Die „letzte Generation“ blockiert den Hamburger Hafen

Die radikalen Klimaschutz-Aktivisten der Gruppe „Aufstand der letzten Generation“ haben nach einem abgelaufenen Ultimatum an die Bundesregierung mit Blockade-Aktionen die kritische Infrastruktur in Deutschland angegriffen.

Radikale Klima-Aktivisten haben den Hamburger Hafen am Montagmorgen blockiert. Anhänger der Gruppe „Aufstand der letzten Generation“ nahmen dafür die Köhlbrandbrücke ins Visier, um den Warenverkehr zu unterbinden. Vier Personen klebten sich dafür mit Sekundenkleber und Bauschaum am Asphalt fest, weitere vier Personen demonstrierten. An der westlichen Rampe der Brücke klebten sich weitere 21 Störer fest. Es bildeten sich Staus. Die Polizei empfahl, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Erst am Mittag konnte die Situation geklärt werden. Die Beamten zählten insgesamt 35 Personen, die an Störmanövern beteiligt waren.

„Die massiven Störungen im Hafen sind nichts im Vergleich zu Störungen durch Fluten, Dürren, Essensknappheit. Es ist unsere Pflicht, gegen eine todbringende Politik Widerstand zu leisten“, twitterten die Chaoten. Sie begründeten die Attacke auf die kritische Infrastruktur der Bundesrepublik mit der „Sicherung der Lebensgrundlage“. Im Deutschlandfunk erklärte sich die Sprecherin der Gruppe, Aimée van Baalen: „Wir haben jahrelang Petitionen unterschrieben, wir haben jahrelang auf der Straße gestanden und vom Straßenrand aus demonstriert und das hat leider nicht zu den Ergebnissen geführt, die wir dringend brauchen, um die Menschen vor dem Klimakollaps zu retten.“

— Essen Retten – Leben Retten ? (@AufstandLastGen) February 21, 2022

Bezogen auf das Geschehen am Hamburger Hafen twitterte die Gruppe: „Hamburg ist Schauplatz der Zerstörung. Sein Hafen zeigt das todbringende industrielle Weiter-So, während die Auswirkungen der Klimakrise hier bald nicht mehr zu übersehen sein werden. Die Regierung muss die Bewohner:innen aufklären: Ein Leben, wie wir es heute kennen, wird es Ende dieses Jahrhunderts hier nicht mehr geben! Stürme & Hochwasser zeigen uns, wie zunehmende Extremwetterereignisse unsere Stadt zerstören werden.“

Die Anhänger der Klimaradikalen blockierten am Montag nicht nur den Hamburger Hafen. In Baden-Württemberg legten Anhänger derselben Gruppe die B27 in der Stuttgarter Innenstadt lahm, in Freiburg konnte die Polizei verhindern, dass sich junge Leute vor der Einfahrt des Schützenallee-Tunnel festklebten.

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Bereits in der vergangenen Woche hatten die Klima-Apokalyptiker ein Ultimatum an die Bundesregierung gestellt. In dem kruden Papier steht unter anderem: „Wir rasen aktuell in eine 4 Grad heißere Welt. In einer 4 Grad heißeren Welt ist kein einziges unserer Kinder sicher und es gibt sehr wenige sehr Reiche, die immer höhere Mauern um sich bauen. In einer 4 Grad heißeren Welt sterben Berechnungen zufolge über 7 Milliarden Menschen.“ Das Aussterben der Menschheit sei möglich.

Die Organisatoren fordern ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung, eine Agrarwende bis 2030 sowie Klimaneutralität bis zu diesem Zeitpunkt. Bei Nichterfüllung der Forderungen drohten sie mit Blockaden von Häfen und Flughäfen. Die Gruppe bezieht sich in ihrer Erklärung eindeutig auf den Klimaforscher und -aktivisten Hans Joachim Schellnhuber. Der „Aufstand der letzten Generation“ erscheint nach außen als Sprachrohr junger Menschen.

Auf der Webseite bietet sich ein anderes Bild. Rund die Hälfte der Mitglieder gehört gar nicht der letzten Generation an, sondern befindet sich im Alter jenseits der 30 Jahre. Auch die Finanzierungshintergründe sind unklar. Auffällig ist die Unterstützung auf Twitter durch Tadzio Müller, bis 2021 Referent für Klimagerechtigkeit und internationale Politik in der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Während die Bundesinnenministerin jeden Tag vom Rechtsextremismus als größter Bedrohung in Deutschland spricht, greifen Jugendliche die kritische Infrastruktur des Landes an, für die die Politik erhebliche Eingriffe in die Grundrechte der Bevölkerung vorgenommen hat. Das linke Narrativ, dass Angriffe auf Dinge kein Problem seien, solange Menschen nicht zu schaden kommen, dominiert immer noch. Aber wie viele Menschenleben bringen die Klima-Fanatiker in Gefahr, wenn sie Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen aufhalten? Oder die Lieferung von Medikamenten durch eine Hafenblockade in Kauf nehmen? Die Grenze zwischen extremen Klima-Aktivismus und beginnendem Klima-Terrorismus ist fließend.

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