Hans, Braun, Kretschmann: Und auf einmal sprechen alle ganz offen von der Impfpflicht

In nur wenigen Tagen preschen gleich mehrere Spitzenpolitiker vor: Tobias Hans, Helge Braun und Winfried Kretschmann fordern Corona-Impfzwang oder gar direkt eine Impfpflicht. Die Herrschenden scheinen ihre Grenzen auszutesten.

Collage, IMAGO / Arnulf Hettrich | Political-Moments | BeckerBredel
Lange Zeit versicherten alle Seiten, eine Impfpflicht oder auch nur eine Ungleichbehandlung von Geimpften und Nicht-Geimpften wäre ausgeschlossen. Sachsens Ministerpräsident Kretschmer nannte Behauptungen, ein Impfzwang würde drohen, gar „bösartig“, man sollte gemeinsam solchen „Verschwörungstheorien“ entgegentreten.

Doch auf einmal ist die Impfpflicht in aller Munde – und auf dem Vormarsch. In Italien, Frankreich und Griechenland gilt bereits eine Impfpflicht für medizinisches Personal, in Frankreich muss man, wenn man sich nicht impfen lässt, künftig teure PCR-Tests selbst bezahlen, um am öffentlichen Leben teilnehmen zu können.

Dass umgeimpfte Tests künftig selbst zahlen müssen, bringt nun auch Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans für Deutschland ins Spiel, auch dürften Ungeimpfte eventuell nicht an jeder Veranstaltung teilnehmen, so Hans gegenüber dem RND. Es könne nicht sein, „dass sich für Geimpfte nichts ändert, nur weil die Gesellschaft dauerhaft Rücksicht auf die Verweigerer nehmen muss“. Impfen sei Solidarität, mit Nicht-Impfen zeige man Egoismus.

Kanzleramtsminister Helge Braun geht gegenüber BamS nun noch einen Schritt weiter: „Geimpfte werden mehr Freiheiten haben als Ungeimpfte“. Für Nicht-Geimpfte würde es bei hohen Infektionszahlen auch „weitere Verschärfungen geben müssen“. Und konkret: „Das kann auch bedeuten, dass gewisse Angebote wie Restaurant-, Kino- und Stadionbesuche selbst für getestete Ungeimpfte nicht mehr möglich wären, weil das Restrisiko zu hoch ist.“

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagt es ganz direkt gegenüber der Bild-Zeitung: „Wir planen keine Impfpflicht. Für alle Zeiten kann ich eine Impfpflicht nicht ausschließen“. Wenn gefährlichere Varianten auftreten würden, könnte das notwendig werden. Es könne gut sein, „dass wir irgendwann gewisse Bereiche und Tätigkeiten nur noch für Geimpfte zulassen“.

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Kommentare ( 358 )

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Dorothee
2 Jahre her

Irgendwann in nicht allzuferner Zukunft werden immer mehr Angehörige „plötzlich und unerwartet nach der Impfung Verschienener“ sich rühren. Sie vielleicht sogar organisieren, sich an Anwälte wenden, Politiker verklagen, Medien kontaktieren und … „auspacken“.

Atom
2 Jahre her

Gibraltar und Israel zeigen, die Impfung wirkt hervorragend und an Herzmuskelentzündung oder Thrombosen Verstorbene können auch nicht mehr erkranken.


zweisteinke
2 Jahre her

Zum Geld scheffeln für Politik und ihre „Spender“?

zweisteinke
2 Jahre her

. . . und sie tun es dennoch . . .

zweisteinke
2 Jahre her

NEIN, wir sind schon mitten drin.

Angelina
2 Jahre her

Vielleicht werden sie einfach nur nervös, weil sie Angst haben, auf ihren Impfdosen sitzen zu bleiben. Deshalb muss nun auch der Inzidenzwert wieder herhalten, obwohl in letzter Zeit gelegentlich zu hören war, dass er alleine nichts aussagt.

zweisteinke
2 Jahre her
Antworten an  Angelina

Genau darum geht es. Impfen bringt nichts also mehr impfen. Da kann man sich nur an den Kopf fassen. Einzige logische Erklärung: Die Impfbrühe, die auf Halde liegt muss in die Menschen. Was von diesem ominösen Inzidenswert zu halten ist, darüber spare ich mir die Meinung.

Klaus Weber
2 Jahre her

Wir brauchen dringendst neue Verschwörungstheorien. Die alten sind alle eingetreten……..

MariaundJosef
2 Jahre her

Dieses „ Hänschen“ aus dem Saarland ist ein ganz „ Mutiger“.. Ausbildungsmäßig zu nichts gebracht, durch seinen ( verstorbenen) Vater mit viel Vitamin B ausgestattet, zum Ministerpräsidenten gekommen wie die Jungfrau zum Kinde, weil AKK von der Gottähnlichen „ berufen“ wurde, hat jetzt an der „ Machtausübung“ Gefallen gefunden. Politiker dieser Sorte gab es früher schon einmal. Gibt man diesen Leuten Macht, können sie sich nicht mehr selber einschätzen…und das endet(e) übel.

TinaTobel
2 Jahre her

Einmal angenommen, in Deutschland kommt eine Impfpflicht und in Deutschland werden am Ende 80.000.000 Menschen geimpft sein, davon 25.000.000 Menschen gegen ihren Willen aufgrund von staatlichem Zwang.
Einmal angenommen, 0,001% der Geimpften sterben infolge der Impfung, dann hat der Staat 250 Menschen unschuldig zum Tode verurteilt, um eine mutmaßlich größere Zahl anderer Menschen mutmaßlich vor dem Coronatod zu retten.
Das sind Nützlichkeitsberechnungen, die mit der Menschenwürde des Individuums absolut nichts zu tun haben.

zweisteinke
2 Jahre her
Antworten an  TinaTobel

Oh, Moment, da fehlen noch unsere Gäste. Die scheinen per se nicht ansteckend zu sein, denn die Allermeisten verweigern die Impfung. Bei den mitgebrachten, Burka tragenden Kulturbereicherer sind es fast ? Prozent, die nichts vom impfen wissen wollen oder können. Danke für Ihre klare Sicht.

ratio substituo habitus
2 Jahre her
Antworten an  zweisteinke

Sie glauben doch nicht wirklich, dass die Impfpflicht de facto auch für unsere Gäste gelten wird? Deren Weigerung wird genauso verschwiegen werden wie z.B. die positiv Getesteten aus den Herkunftsländer. Eingeschleppt wird das Virus laut Presse nur aus Mallorca, Österreich oder natürlich dem bösen Großbritannien, um es mal pointiert auszudrücken.

Hilde Stede
2 Jahre her

In Frankreich wurde das so honoriert, dass sämtliche Geschäfte, Fitness-Studios und sonstige Vergnügungsorte gähnend leer waren. Sollen sie machen, weitere zahllose Pleiten werden die Folge sein.