EVP-Chef Weber hält EU-Verbot von Verbrenner-Autos für „fahrlässig und falsch“

Am Dienstag wird im Europaparlament über das EU-weite Verbot ab 2035 für Neuzulassungen von Autos mit Verbrennungsmotoren abgestimmt. Das Verbot ist umstritten. Es ist nicht nur ein tiefer Eingriff in die Wirtschaft, sondern auch in die Mobilität der EU-Bürger.

IMAGO / Panama Pictures
EVP-Chef Manfred Weber
Vor der entscheidenden Abstimmung im Europaparlament über das endgültige Aus für den Verbrennermotor in der EU ab 2035 hat der Vorsitzende der EVP-Fraktion, Manfred Weber (CSU), das geplante Verbot scharf kritisiert. „Die Zukunft gehört der Elektromobilität, aber auch in den nächsten Jahrzehnten wird der Verbrenner weltweit noch gebraucht werden“, sagte Weber der Bild am Sonntag. Es sei daher „fahrlässig und falsch“, diese Technologie zu verbieten.

„Wir schenken damit China eine nach wie vor starke Technologie und schwächen Europas Wettbewerbsfähigkeit.“ Am Dienstag soll das EU-Parlament in Straßburg das endgültige Verbrenner-Aus besiegeln. Ab 2035 dürften dann in der EU keine Pkw mit Verbrennermotoren mehr neu zugelassen werden.

Als Zwischenstufe sollen für 2030 neue CO2-Emissionsgrenzen für neu zugelassene Pkw und Kleintransporter beschlossen werden (55 Prozent weniger CO2). Das Verbrennerverbot ist umstritten, weil es tief in die Wirtschaft eingreift.

Nicht nur das, es ist ebenso ein tiefer Eingriff in die Mobilität der EU-Bürger.

(dts Nachrichtenagentur)

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Kommentare ( 32 )

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Juergen Waldmann
1 Jahr her

Herr Weber hat zwar nur geringen Einfluss im EU Parlament , aber er kann beim Wahlkampf in Bayern 2023 an Einfluss gewinnen , wenn er den Wählern den Arbeitsplatzverlußt erklärt , falls sich Brüssel durchsetzt . Gerade beim Export in die Entwicklungsländer ist Nachholbedarf an dem Verkehrsmittel Auto zu erwarten . Wenn wir keine Verbrenner mehr exportieren , dann werden diese Länder ihre Fahrzeuge dort kaufen , wo sie noch gebaut werden , wenn es übel läuft , dann mit dem Geld , das wir als Entwicklungshilfe ihnen zahlen !

powerage
1 Jahr her

Ich vermisse in diesem Artikel eine Einschätzung, ob dieser Irrsinn Chancen auf Erfolg hat
Für Weber könnte es noch richtig ungemütlich werden, weil mit einem Verbrenner-Verbot auch ein erheblicher Arbeitsplatzabbau einhergeht. Da werden die Bewohner aus der Gegend, aus der er selber stammt, nicht sonderlich erfreut sein,nicht wenige in der Gegend haben einen sehr gut bezahlten Arbeitsplatz bei BMW in Landshut oder Dingolfing.
Ansonsten bleibt nur die Hoffnung, dass die Wähler in der EU aufwachen und 2024 bei der nächsten EU-Wahl neue Mehrheiten wählen und diesen Wahnsinn wieder einkassieren.

akimo
1 Jahr her

Ich werde aus Prinzip im Dezember 2035 ZWEI Diesel zulassen lassen. einen für gleich. Und einen als Ersatzteillager f d Streckbetrieb. Wenn die durch sind bin ich tot. Kubanische Verhältnisse

doncorleone46
1 Jahr her

Das ist ein Profi! Da ist nichts Zufall! In Bayern sind bald Wahlen. Herr Weber ist einer von den Chamäleons der politischen Bühne.

GP
1 Jahr her

Hoffentlich das Anzeichen einer Entwicklung zu mehr Realitätssinn in der Politik. Ich befürchte nur dass die EVP beim ersten zarten Gegenwind aus der grünen Ecke umschwenkt wie der Wetterhahn auf ihren Kirchtürmen….

schmittgen
1 Jahr her

Uii, der kleine Herr Weber mutiert zum Vernunftsmensch. Also, da KANN irgendwas nicht stimmen. Zuwenig Zuwendung von den falschen Leuten, oder was?
Ach nee, er war schon lange nicht mehr in Zeitung – und bald sind wieder Wahlen.
Dacht‘ ich’s doch…

Proffi
1 Jahr her

Jedem, der sich etwas informiert,. dürfte klar sein, daß die Elektromobilität keine Zukunft hat, denn der teure Mist muß ja vom Verbraucher gekauft werden. Schon allein die Tatsache, daß sich das Fahrzeug von selbst entzünden kann, und die Feuerwehr die Insassen nicht retten kann, dürfte eigentlich ausreichen. Stellen wir uns einmal einen längeren Stau auf der Autobahn in einer kalten Winternacht vor. Wer räumt die Autobahn von den mit leerer Batterie Liegengebliebenen ? Wie soll Elektromobilität in Italien oder Griechenland aussehen? Wie geht der abgasfreie Güterverkehr ? Wo kommen die Batterien her. Sie halten höchstens 8 Jahre und kosten halb… Mehr

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  Proffi

Zumal über Nacht kein Bus, kein Auto „sauber“ geladen werden kann, da die Sonne nicht scheint. Und wenn dann auch der Wind nicht weht?
Blöd auch, dass in BW bereits jetzt zu Zeiten keine Spätzle mehr in kochendes Wasser geschabt werden sollen – wegen zu viel Wind: https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/baden-wuerttemberg-stromwarnung-transnetbw/
Auch das ein Manko des durch Habeck et al eingeführten neuen Systems.

Kuno.2
1 Jahr her

Ich fahre seit zwei Jahren einen „Plugin Hybrid“. Im Sommer ist das ok, da reicht die angegebene Reichweite von 65 bis 70 Km im Kurzstreckenverkehr bis etwa 62 Km- und das bei etwa 23 °C. Aber schon im Herbst sinkt die Reichweite bei etwa 12 °C bis 35 Km herab und bei 0°C auf etwa 21 Km. Die Batterie ist aber voll geladen, mehr kann bei dieser Temperatur nicht geladen werden. Tiefere Temperaturen am Tag hatten wir zum Glück noch nicht. Kein Problem- dann fahre ich ab Herbst mit dem Benzinmotor. Dessen Verbrauch liegt wegen der guten Rekuperation (Energierückgewinnung) bei… Mehr

hert
1 Jahr her

Wie üblich, Realismus und Vernunft in der Abwärtsspirale auch in der EU. Bürokratie, Ideologie und Tabus bestimmen den Zeitgeist in Politik und Gesellschaft. Und das gilt nicht nur für den sog. Verbrenner. Mit anderen Worten Dekadenz ist omnipräsent!

Hundefan
1 Jahr her

Ach…Hr. Weber: SIE jetzt einen auf Populist ?
Hat das was mit den wenig appetitlichen Artikeln in den Medien (auch zum Glück hier) zu tun?
Sonst hört und liesst man ja von ihnen nix.
Ein Schelm..der Hr. Weber. Tut so, als würde das keiner merken! 😀