Polizisten trafen mutmaßlich unbewaffnet auf den Attentäter von Kongsberg

Die ersten Polizisten, die dem Attentäter von Kongsberg begegneten, waren mutmaßlich unbewaffnet und konnten ihn nicht stoppen. Die Grüne Jugend wünscht sich das auch für die deutsche Polizei

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Hakon Mosvold Larsen

In Norwegens Kleinstadt Kongsberg hat eine Person am Mittwochabend mit mehreren Waffen, darunter Pfeil und Bogen, fünf Menschen getötet und zwei weitere verletzt. Bei dem Täter handelt es sich um einen 37-jährigen Dänen, der bereits mehrere Jahre in der Kleinstadt wohnt und zum Islam konvertiert sein soll. Die Polizei hatte diesen schon länger im Visier und berichtet über „Anzeichen einer islamistischen Radikalisierung“. Damit wird ein Terroranschlag für die Behörden wahrscheinlich. Berichten zur Folge, hat der Angreifer seine Tat in einer Vernehmung gegenüber der Polizei zugegeben. 

Bei den getöteten Personen handelt es sich um vier Frauen und einen Mann im Alter zwischen 50 und 70 Jahren. Die beiden Schwerverletzten liegen im Krankenhaus auf der Intensivstation.

Attentat in Norwegen
Als die Polizei um 18:13 Uhr informiert wurde, dass ein Mann mit Pfeil und Bogen auf Menschen schieße, war sie bereits fünf Minuten später vor Ort und konnte den Schützen feststellen. Aber die mutmaßlich unbewaffneten Polizisten mussten jedoch offensichtlich in Deckung gehen, weil sie mit Pfeilen beschossen wurden. So gelang es dem Bogenschützen zu fliehen. Der regionale Polizeichef Ole Bredrup Säverud sagte, es sei wahrscheinlich, dass die Opfer erst danach getötet wurden.

Der Kongsberger Polizeichef hatte zuvor ausgesagt: „Ich kann bestätigen, dass es zu einer direkten Konfrontation zwischen dem Attentäter und Polizeibeamten kam. Dann entschied er sich, wieder zu verschwinden und war eine Weile nicht unter unserer Kontrolle, bis wir ihn wieder entdeckten und festnehmen konnten.“

Das zuständige Polizeidirektorat hatte Polizisten aufgrund des Vorfalls zeitweise bewaffnet. Erst durch Warnschüsse gelang es später, den Täter festzunehmen. 

In Norwegen ist die Mehrheit der Polizisten nicht bewaffnet. Wer glaubt, dieses Bestreben würde es in Deutschland nicht geben irrt. Die radikale Grüne Jugend ist eine Verfechterin einer unbewaffneten Polizei und möchte dazu große Teile dieser Institution gleich ganz auflösen.

Nachtrag: In Norwegen gehen Polizeibeamte unbewaffnet auf Fußstreife. In Polizeifahrzeugen sind die Pistolen eingeschlossen. Es bedarf nach Prüfung des Sachverhalts einer besonderen Genehmigung, diese persönlich anzulegen.


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Kommentare ( 24 )

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Tatsachenrechercher
2 Jahre her

… „einen Mann im Alter zwischen 50 und 70 Jahren“ … eigentlich fällt mir anlässlich „dieser“ Beschreibung nur noch die gängige „woke“ rassistische Diskriminierung von Männern als „alter weißer Mann“ ein.
Kein Wunder wenn die Sprecherin der GRÜNEN Jugend da von „ekeliger weißen Mehrheitsgesellschaft“ schwadroniert und zu Aversionen aufruft, die zu einem gewalttätigen Hass gegenüber Mitbürgern ausufern kann.
Was dann da rauskommt kann man dann bei irgendeinem geistig Verwirrten in Norwegen bestens wahrnehmen.

Stefferl
2 Jahre her

Als ich etwas von „Pfeil und Bogen“ gelesen habe, habe ich gedacht: jetzt drehen die Indianer auch noch durch. Erst danach ist mir eingefallen, dass man ja nicht mehr „Indianer“ sagen darf.

Ralf Poehling
2 Jahre her

Die norwegische Polizei ist faktich unbewaffnet? Und das 10 Jahre nach Anders Breiviks beispiellosem Amoklauf? Darüber bin ich jetzt doch einigermaßen verwundert. Wie gedenkt man in Norwegen denn Amokläufer und Attentäter dann zeitnah zu stoppen? Das wichtigste bei so einer Tat ist eine möglichst kurze Zugriffszeit bzw. Neutralisierung des Täters. Was natürlich vollends in die Hose geht, wenn die Polizei unbewaffnet ist oder sich den Gebrauch von Waffen lang und umständlich erst über eine höhere Stelle genehmigen lassen muss. Das ist in Deutschland deutlich besser geregelt. Wobei ich mich dann auch noch gerade Frage, inwiefern die norwegische Polizei im Umgang… Mehr

ChrK
2 Jahre her

Kongsberg…ist das nicht schon norwegische Provinz? Egal, auch die Provinz soll was von der Bereicherung haben. Wenn wenigstens noch ein paar Wikinger-Gene übriggeblieben wären, dann würde vielleicht zur Abwechslung mal eine entsprechende Antwort gegeben werden…

powerage
2 Jahre her

Wie nicht anders zu erwarten wird bei RTL der Islamist schon wieder als Psycho umdeklariert, hat natürlich nix mit der friedlichsten Religion zu tun.

Deutscher
2 Jahre her

„Ich kann bestätigen, dass es zu einer direkten Konfrontation zwischen dem Attentäter und Polizeibeamten kam. Dann entschied er sich, wieder zu verschwinden und war eine Weile nicht unter unserer Kontrolle, bis wir ihn wieder entdeckten und festnehmen konnten.“

Das ist echt schon Comedy!

Protestwaehler
2 Jahre her

Man beachtet genau das Framing der MSM zum „Zwischenfall“ in Kongsberg,
in denen dieser ISLAMISTISCHE TERRORANSCHLAG kontinuierlich mit Rechtsextremismus und Anders Behring Breivik in Zusammenhang gebracht um den Eindruck zu erwecken, bei dem aktuellen Täter würde es sich wie damals um einen rechtsextremen Täter handeln, während man Vokabeln wie Islam, Islamist und Konvertiert völlig unterschlägt-
Hase, du bleibst hier…

Dietmar Schubert
2 Jahre her
Antworten an  Protestwaehler

Exakt das ist mir auch aufgefallen. Hier in Deutschland denkt man wahrscheinlich schon fieberhaft darüber nach, wie eine Verbindung zur AFD konstruiert werden könnte. Breivik – rechtsextrem – rechts…. Na, ist doch gar nicht so schwer!

chino15
2 Jahre her
Antworten an  Protestwaehler

Interessant auch, dass die Opfer wieder mehrheitlich Frauen waren – wie bei anderen islamistischen Anschlägen (z.B. in Würzburg) auch. Eigentlich ein gefundenes Fressen für die „Feministinnen“, oder doch nur bei den „richtigen“ Tätern und Opfern?

Gerhard Doering
2 Jahre her

Zählt in Norwegen ein Menschenleben noch weniger als in Deutschland oder warum lässt man die Polizei unbewaffnet ihren Dienst verrichten. Ein Mann, konvertiert zum Islam mit Pfeil und Bogen bewaffnet, lässt die Polizei zum Zuschauer werden. Nein, sowas kann sich ein normaler Mensch nicht ausdenken.Und es war bestimmt nicht das letzte Mal!

Deutscher
2 Jahre her
Antworten an  Gerhard Doering

Die Strategie ist wohl, dass sich die Polizisten in die Schussbahn werfen und so die Geschosse durch Absorbation unschädlich machen.

Amerikaner
2 Jahre her

In einer komplizierten Welt, die sich dynamisch verändert, ist es oft schwer die Wahrheit zu finden. Glücklicherweise gibt es die Grünen und insb. ihre Jugendorganisation. Denn sobald diese sich zu etwas geäußert hat, kann man sehr zuverlässig davon ausgehen, daß das Gegenteil davon wahr und richtig ist. Sehr nützlich.

Boris G
2 Jahre her

Eine Polizei ohne Schusswaffen ist eigentlich Ausdruck einer besonderen Zivilität einer Gesellschaft. Norwegen ist dabei, diese historisch einmalige Möglichkeit eines harmonisch-friedlichen Miteinanders zu verlieren. In Schweden explodieren bereits die Handgranaten im täglichen kleinen Bürgerkrieg, in den Niederlanden sind automatische Waffen im Einsatz. Bagdad, Kabul, Tripolis – Welcome!

ChrK
2 Jahre her
Antworten an  Boris G

Norwegen ist dabei, diese historisch einmalige Möglichkeit eines harmonisch-friedlichen Miteinanders zu verlieren.

Bleibt weiterhin die Frage, hier wie dort, ob / warum man das nicht erkennt. Und, falls man es tut, nichts dagegen zu unternehmen fähig und willens ist. Dänemark scheint Anstalten zu machen, aber es dünkt mich zu wenig zu spät.