Integrationsforscher Koopmans macht sich über deutsche Reaktionen auf Schweizer Burkaverbot lustig

Im offiziösen Deutschland ist mal wieder das Entsetzen groß über die Entscheidung eines Nachbarlandes, Burka und Nikab zu verbieten. Der niederländische Integrationsforscher Ruud Koopmans antwortet darauf mit beißendem Spott.

Der niederländische Sozialwissenschaftler Ruud Koopmans hat sich über deutsche Reaktionen auf die Schweizer Volksabstimmung über das Vollverschleierungsverbot lustig gemacht. In einem Tweet schrieb Koopmans, der an der Humboldt-Uni und am WZB in Berlin über Integration forscht und mit einer großen Studie über religiösen Fundamentalismus bekannt wurde: „Hilfe, Deutschland ist von Nazis eingekesselt.“

Er macht auf ironische Weise darauf aufmerksam, dass Deutschlands Migrations-und Integrationspolitik nicht nur durch eine besondere Nachlässigkeit gegenüber islamischem Fundamentalismus geprägt ist. Sogar in dem muslimisch geprägten Marokko wurde 2017 über ein Verkaufsverbot für Burkas berichtet. In Deutschland wird diese politische Nachlässigkeit aber auch noch von einer hochnäsig moralisierenden öffentlichen Meinung flankiert, die dazu neigt, andere Länder zu schulmeistern. „Schon wieder muss am deutschen Wesen die Welt genesen“, schreibt Koopmans. Er reagiert mit seinem Tweet auf einen Tweet des früheren Zeit-Redakteurs und Taz-Kolumnisten Mohamed Amjahid, der behauptet, die Schweiz sei „demokratisch über den rechtsextremen Rand gestolpert“.

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