl eines Kontrollverlusts, dass die Flüchtlinge nicht mehr ordentlich untergebracht werden können. Wir hatten Attentate, wo …“
Maischberger reagiert sofort. Sie kann es erkennbar nicht ertragen. Und geht rüde dazwischen, unterbricht Burgard: „Darf ich Sie mal gerade umleiten?“
Doch Pech gehabt. Burgard lässt sich nicht stoppen und bringt stur zu Ende, was er noch sagen wollte: „… die Attentäter nachweislich illegal im Land waren, und die AfD geht durch die Decke. Ich glaube, man muss auch nochmal drauf gucken, was für ein Symbol eigentlich an die Bevölkerung gesendet wird. Die Leute wollen die Wende in der Migrationspolitik.“
Mit seiner ersten Kanzlerrede ist Friedrich Merz bei Böttinger durchgefallen. Der Satz „Der Staat, das sind wir alle“, habe wohl eine Art Kennedy-Moment werden sollen, sei aber an der langweiligen Ausstrahlung des Sauerländers gescheitert. „Er hat ein bisschen was von ’ner Büroklammer“, sagt Böttinger.
Im Doppelgespräch treffen mit Franziska Brantner und Armin Laschet gleich zwei Büroklammern aufeinander. Die Grünen-Parteichefin geriert sich als die Sorgenvolle, Verständnisvolle, Supertolle. Sie spricht besonders ruhig und gelassen, was jedoch schnell ein wenig müde wirkt. Es soll wohl staatsmännische Attitüde sein, aber die mag man der Frau irgendwie nicht so recht abnehmen. Sie hofft immer, dass alles klappt, was die Regierung anpackt, wünscht allen viel Glück im Sinne des Landes, denn das Land habe es verdient, und so weiter und so fort.
Fast ist man erleichtert, wenn ein lahmer Laschet mal wieder das Wort ergreift. Aber zu früh gefreut. Der Fast-Minister, den Merz dann doch nicht wollte, wirkt derart schläfrig, dass er sogar mit dem langweiligen Auftritt des Kanzlers vom Vormittag total zufrieden ist. Als Regierungschef müsse Merz einfach anders auftreten als ein Oppositionsführer. „Dann ist die Rolle eine andere“, sagt Laschet. „Ein Regierungschef kann nicht dauernd die, die da vor ihm sitzen, beschimpfen.“
Von der Friedensreise, die Merz zusammen mit Emmanuel Macron, Keir Starmer und Donald Tusk nach Kiew unternahm, ist Laschet begeistert. „So viel europäische Gemeinsamkeit wie in den letzten drei, vier Tagen nach seinem Amtseintritt signalisiert worden ist, und dann zu viert nach Kiew zu reisen, das hat Olaf Scholz in dreieinhalb Jahren nicht zustande gebracht.“
Auch der neue Papst ist Thema. Burgard sagt, dass er aus der Kirche ausgetreten ist. Grund: „Weil mich das zunehmend genervt hat.“ Sogar das Tempolimit sei irgendwann ein Thema in den Predigten gewesen. „Also, ich habe die Kirche zunehmend als Filiale der Grünen empfunden.“ Treffer, schwarzer Rauch.
Richtig erbost ist der 83-Jährige, dass einer seiner gut integrierten ausländischen Angestellten abgeschoben wurde. Der Pakistani sei „ein Top-Mitarbeiter“ gewesen und Grupp habe sich bis ins Ministerium hinein für ihn eingesetzt. „Ich habe sogar angeboten, ich würde die gesamte Verantwortung und Haftung für diesen Flüchtling übernehmen. Brachte alles nichts. Der Mann wurde abgeschoben.“
Jede Wette: Auch dieser Pakistani ist an einer deutschen Büroklammer gescheitert. Büroklammern, wie sie überall in deutschen Ämtern ihr müdes Tagwerk verrichten. Oder abends in einem Fernsehstudio hocken.
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Ich konnte die Maischberger schon nicht leiden, als sie noch beim Pay-TV-Sender Premiere war (ich hatte damals ein Abo wegen der ungeschnittenen werbefreien Kinofilme). Das war Mitte der 90er, als sie sich dort in der Ansage der nächsten Filme immer mit einem anderen linksgrünen Journo (Roger Willemsen) abwechselte.
Eigentlich würde mich wirklich einmal interessieren, wie viele sehr gut integrierte Migranten aus allen Teilen der Welt, mit Ausbildung, Arbeitsplatz, Kollegen- und Freundeskreis und bestem Deutsch-Sprachlernerfolg inzwischen abgeschoben wurden?! Gibt es da „eine Studie“ oder nur Umfragewerte, vielleicht Arbeitgeber im Mittelstand befragend? So oft habe ich das in den letzten Jahren gelesen, sei es Krankenpfleger, Bäcker oder aus anderen Berufen! Auch wurden meinem Mann und mir bürokratische Steine in den Weg gelegt, als wir einem syrisch-christlichem Mann mit einem Praktikumsplatz, den er ohne Weiteres in der Firma in seinem Berufserfahrungsbereich hätte bekommen können (Werkstatt für LKW), helfen wollten. Nun arbeitet… Mehr
Beim „Fachkräftemangel“(TM) geht es in erster Linie um den Mangel an Leuten, die für einen Hungerlohn arbeiten, statt sich auf Hartz4/Bürgergeld auszuruhen!
Die Krux bei den gut integrierten, arbeitenden und steuerzahlenden Ausreisepflichtigen ist wohl in erster Linie, dass man weiß, wo sie während normaler Arbeitszeiten anzutreffen bzw. in Abschiebehaft zu nehmen sind. Bei den Fachkräften im Bereich Betäubungsmitteldistribution z.B im Görlitzer Park ist eine Aufenthaltsermittlung a priori immer deutlich schwieriger durchzuführen! Letztere leisten auch wahrscheinlich eher und heftiger Widerstand als erstere…
Da greifen die Beamten dann zu den niedrig hängenden Früchten.
Ja, sicher, das ist mir bewusst. Anbei, nette Wortschöpfungskreationen, die Sie da einfliessen lassen! Dennoch: Die Anhebung des Mindestlohns soll doch auch für Ungelernte gelten, oder bin ich da auf dem falschem Stand? Dass Betriebe lieber preiswertere Ungelernte einstellen, als Ausgebildete, musste ich, von dieser Thematik abgesehen, leider selbst erleben. Das ist doch eine Verflachung an Qualität und Delegitimierung von Ausbildungsberufen und-Motivationdrosselung für die Jugend und darüber hinaus (damit meine ich allgemein gesehen, nicht meine persönliche Arbeitsleistung), an deren Stellschrauben Unternehmer schon seit Jahren drehen müssen. Was bleibt ihnen denn anderes übrig, da sie durch subtile Methoden dazu gezwungen werden… Mehr
Das Fernsehen verbreitet täglich die staatlich festgeschriebene unverrückbare Meinungsdiktatur.
Unbequeme Meinungen werden dort auf der stelle abgewürgt.
Aber, mit Verlaub, eine ganz wichtige Information sollte doch den nicht der Sendung teilhaftig gewordenen Finanzierer dieser Sendung mitgeteilt werden: die ausgewiesene Energieexpertin Brantner konnte berichten, dass auf dem Gebiet der Speicher (also der Stromspeicher) ganz tolle Sachen gerade passieren, wir stehen mal wieder vor dem Durchbruch, …..obwohl wir doch laut Frau Professor Kemfert bereits Speicher noch und nöcher haben. Naja, wir schaffen das.
Das Problem ist, dass Politiker einfach nicht mehr mit simplen Fragen gelöchert werden. „Was bezwecken Sie mit der Masseneinwanderung?“, „Warum wollen Sie die Grenzen nicht kontrollieren?“, „Wieso wirtschaftlichen Sie unsere Industrien runter?“, „Warum wollen Sie die Menschen verarmen?“
Stattdessen lassen es Moderatoren und Journalisten zu, dass Poltikern mit irgendeinem Sermon dann minutenlang vom Thema ablenken, und fragen auch nicht mehr nach.
Einfache Fragen gibt es nur für die AfD. „Herr Höcke, sind Sie eine Nazi-Partei?“ und dergleichen.
Laut Enrico Rudolph https://youtu.be/7VqbxMJgAy4 lagen in den letzten 8 Tagen 5 Messermorde an. Die Zahl hat der garantiert zweimal überprüft. Herr Merz, können Sie prüfen lassen?
Wer die Häufigkeit von Messereinsätzen tagesaktuell sehen will, sollte auch die Seite https://messerinzidenz.de/ im Auge behalten.
Von der Friedensreise, die Merz zusammen mit Emmanuel Macron, Keir Starmer und Donald Tusk nach Kiew unternahm, ist Laschet begeistert.
Tja und aus dieser „Friedensreise“ wird erstmal wohl nichts entstehen, denn die Claims in der Ukraine sind einfach noch nicht gänzlich abgesteckt.
Und dann wird aber etwas ganz anderes kommen. Nämlich die Friedenskrise. Man kann nämlich schon jetzt förmlich spüren, wie viel Angst besagte Reisende davor haben, daß FRIEDEN herrscht, denn dann müßten sie sich ja mal wieder näher mir dem eigenen Volk beschäftigen. Das wird eine Gaudi 😉
Von wegen „überbewerten“, Fakt ist für micht: Die linksradikale Journalisten Minderheit die in den ÖRR Anstalten (und in weiten Teilen der Printmedien sowie den Privatsendern) das Macht-Zepter in der Hand hält, regiert unser Land.
Vertreter von Tichys Einblick, namentlich Herr Tichy selbst, werden von den linksradikal offen unterwanderten ÖRR Talkshow-Redaktionen wegen Zugehörigkeit zum rechten Spektrum bewusst nicht (mehr) eingeladen (Antwort der „markus lanz“ Redaktion, „maischberger“ antwortet auf meine entsprechenden Fragen überhaupt nicht!). Ich tue es mir nicht mehr an! Dieses Schmierentheater der immer gleichen MSM Protagonisten.
Vielen Dank für die Besprechung der Sendung. Mittlerweile finde ich so eine informative Zusammenfassung viel nützlicher als sich die ganze Sendung anzutun.