88 Milliarden Euro aus Steuereinnahmen allein im September. Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) schwimmt im Geld. Auch schon ganz ohne die 850 Milliarden Euro aus der Schuldenorgie. Doch das ist dem SPD-Chef aus taktischen Gründen peinlich.
picture alliance / Andreas Gora | Andreas Gora
88 Milliarden Euro Steuereinnahmen allein im September. 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Und für die nächsten vier Jahre nochmal 120 Milliarden Euro mehr aus der Steuer, als ursprünglich erwartet. Zusätzlich zu den 850 Milliarden Euro aus der Schuldenorgie. Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) ist als Goldgräber derzeit aktuell effektiver als Dagobert Duck seinerzeit in Alaska. Alles gut? Die schwarz-rote Regierung im Geldrausch?
Das kommt auf die Perspektive an. Aus der Perspektive des Finanzministers Lars Klingbeil (SPD) ist es erstmal erfreulich, dass von September 2024 auf September 2025 die Steuereinnahmen von 86,2 auf 88,4 Milliarden Euro gestiegen sind – einem Plus von 2,6 Prozent. Doch zum einen entspricht dieser Anstieg in etwa der Inflationsrate, also der allgemeinen Preissteigerung. Und zum anderen greift eine alte Regel:
Das Geld ist zwar da, aber es fehlt jetzt jemand anderem. Medien, die von Klingbeils Mehreinnahmen berichten, nehmen dessen Perspektive ein und tun so, als ob der besonders erfolgreich gearbeitet hätte, weil er so clever ist, morgens als Erster ins Büro kommt und abends als Letzter geht. Die Perspektive des Lesers, Hörers oder Zuschauers lautet: Der Staat presst den Arbeitnehmern so viel Steuern ab wie nie. Obwohl die Wirtschaft stagniert und der private Konsum schwächelt. Vor allem, wenn es um große Investitionen geht wie etwa einen Hausbau.
Schon die Regierung Angela Merkel (CDU) hat den Fleißigen versprochen, sie zu entlasten – und hat dann die Abgabenlast für sie erhöht. Ihr Nachfolger Olaf Scholz (SPD) hat es ihr gleichgetan. Nun haben Klingbeil und Kanzler Friedrich Merz (CDU) den Arbeitnehmern versprochen, sie zu entlasten – und sind schon auf bestem Weg, dieses Versprechen zu brechen: weil sie die Stromsteuer für normale Bürger nicht senken und weil sie steigende Steuerlasten für Arbeitnehmer nicht reduzieren.
Merz spricht stattdessen schon jetzt offen davon, die Lohnnebenkosten reduzieren zu wollen, indem er die Arbeitnehmer mehr für die gleichen Leistungen in der Pflege oder der Gesundheitsversorgung zahlen lassen will. Die Langzeitarbeitslosen im Bürgergeld belastet die schwarz-rote Regierung bestenfalls mit einem „sehr kleinen Betrag“ – die Arbeitnehmer hingegen waren das Opfer von CDU und SPD geführten Regierungen und sie bleiben dies auch in der Koalition aus CDU, CSU und SPD.
Auch deshalb feiert Klingbeil nur leise die aus seiner Perspektive erfreulichen Zahlen. Es sollen keine Begehrlichkeiten entstehen. Das Team Merz-Klingbeil will den Arbeitnehmern nicht mehr von ihrem Geld lassen. Ihre Regierung braucht dieses Geld und die Unsummen aus der Schuldenorgie für die eigenen Projekte: Sie füttern damit lieber die Parteifreunde in den NGOs, bauen Radwege in Peru oder Schwimmbäder im Saarland. Allein für das Badevergnügen zwischen Prims und Blies gehen 120 Millionen Steuer-Euro drauf.
Mit Vorsicht zu genießen ist daher auch ein Bericht des Handelsblatts, nach dem die Bundesregierung bis 2029 über 100 bis 120 Milliarden zusätzliche Einnahmen aus Steuern verfügen kann. Diese Rechnung beruht darauf, dass die „Reformen“ der schwarz-roten Regierung greifen und die Wirtschaft beleben. Das soll sich unter anderem an der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts zeigen, das nach Erwartungen des Finanzministeriums in diesem Jahr um 0,2 Prozent wachsen soll. Ab nächstem Jahr deutlich stärker.
Außerdem ist auch das Bruttoinlandsprodukt nur in Relation zu anderen Werten zu verstehen. Das Produkt zeigt vereinfacht ausgedrückt an, wie viel Geld in Deutschland umgesetzt wurde. Etwa durch Gehälter im öffentlichen Dienst. Der Personalbestand allein des Bundes ist laut Statistischem Bundesamt in den letzten zehn Jahren von 691.000 auf 868.000 Mitarbeiter gestiegen. Auch berücksichtigt das Bruttoinlandsprodukt private Investitionen – ebenso wie staatliche.
Wenn also allein das Saarland 120 Millionen Schulden-Euro für Schwimmbäder ausgibt, steigt das Bruttoinlandsprodukt. Aber ob sich die deutsche Wirtschaft erholt, weil die Neunkircher öfters zum Baden gehen? Ob sich strukturelle Probleme wie rückläufige Bildungsniveaus, die Einwanderung in die Sozialsysteme oder die alternde Gesellschaft nicht weiter auswirken, weil die Ottweilerer künftig fleißiger kraulen? Eher nein.
Der Staat wuchert unter Friedrich Merz (CDU) und Lars Klingbeil aus. Deswegen reicht es den beiden nicht, wenn der Steuerzahler – vor allem die Arbeitnehmer – ihnen eine Billion Euro vom Gehalt lassen muss. Auch die mindestens 850 Milliarden Euro neuer Schulden genügen nicht. Allein schon, weil Merz und Klingbeil weitere neue Schulden machen müssen, um die Zinsen der alten Schulden zu bezahlen. Der Staat wuchert aus, fördert das leistungslose Einkommen und nimmt jedem die Motivation zu mehr oder erfolgreicheren Arbeit, weil ihm davon nichts bleiben würde. Der Geld fressende Staat wird so zum zusätzlichen Problem der Wirtschaft. Die stagnierenden Einnahmen in der Mehrwertsteuer sind ein Signal dafür. Daher muss ein Journalist schon sehr auf die (kurzfristige) Perspektive des Finanzministers fixiert sein, wenn er höhere Steuereinnahmen als Erfolg feiert.



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Ja,was glaubt ihr denn, wer den Luxus unserer Lügenregierung, das gute Leben als Abgeordneter bzw. Politiker, die regelmäßig steigenden Diäten der unfähigen Minister und Politiker (davon hatte und hat Deutschland immer noch reichlich) finanziert? Die Industrie geht ins Ausland oder gar den Bach hinunter, Milliarden werden verschenkt und aus dem Fenster geworfen weil ja z.B. „die Ukraine für unsere Freiheit kämpft“ (sorry ich muß gleich kotzen), weitere Milliarden gehen für die Bundeswehr drauf, dabei werden Steuereinnahmen geringer. Da bleibt nur noch der Griff in den Geldbeutel des kleinen Mannes. Dieser hat es aber nicht anders verdient, weil er jede Lüge… Mehr
Noch 4 Wochen, dann schmeißt Merz hin. Die SPD lässt alles abblitzen, was vernünftig und richtig wäre. Merz sitzt in der Koalitionsfalle, wie Scholz mit den Grünen. Immer der selbe Trick. Man holt sich eine linksextreme Partei in die Koalition und ist dann auf Gedeih und Verderb auf die angewiesen. Die Drohung auch immer die selbe, „Wir kündigen dann die Koalition auf, und die AfD wird dann regieren, und unsere Untaten aufdecken“. Das wirkt, verständlich, weil die alle bis zum Hals in der Korruption und Strafbarkeit sitzen.
Hauptsache wir finanzieren EU, UN, WHO, „NGOs“, alle möglichen „Entwicklungshilfen“ um woke Ideologie in alle Welt zu tragen, die Graichens und andere Profiteure der „Energiewende“, und natürlich jede Menge Staatsangestellte auf Posten die nur der Versorgung des Parteifilzes dienen. Da ist es auch nicht verwunderlich, wenn trotz Rekordeinnahmen kein Geld für Brücken, Straßen oder Schulen bleibt. Bei der Ausgabenorgie dürfen auch die Zwangsabgaben nicht vergessen werden, die den Bürgern abgepresst werden um grün-linke Propaganda zu finanzieren, oder die Auslagerung von Kosten staatlicher Maßnahmen an Kranken- und Rentenversicherungen, an Kommunen etc. Der Staat greift den Bürgern ja nicht nur mit Steuern… Mehr
Sehr treffender Artikel ! Aber die Denkweise der Protagonisten wird m.E. nicht hinreichend entschluesselt . Sieht man sich deren Figuren und Koerperhaltung einmal an , dann kommt man zu dem Schluss , dass die gar nicht wissen , was Arbeit ist . Somit ist fuer sie ein Arbeitnehmer ein Hochprivilegierter , der nur hemmungslos von etwas nimmt , was ihnen selbst gaenzlich transzendent ist ( und wohl , so ihr fester Plan , auch fuer immer bleiben wird ) . Das erzeugt in den Urtiefen ihrer sozialistischen Wahrnehmung ein unertraegliches Gefuehl von Ungerechtigkeit , das sie mit Diebstahl zu mildern… Mehr
Die Fleißigen, denen vom links-grünen Kartell so arg mitgespielt wird, sollten sich vielleicht einmal fragen, welchen Anteil ihr eigenes grenzdebiles Wahlverhalten an diesem Zustand hat. Ich persönlich bin in einer recht komfortablen Einkommenssituation, gemessen an meinem Lebensstil, deswegen macht es mir nichts aus, wenn die Untertanen, die so fleißig die Patentdemokraten wählen, noch mehr abkassiert werden. Von mir aus soll man diesen naiven und denkfaulen Duckmäusern ruhig noch tiefer in die Taschen greifen und ihnen noch stärker in den verlängerten Rücken treten, vielleicht regt das ja Denkvorgänge an. Wer sich an den Wahlurnen nicht gegen die eigene Ausplünderung zur Wehr… Mehr
Man stellt fest, Deutschland geht es noch sehr gut! Steuern kommen hierzulande aus Konsum und Wirtschaft. Es wird also noch ordentlich verdient und konsumiert. Kann also alles nicht so schlimm sein. Also nicht jammern! Der Ober-Antifanten-Sozialist und der Lügenkanzler können problemlos die Steuern verdoppeln, ach was, verdreifachen und es sprudelt trotzdem munter weiter…. Es können jetzt auch letzten sinnlosesten Projekte realisiert werden und alles kriminelle und arbeitsscheue Gesindel der Welt fürstlich versorgt werden. Endlich! Jetzt sind endlich Mittel für die Forschung und die Suche nach noch weiter 754 Geschlechtern möglich. Und erst die Mittel, die man für „das Klima(TM)“ und… Mehr
„Der Staat presst den Arbeitnehmern so viele Steuern ab wie nie“
auch die Rentner müssen Steuern zahlen.
Steuern sind aber nur die halbe Abgabenlast. Die Beiträge zu den Sozialkassen steigen und steigen, für Arbeitnehmer UND Rentner. Auch die kommunalen Gebühren und Abgaben steigen …
Derzeit aber bestimmen die Privilegierten aus der saturierten Wohlstandsblase die öffentliche Diskussion: Merzen Stadtbildäußerung ist das größte Problem im Lande
Staat presst den Arbeitnehmern soviel Steuern ab wie noch nie?
Klar, die Anderen haben doch nix!
Für diese linke Regierung muß es heißen nicht trotz, sondern wegen!
Klingbeil scheint davon gut zu leben. Der braucht aller 2 Wochen einen neuen Anzug, da der alte nicht mehr passt. Sieht man auf dem Foto ganz deutlich, der Knopf hält nicht mehr lange. Nur Merz, der wird offenbar sehr kurz gehalten. Na ja, er hat´s wohl nicht anders verdient.
Trotz der vielen Diäten wird der immer Dicker. Ob die so oft mit dem BVerfG essen gehen?